| Titel: | Bericht, welchen Hr. Röttelé der Société industrielle de Mulhausen über die Runkelrübenzuker-Fabrik des Hrn. Nicolaus Köchlin zu Homburg erstattete. | 
| Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. XXXIX., S. 127 | 
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                        XXXIX.
                        Bericht, welchen Hr. Roͤttelé der Société
                              industrielle de Mulhausen uͤber die
                           Runkelruͤbenzuker-Fabrik des Hrn. Nicolaus Koͤchlin zu Homburg erstattete.
                        Aus dem Bulletin de la Société industrielle de
                                 Mulhauzen, N. 17. S. 179.Wir uͤbergehen in diesem Auszuge die historische Darstellung der
                                 Runkelruͤbenzuker-Fabrikation, da dieselbe ganz aus Dubrunfaut's Werk
                                 uͤber diesen Zweig der Industrie geschoͤpft, und bei uns fast
                                 durchaus schon bekannt ist. A. d. Ue.
                           
                        (Im
                              Auszuge.)
                        Roͤttelé, Bericht uͤber
                           Runkelruͤbenzucker-Fabrikation
                        
                     
                        
                           Die Gesellschaft, welche einen Preis auf die Gruͤndung der
                              Runkelruͤbenzuker-Fabrikation in ihrem Departement ausgesezt hatte,
                              waͤhlte zwei ihrer Mitglieder als Commissaͤre, um mit Bewilligung des
                              Hrn. Nicolaus Koͤchlin die schoͤne
                              Runkelruͤbenzuker-Fabrik, die derselbe vor zwei Jahren zu Homburg
                              gegruͤndet hatte, zu besichtigen, und ihr einen ausfuͤhrlichen Bericht
                              uͤber dieselbe vorzulegen. Hr. Koͤchlin
                              hatte die Guͤte den Commissaͤren in eigener Person alle die
                              Aufschluͤsse zu geben, die ihnen wuͤnschenswerth seyn konnten. Die
                              Fabrik des Hrn. Koͤchlin ist bis jezt die einzige
                              dieser Art im Departement; ihr Gruͤnder schuf dieselbe vorzuͤglich in
                              der Absicht, um den groͤßeren Landeigenthuͤmern ein Muster einer
                              solchen Fabrik aufzustellen, und um ihnen durch positive Resultate zu beweisen, daß
                              die Runkelruͤbenzuker-Fabrikation bedeutende Vortheile vor jeder
                              anderen Art von Benuzung des Bodens darbietet. Dieses Mittel, welches heute zu Tage
                              dem Akerbaue zu Gebot steht, um sich von dem Zustande des Unbehagens und
                              Darniederliegens, in welchem er sich beinahe in ganz Frankreich befindet,
                              aufzuraffen, gehoͤrt nicht zu jenen Projekten, die zwar einen großen Glanz um
                              sich verbreiten, deren Erfolg hingegen in Zweifel gezogen werden kann; es sind
                              unwiderlegbare Thatsachen, die zu dessen Gunsten sprechen.
                           Im ersten Jahre wurde in der Fabrik des Hrn. Koͤchlin nur mit 500,000 Kilogr. Runkelruͤben gearbeitet;
                              die Groͤße und Einrichtung der Anstalt ist jedoch so berechnet, daß man eben so gut
                              mit 1,500,000 Kilogr. arbeiten kann. Die Operationen werden in derselben mit
                              Unterbrechung betrieben, indem die Erfahrung zeigte, daß man, wenn man dieselben Tag
                              und Nacht in Einem fort treibt, beilaͤufig nur um den dritten Theil mehr
                              Product erhaͤlt.
                           Der Boden des Pachtgutes zu Homburg, so wie jener der Umgegend, ist im Allgemeinen
                              leicht und kieselig, indem er sehr viele, sehr kleine Kieselsteinchen
                              enthaͤlt. Seine Tiefe betraͤgt ungefaͤhr einen Fuß 18 Zoll; bei
                              großer Hize im Sommer wird er sehr troken, was auf den Reichthum der, in diesem
                              Boden gebauten, Runkelruͤben an Zukerstoff großen Einfluß zu haben scheint.
                              Man hat naͤmlich bemerkt, daß der Runkelruͤbensaft von Homburg
                              7–8° an Beaume's Areometer zeigte, waͤhrend jener von
                              Modenheim, wo der Boden feuchter ist, nur 5° hatte. Dieß gibt einen neuen
                              Beweis fuͤr die Richtigkeit der Behauptung, daß ein trokener Boden zur Cultur
                              der, zur Zukerfabrikation bestimmten, Runkelruͤben einem nassen Boden weit
                              vorzuziehen ist. Die Wurzel wird zwar auf trokenem Boden kleiner bleiben, allein die
                              Quantitaͤt des, in derselben enthaltenen, Zukerstoffes wird groͤßer
                              seyn, so daß auf diese Weise eine bedeutende Ersparung und Erleichterung bei dem
                              Ausziehen desselben eintritt. Ueberdieß lassen sich solche, an Zuker reiche, Wurzeln
                              auch leichter aufbewahren.
                           Die Hectare Bodens kann in dem Gebiete von Homburg, im Durchschnitte, 26,000 Kilogr.
                              Runkelruͤben erzeugen, von denen 50 Kilogr. um Einen Frank verkauft werden,
                              so daß die Hectare 520 Franken abwirft. Wir muͤssen jedoch bei dieser
                              Gelegenheit bemerken, daß wenn auch durch die Concurrenz der Preis von 50 Kilogr.
                              bis auf 85 oder 90 Centimen herabsinken wuͤrde (ein Preis, um den die
                              Runkelruͤben in die meisten Fabriken geliefert werden), der Landmann bei der
                              Cultur derselben doch mehr als bei jedem anderen Baue gewinnen wuͤrde, wie
                              man aus der beigefuͤgten Rechnung des Verwalters des Pachtgutes der HHrn. Trauger und Baumgartner zu
                              Homburg ersehen wird.
                           Der Duͤnger, dessen man sich zum Duͤngen des Bodens bedient, wird von
                              dem Viehstande des Pachtgutes erzeugt. Man verwendet uͤbrigens zu demselben
                              Zweke auch die thierische Kohle und den Schaum, den man bei der Bearbeitung des
                              rohen Zukers in großer Menge erhaͤlt. Dieser Ruͤkstand enthaͤlt
                              auch das Ochsenblut, welches zum Klaͤren des Saftes verwendet wurde. Wir
                              muͤssen uͤbrigens bemerken, daß der, von den Abfaͤllen und
                              Ruͤckstaͤnden bei der Zukerfabrikation herruͤhrende,
