| Titel: | Ueber einen verbesserten Durchseiher (Physeter oder Periolator) und andere Filtrir-Apparate; über eine Trokenstube und eine zusammengesezte Presse zur Verfertigung der Krapp, und anderer Lake. Von Hrn. Georg Field. | 
| Fundstelle: | Band 10, Jahrgang 1823, Nr. LXXV., S. 439 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXV.
                        Ueber einen verbesserten Durchseiher (Physeter oder Periolator) und andere Filtrir-Apparate; uͤber eine Trokenstube und eine
                           zusammengesezte Presse zur Verfertigung der Krapp, und anderer Lake. Von Hrn. Georg Field.
                        Aus den Transactions der Society of Arts. 34. B. in Gill's technical Repository. November und Dezember 1822 S. 344. Im Auszuge.
                        Mit Abbildungen auf Tab. IX.
                        Hr. Field erhielt fuͤr diese Mittheilung die goldene Isis Medaille.
                        Field, über einen verbesserten Durchseiher.
                        
                     
                        
                           Fig. 1. ist
                              ein senkrechter Durchschnitt der Maschine; a, eine
                              starke Roͤhre; b, ein in derselben angebrachter
                              Reifen; d, eine kleine Ziehpumpe. Der Seiher, e, wird zuerst mit Wollen-Boi, und dann mit
                              Sendel-Taffet uͤberzogen, deren Enden uͤber den Rand des Seihers
                              gezogen werden. Der Raum zwischen demselben und der Roͤhre ist mittelst der
                              Sahlleiste eines Wollen-Tuches luftdicht geschlossen, und das Ganze mittelst des Reifens f, dessen Enden ff
                              sich innerhalb der Roͤhre beruͤhren, befestigt. Der Reifen paßt, durch
                              Einteilung, so genau innenwendig in der Roͤhre und an den Rand des Seihers
                              e, daß er das Ganze luftdicht macht, und die
                              Umhuͤllung fest haͤlt: zur groͤßeren Sicherheit sind noch
                              kupferne Nagel durchgetrieben.
                           Fig. 2. ist
                              ein Durchschnitt eines Theiles des Seihers in groͤßerem Maßstabe, um zu
                              zeigen, wie der Boi und der Taffet an dem Seiher befestigt sind.
                           Fig. 3. ist
                              ein Aufriß der ganzen Maschine, darstellend die Pumpe d,
                              die zwei Hahne g und h, und
                              den Trichter g, dessen unterster Theil mit Wasser
                              gefuͤllt seyn kann, da die Luft bei dem Hahne h
                              entweicht, wodurch Zeit gewonnen wird, indem der erste Zug der Pumpe das Ganze
                              Gewicht der Atmosphaͤre auf das Filtrum legt. Der Hahn h dient zugleich zur Regulirung oder Verminderung der Kraft des
                              Ausziehens, indem er unten wieder Luft einlaͤßt.
                           Dieß ist der Plan der Maschine in ihrer einfachsten Form; sie ist indessen vieler
                              Abaͤnderungen faͤhig, unter welchen folgende einige Aufmerksamkeit
                              verdienen. 1tens kann sie ganz umgekehrt werden. Man laͤßt in dieser Hinsicht
                              den untern Raum fuͤr die Atmosphaͤre offen, und schließt den oberen
                              luftdicht, mit Ausnahme einer kleinen Oeffnung zur Verbindung mit einem anderen
                              Apparate, welcher zur Injection der durchzuseihenden Fluͤssigkeit
                              noͤthig ist, oder mit der Luft, die darauf druͤken muß. 2tens der
                              Plan, den untern Raum auszuziehen, laͤßt sich mit dem gegenwaͤrtigen,
                              von Oben zu injiciren, verbinden; folglich mit doppelter Kraft. Der Zwek, den man
                              beim Filtriren hat, bestimmt die Art desselben am sichersten; wenn man
                              naͤmlich Fluͤssigkeiten bloß klaͤren will, so ist das Injiciren
                              in mehreren Faͤllen das Beßte; will man aber Niederschlaͤge, oder
                              andere Materien abscheiden, so ist das Ausziehen besser: ersteres geschieht durch
                              eine Druk-, lezteres durch eine Zugpumpe.
