| Titel: | Bericht des Herrn Hachette über eine Waschmaschine von Herrn Abbe' de Meilleraie. Beschreibung derselben nebst der Beschreibung mehrerer zum Waschen, Bleichen und Plätten gebräuchlichen Maschinen. | 
| Fundstelle: | Band 5, Jahrgang 1821, Nr. LXVIII., S. 425 | 
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                        LXVIII.
                        Bericht des Herrn Hachette über eine Waschmaschine von Herrn Abbe' de Meilleraie. Beschreibung derselben nebst der Beschreibung mehrerer zum Waschen, Bleichen und Plätten gebräuchlichen Maschinen.
                        Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement etc. Februar 1821. S. 49.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VII. und VIII.
                        [Hachettes Bericht einer Waschmaschine.]
                        
                     
                        
                           Wir waren beauftragt eine Maschine zur Reinigung der
                              Waͤsche zu untersuchen, deren Zeichnung und Beschreibung und von dem Hrn. Abbé de
                              Meilleraie, Korrespondenten des Conseil général d'Agriculture mitgetheilt
                              wurde. Sie ist in England unter dem Namen washing-machine bekannt, und besteht aus einer sechsseitigen
                              Trommel, die aus durchloͤcherten Brettern zusammengefuͤgt ist. Diese
                              Trommel, deren Achse horizontal ist, dreht sich in einem Bottiche, der mit heißer
                              Lauge oder mit Seifenwasser beinahe vollgefuͤllt ist; man fuͤllt sie
                              zur Haͤlfte mit Waͤsche; die Achse derselben wird an dem Bottiche so
                              angebracht, wie eine Trommel, in welcher man Kaffee brennt, auf dem Blechofen. Ein
                              Theil der Trommel ist immer außer der Fluͤssigkeit in dem Bottiche, und ein
                              Brett derselben oͤffnet sich, wie eine Thuͤre, zur Aufnahme der
                              Waͤsche.
                           Der Gebrauch des Waschblaͤuels bleibt indessen unerlaͤßlich, wenn
                              ungleich schmuzig gewordene oder stark geflekte Waͤsche, wie Hadern oder
                              Hemden, welche Handwerker eine Woche lang getragen haben, weiß gewaschen werden
                              sollen. Was die Waͤsche wohlhabender Leute betrifft, die nicht stark
                              beschmuzt ist, oder uͤberhaupt gleichfoͤrmig schmuzige Waͤsche,
                              wie Tuͤcher, Vorhaͤnge, WeiberroͤkeSe. Hochwuͤrden der Hr. Abbé
                                    scheint die Weiberroͤke wohl nie sehr genau besehen
                                    zu haben, wenn er sie gleichfoͤrmig
                                       schmuzig nennt; sie gehoͤren wohl sehr oft unter die linges inégalement sales er fortement
                                       tachés. A. d. Ueb. etc., so scheint die
                              fuͤr dieselbe allerdings vollkommen richtig berechnet, sie schont die
                              Waͤsche und spart Zeit bei der Reinigung derselben.
                           Wir haben die Ehre die Einruͤkung der Beschreibung und Zeichnung der Maschine
                              des Hrn. Abbé in den Bulletin de la
                                 Société vorzuschlagen, und den Hrn. Redakteur einzuladen,
                              damit dasjenige zu verbinden, was er in den neuen englischen Encyklopaͤdien
                              sowohl uͤber diese als uͤber andere aͤhnliche Maschinen, die
                              auf den Baumwollen-Bleichen unter dem Namen dash-wheel vorkommen, finden wird.
                           Angenommen in der Sizung d. 21. Februar 1821.
                           Unterzeichnet: Hachette, Berichterstatter.
                           