                              Duͤnger sehr kraͤftig ist, und nur mit vieler Vorsicht und in geringer
                              Menge angewendet werden darf. Im vorigen Winter wurde z.B. waͤhrend die
                              Felder mit Schnee bedekt waren, ein Theil dieses Ruͤkstandes auf ein Feld mit
                              Wintergetreide gefahren, und ungleichmaͤßig darauf ausgebreitet;
                              uͤberall wo derselbe in Schichten, wenn auch von der geringsten Dike, zu
                              liegen kam, hatte keine Vegetation Statt, waͤhrend rings um diese trokenen
                              und ausgebrannten Stellen, so wie da, wo die Ausbreitung des Duͤngers
                              sorgfaͤltiger geschehen war, das Getreide außerst schoͤn stand.
                           Die Art von Runkelruͤben, die zu Homburg gebaut wird, ist die sogenannte weiße
                              schlesische mit rothem Halse. Die Aussaat geschieht gewoͤhnlich im Monate
                              April. Unter den verschiedenen Saͤmethoden wurde jener, die mit einem
                              Pflanzholze verrichtet wird, der Vorzug gegeben. Im verflossenen Jahre wendete man
                              den Rayonneur mit der Schubkarren-Saͤmaschine an, gab ihn aber heuer
                              wieder auf, da man dabei mehr Samen braucht, und da er auch in Hinsicht auf
                              Handarbeit hoͤher kommt, als das Pflanzen mit dem Sezholze. Mit diesem
                              lezteren koͤnnen ein Mann und vier Weiber des Tages drei Tagwerke
                              bestellen.
                           Es wurde im vergangenen Jahre zum Versuche auch die Haͤlfte des Landes mit
                              Pflanzen bestupft; allein es fand sich, daß die auf diese Weise erzielten
                              Runkelruͤben bei weitem nicht so schoͤn waren, als die
                              gesaͤten. Die Wurzeln trieben naͤmlich keine Pfahlwurzel, sondern
                              wurden meistens gabelfoͤrmig getheilt; auch trugen dieselben eine mehr oder
                              minder große Menge kleiner Wurzeln, zwischen welchen die Erde und die kleinen
                              Kieselsteine haͤngen blieben, so daß sie selbst nach muͤhsamen Waschen
                              nicht ganz zu entfernen waren, und daher die Reibe beschaͤdigten. Ueberdieß
                              gaben diese Ruͤben auch noch weniger Zuker.
                           Die Felder werden drei Mal gegaͤtet, denn von dieser wichtigen Operation
                              haͤngt großen Theils die Menge des Ertrages ab. Hr. Zuber von Rixheim theilte uns in dieser Hinsicht eine Thatsache mit,
                              welche, wie wir glauben, hier erwaͤhnt zu werden verdient. Er ließ
                              naͤmlich ein Stuͤk Land mit Runkelruͤben bepflanzen, erhielt
                              aber beinahe gar keinen Ertrag davon, indem er das Unkraut, welches die jungen
                              Pflanzen erstikt, und den aͤlteren in ihrem Wachsthume aͤußerst
                              schadet, nicht oft genug ausgaͤten ließ. – Die Ernte faͤllt
                              gewoͤhnlich gegen Ende September oder in den October. Man waͤhlt dazu
                              so viel als moͤglich eine trokene Witterung, die aber doch nicht zu heiß seyn
                              darf, weil sonst eine Art von Gaͤhrung in den Wurzeln Statt hat, welche den
                              Zukerstoff umwandelt. Die Runkelruͤben, die diese Art von Gaͤhrung
                              erlitten, geben eine groͤßere Menge Melasse, als jene, welche bei einer
                              guͤnstigeren Witterung geerntet wurden.
                           Das Ausreißen der Wurzeln geschieht bloß mit der Hand; mit dem Spaten werden hinterher nur
                              jene herausgenommen, die beim Ausreißen einen zu großen Widerstand darboten. Das
                              Abnehmen des Halses geschieht mit Messern. Wenn die Wurzeln auf diese Weise
                              ausgerissen sind, werden sie zum Behufe des leichteren Aufladens in kleine Haufen
                              gelegt und mit Blaͤttern bedekt, theils um sie gegen Regen zu verwahren, der
                              sie waͤsserig und aͤrmer an Zukerstoff machen wuͤrde, theils um
                              sie gegen Froͤste zu schuͤzen, die bei fruͤh eintretenden
                              Wintern, wie der vorjaͤhrige war, zuweilen erscheinen, und die Wurzeln zum
                              Gefrieren bringen, die auf dem Felde uͤber Nacht liegen blieben.
                           Die Aufbewahrung der Runkelruͤben geschieht in Gruben von 20 Fuß Laͤnge
                              und 2 Fuß Tiefe, welche oben 2 1/2, in der Tiefe aber bloß 2 Fuß breit sind. Man
                              waͤhlte diese Dimensionen, weil bei denselben die Wurzeln nicht so sehr
                              zusammengehaͤuft werden, daß darin durch die Waͤrme, welche sich
                              entwikelt, eine Gaͤhrung entstehen koͤnnte, und weil sie vor kleineren
                              Gruben den Vortheil voraus haben, daß das Herausnehmen der Wurzeln weniger Arbeit
                              erfordert, Der vergangene strenge Winter, in welchem der Thermometer zu
                              Muͤhlhausen bis auf – 22° herabsank, bewirkte, daß der Frost
                              selbst in diese Gruben drang; doch litten dadurch nur die obere Schichte der Wurzeln
                              auf beilaͤufig 6–8 Zoll Tiefe. Am meisten litten die
                              Runkelruͤben waͤhrend der Zeit, waͤhrend welcher sie aus den
                              Gruben herausgenommen und in die Fabrik gebracht wurden.
                           Das Reinigen der Wurzeln wird in einer großen Kufe mit Kehrbesen vorgenommen; diese
                              Reinigungsmethode eignet sich jedoch nur fuͤr Runkelruͤben, die auf
                              einem so leichten und sandigen Boden wuchsen, wie jener um Homburg ist. Bei den
                              ausgestochenen Wurzeln muß man jedoch das Messer zum Reinigen zu Huͤlfe
                              nehmen, indem man durch das Waschen allein nicht im Stande ist, dieselben von der
                              Erde und den Steinchen zu befreien, die fest zwischen den Wurzeln
                              haͤngen.
                           Die erste Operation, welche die auf die angegebene Weise zubereiteten Ruͤben
                              erleiden, ist das Zerreiben. Die Reibe, deren sich Hr. Koͤchlin in seiner Anstalt bedient, ist nach dem Systeme von Molard d. juͤngeren erbaut, so daß wir dieselbe,
                              da sie schon in Dubrunfaut's Werk beschrieben ist, hier