                           Reines Wasser ist, sowohl als Lebensbeduͤrfniß wie in den meisten
                              Werkstaͤtten, unentbehrlich; folglich ist es auch eine Filtrir-Maschine: die
                              gegenwaͤrtige ist tragbar und dauerhaft, und zu Hause wie auf der See zu
                              brauchen. Wenn man sie zur bloßen Reinigung des Wassers gebraucht, kann man sich
                              derselben bloß als Pumpe bedienen, indem das Abziehen des reinen Wassers die
                              Maschine zur Aufnahme eines neuen Vorrathes desselben bestimmt, ungefaͤhr wie
                              an einer Quelle, ohne daß Schmuz oder irgend etwas Fremdartiges in das gereinigte
                              Wasser gelangen koͤnnte. In diesem Falle koͤnnen noch einige
                              Blaͤtter Filtrirpapier, oder etwas anderes, zwischen die Bekleidung des
                              Durchseihers gethan werden, was bei Abscheidung von Niederschlaͤgen nicht
                              nothwendig ist.
                           
                        
                           Ein anderer Filtrir-Apparat.
                           Fig. 4. zeigt
                              einen Dreifuß oder ein bewegliches Gestell aus zwei Reifen von 16 Zoll im
                              Durchmesser und mit drei Fuͤßen, die 2 Fuß 3 Zoll hoch sind. i ist das Filtrum aus einen kegelfoͤrmigen, in
                              dem Reifen befindlichen Sake, der mit seinen Kanten uͤber den Reifen
                              umgeschlagen und mittelst eines anderen Reifens dicht uͤber den ersten
                              angezogen und festgehalten wird, wie Fig. 5 zeigt. k ist ein Dekel, um die Fluͤssigkeit rein zu
                              halten. Dieses Filtrum ruht frei auf dem Dreifuße, und kann leicht abgehoben werden.
                              Auf dem unteren Reifen l kann noch ein anderes Filtrum
                              angebracht werden, wie die punctirten Linien zeigen, wenn es noͤthig
                              waͤre, die Fluͤssigkeit noch weiter zu reinigen.
                           Fig. 6. zeigt
                              eine einfache Methode, ein Filtrum an der Wand zu befestigen, naͤmlich
                              mittelst der zwei Riegel l, m: m ist um die Dike des
                              Reifens (2–3 Zoll) niedriger und mehr vorwaͤrts gestellt, als l.
                           Fig. 7. ist
                              ein Schrauben-Reifen fuͤr ein Filtrum von sehr bedeutendem Durchmesser mit
                              einem kegelfoͤrmigen Sake aus Nezwerk oder starkem Kanevaß, um das Filtrum
                              selbst zu tragen.
                           Fig. 8. ist
                              ein dikes Brett mit in demselben eingelassenen kegelfoͤrmigen Loͤchern
                              um eine Menge kleiner Filtra von Tuch, Seide, oder Papier uͤber ein Beken zu
                              halten. Siehe Fig.
                                 9.Diese Vorrichtung ist in jeder deutschen Apotheke. A. d. Ueb..
                           Fig. 10 und
                              11.
                              zeigen die Art, wie kegelfoͤrmige Saͤke aus einem doppelt vierekigen
                              Stuͤke Seide oder Tuch, n, o, p, q, Fig. 10.
                              gebildet, bei n und gefaltet, und am Rande von q bis p flach
                              gesaͤumt werden. So bildet eine halbe Elle eines Ellen breiten Zeuges ein
                              Filtrum. Wenn die Eke bei o, welche filtrirt, Fig. 11,
                              abgenuͤzt wird, kann auf dieselbe Weise ein Filtrum bei n gebildet werden, indem man den vorigen Saum auftrennt,
                              und eben dieß auch bei den beiden anderen Winkeln thut. Auf diese Weise dauert das
                              Filtrum viermal laͤnger, als auf die gewoͤhnliche.
                           Fig. 12. ist
                              ein kleines Filtrum aus einem vierekigen Stuͤke Tuch oder Seidenzeug, bloß
                              durch doppeltes Zusammenlegen uͤber's Kreuz gebildet.
                           
                        
                           Ueber eine verbesserte Troken-Stube mit Luftzug.
                           Der Zug in dieser Trokenstube ist so stark, daß er kleine Steinkohlen und Achse
                              verschlakt, indessen maͤssigt die Luft zwischen dem Feuer und den
                              Abtheilungen der Stube so sehr die Wirkung desselben, daß nie eine sengende Hize
                              dadurch entstehen kann.
                           Tab. IX. Fig.