                        
                           
                           Beschreibung der Waschmaschine des Hrn. Abbe Meilleraie.
                           Die Maschine ist in den Verhaͤltnissen gezeichnet, in welchen der Verfasser
                              sich gegenwaͤrtig derselben bedient: er sezt sie durch das Wasser seiner
                              Muͤhle in Bewegung.
                           AFig. 18. Tab.
                              VII. ist ein, wo moͤglich, aus Ulmenholze verfertigter Behaͤlter,
                              dessen Gefuͤge genau schließen muß, damit er so wasserdicht wie ein Faß ist.
                              Er ruht auf einem hoͤlzernen Schraͤgen, und laͤuft spizig zu,
                              um zu seiner Fuͤllung so wenig Wasser als moͤglich zu brauchen. Man
                              leert ihn bei dem Loche G aus, welches mit einem
                              Stoͤpsel von Kork verstopft wird.
                           BFig. 19. ist
                              eine lange sechsseitige Kiste, gleichfalls aus Ulmenholze, an allen Seiten
                              durchloͤchert, wie ein Bouteillen-Brett, mit runden einen Zoll im
                              Durchmesser weiten Loͤchern, um das Wasser frei aus und einstroͤmen zu
                              lassen. Das Innere dieser Kiste ist vollkommen abgeglaͤttet, um die
                              Waͤsche nicht zu zerreissen. Drei Brettchen sind darin, wie in einem
                              Butterfasse, angebracht, um das Wasser zu brechen, und das Schuͤtteln der
                              Waͤsche zu vermehren.
                           C eine der Seiten dieser Kiste, ist der Dekel, der eine
                              Scharnier von Kupfer hat um Rostfleken zu vermeiden, und außen mit zwei kupfernen
                              Haͤkelchen geschlossen wird.
                           DD sind Zapfen an jedem Ende der Kiste, auf
                              welchen sich dieselbe dreht: einer dieser Zapfen paßt in die Kerbe E des Behaͤlters, an dem anderen ist eine Kurbel
                              F, die hier bequemer, als ein Treibwerk mit
                              eingreifenden Zahnraͤdern ist.
                           Man bringt diese Kiste gerade so uͤber den Behaͤlter, wie eine
                              Waͤlze, in welcher man Kaffee roͤstet, uͤber den Ofen: man
                              fuͤllt sie ungefaͤhr zur Haͤlfte mit der Waͤsche, welche
                              man waschen will, und die man vorher eingeweicht hat.
                           
                           Man gießt in den Behaͤlter Seifenwasser oder Lauge: beide so heiß wie
                              moͤglich.
                           Man dreht hierauf die Kiste, wie ein Butterfaß, nur schneller: dreht man mit der
                              Hand, so kehrt man von Zeit zu Zeit die Bewegung um, um das Schuͤtteln und
                              den Druk zu vermehren. Die Waͤsche reibt sich an sich selbst, an den
                              Waͤnden der Kiste, und an den Brettchen; das Wasser, welches
                              bestaͤndig ein- und ausstroͤmt, waͤscht sie ab, und
                              reinigt sie. Gewoͤhnlich reichen 10 Minuten hierzu hin, wenn man fleißig
                              dreht: nach dieser Zeit kann die Waͤsche ausgenommen und neue dafuͤr
                              eingelegt werden. Man sezt wieder Seifenwasser oder Lauge zu, welche man in einem
                              nahe stehenden Kessel immer siedend erhaͤlt. Dieses Wasser dient als Ersaz
                              fuͤr das verloren gegangene oder eingesogene und zur neuen Erwaͤrmung
                              des noch vorhandenen: man faͤngt hierauf mit demselben die Operation mit der
                              neu eingelegten Waͤsche wieder von vorne anDer Uebersezer glaubt, daß es gut
                                    waͤre, wenn man, außer der bloß horizontalen Umdrehung der Kiste,
                                    auch eine abwechselnd schiefe, so daß die Kiste ein mal mit einem Zapfen
                                    hoͤher, dann mit ebendemselben Zapfen tiefer liefe, veranlaßte, was
                                    durch zwei gegenuͤberstehende Kerben von verschiedener Tiefe an jeder
                                    Endwand des Behaͤlters leicht erzielt werden koͤnnte. Dadurch
                                    kaͤme neuer Druk auch auf die Endtheile der Waͤsche. A. d.
                                    Ueb..
                           Die auf diese Weise gewaschene Waͤsche wird dann sorgfaͤltig
                              ausgespuͤlt; haͤtte man jedoch Hemden zu waschen, die einige Zeit
                              getragen wurden, so muͤßte der Kragen und das Besez vorne an den Aermeln, die
                              mehr schmuzig zu werden pflegen, besonders hergenommen werden: fuͤr die
                              gewoͤhnlicht Waͤsche ist jedoch diese Art zu waschen hinreichend
                              genug. Es ist offenbar, daß feine Waͤsche, wie Frauenzimmer-Kleider,
                              Hauben etc. auf diese Weise weit mehr als durch den Waschblaͤuel geschont werden, der sie
                              zerreißt und zerschneidet, wenn man mit der Schneide desselben auf die
                              Waͤsche schlaͤgt.
                           Auf diese Weise, die in England und vorzuͤglich zu London allgemein ist,
                              koͤnnen zwei bis drei Personen mit Leichtigkeit, mit viel geringerem
                              Seifenaufwande und mit weit weniger Muͤhe eben so viele Waͤsche
                              waschen, als zwoͤlf Waͤscherinnen auf die gewoͤhnliche Weise
                              kaum vermoͤgen. Hr. Abbé de Meilleraie
                              bedient sich dieser Maschine ununterbrochen seit 15 Jahren und versichert damit sehr
                              zufrieden zu seyn.
                           