                              nicht weiter zu erklaͤren brauchen. Diese Reibe wird mittelst eines Gespannes
                              von vier Ochsen in Bewegung gesezt, deren man sich auch noch bedient, um die Fabrik
                              mit ihrem Bedarfe an Wasser zu versehen. Der Cylinder macht in einer Minute 600
                              Umdrehungen, und die Maschine liefert des Tages 20 Millionen. Der Brei wird dann in
                              Saͤke gebracht, die man unter die Presse bringt, um den Saft, welcher gewoͤhnlich 70
                              Procent betraͤgt, aus demselben auszupressen.
                           Die Presse, welche man zu diesem Behufe anwendet, besteht aus zwei hydraulischen
                              Pressen, die abwechselnd und mittelst einer und derselben Einsprizungspumpe wirken.
                              Der Saft, welcher aus der Presse fließt, gelangt durch eine Rinne in einen großen,
                              mit Kupfer beschlagenen Behaͤlter, aus welchem er dann durch eine kupferne
                              Pumpe gehoben, und in die Laͤuterungskessel gebracht wird.
                           Die beiden Kessel, die zur Laͤuterung des Saftes dienen, werden nur durch
                              einen einzigen Ofen geheizt; beide werden mittelst eines Krahnes zu gleicher Zeit so
                              betrieben, daß der eine sich uͤber dem Feuer befindet, waͤhrend der
                              andere ausgeleert, gereinigt und neuerdings mit Saft gefuͤllt wird. Bei
                              dieser Einrichtung ist es nicht noͤthig das Feuer bei jeder Laͤuterung
                              zuruͤkzuziehen oder auszuloͤschen. Bei jeder Operation wird der Kessel
                              mit 10 Hectolitern Saft gefuͤllt. Die Laͤuterung geschieht mit Kalk,
                              der vorher bloß mit Wasser angeruͤhrt wurde; man nimmt gewoͤhnlich 4
                              Kilogr. Aezkalk auf Einen Kessel Saft.
                           Wenn der Saft auf diese Weise gelaͤutert und klar abgezogen wurde,
                              laͤßt man ihn durch eine kupferne Roͤhre in die Abdampfkessel
                              laufen.Die Gesellschaft zu Muͤhlhausen ernannte im J. 1830 eine zweite
                                    Commission, welche die, in der Fabrik zu Homburg seit einem Jahre
                                    eingefuͤhrten, Verbesserungen untersuchen und daruͤber Bericht
                                    erstatten sollte. Dieser Bericht, welchen Hr. Eh. Kestner erstattete, findet sich im Bulletin
                                       de la Société industrielle de Mulhausen N. 19. S.
                                    449, und enthaͤlt einige Nachtraͤge zu Hrn. Roͤttelé's Bericht, welche wir in
                                    Noten beifuͤgen wollen. – Bis zur Laͤuterung wurden
                                    alle Operationen unveraͤndert beibehalten; allein den
                                    gelaͤuterten Saft brachte man nach der Laͤuterung nicht mehr,
                                    wie es fruͤher geschah, gleich in die Eindampfkessel, sondern vorher
                                    noch auf sehr sinnreich eingerichtete Filtern. Diese Filtern bestehen aus
                                    einer vierekigen, hoͤlzernen, mit Kupfer gefuͤtterten Kiste,
                                    welche beilaͤufig 18 Zoll hoch und ebenso breit ist, und sich von
                                    Unten nach Oben ein wenig erweitert. Ungefaͤhr 3 Fuß uͤber dem
                                    Boden derselben befindet sich ein doppelter, kupferner,
                                    durchloͤcherter Boden, der mit einem Tuche aus gewoͤhnlichem
                                    Zwilliche bedekt ist, auf dem eine Schichte thierische Kohle ausgebreitet
                                    ist. Zwischen dem Boden und dem Doppelboden ist eine Roͤhre
                                    angebracht, die mit einem, neben den Filtern befindlichen, Behaͤlter
                                    in Verbindung steht, und die Fluͤssigkeit aufnimmt, welche aus den
                                    Laͤuterungskesseln kommt. Der Saft gelangt unter dem Doppelboden in
                                    das Filter, durchbringt beim Aufsteigen das Tuch und die Schichte
                                    thierischer Kohle, und laͤuft ganz hell und klar durch eine kleine
                                    Roͤhre, welche 2 Zoll unter dem oberen Theile des Filters angebracht
                                    ist, in den Eindampfkessel. Diese Art von Filter ist sehr vortheilhaft,
                                    indem sie nicht leicht von den unaufloͤslichen Theilen verlegt
                                    wird. Der Bodensaz und der Schaum, den man bei der Laͤuterung
                              erhaͤlt, werden auf Filtrums geworfen, und dann unter eine Hebelpresse
                              gebracht, um noch allen Saft aus denselben zu gewinnen. Die Eindikung geschieht
                              mittelst einer Batterie von 7 Schaukelkesseln, von denen N. 1 mit 3 Hectoliter
                              gelaͤuterten Saftes gefuͤllt wird. In dieser Batterie wird die Eindikung bis auf
                              25° nach Beaumé's Araͤometer
                              getrieben. Alles dieß geschieht bei freiem Feuer.
                           Statt daß in dem lezten Kessel der Batterie zur Klaͤrung des Syrupes
                              geschritten wird, wie dieß in anderen Fabriken geschieht, wird der auf 25°
                              eingedikte Syrup in große hoͤlzerne Kufen gegossen, in welchen man denselben
                              48 Stunden lang sich sezen laͤßt, und aus welchen man ihn dann erst in den
                              Klaͤrungskessel bringt.Die Batterie der Eindampfkessel blieb nach Hrn. Kestner unveraͤndert. Sie besteht aus sieben runden
                                    kupfernen Kesseln von beilaͤufig 4 Fuß im Durchmesser, die so
                                    eingerichtet sind, daß sie leicht nach einer Richtung aufgehoben werden
                                    koͤnnen, damit man die Fluͤssigkeit leicht in die unter
                                    denselben befindlichen Kessel ausgießen kann. Diese Einrichtung scheint uns
                                    zwar in Hinsicht auf Schnelligkeit der Arbeit sehr vortheilhaft; allein es
                                    muß bei derselben auch ein sehr großer Aufwand an Brennmaterial Statt haben,
                                    da die Oberflaͤche des Kessels, welche der Flamme ausgesezt ist, nur
                                    sehr klein ist.
                              
