| Titel: | Verbesserung an Schiffsküchen oder Schiffsherden, nebst einem damit gelegentlich zu verbindenen Apparate zur Abdampfung und Verdichtung des Wassers, worauf Joh. Dowell Moxon, Kaufmann und Schiffseigenthümer zu Liverpool Lancastershire, und Jak. Fraser, Mechaniker in Middlesex, Kingstreet, Commercial-Road, sich am 26ten December 1822 ein Patent geben ließen. | 
| Fundstelle: | Band 15, Jahrgang 1824, Nr. XI., S. 53 | 
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                        XI.
                        Verbesserung an Schiffsküchen oder
                           Schiffsherden,Diese Verbesserung an den Schiffskuͤchen ließe sich auch an manchen
                                 Kuͤchen auf dem festen Lande mit Vortheile anwenden, zumahl in Gegenden,
                                 wo das Wasser, und in Zimmern, wo die Luft sehr unrein ist. A. d. Ueb. nebst einem damit gelegentlich zu verbindenen Apparate zur Abdampfung und
                           Verdichtung des Wassers, worauf Joh. Dowell Moxon, Kaufmann und Schiffseigenthümer zu
                           Liverpool Lancastershire, und Jak. Fraser, Mechaniker in Middlesex,
                           Kingstreet, Commercial-Road, sich am 26ten December
                              1822 ein Patent geben ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Mai 1824.
                              S. 248.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Dowell Moxon's Verbesserung an Schiffsküchen.
                        
                     
                        
                           Der Zwek dieses Patentes ist dreifach: 1tens, ein Koch-Apparat
                              vorzuͤglich zum Gebrauche auf Schiffen; 2tens, ein Abdampfungs-Apparat des
                              See-Wassers, verbunden mit einem Verdichtungs-Apparat der dabei aufsteigenden
                              Daͤmpfen, um trinkbares Wasser fuͤr die Schiffenden zu erhalten;
                              3tens, ein Apparat zur Reinigung der Luft in dem Schiffe durch Verduͤnnung
                              derselben in einer
                              niedersteigenden Roͤhre, und Erzeugung eines Luftstromes mittelst der
                              lezteren: diese beiden lezteren Zweke lassen sich ohne vermehrten Gebrauch des
                              Brennmaterials erhalten.
                           Fig. 17 auf
                              Tab. II. ist ein Durchschnitt des Koch-Apparates auf Schiffen: der
                              Abdampfungs-Apparat steht ruͤckwaͤrts, und kann in dieser Figur nicht
                              deutlich gesehen werden. a ist der Feuerherd, an der
                              Vorderseite mit offenem Roste. Dieser Feuerherd steht vor dem Kessel vor, und ist
                              oben mit einer Platte, b, bedekt, welche sich in Angeln
                              dreht, und offen stehen oder niedergelassen werden kann, je nachdem man offenes
                              Feuer zum Braten oder geschlossenes zum Daͤmpfen braucht etc. Die Flamme
                              zieht laͤngs dem Zuge c hin, unter den Kesseln
                              dd durch, und in den Schornstein e hinauf. Die Kessel sind oben mit Dekeln, ff, bedekt, deren Kanten in Furchen einfallen,
                              welche mit Wasser gefuͤllt sind, und auf diese Weise Wasserklappen bilden,
                              welche die Entweichung der Daͤmpfe hindern. Wenn man die Dekel abnimmt, so
                              erhaͤlt man Zutritt zu den Kochkesseln, gg; h ist der Ofen, dessen Thuͤre sich an
                              der Seite befindet. Derjenige Theil des Ofens, welcher mit dem Feuer in
                              Beruͤhrung steht, ist besonders dik, damit dieses nicht zu heftig auf das
                              Innere wirkt. Es befindet sich ferner eine kleine Hoͤhlung an diesem Theile,
                              durch welchen gelegentlich kalte Luft zugelassen werden kann, die dann als Dampfer
                              wirkt. Endlich ist auch noch eine Roͤhre angebracht, i, um die Daͤmpfe hinauf zu lassen, welche sich aus den
                              Koͤrpern, die darin gebaken werden, entwikeln.
                           Fig. 18 ist
                              ein Durchschnitt eines Verdichtungs-Apparates der mit dem Kessel d in Fig. 17 in Verbindung
                              steht. Aus dem Inneren des Kessels steigt die Roͤhre j in den Verdichter, und fuͤhrt den aus dem Seewasser in den Kessel
                              aufsteigenden Dampf in die obere Kammer, kk, wo
                              dieser erkaltet, indem er an den der atmosphaͤrischen Luft ausgesetzten
                              Waͤnden hinabsteigt, und aus dieser durch eine kleine Oeffnung an dem Boden
                              der Kammer in die zweite Kammer, II, und dann in
                              eine dritte, mm, hinabgelangt, wo er sich dann
                              zulezt in reines destillirtes Wasser verdichtet, und endlich durch einen Hahn
                              abgezogen wird.
                           
                           Die Abkuͤhlung des Dampfes wird dadurch in den Verdichtungs-Apparate sehr
                              erleichtert, daß eine oben und unten offene Luftroͤhre durch die drei Kammern
                              desselben durchzieht. Diese Roͤhre wird durch den sie umgebenden Dampf
                              bedeutend erhizt, und erzeugt dadurch eine bedeutende Luftstroͤmung durch
                              ihre Mitte, so daß die Luft im dem Schiffe dadurch gereinigt und erneuert werden
                              kann. Das untere Ende der Roͤhre n steht
                              naͤmlich in Verbindung mit der Cajuͤte und mit anderen Theilen des
                              unteren Schiffraumes, aus welchen die Luft durch diese Roͤhre (da die in
                              derselben enthaltenen Luft durch die Waͤrme sehr verduͤnnt ist) leicht
                              ihren Ausgang findet, und so eine kraͤftige Ventilirung
                              unterhaͤlt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