                                 13. zeigt einen Theil der Trokenstube im Perspektive, und einen
                              senkrechten Durchschnitt durch den Zug zwischen den Hizkammern und einer offenen;
                              die drei untern Abtheilungen sind getrennt, um ihren Bau desto deutlicher zu
                              zeigen.
                           a ist die Aschen-Grube in der ersten oder unteren
                              Abtheilung, welche dem Feuer a in der zweiten Abtheilung
                              Luft zufuͤhrt. Der Zug desselben laͤuft nach der Richtung der Pfeile
                              a, a, a, etc. uͤber den Luftzug der ersten
                              Abtheilung, und unter dem Luftzug der dritten Abtheilung, a. macht auf diese Weise die Luft sehr heiß. Dann steigt dieser Zug durch
                              die dritte Abtheilung bei den hinteren Eken aa und
                              uͤber das eiserne Floͤz cc der
                              beiden Kammern; der rechte und linke Lauf vereinigen sich in einen flachen oder
                              duͤnnen Zug, der sich von Ruͤkwaͤrts nach Vorne zwischen den
                              beiden Kammern (wie man aus dem Durchschnitte ersieht) erstrekt, indem die
                              theilweise Scheidewand, d, nur darum da ist, damit der
                              Rauch nach Vorwaͤrts zieht, und dann wieder zuruͤk laͤuft, um
                              durch den Schornstein e hinaus zu gehen. Jeder Lauf ist
                              von dem uͤber ihm befindlichen durch gegossene eiserne Platten geschieden, in
                              welchen noͤthigen Ortes Oeffnungen angebracht sind. bb sind die zwei Luftzuͤge in der unteren Abtheilung,
                              welche sich verbinden und ruͤkwaͤrts hinter dem Feuer durch die zweite
                              Abtheilung in die dritte aufsteigen, wo sie sich wieder rechts und links theilen,
                              uͤber dem Feuerzuge in der durch die Pfeile b, b,
                                 b, etc. angedeuteten Richtung hinziehen, und nachdem sie sich uͤber
                              dem Feuer vereinigten, sich wieder theilen. Die bei f
                              sehr heiß gewordene Luft geht rechts und links in die Kammern, g, g, Fig. 4, wo sie sich,
                              nachdem sie zigzag zwischen den eisernen oder kupfernen verzinnten Troͤgen in
                              jeder derselben hin und her gelaufen sind, wieder bei h
                              verbinden, und die Luft endlich bei dem Register i in
                              den Feuerzug hinausfaͤhrt. Die Pfeile a, a, etc.
                              zeigen den Feuerzug, die Pfeile b, b den Luftzug auf
                              ihrem ganzen Laufe nach dem Register i.
                           Fig. 14 ist
                              ein Durchschnitt der linken Kammer, welcher den Lauf der heißen Luft q zwischen den Troͤgen zeigt, die unten bei b herein tritt, und oben bei b hinaus faͤhrt.
                           Fig. 15
                              zeigt, wie die Troͤge abwechselnd uͤber einander gestellt sind, und
                              jeder von zwei eisernen Stangen getragen wird, k, k, die
                              in jeden Lauf von Baksteinen eingelassen sind.
                           Fig. 16 ist
                              eine Ansicht der ganzen in Umtrieb stehenden Trokenstube: a, die Aschengrube, b, b, die Luftzuͤge
                              und das Register i offen; die Thuͤren der Kammern
                              g, g, geschlossen, h, h,
                              das obere Ende der Feuerzuͤge.
                           Nach diesem Sisteme kann man auch die Luft in einem Zimmer heizen und erneuen, und
                              sowohl bei einem geschlossenen als offenen Feuerherde troknen. Hr. Field machte dadurch zwei sehr kalte Zimmer im Winter
                              angenehm und bewohnbar.
                           Die Hize und Verduͤnnung der Luft mittelst eines eisernen Bozens uͤber
                              dem Feuer treibt dieselbe in freiem Laufe durch den Ventilator in das Zimmer,
                              welches dadurch auf gesunde Weise erwaͤrmt wird. Der Rauch des Feuers tritt
                              unter der Krone des Herdes zuruͤk und steigt ruͤkwaͤrts in den
                              Schornstein hinauf.
                           
                        
                           Ueber eine zusammengesezte Presse.
