| Titel: | Verbesserungen an dem Baue der sogenannten Gigmaschinen oder der ehemaligen Maschinen zum Aufrauhen, Bürsten und Zurichten der Tücher und anderer Wollenzeuge, auf welche sich Wilhelm Wells, Maschinenmacher zu Manchester in der Grafschaft Lancaster, am 8. Mai 1821 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. LXIV., S. 367 | 
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                        LXIV.
                        Verbesserungen an dem Baue der sogenannten
                           Gigmaschinen oder der ehemaligen Maschinen zum Aufrauhen, Buͤrsten und Zurichten
                           der Tuͤcher und anderer Wollenzeuge, auf welche sich Wilhelm Wells, Maschinenmacher zu
                           Manchester in der Grafschaft Lancaster, am 8. Mai 1821 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Novbr. 1832, S.
                              353.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Wells's Gigmaschine.
                        
                     
                        
                           Die in diesem Patente beschriebene Maschinerie ist ein Apparat, mittelst welchem sich
                              durch eine gerade senkrechte Bewegung eine vollkommenere Wirkung der Karden oder
                              Buͤrsten erzielen laͤßt, als dieselbe durch die gewoͤhnliche
                              drehende Bewegung dieser Geraͤthe hervorgebracht werden kann.
                           Fig. 32 gibt
                              eine Seitenansicht dieses Apparates; Fig. 33 ist eine
                              aͤhnliche Ansicht, nur von der entgegengesezten Seite genommen. Die Maschine
                              kann durch ein Laufband getrieben werden, welches von irgend einem Beweger her an
                              die Rolle a laͤuft, die an der Welle b befestigt ist. Dieselbe Welle fuͤhrt auch den
                              Triebstok c, der in das Rad d eingreift, und auf diese Weise die Welle e
                              nach der Richtung des Pfeiles in drehende Bewegung sezt.
                           An der Welle e ist nun auch der Cylinder f aufgezogen, der an seinen beiden Enden mit 6 hohlen
                              gußeisernen Armen gg versehen ist, welche innen vollkommen
                              glatt und genau gemacht sind, damit sich die schiebbaren Arme hh, die innerhalb derselben spielen, frei und
                              leicht hin und her bewegen koͤnnen, wenn sie von dem Cylinder f nach Vorwaͤrts gefuͤhrt, und bei ihrer
                              Bewegung durch die Dfoͤrmige oder excentrische
                              Furche in dem Gestelle und durch die Reibungsstifte jj dirigirt werden. Die Furche i, welche sich
                              in dem gegossenen Gestelle befindet, laͤuft mit dem aͤußeren Rande
                              desselben parallel. Fig. 34 zeigt einen der hohlen Arme g und
                              einen der schiebbaren Arme h im Durchschnitte und im
                              vergroͤßerten Maßstabe; Fig. 35 ist eine
                              horizontale Ansicht derselben Theile.
                           An dem Ende des schiebbaren Armes h ist ein kleines
                              gußeisernes Stuͤk angeschraubt, an welchem der Reibungsstift j befestigt ist, und in welchem ein Rinnenzapfenloch
                              angebracht ist, welches zur Aufnahme des Randstuͤkes des Knopfes m dient. Unmittelbar dem Randstuͤke
                              gegenuͤber, an der inneren Seite des Knopfes befindet sich ein kreisrundes
                              Loch, und in dieses Loch paßt ein staͤhlerner Stift, der an der unteren Seite
                              des Hakenstuͤkes n an dem Kardenrahmen o festgemacht ist. Mittelst des Knopfes m und der Stellschraube p
                              kann die untere Seite des Kardenrahmens nach Belieben gehoben oder herabgelassen
                              werden, so daß man den Karden jene Stellung geben kann, welche fuͤr deren
                              Einwirkung auf die Oberflaͤche des Tuches qq am zutraͤglichsten ist. Mit Huͤlfe dieser Vorrichtung
                              wird also der Kardenrahmen o durch den Knopf in der
                              Richtung der excentrischen Dfoͤrmigen Rinne nach
                              Vorwaͤrts gefuͤhrt.
                           Es versteht sich von selbst, daß, je nachdem es die Natur der Arbeit erfordert,
                              sowohl Karden, als Kardaͤtschen oder Buͤrsten in den Rahmen o festgemacht werden koͤnnen. r ist ein starkes, gußeisernes Hakenstuͤk,
                              welches das Ende des Kardenrahmens umfaßt. s ist ein
                              Reibungsstift, welcher in diesem Hakenstuͤke r
                              festgemacht ist, und welches sich an der unteren Seite des Hakenstuͤkes in
                              der Furche i bewegt. Außerdem ist auch noch ein
                              staͤhlerner Stift vorhanden, der auf die beschriebene Weise auf dem Knopfe
                              m reitet.
                           Nachdem der Patent-Traͤger diese Theile, welche allein neu und von ihm
                              erfunden sind, beschrieben hat, beschreibt er zur groͤßeren Deutlichkeit auch
                              noch folgende Theile, welche zum Treiben der Maschine dienen, und welche er, da sie
                              nicht neu sind, nicht als seine Erfindung in Anspruch nimmt. An der Welle b befindet sich hinter dem Rigger a eine Rolle l, deren Aufgabe es ist, die
                              kreisfoͤrmige Buͤrste, welche zum Reinigen der Karden waͤhrend
                              des Ganges der Maschine dient, in Bewegung zu sezen. Diese kreisfoͤrmige
                              Buͤrste wird dadurch gereinigt, daß sie uͤber eine kleine, unter ihr,
                              bei 3 angebrachte Buͤrste laͤuft. 44 sind Ziehwalzen, 5 ist ein
                              Winkelrad an der Welle
                              e, welches mittelst der Diagonalwelle 6 die
                              Ziehwalzen 44 treibt, indem sie mittelst der Zahnraͤder 7 und des Laufriemens
                              8 damit in Verbindung stehen. 9 9 sind Walzen, woruͤber das Tuch
                              laͤuft, wenn es auf die Maschine gebracht wird, und welche man mittelst der
                              Schrauben und Schieber 10, die durch Kurbeln gedreht werden, richtet. 11 ist eine
                              Spannungswalze, welche durch einen Reibungsreif, einen Hebel und ein Gewicht in
                              ihrer Bewegung aufgehalten wird. 12 sind gleichfalls Spannungswalzen, durch die das
                              Tuch nach Bedarf gespannt werden kann. 13 ist ein Schneid- oder Scheerrahmen,
                              der mittelst der Raͤder 14 und 15, von denen das Rad 15 lose an seinem
                              Mittelpunkte angebracht ist, in Bewegung gesezt wird. An der Kurbel 16 befindet sich
                              eine Schraube, welche die Diagonalwellen 6 von den Ziehwalzen 4 befreit, wenn es
                              noͤthig ist.
                           Als seine Erfindung nimmt der Patent-Traͤger in Anspruch: 1) die
                              beschriebene Methode den Kardenrahmen o mittelst des
                              Knopfes m anzubringen und zu stellen; 3) die durch die
                              Verbindung des sich drehenden Cylinders f, der
                              schiebbaren Arme h und der excentrischen Furchen i hervorgebrachte Bewegung; und 3) die Benuzung dieser
                              Bewegung zum Aufrauhen, Buͤrsten und Zurichten der Tuͤcher oder
                              anderer Wollenzeuge.
                           
                        
                     
                  
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