                           Zur Klaͤrung wendet man Schwefelsaͤure, thierische Kohle und Ochsenblut
                              an. Es wird naͤmlich zur Neutralisation der Fluͤssigkeit zuerst
                              Schwefelsaͤure, die mit drei Theilen Wasser verduͤnnt wurde, in den
                              Syrup gegossen. Die Menge, welche man von der, auf die angegebene Weise
                              verduͤnnten, Saͤure anwendet, ist sehr verschieden; gewoͤhnlich
                              betraͤgt sie jedoch 1 Liter auf 1 Hectoliter Syrup. Nachdem der Syrup
                              hierdurch so neutralisirt wurde, daß eher noch der Kalk, als die Saͤure etwas
                              vorschlaͤgt, wird die thierische Kohle zugesezt, und zwar in einem
                              Verhaͤltnisse von 5 Kilogr. auf den Hectoliter. Nun laͤßt man den
                              Syrup einen Augenblik mit der thierischen Kohle sieden, und sezt dann 1 1/2 Liter
                              Ochsenblut auf Einen Hectoliter Syrup zu.Die Klaͤrung des auf 27° eingedikten Syrupes geschah im Jahre
                                    1830 nach Hrn. Kestner in einem Kessel mit
                                    doppeltem Boden, der mit Dampf geheizt wurde. Dieser Kessel ist auf eine
                                    kleine Erhoͤhung gestellt, und wird mittelst einer Pumpe mit Syrup
                                    gespeist. – Die Anwendung der Schwefelsaͤure zur
                                    Klaͤrung wurde aufgegeben. Nachdem der Syrup in diesem Kessel mit
                                    thierischer Kohle und Ochsenblut erhizt worden, laͤßt man denselben
                                    uͤber eine Reihe von Filtern laufen, die auf dieselbe Weise, wie die
                                    eben beschriebenen, eingerichtet sind, aber keine thierische Kohle
                                    enthalten; dadurch wird derselbe von dem groͤßten Theile der
                                    unaufgeloͤst darin schwebenden Theile befreit. Von diesen Filtern
                                    laͤuft die Fluͤssigkeit uͤber eine zweite Reihe tiefer
                                    unten angebrachter Filtern, in welchen sich gekoͤrnte Kohle befindet.
                                    Auf diese Weise wird der Syrup beinahe vollkommen entfaͤrbt, und
                                    gelangt fast wasserhell in den Behaͤlter, welchen wir den Sammler
                                    nannten. Diese geklaͤrte Fluͤssigkeit gibt, wenn sie in dem
                                    Verkochkessel gehoͤrig eingedikt, in dem Kuͤhlkessel
                                    abgekuͤhlt, und in den Formen der Krystallisation uͤberlassen
                                    worden, einen sehr schoͤnen, ganz weißen Zuker.
                              