                           Diese Presse ist in der doppelten Absicht, sowohl durch Schwere als durch Kraft zu
                              wirken, erbaut. Der Hauptvortheil bei einer Presse, die durch Schwere wirkt, besteht
                              darin, daß der Druk
                              gleichfoͤrmig und ohne Unterlaß anhaltend ist. Der Nachtheil liegt in der
                              verhaͤltnißmaͤßig geringen Staͤrke des erzeugten Drukes, und in
                              dem Umstande, daß die zur Handhabung derselben noͤthige Kraft der Kraft
                              selbst, mit welcher sie druͤkt, gleich ist, und daß sie
                              verhaͤltnißmaͤßig ungeheuer groß ausfaͤllt. Die Hauptvortheile
                              und Nachtheile einer Presse, die durch Kraft allein wirkt, sind gerade das
                              Gegentheil derjenigen, die durch Schwere preßt: die Wirkung ist stark, aber nicht
                              gleichfoͤrmig anhaltend; die Bedienung ist leicht, fodert aber
                              Aufmerksamkeit, und die Presse selbst braucht nur wenig Umfang. Man wollte hier
                              beide obige Vortheile vereinigen, und die Nachtheile beseitigen.
                           Tab. IX. Fig.
                                 17 ist eine solche zusammengesezte Presse um Farben etc. auszupressen. b ist die Schraube. m, der
                              Durchschnitt eines Stiefels aus harter Glokenspeise, auf welchen die Spize der
                              Schraube wirkt, wenn sie niedergezogen wird. Dieser Stiefel ist auf dem beweglichen
                              Brette in der Presse befestigt, und haͤlt einiges Oel. n, n sind die Seiten eines Einsazes aus Gußeisen, der das bewegliche Brett
                              umfaßt, und eine Buͤchse bildet, um zwei, vier oder mehrere vierekige halbe
                              Zentner-Gewichte aus Gußeisen aufzunehmen, mit welchen die Presse gelegentlich
                              beladen wird. a, ist eine Bruͤke oder ein
                              Querbolzen, wodurch das walzenfoͤrmige Ende der Schraube laͤuft. Ein
                              Halsband, welches mittelst eines durchlaufenden Stiftes an der Spize der Schraube
                              befestigt ist, hindert das Aufsteigen derselben uͤber jene Bruͤke,
                              welche dem beweglichen Brette, wenn es beladen ist, ohne Hinderniß das Hinabsteigen
                              gestattet, und auf diese Weise auf die auszupressende, in dem Sake q enthaltene, Substanz einen steten Druk ausuͤbt.
                              Dieser Druk kann, je nachdem man mehr oder weniger Gewicht einlegt, vermehrt oder
                              vermindert werden, und die Kraft der Schraube selbst kann endlich, entweder um die
                              lezte Fluͤßigkeit vollends auszupressen, oder um den Einsaz mit den Gewichten
                              in die Hoͤhe zu ziehen, verwendet werden.
                           Fig. 18,
                              zeigt die Presse von einem ihrer Enden. pp sind
                              zwei der vier Walzen, welche das frei sich bewegende Brett leiten.
                           Hounslow den 20. Maͤrz 1815.
                           G. Field.
                           
                        
                           
                           Bemerkungen des Herausgebers (Hrn. Gill's).
                           Da auch wir ein Mitglied des Ausschusses waren, welcher zur Besichtigung des
                              Apparates des Hrn. Field abgeordnet wurde, so
                              koͤnnen wir nicht umhin bei dieser Gelegenheit das hohe Vergnuͤgen zu
                              bezeugen, das wir empfanden, als wir diesen Apparat und die sinnreiche Weise sahen,
                              mit welcher Hr. Field einen Stall in eine schoͤne Farben-Fabrik umschuf.