                        
                           Beschreibung eines Waschrades, (dash-wheel), wie man dasselbe in den Kattun-Manufakturen gewoͤhnlich zu gebrauchen pflegt.
                           Das Waschrad, welches in so vielen Kattun-Manufakturen Englands und
                              Schottlands gebraͤuchlich istDiese
                                    Waschmaschine ist schon in den „Nachtraͤgen zu der
                                       vollstaͤndigen Bleichkunst der Buͤrger O'Reilly und
                                       Chaptal, herausgegeben von Eschenbach, Leipzig 1804“ so wie
                                    im ersten Bande des Journal fuͤr die Druk-
                                    Faͤrbe- und Bleichkunde, Augsburg 1806. beschrieben und
                                    abgebildet. Da indessen viele unserer Leser nicht im Besize dieser Schriften
                                    seyn duͤrften so ließen wir sie der Vollstaͤndigkeit wegen
                                    abbilden. D., dient zur Erleichterung des Bleichens der
                              Fabrikate; man erreicht durch dasselbe auf bequemere, wirtschaftlichere und
                              schnellere Weise denselben Zwek, wie durch den gewoͤhnlichen
                              Waschblaͤuel, und bringt dieselbe Wirkung hervor wie durch die Drehkiste des
                              Hrn. Abbé de Meilleraie, obschon seine Theile alle weit groͤßer
                              sind.
                           Diese Maschine, deren Auf- und Grundriß und Durchschnitt Fig. 13, 14, 15 und 16. Tab. VIII. darstellt,
                              besteht aus einem hohlen senkrechten Rade aa von
                              6–7 Fuß im Durchmesser, welches von einer horizontalen Achse getragen, und
                              aus Blaͤttern und Dauben von weißem Holze verfertiget ist. Das Wasser, welches die
                              Zeuge waschen soll, tritt durch die Loͤcher bb in dieses Rad, und wird durch eine Roͤhre i herbeigefuͤhrt, welche mit ihrer Oeffnung denselben
                              gegenuͤber steht. Die Zeuge werden durch die Oeffnungen dd in das Rad gebracht und durch dieselben
                              Oeffnungen, nachdem das Waschen voruͤber ist, wieder herausgezogen.
                           Das Innere des Rades, welches vollkommen glatt und eben seyn muß, ist in
                              Faͤcher getheilt, welche durch Loͤcher mit einander in Verbindung
                              stehen, damit das Wasser frei durch dieselben stroͤmen kann. Am Umfange des
                              Rades befindet sich zu beiden Seiten desselben eine Reihe von Loͤchern gg, um das schmuzige Wasser auslaufen zu
                              lassen.
                           In einigen Manufakturen sind diese Raͤder an ihrem Umfange mit Schaufeln
                              versehen um den Stoß, den das stroͤmende Wasser ihnen mittheilt, aufzunehmen.
                              In anderen werden drei bis vier solche Raͤder zugleich durch ein Wasserrad
                              bewegt, welches seine Thaͤtigkeit denselben mittelst Zahnraͤder hh mittheilt. Jedes Rad hat eine Bremsstange, um
                              nach Belieben die Bewegung desselben zu stellen, ohne daß dadurch der Lauf der
                              uͤbrigen Raͤder unterbrochen wuͤrde.
                           Man bringt in jedes dieser Faͤcher zwei Stuͤke Zeuge, welche, wenn sie
                              Wasser eingesogen haben, abwechselnd so wie das Rad sich dreht, von einer
                              Scheidewand auf die andere fallen: da diese Zeuge hier nur maͤßig
                              geruͤttelt werden, leiden sie dadurch nicht im mindesten. Eine Viertel Stunde
                              reicht zu, um die acht in dem Rade enthaltenen Stuͤke vollkommen zu reinigen
                              und zu waschen.
                           