                           Der auf diese Weise geklaͤrte Syrup, welchem man den Namen Geklaͤrtes
                              (clairce) gibt, wird dann auf die Filtern gebracht.
                              Diese Filtern bestehen aus hoͤlzernen, mit Kupfer gefuͤtterten, und
                              inwendig mit Flechtwerk belegten Kasten, welche man mit einem wollenen Sake belegt,
                              auf den selbst wieder ein leinerner Sak gebracht wird. Die Filtern befinden sich
                              uͤber dem Sammler (avale-tout), und das
                              Geklaͤrte begibt sich durch eine Roͤhre aus Weißblech, welche mit den
                              Haͤhnen saͤmmtlicher Filtern communicirt, in diesen lezteren. Wir
                              glauben, daß es von Vortheil seyn koͤnnte, wenn man unter dem Hahne eines
                              jeden Filters einen Schwengel anbraͤchte, durch welchen die truͤbe
                              Fluͤssigkeit von der klaren abgeschieden wuͤrde, die in den
                              gemeinschaftlichen Behaͤlter, welchen wir oben Sammler nannten, gelangen
                              muß.
                           Aus diesem gemeinschaftlichen Behaͤlter wird das Geklaͤrte in den
                              Verkochkessel, welcher mit Dampf geheizt wird, gegossen. Dieser Kessel bietet den
                              Vortheil dar, daß die Schlangenroͤhre, die im Inneren zugleich auch als Rost
                              dient, herausgenommen, und mithin leichter gereinigt werden kann. Sie
                              uͤberzieht sich naͤmlich, nach Verlauf einer bestimmten Zeit mit einer
                              mehr oder weniger diken Schichte einer weißen Substanz, die aus schwefelsaurem
                              Kalke, welcher sich bei den vorausgegangenen Operationen noch nicht absezen konnte,
                              bestehen soll.
                           Wenn das Geklaͤrte bis auf den gehoͤrigen Grad von Concentration
                              gebracht worden, so kommt es in den Abkuͤhlkessel, welcher sich in einem, von
                              dem uͤbrigen Theile der Fabrik getrennten, Gemache befindet. In diesem Kessel
                              bildet sich schon eine gewisse Menge Zukerkrystalle, die gleichsam einen Kern
                              fuͤr jene bilden, die spaͤter in den Formen anschießen. Der Syrup wird
                              nach der Menge, die man zu verkochen hat, laͤngere oder kuͤrzere Zeit
                              in diesem Kessel gelassen.
                           Der verkochte Syrup wird in die Formen gegossen, in welchen man denselben 24 Stunden
                              lang laͤßt, ehe man ihn in das Laͤuterungshaus bringt. An diesem,
                              gehoͤrig geheizten, Orte reinigt sich der Zuker von einem sehr großen Theile
                              Melasse; man laͤßt ihn ungefaͤhr einen Monat oder 6 Wochen lang an
                              demselben. Die fetten Koͤpfe (têtes
                                 grasses), welche gewoͤhnlich, nachdem der Rohzuker gesammelt, am
                              Grunde der Formen zuruͤkbleiben, werden nach der gewoͤhnlichen Methode
                              wieder aufgeloͤst und geklaͤrt, und geben dadurch noch einen ziemlich
                              huͤbschen Rohzuker. Die Melassen werden waͤhrend der Fabrikation und
                              nach derselben noch ein Mal verkocht.
                           Das Mark, welches man in der Fabrik als Ruͤkstand erhaͤlt, wird zum
                              Theil zur Fuͤtterung des Viehes des Pachtgutes verwendet, zum Theil aber an
                              die benachbarten Oekonomen verkauft, die 50 Centimen fuͤr den Korb oder
                              fuͤr 60 Kilogr. desselben bezahlen. Dieses Mark wird nicht fuͤr sich
                              allein verfuͤttert, sondern mit der Haͤlfte Heu und
                              Stroh-Haͤkerling gemengt; es enthaͤlt noch sehr viele
                              zukerstoffhaltige Theile, und gibt daher eine suͤße, sehr gesunde Nahrung, welche das Vieh
                              mit großer Begierde frißt, so daß auf diese Weise nicht bloß durch die
                              Zukerfabrikation, sondern auch durch die Viehmastung ein bedeutender Gewinn
                              entsteht. Im Winter gibt uͤberdieß das Mark auch eine feuchte Nahrung
                              fuͤr die Kuͤhe, wodurch denselben die Milch erhalten wird, die ihnen
                              sonst bei trokenem Futter oft beinahe gaͤnzlich ausgeht. Das Mark wird unter
                              einer Art von Schoppen aufbewahrt, dessen Boden mit einer Mauer umgeben ist, und
                              mithin eine Art von Cisterne bildet, in der dasselbe aufgehaͤuft und fest
                              eingestampft wird.
                           Da mit der Fabrik des Hrn. Koͤchlin keine
                              Branntweinbrennerei verbunden ist, so kann die Melasse nur, mit Heu und
                              Haͤksel gemischt, als Viehfutter verwendet werden. Man fand, daß die, auf
                              diese Weise mit trokenem Futter gemengte, Melasse eine sehr erhizende Nahrung gibt,
                              waͤhrend dieß nicht der Fall ist, wenn man sie mit dem Marke oder mit
                              gruͤnem Futter vermengt, in welchem Falle sie selbst den Hafer ersezen kann.
                              Wahrscheinlich wird jedoch Hr. Koͤchlin, wenn
                              seine Fabrik ein Mal laͤngeren Bestand gewonnen hat, eine Branntweinbrennerei
                              mit derselben verbinden, und auf diese Weise die Melasse vortheilhafter, als bisher,
                              verwenden.
                           Was die Berechnung der Kosten und des Ertrages der Fabrikation betrifft, so ergeben
                              sich diese aus den hier beigefuͤgten Berechnungen des Directors der
                              Koͤchlin'schen Fabrik, des Hrn. H. Petit-Lafitte.
                           Nachdem Hr. Koͤchlin alle die Bedingungen
                              erfuͤllt hat, welche die Gesellschaft in ihrem Programme zur Erlangung des
                              27sten Preises vorschrieb, so schlaͤgt der Bericht-Erstatter vor, Hrn.
                              Koͤchlin die, mit diesem Preise verbundene,
                              Medaille zuzuerkennen.
                           