                           Der Filtrir-Apparat (the Physeter) war zu ebener Erde,
                              und uͤber demselben ein weites Faß, dessen oberes Ende bis an den Fußboden
                              des oberen Stokwerkes reichte, und dort mit einem Dekel versehen war, der
                              noͤthigen Falles geoͤffnet werden konnte, sonst aber einen Theil des
                              oberen Fußbodens bildete. In diesem oberen Stokwerke war ein anderes Faß mit Wasser
                              durch die Mauer durchgelassen und auf derselben ruhend, in welches das Wasser durch
                              eine Druk- und Hebepumpe aus dem Brunnen hinaufgepumpt wurde. Die Pumpe war zu
                              ebener Erde, und um den Arbeiter an derselben und die Personen in dem oberen
                              Stokwerke zugleich uͤber die Tiefe des Wassers in dem Fasse zu
                              verstaͤndigen, schwimmt ein Stuͤk Kork auf dem Wasser, von welchem
                              eine Leine uͤber zwei Rollen in die Abtheilung zu ebener Erde
                              hinablaͤuft. An dieser Leine sind zwei Kuͤgelchen befestigt und an der
                              Mauer beider Abtheilungen ist ein auf Papier gezeichneter Maßstab angebracht,
                              welcher durch den Stand der Kuͤgelchen die Tiefe des Wassers bezeichnet. Am
                              Boden des, uͤber der Filtrir-Maschine angebrachten Fasses ist ein
                              kegelfoͤrmiger Spund oder eine Klappe, wodurch, nach Belieben, die in
                              demselben enthaltene Fluͤssigkeit in die Filtrir-Maschine abgelassen, und das
                              Faß hierauf wieder geschlossen werden kann. Roͤhren, mit Haͤhnen
                              versehen, leiten entweder das Wasser aus dem Behaͤlter, oder die
                              gefaͤrbte Fluͤssigkeit aus einem vierekigen kupfernen, mit Zigelwerk
                              eingemauerten Kessel in der oberen Abtheilung, so wie es eben noͤthig ist, in
                              dieses Faß.
                           Die Trokenstube war oben, in der Naͤhe des Kessels angebracht, und die
                              zusammengesezte Presse stand unten.
                           Oben war noch uͤberdieß eine staͤhlerne Muͤhle zum Mahlen der
                              Farben-Materialien, die Hr. Field nicht gemahlen erhalten
                              konnte; eine Reihe von Stellen, auf welchen die Glaͤser mit den chemischen Reagentien
                              und mit der gehoͤrigen Aufschrift standen; ein chemisches Pult mit einer
                              Lampe; Stuͤzen fuͤr Filtra an den Waͤnden sowohl als auf
                              beweglichen Gestellen, Tische etc.
                           Der Krapplak bildete in dem Zustande in welchem er filtrirt wurde, eine Art von Brei,
                              aus welchem man das Wasser auf die gewoͤhnliche Weise nur mit der
                              groͤßten Muͤhe bringen konnte, und hier zeigte sich dieser
                              Filtrir-Apparat von dem hoͤchsten Vortheile. Sobald mittelst einer Pumpe die
                              Luft und das Wasser unten ausgezogen, und dadurch der Druk der ganzen
                              Atmosphaͤre auf das Filtrum erhalten wurde, floß das Wasser groͤßten
                              Theils augenbliklich ab. Der Lak wurde dann mittelst eines porzellanenen
                              Loͤffels von dem Filtrum abgenommen, in verzinnte kupferne oder eiserne
                              kleine Troͤge gethan, und in der Trokenstube getroknet.
                           Aus dieser Darstellung ergibt sich, daß mittelst dieses Filtrir-Apparates und der
                              Trokenstube alle die zahllosen Kreiden-Steine, deren sich die Farbenmacher
                              gewoͤhnlich bedienen, uͤberfluͤssig geworden sind: Hr. Field
                              hatte nur einen einzigen solchen Stein in der obern Abtheilung fuͤr kleine
                              Versuche, um nicht wegen jeder Kleinigkeit zu den Filtern in die untere Abtheilung
                              hinabsteigen zu duͤrfen.
                           Das seidene Filtrirtuch ließ sich durch bloßes Abwachsen mit einem feuchten Schwamme
                              leicht reinigen, und fiel irgendwo ein kleines Loch in dasselbe, so ward
                              dasselbemittelst eines Tropfens Siegellakes leicht wieder geschlossen.
                           Hr. Field zog den Sendeltaffet (lutestring) jedem anderen Materiale zu den Filtris, wie Papier u. d. gl.
                              vor; denn sobald der groͤßte Theil des Wassers durchgelaufen war, konnte er
                              den Ruͤkstand beinahe bis zur Trokenheit auswinden, was bei dem Papiere
                              unmoͤglich war: dieser Taffet ist dauerhaft, und laͤßt sich durch
                              Auswaschen leicht von den anklebenden Farbetheilchen reinigen. Wenn er indessen
                              kaustische Laugen filtriren mußte, wodurch die Seide haͤtte angegriffen
                              werden koͤnnen, nahm er Filtrirtuͤcher aus Leinwand oder
                              Baumwollenzeugen.
                           Sobald dieser Filtrir-Apparat in den Transactions der Gesellschaft bekannt gemacht
                              wurde, nahm man ein Patent, um denselben in Zuker-Raffinerien zum Filtriren des Syrupes
                              aus dem Zuker anzuwenden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
