| Titel: | Gewisse Verbesserungen im Baue der Jalousien, worauf Jak. Barron, Jalousien-Macher in Wells-Street, St. Mary-le-Bone, Middlesex, und Jak. Wilson, Welbeck-Street, ebendaselbst, am 11ten Aug. 1823 sich ein Patent geben ließen. | 
| Fundstelle: | Band 15, Jahrgang 1824, Nr. LXVII. LXVIII. , S. 322 | 
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                              LXVII.
                              LXVIII.
                              
                           
                        Gewisse Verbesserungen im Baue der Jalousien,
                           worauf Jak. Barron,
                           Jalousien-Macher in Wells-Street, St. Mary-le-Bone, Middlesex, und Jak. Wilson, Welbeck-Street,
                           ebendaselbst, am 11ten Aug. 1823 sich ein
                           Patent geben ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. N. 43. S.
                              14.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Wilson's Verbesserungen im Baue der Jalousien.
                        
                     
                        
                           Die erste Verbesserung ist eine Verwandlung der
                              gewoͤhnlichen venezianischen Jalousien in sogenannte Muͤzen- oder
                              Bonnet-JalousienDer Uebersezer hat diese Art von Jalousien in vielen Haͤusern in
                                    England gesehen, und die Eleganz und Bequemlichkeit derselben bewundert sie
                                    gewaͤhren eine ganz eigene Decoration fuͤr ein niedlich
                                    gebautes Haus. Aber auch die gemeinen Jalousien sind in England ganz anders,
                                    wie bei uns, und wir sagen vielleicht nicht zuviel, wenn wir behaupten, daß
                                    ein englischer Jalousie-Macher, aus einem einzigen Brettchen an unseren
                                    Jalousien die Jalousien fuͤr ein ganzes Fenster schneiden
                                    wuͤrde. Die Brettchen an den Jalousien, die bei uns oͤfters
                                    wahre Boden-Dielen sind, die man kaum mit einem Wiesbaume auf und
                                    niederheben kann, sind in England nicht viel staͤrker als die
                                    Blaͤttchen an einem Damen-Faͤcher, und kaum etwas uͤber
                                    einen Zoll breit. Sie laufen in Schnuͤren, und koͤnnen mit dem
                                    kleinen Finger bewegt werden. Solche Jalousien sind eine wahre Haus- und
                                    Fensterzierde, waͤhrend die unsrigen großen Theils eine Art von
                                    Feuerleiter, aber wohl gar Copien der Jakobs-Leiter sind.A. d. Ueb.. Fig.
                                 31 zeigt ein Fenster mit lezterem. Das Jalousie besteht aus laugen
                              schmalen Leistchen, die auf gewoͤhnliche Weise mit Schnuͤren und
                              Hebern versehen sind, und in einer Furche des Rahmens, der außer dem Fenster
                              befestigt ist, auf und niedergelassen werden koͤnnen. In dieser Figur sieht
                              es wie ein gewoͤhnliches Jalousie aus; es kann aber die hier vorgeschlagene
                              Verbesserung leicht ausgespannt und in ein Bonnet-Jalousie verwandelt werden.
                           
                           Um dieß zu bewirken, ist ein Theil des Rahmens, aa,
                              der gefurcht ist, an jeder Seite in Angeln, bb,
                              beweglich ist: wenn man das Jalousie hinausspannen will, wie in Fig. 32. werden
                              innenwendig zwei Ausspann-Stangen niedergelassen, wie die punctirten Linien, cc, zeigen, so daß sie die Enden des gefurchten
                              Rahmens tragen. Die Seiten- oder Faͤchertheile, d, bestehen aus Stuͤken, welche nahe an den Angeln b, auf Zapfen hingen, und schieben sich frei in ihre
                              Lage, wenn das Jalousie ausgespannt ist.
                           Die zweite Verbesserung bezieht sich auf jene Art von Jalousien, (Plagen die man außen an Krambuden hat, und die in Fig. 23
                              dargestellt sind. Sie besteht in einer leichten Methode die Feder-Walze zu spannen,
                              und die Plagen den Voruͤbergehenden aus dem Wege zu bringen. A, ist die Plage aus Canevaß; b, das Gehaͤuse, welches die Feder-Walze enthaͤlt auf welche
                              der Canevaß sich aufwindet. An dem Ende dieses Gehaͤuses ist die in Fig. 34
                              gezeichnete Platte befestigt, in deren Mittelpuncte sich ein kreisfoͤrmiges
                              Stuͤk, z. befindet, das an dem Feder-Ende der
                              Stange befestigt ist. Wenn die Feder gespannt wird, wird das Stuͤk z durch einen gabelfoͤrmigen
                              Schraubenschluͤssel umgedreht, und dann mittelst Schrauben an der Platte
                              gehalten. c, ist eine Strekstange, mit einem Gelenke zum
                              Zusammenlegen in der Mitte, so daß sie einen kleineren Raum einnehmen kann. d, ist das Gehaͤuse, welches die Theil,
                              enthaͤlt, die in Fig. 35
                              vergroͤßert und im Durchschnitte dargestellt sind. c, ist ein Stuͤk der Strekstange, welche durch eine Oeffnung in der
                              Vorderplatte, die in Fig. 36 besonders und
                              abgenommen dargestellt ist, durchlaͤuft. Das Ende dieser Stange e, ist in eine vierekige Platte f, eingefuͤgt, die sich um einen Zapfen dreht, und zwei
                              Reibungs-Walzen besizt, die gegen die zwei Federn, gg, wirken. Man wird hieraus ersehen, daß der kuͤrzere Arm der
                              Stange c, in senkrechter Richtung herabhaͤngen
                              kann, wenn man die Plage einzieht, und horizontal stehen kann nenn man sie
                              ausspannt. Um dieselbe aber in der lezten Lage fest zu erhalten, wird ein
                              kegelfoͤrmiger Ring, h, der sich auf der Stange
                              hin- und herschiebt, in das Loch der Vorderplatte gebracht, welcher die Stange
                              haͤlt, und sie nicht fallen laͤßt.
                           
                           Die dritte Verbesserung ist auf die sogenannten Rouleaux anwendbar, und dient zur
                              Verkuͤrzung der Schnur und zur Verminderung des von denselben eingenommenen
                              Raumes, was durch die Vorrichtung, die in Fig. 37 dargestellt ist,
                              bewirkt wird. y ist die Walze, x ist ein verminderter Theil derselben, auf welchem die Schnur sich
                              zwischen zwei Scheiben aufwikelt. Wenn bei dem Herablassen des Vorhanges die Walze
                              sich dreht, wikelt die Schnur w auf dem kleineren
                              Durchmesser sich auf, und folglich braucht man weniger von derselben. Diese Schnur
                              ist eine gewoͤhnliche Peitschenschnur, und wird an der gewoͤhnlichen
                              eleganten Schnur mittelst einer Verbindungs-Schraube, u,
                              befestigt, deren Gewicht diese Schnur immer in der gehoͤrigen Spannung auf
                              der Walze erhaͤlt.
                           
                        
                     
                  
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