                        
                           Auszug aus den Rechnungen der Fabrik des Hrn. Koͤchlin,
                                 von Hrn. Petit-Lafitte abgefaßt.
                           Ich waͤhlte hierzu die ersten drei Wochen des Jahres 1830, waͤhrend
                              welcher ich aber mit der außerordentlichen Strenge dieses Winters zu kaͤmpfen
                              hatte, die gegen das Ende der dritten Woche sogar so arg wurde, daß ich gezwungen
                              war, die Arbeiten von dieser Zeit an bis zur Mitte des Monates Februar auszusezen.
                              Dieser Zeitraum von 20 Tagen betraͤgt ungefaͤhr den fuͤnften
                              Theil der Zeit, waͤhrend welcher die Fabrikation im Gange ist.
                           Die Zeit, die ich hier auswaͤhlte, ist also eine der unguͤnstigsten,
                              die man haben konnte; ich werde jedoch die Berechnungen fuͤr dieselbe ohne alle
                              Ruͤksicht auf die durch die Kaͤlte entstandenen Hindernisse hier
                              vorlegen, und dann zeigen, welche Ursachen zur Verminderung des Ertrages
                              zusammenwirkten, und wie hoch der Ertrag unter gewoͤhnlichen
                              Umstaͤnden seyn duͤrfte.
                           Der angehaͤngten Tabelle zu Folge betragen die Ausgaben:
                           
