| Titel: | Verbindung einiger bisher unbenüzten Materialien zu Brenn-Material, worauf Levi Zachariah d. jüng. zu Portsea, Hampshire, sich am 8. Mai 1826 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. VII., S. 31 | 
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                        VII.
                        Verbindung einiger bisher unbenuͤzten
                           								Materialien zu Brenn-Material, worauf Levi Zachariah d. juͤng. zu
                           									Portsea, Hampshire, sich am 8. Mai
                              									1826 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Juni 1827. S.
                              									362.
                        Zachariah's, Verbindung einiger bisher unbenuͤzten
                           								Materialien etc.
                        
                     
                        
                           Diese bisher unbenuͤzten Materialien sind Pferdemist
                              									oder Kuhmist, Saͤgespaͤne, Gaͤrberlohe oder andere Rinde,
                              									ausgesottenes Faͤrbeholz oder andere Hoͤlzer; gepuͤlverte Kohks
                              									und Cinders; Thon oder Lehm; Steinkohlen-Theer oder anderer Theer; Fett oder Oehl;
                              									welche alle er auf folgende Weise verbindet und zubereitet.
                           Er mischt „Ein Viertel“ Mist, eben so viel Rinde,
                              									Saͤgespaͤne oder ausgelaugtes Holz, eben so viel gepuͤlverte
                              									Kohks oder Cinders, und
                              									eben so viel Lehm sehr genau unter einander, und sezt der Mischung so viel Wasser
                              									zu, daß ein steifer Teig daraus wird, aus welchem er vierekige oder runde Kuchen
                              									verfertigt, die er in der Luft oder in einer Trokenstube troknet. Hierauf taucht er
                              									diese Kuchen fuͤr eine kurze Zeit uͤber in heißen Kohlen-Theer,
                              									troknet sie wieder, und dann sind sie zum Gebrauche fertig. Statt des
                              									Steinkohlen-Theeres kann auch gemeiner Theer, Fett oder Oehl genommen werden.
                           Hieruͤber bemerkt das Repertory of
                                 										Patent-Inventions, S. 362, daß schon im J. 1799 ein Hr. Chabannes sich ein Patent auf eine aͤhnliche
                              									Composition ertheilen ließ, welche im 15. B. 1. Series,
                              									S. 367 des Repertory beschrieben ist. Es vermuthet, sehr
                              									natuͤrlich, daß der Patent-Traͤger unter Gaͤrberlohe nur
                              									gebrauchte Gaͤrberlohe, und unter Faͤrbeholz nur ausgesottenes
                              									Faͤrbeholz versteht, obschon er dieß nicht ausdruͤklich in seiner
                              									Patent-Erklaͤrung sagt.
                           Er zweifelt nicht, daß dieses Brenn-Material gut brennen mag, bemerkt aber mit Recht,
                              									daß es bei dem Brennen zugleich sehr stark stinken wird, vorzuͤglich wegen
                              									des Kohlen-Theeres, und daß der hoͤhere Preis des anderen Theeres, so wie der
                              									des Oehles und des Fettes den Gebrauch dieser lezteren sehr erschweren wird. Auch
                              									Pferd- oder Rinder-Mist wird uͤbelriechen und zu theuer zu stehen kommen.
                           Saͤgespaͤne mit Steinkohlen-Theer gemengt, wurden schon oͤfters
                              									als Brenn-Material verwendet, und brennen sehr gut; sie brennen aber zu schnell,
                              									vorzuͤglich wenn man zuviel Theer zusezte und allen Thon oder Lehm wegließ.
                              									Auch lassen sie sich mit kaltem Theere nur sehr schwer vermengen.
                           Das Repertory empfiehlt Torf-Staub oder Torf-Erde mit
                              									ungefaͤhr dem vierten Theile Lehm gemengt, und mit Wasser zu einem festen
                              									Teige angeruͤhrt, aus welchem man Kugeln bildet, die man in der Luft troknen
                              									laͤßt. Man bedient sich dieses Brenn-Materiales im noͤrdlichen
                              									England. Diese Kugeln wuͤrden allerdings noch besser brennen, wenn man sie in
                              									heißen Theer tauchte; allein sie bekaͤmen dadurch auch einen sehr
                              									uͤblen Geruch.
                           Die groͤßte Schwierigkeit bei Bereitung der Kuchen des Hrn. Zachariah scheint in Bestimmung der Zeit zu liegen,
                              									waͤhrend welcher dieselben in dem heißen Theere liegen bleiben sollen; denn,
                              									wenn man sie nicht lang genug darin laͤßt, so nuͤzt dieses Eintauchen
                              									beinahe gar nichts, und bleiben sie zu lang darin, so ziehen sie soviel davon ein,
                              									daß sie zu schnell verbrennen.