                        
                           Maschine zum Auslaugen der Hauswaͤsche.
                           Hr. Christian, Direktor des Conservatoriums der
                              Kuͤnste und Gewerbe, hatte die Gefaͤlligkeit uns die Zeichnung dieser
                              Maschine mitzutheilen, deren die Englaͤnder sich zu ihrem Hausgebrauche bei
                              Reinigung ihrer Waͤsche bedienen: sie ist von vorne und von der Seite
                              dargestellt in Fig.
                                 17 und 18. Tab. VIII.
                           A ist das Gestell der Maschine, zwischen dessen Pfosten
                              eine Wanne B angebracht ist, welche die Lauge oder das
                              Seifenwasser und die zu waschende Waͤsche aufnimmt. Die Waͤsche wird
                              in derselben mittelst eines Stuͤkes Holzes C,
                              welches, um nichts zu zerreissen, unten zugerundet ist, kraͤftig
                              geruͤttelt und gedruͤkt: dieses Stuͤk Holz nimmt die ganze
                              Laͤnge der Wanne ein, und paßt genau in die hohle Form derselben. Es wird von
                              den beiden Stangen DD, die gleichfalls von Holz
                              sind, getragen, und diese Stangen bewegen sich mittelst Zapfen, die in den
                              Fuͤtterungen EE laufen, welche an den
                              Querbalken des Gestelles befestigt sind. Die Stangen DD haben eiserne Aufsaͤze GG,
                              welche mittelst einer Scharnier an Hebeln HH
                              befestigt sindDas Original hat
                                    hier fuͤr HH das Wort bielle, welches weder im Dictionaire de l'Academie, noch in Mozin's, Schmidt's oder Schwan's Woͤrterbuͤchern vorkommt. A. d.
                                    Ueb., die eine gebogene Achse in Bewegung sezt. Diese Achse hat an
                              dem einen Ende ein Schwungrad K, an dem anderen eine
                              Kurbel L.
                           Es ist offenbar, daß durch das Drehen der Kurbel abwechselnd der Hebel auf-
                              und niedersteigt, und daß dieser, indem er auf die eisernen Aufsaͤze GG wirkt, den Stangen DD, und durch diese auch dem Holzstuͤke C eine oscillirende Bewegung mittheilt, welche eine krumme Linie
                              beschreibt, die der Form der Wanne folgt, und bald hin bald her schiebt.
                           