                              
                                     Fuͤr
                                    Arbeitslohn und fuͤr den Verbrauch der Fabrik
                                    6705 Fr.
                                 66 Cent.
                                 
                              
                                     Das
                                    Interesse der Kosten der Einrichtung mit 25,000Fr. betraͤgt zu
                                    10 Procent 2500 Fr., und macht also fuͤr denfuͤnften
                                    Theil oder die 20 Tage
                                      500  –
                                 00    –
                                 
                              
                                     Das
                                    Interesse eines Capitales von 50,000 Fr. zu 5 Procentwaͤhrend 6
                                    Monaten, betraͤgt 1250 Fr. und fuͤr den
                                    fuͤnftenTheil der Zeit der Fabrikation
                                      250  –
                                 00    –
                                 
                              
                                     Die Miethe
                                    der Gebaͤude der Fabrik, auf 20,000 Fr.geschaͤzt,
                                    betraͤgt fuͤr 1/3
                                      200  –
                                 00    –
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Totalsumme der Kosten
                                    7655 Fr.
                                 66 Cent.
                                 
                              
                                     Die Summe
                                    des Ertrages betrug, die 50 Kilogr. Zuker zu60 Fr. gerechnet
                                 10,155  –
                                 65    –
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––
                                 
                              
                                     Mithin
                                    betraͤgt der Gewinn
                                   2500 Fr.,
                                 
                                 
                              
                           und dieser Gewinn, waͤhrend 20 Tagen fuͤnf Mal
                              genommen, gibt einen Totalgewinn von 12,500 Fr.
                           Bringt man aber die unguͤnstigen Umstaͤnde in Anschlag, unter welchen
                              die Fabrik sich befand, so muß man zuvoͤrderst bei der Handarbeit den Lohn
                              der Kunstarbeiter auf 4 Franken des Tages herabsezen, indem in Zukunft bloß der
                              Zimmermann und der Faßbinder noͤthig sind, und die uͤbrigen
                              Kunstarbeiter zu neuen Arbeiten verwendet werden. Man erhaͤlt dann
                              fuͤr diese 20 Tage 80 Fr., welche, von den 142 Fr. 85 Cent. abgezogen, 62 Fr.
                              85 Cent. geben.
                           
                              
                                     Es sind
                                    mithin von der Ausgabe fuͤr Arbeitslohn abzuziehen
                                        62
                                    Fr.
                                 85 Cent.
                                 
                              
                                     Bei den
                                    Arbeitern, welche die Runkelruͤben aus den Grubenherbeischaffen,
                                    sind, da 4 Menschen dazu hinreichend sind,abzuziehen
                                      114 – 
                                 15   –
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––
                                 
                              
                                 Summe
                                      177 – 
                                 00   –
                                 
                              
                                     Nach Abzug
                                    dieser 177 Franken bleibt mithin fuͤrArbeitslohn eine Summe
                                    von
                                   
                                    1215  –
                                 00  –
                                 
                              
                                     Da
                                    uͤbrigens die Kaͤlte der Fabrikation die
                                    groͤßtenHindernisse in den Weg legt, so kann man annehmen, daß
                                    bei guͤnstigerem Wetter in derselben Zeit, und ohne Vermehrung des
                                    Arbeitslohnes, um den vierten Theil mehr haͤtte fabricirt werden
                                    koͤnnen. Es waͤre also mithin der Verbrauch, welcher
                                    5313,66 betrug, um 1/4 zu vermehren, so daß man erhielte
                                    
                                    6642  –
                                 76  –
                                 
                              
                                 Die Interessen und Miethen betruͤgen
                                    wie oben
                                     
                                    950  –
                                 00  –
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––
                                 
                              
                                 so daß mithin die Summe der Kosten sich
                                    auf
                                    8807  –
                                 76  – 
                                 
                              
                                 Fr. belaufen wuͤrde.
                                 
                                 
                                 
                              
                                     Dafuͤr muß aber auch der Ertrag um
                                    1/4 erhoͤht werden,so daß man hierdurch erhaͤlt
                                 12,694  –
                                 56  –
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––
                                 
                              
                                                                 
                                    wornach der Nettogewinn sich auf
                                   3,887  –
                                 49  –
                                 
                              
                                 beliefe.
                                 
                                 
                                 
                              
                           Die Menge Rohzukers, welche man in lezterem Falle erhielte, betraͤgt 9716
                              Kilogr. aus 194,325 Kilogr. Runkelruͤben. Der Gewinn am Ende der Fabrikation
                              belaͤuft sich auf das Fuͤnffache hiervon, mithin auf 19,437, 45 Fr.
                              Man muͤßte zu diesem Zweke beilaͤufig eine Million Kilogrammen
                              Runkelruͤben bearbeiten. Bei Vergroͤßerung der Anstalt wuͤrde
                              sich, wie ich glaube, der Gewinn noch bedeutend vermehren; allein damit eine solche
                              vermehrte Ausdehnung der Fabrik Statt finden koͤnne, muͤssen die
                              benachbarten Oekonomen erst zur Einsicht gelangt seyn, daß es fuͤr sie sehr
                              vortheilhaft ist, wenn sie ihren Boden mit Runkelruͤben bebauen, und diese
                              der Fabrik liefern.Die Menge des gewonnenen Runkelruͤbenzukers hatte im Jahre 1830
                                    bedeutend zugenommen, sie betrug naͤmlich nach Hrn. Kestner beilaͤufig 80,000 Pfund. Diese
                                    Vermehrung ruͤhrt davon her, daß die Fabrik von den benachbarten
                                    Oekonomen, die ihren Vortheil bei dem Baue der Runkelruͤben
                                    erkannten, mit einer groͤßeren Menge dieser Wurzeln versehen wurde.
                                    Alles laͤßt erwarten, daß die Zukererzeugung im naͤchsten
                                    Jahre mit der Vermehrung der Runkelruͤben-Pflanzungen noch
                                    bedeutender zunehmen wird. Mehr als die Haͤlfte des fabricirten
                                    Zukers war schoͤn weiß, konnte ohne Raffinirung verbraucht werden,
                                    und wurde um 80 bis 90 Fr. der Centner verkauft.
                              
