| Titel: | Ueber ein neues Amalgam zur Verfertigung der Spiegel. | 
| Fundstelle: | Band 15, Jahrgang 1824, Nr. XXXVIII., S. 211 | 
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                        XXXVIII.
                        Ueber ein neues Amalgam zur Verfertigung der
                           Spiegel.
                        Auszug aus einer von Hrn. Franz Lancellotti, Prof. der
                           angewandten Chemie an der ehemahligen Società
                              d'Incoraggiamento zu Neapel vorgelesenen
                           Abhandlung.
                        Aus dem Giornale di Fisica. Dec. II. T. VII. p.
                              132.
                           
                        [Ueber ein neues Amalgam zur Verfertigung der Spiegel.]
                        
                     
                        
                           „Ich habe“ sagt Hr. Lancellotti,
                              „bei meinen Vorlesungen ein Amalgam aus zwei Theilen Queksilber, Einem
                                 Theile Wismuth, Einem Theile Blei und Einem Theile Zinn zu Spiegeln aus
                                 geblasenem Glase versucht, und dasselbe im lezten Bande des Archivio delle scoperti beschrieben.“
                              
                           
                              „Ich fand in der Folge Schwierigkeiten bei Anwendung dieses Amalgames,
                                 indem es bei der Temperatur unserer Luft immerfort fluͤßig bleibt, und
                                 Wißmuth bei uns zu selten, zu theuer, und oͤfters gar nicht zu haben ist.
                                 Um die Spiegel so wohlfeil als moͤglich zu machen, stellte ich daher
                                 andere Versuche an.“
                              
                           
                              „Ein Amalgam aus 3 Theilen Blei und 2 Theilen Queksilber, geschmolzen, und
                                 mit einer gewissen Sorgfalt auf warmes trokenes Kristallglas gegossen, bildet
                                 eine Metall-Lage, die fest am Glase anhaͤngt, und das Bild ziemlich
                                 deutlich und natuͤrlich darstellt: hierzu ist es aber noͤthig, daß
                                 das Glas gleichfoͤrmig erwaͤrmt und eben so gleichfoͤrmig
                                 abgekuͤhlt wird. Ferner muß das geschmolzene Metall von allem Staube (Oxide) vollkommen befreit seyn, der sich auf der
                                 Oberflaͤche desselben zeigt, denn sonst bekommt der Spiegel
                                 Fleken.“
                              
                           
                              „Diese meines Wissens neue Spiegelbelegung wird vielleicht in der Folge
                                 die Anwendung der Bleiblaͤtter statt des Stanioles aus Zinn
                                 moͤglich machen, wodurch viel erspart werden kann, wenigstens im
                                 Neapolitanischen, wo man wohl Blei, aber kein Zinn besizt.“