                        
                           Eine andere Maschine zum Waschen der Wäsche.
                           Diese Maschine, deren Auf- und Grundriß Fig. 19 und 20. Tab. VIII.
                              darstellt, hat viele Aehnlichkeit mit der vorigen, obschon derselben hier die
                              Bewegung auf eine andere Weise mitgetheilt wird.
                           Der Bottich aa, in welchen man die Waͤsche
                              einsenkt, nachdem sie in einem dazu besonders bestimmten Apparate vorlaͤufig
                              der Einwirkung der Daͤmpfe ausgesezt wurde, enthaͤlt ein leichtes
                              Seifenwasser: zwei kreisfoͤrmige Kloͤppel oder Ruͤhrer bb bewegen sich innenwendig in dem Bottiche. Eine
                              Art schwingenden Pendels cc theilt seine Bewegung
                              den Kloͤppeln bb mit, welche mittelst eines
                              Schwengels g aufgehaͤngt erhalten werden. Eine
                              unterhalb angebrachte Querstange h verbindet die Stangen
                              rr mit dem Pendel cc: bewegliche Achsen sind an den Punkten iii.
                           Die Kraft, welche das Pendel cc in Bewegung sezt,
                              ist außen an einem Griffe l angebracht; jeder
                              Kloͤppel bb besteht aus mehreren parallelen
                              krummen Stuͤken Holz, welche durch eine durchlaufende Stange k an ihrem hinteren Ende verbunden sind. Diese krummen
                              Stuͤke Holzes der Kloͤppel laufen wechselweise in einander, so daß die
                              Hoͤlzer des einen in die Zwischenraͤume der Hoͤlzer des anderen
                              passen, und sich immer frei schwingen koͤnnen, so oft die bewegende Kraft auf
                              das Pendel cc wirkt.
                           Dieses wechselweise Schwingen der beiden Kloͤppel in entgegengesezter Richtung
                              druͤkt und ruͤttelt die Waͤsche im Seifenwasser und erleichtert
                              die Entfernung der Unreinigkeiten.
                           Wenn man die Waͤsche in den Bottich bringen oder herausnehmen will, hebt man
                              die Kloͤppel zur erforderlichen Hoͤhe empor und befestigt sie mit
                              einem Schlußnagel: in dieser Absicht sind die Pfosten y
                              mit einem laugen Falze eingeschnitten, der den Kloͤppeln gestattet so hoch
                              als moͤglich hinanzusteigen, ohne daß deßhalb die Drehungs-Achse
                              muͤßte.
                           Nachdem die Waͤsche in den Bottich gethan wurde, sezt ein Arbeiter das Pendel
                              solang in Bewegung, bis das Seifenwasser aufhoͤrt zu schaͤumen: dann hebt er die
                              Kloͤppel neuerdings, man nimmt die Waͤsche heraus und spuͤlt
                              sie in fließendem Wasser rein.
                           
                        
                           Das Waschbrett. (Pansch-Maschine).
                           In der Gegend von Manchester und zu Jouy bedient man sich eines horizontalen
                              Waschbrettes bb, dessen Grundriß Fig. 21. Tab. VIII.
                              vorstellt. Dieses Brett, von 12–15 Fuß im Durchmesser, wird von einem sich
                              drehenden Pfosten gehalten; sein Umfang ist mit starken gut geglaͤtteten und
                              vollkommen unter einander verbundenen Eichenbrettern so bedekt, daß es einen
                              abgestuzten Kegel bildet.
                           Zweierlei Arten von Stuͤzen tragen dieses Brett: die einen sind gerade und
                              horizontal; die anderen neigen sich von dem Umfange des Rades gegen den unteren
                              Theil des Pfostens, und geben ihm die gehoͤrige Staͤrke um die
                              Schlaͤge des Waschblaͤuel zu ertragen. Ein eiserner Reifen bindet und
                              haͤlt die Felgen des Brettes; er ist mit Zaͤhnen, wie eine
                              Saͤge, versehen, und diese Zaͤhne stehen 4 bis 6 Zoll von einander.
                              Diese Zaͤhne werden nach und nach von einer mit einer Kurbel Z versehenen Eisenstange Y
                              zuruͤkgestossen, wodurch, je nachdem man dreht, das Rad abwechselnd
                              vor- oder ruͤkwaͤrts bewegt wird; sie haͤkelt sich
                              naͤmlich abwechselnd in jeden Zahn ein, und noͤthigt durch seine
                              Bewegung das Rad ihr zu folgen und sich um seine Achse zu drehen. Eine andere auf
                              einer festen Achse bewegliche Stange, die man in der Figur nicht sieht, hebt bei
                              jeder Drehung des Brettes sich etwas auf, und faͤllt gegen den Zahn nieder,
                              der sich darbiethet, so daß sie, waͤhrend die erste Stange neuerdings in
                              einen anderen Zahn vorgreift, das Zuruͤktreten des Brettes hindert. Dieses
                              abwechselnde Spiel der beiden langen macht, daß das Rad in ununterbrochener
                              Aufeinanderfolge von Bewegung und Ruhe sich fortdreht.
                           