                           Aus diesen Rechnungen erhellt, was die Fabrik unter den unguͤnstigsten
                              Verhaͤltnissen leistete, und was sie jezt zu leisten im Stande ist. Bei noch
                              einiger Ausdauer wird die Runkelruͤbenzuker-Fabrik zu Homburg gewiß
                              bald so bluͤhend werden, daß die Capitalisten und Oekonomen des Elsaßes dem
                              Beispiele des Hrn. Koͤchlin folgen, und ihrem
                              Vaterland dadurch eine neue Quelle von Reichthum oͤffnen werden.
                           
                           Ausgaben bei einer 18taͤgigen
                                 Arbeit.Arbeitslohn.
                           
                              
                                 Arbeiter der Fabrik
                                 681 Fr.
                                 25 Cent.
                                 
                              
                                 Transport der Wurzeln, und
                                    Herausfoͤrdern   aus den Gruben:
                                 
                                 
                                 
                              
                                                 Pferde                  Fr.  
                                    65   50
                                 
                                 
                                 
                              
                                                 Menschen                  214  
                                    15
                                 279  –
                                 65   –
                                 
                              
                                                                             ––––––––––
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Betreibung: Arbeiter  
                                    45
                                 
                                 
                                 
                              
                                                 
                                    Ochsen   216
                                 261  –
                                 
                                 
                              
                                                           –––––––
                                 
                                 
                                 
                              
                                    Kunstarbeiter, wie
                                    Kupferschmid, Kuͤfner,Mechaniker etc.
                                 142  –
                                 85   –
                                 
                              
                                 Verschiedene Arbeiten
                                   27  –
                                 25   –
                                 
                              
                           Verbrauch der Fabrik.
                           
                              
                                 155,450 Kilogr. Wurzeln, 50 Kilogr. zu 1
                                    Fr
                                  3109 –
                                 
                                 
                              
                                 Holzreisig
                                  1830 –
                                 06 –
                                 
                              
                                 Thierische Kohle
                                    224 –
                                 25 –
                                 
                              
                                 Beleuchtung
                                      56 –
                                 70 –
                                 
                              
                                 Ochsenblut
                                      34 –
                                 05 –
                                 
                              
                                 Schwefelsaͤure
                                      31 –
                                 85 –
                                 
                              
                                 Aezkalk
                                      20 –
                                 55 –
                                 
                              
                                 Butter
                                        7
                                    –
                                 20 –
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––
                                 
                              
                                                               Summe
                                    der Ausgaben
                                 6,705 –
                                 66 –
                                 
                              
                           Product einer 14taͤgigen Arbeit.
                           
                              
                                   7773 Kilogr. Rohzuker, 50
                                    Kilogr. zu 60 Fr.(NB. es wurden deren zu 60, zu 72 und 78
                                    Fr.verkauft)
                                   9,327 –
                                 76 –
                                 
                              
                                     Mark
                                      511 –
                                 30 –
                                 
                              
                                     Melasse
                                      248 –
                                 29 –
                                 
                              
                                     Ruͤkstand
                                        68
                                    –
                                 30 –
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––
                                 
                              
                                                                 Summe
                                    des Ertrages
                                 10,155 –
                                 65 –
                                 
                              
                           
                        
                           
                           Entwurf der Ausgaben bei einer Hectare Landes, welche mit
                                 Runkelruͤben bebaut ist, wie sie im J. 1829 sich zu Homburg
                                 ergaben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 42, S. 138
                              Arbeitstage; Pferde zu Franken;
                                 Maͤnner zu Frank 50 C.; Weiber zu 1 Frank; Kinder zu 60 Cent; Franken;
                                 Centim.; Diese Summe muß aber um wenigstens 20 Fr. vermindert werden, um welche
                                 der außerordentlich strenge Winter von 1829 jene Ausgaben erhoͤhte, die
                                 unter dem Posten von 108 Fr. begriffen sind; Ebenso muß man von derselben 10
                                 Franken fuͤr das Weiden von 10 Ruͤhen auf dem
                                 Runkelruͤhenfelde abziehen
                              
                           
                        
                           
                           Ertrag.
                           
                              
                                         379,93
                                 Centner Runkelruͤben. Da aber wenigstens 10
                                    Centnergefroren waren, so kann man fuͤr ein gewoͤhnliches
                                    Jahr
                                 
                              
                                 noch   10
                                 Centner zusezen. Dieß gibt also
                                 
                              
                                 ––––––––––
                                 
                                 
                              
                                         389,93
                                 Centner, welche, da der Centner in der Fabrik um 1
                                    Fr.
                                 
                              
                                 gekauft wird, 389,93 Fr.
                                    geben.
                                 
                              
                           Zieht man nun die Ausgaben von dem Ertrag ab, so erhaͤlt man als
                              Netto-Product die Summe von 141 Fr. 46 Cent., die einen Gewinn von 36 Procent
                              vorstellen, waͤhrend man bei der gewoͤhnlichen Landwirthschaft
                              hoͤchstens auf einen Gewinn von 4 Procent rechnen kann.