                           Auf der anderen Seite des Randes sind drei oder vier große
                              Waͤschblaͤuel mmm, deren Stiele,
                              beim zweiten Drittel ihrer Laͤnge, von einer und derselben Achse
                              durchschossen sind. Hinter dieser Achse befindet sich ein Wellbaum r mit Daumen ll, an
                              dessen Ende ein Wasserrad B angebracht ist. Die Daumen
                              stoßen, waͤhrend der Umdrehung des Wellbaumes, abwechselnd auf die hinteren
                              Enden der Stiele der Waschblaͤuel, heben einen derselben nach dem anderen
                              auf, und da sie sie wieder auslassen, so machen sie dieselben abwechselnd auf die
                              Waͤsche fallen, welche auf der Oberflaͤche des kegelfoͤrmigen
                              Brettes ausgebreitet da liegt: die Waͤsche wird auf diese Weise weit
                              kraͤftiger, genauer und schneller durchgewalkt, als eine Menge Arbeiter dieß
                              kaum zu thun vermoͤchte.
                           Wenn die Maschine in Thaͤtigkeit ist, stellt der Arbeiter sich auf das
                              Waschbrett bei x, um die Waͤsche in verschiedener
                              Richtung zu kehren und legen, damit sie in abwechselnd verschiedener Lage die
                              Schlaͤge der Waschblaͤuel aufnimmt. Waͤhrend die Waͤsche
                              unter den Waschblaͤueln durchlaͤuft, wird sie durch einen Wasserstrahl
                              befeuchtet, welchen das Wasserrad in einen kleinen Canal s leitet, aus welchem er in den Wasserbehaͤlter o gelangt, von dem
                              das Wasser durch die am Boden angebrachten Loͤcher auf die Waͤsche
                              faͤllt.
                           Die Bretter, welche zur Bekleidung des Waschbrettes dienen, muͤssen mit
                              hoͤlzernen Naͤgeln aufgenagelt werden: Eisen ist, wegen Gefahr der
                              Rostfleken, auf das sorgfaͤltigste zu vermelden.
                           Wenn kein fließendes Wasser benuͤzt werden koͤnnte, so kann man die
                              Maschine durch ein Pferd in Bewegung sezenUmstaͤndlichere Beschreibungen nebst zwei detaillirtern
                                    Abbildungen solcher Pretsch- oder Panschmaschinen die mit dem besten
                                    Erfolg in
                                    vielen Fabriken Frankreichs und Deutschlands Eingang gesunden haben, findet
                                    man in Dinglers Journal fuͤr die Druk-, Faͤrbe-
                                    und Bleichkunde. Augsburg 1806. D..
                           
                        
                           
                           Maschine zum Plaͤtten oder Mangen der Waͤsche.
                           Das Conservatorium der Kuͤnste und Gewerbe besizt diese nuͤzliche
                              Maschine, die nichts anderes als eine kleine Mange (calandre) mit beweglicher Kiste ist.
                           Die zu plaͤttende Waͤsche wird sorgfaͤltig auf Walzen Fig. 20. Tab.
                              VII. aa gewikelt, welche sich zwischen einer
                              vollkommen ebenen und glatten Flaͤche x und einer
                              beweglichen Kiste y befinden. An den Punkten b und c dieser Kiste
                              befinden sich zwei Ketten, welche uͤber die Rollen rrr laufen und auf der Oberflaͤche einer
                              gegossenen Platte f widersinnig zusammen treffen. Die
                              Kette cm ist an dem Punkte t der Platte f, und die Kette bn an dem Punkt v
                              befestigt; die Achse dieser Platte wird durch eine Kurbel g, und mittelst eines Zahnwerkes l, bestehend
                              aus einem Triebstoke und einem Zahnrade, in Bewegung gesezt.
                           Die Wirkung der Maschine ist leicht einzusehen; wenn man die Kurbel nach einer Seite
                              dreht, so wird die Kiste y von der Rechten zur Linken
                              laufen, und wenn man die Kurbel zuruͤkdreht, so wird diese Kiste von der
                              Linken zur Rechten zuruͤk gefuͤhrt. In die Kiste selbst legt man so
                              viele Gewichte als noͤthig sind um jene Schwere zu erzeugen, welche die
                              Operation des Mangens oder Glaͤttens fordert.
                           
                        
                     
                  
               
