| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 54, Jahrgang 1834, Nr. XXIV., S. 139 | 
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                        XXIV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 1. bis 20. September 1834 in England
                              erteilten Patente.
                           
                              Dem John Beard,
                                 Pfarrei Leonard Stanley in der Grafschaft Gloucester: auf gewisse Verbesserungen
                                 an den Maschinen zum Appretiren der Wollentuche. Dd.
                                 1. Sptbr. 1834.
                              
                           
                              Dem George Joseph
                                    Green, John Ogden Bacchus und
                                 William Gamnion,
                                 Glasfabrikanten in Birmingham, in der Grafschaft Warwick:
                                 auf Verbesserungen in der Fabrikation und Bearbeitung des Spiegelglases. Ihnen
                                 von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 1. Sptbr. 1834.
                              
                           
                              Dem John Chanter,
                                 Gentleman in Stamford Street, Grafschaft Surrey: auf eine Verbesserung an Oefen.
                                 Dd. 2. Sptbr.
                                    1834.
                              
                           
                              Dem John Joseph Charles
                                    Sheridan, Chemiker zu Walworth, in der Grafschaft Surrey: auf
                                 gewisse Verbesserungen in verschiedenen Processen der zukerigen, weinigen und
                                 sauren Gaͤhrung. Dd. 6. Sptbr. 1834.
                              
                           
                              Dem William
                                    Longfield, Weißblechfabrikant zu Otley, Grafschaft York: auf ein
                                 verbessertes Schloß fuͤr Thuͤren und andere Gegenstaͤnde.
                                 Dd. 6. Sptbr.
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Henry Shrapnel,
                                 Colonel in der koͤnigl. Artillerie, aus Salisbury in der Grafschaft
                                 Wilts: auf Verbesserungen an verschiedenartigen Feuergewehren. Dd. 6. Sptbr.
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Miles Berry,
                                 mechanischem Ingenieur im Chancery Lane, Pfarrei St. Andrew, Holborn: auf
                                 Verbesserungen an Muͤhlen zum Mahlen des Getreides, sie auch zu anderen
                                 Zweken anwendbar sind. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 13. Sptbr.
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Stephan Perry,
                                 Gentleman in Wilmington Street, Wilmington Square, Edward Massey, Uhrenfabrikant in King Street, Clerkenwell und Paul Joseph Gauci,
                                 Kuͤnstler in North-Crescent, Bedford Square, alle in der
                                 Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Federn und
                                 Federhaͤltern. Dd. 20. Sptbr. 1834.
                              
                           
                              Dem Edward Wecks, in
                                 Kings Road, Chelsea, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Kuͤchenoͤfen, oder seinen sogenannten
                                 Kochapparat. Dd. 20. Sptbr. 1834.
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 15. bis 50. Junius 1820 in England
                              ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des Samuel Parker,
                                 Bronzirerers in Argyle Street, Middlesex: auf eine verbesserte Lampe. Dd. 15. Junius
                                    1820.
                              
                           
                              Des William Erskine
                                    Cochrane Esq., in Somerset Street, Portman Square, Middlesex: auf
                                 verbesserte Lampen. Dd. 17. Junius 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 7.)
                              
                           
                              Des Joseph Woollams,
                                 zu Wells, Somersetshire: auf gewisse Verbesserungen an den Zaͤhnen
                                 fuͤr Raͤder und Getriebe. Dd. 20. Junius 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 1.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 11. Julius bis. 29. August 1834
                              fuͤr Schottland ertheilten Patente.
                           
                              Dem Thomas Sharp,
                                 Kaufmann, und Richard
                                    Roberts, Mechaniker, beide in Manchester,
                                 in der Grafschaft Lancaster: auf gewisse ihnen von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilte Verbesserungen an den Muͤhlen zum Mahlen des Getreides. Dd. 11. Julius
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Charles Wilson,
                                 zu Kelso, Grafschaft Roxburgh in Schottland: auf gewisse Verbesserungen an den
                                 Maschinen zum Vorbereiten der Wolle behufs des Spinnens. Dd. 17. Julius 1834.
                              
                           
                              Dem William Septimus
                                    Losh, Gentleman zu Walker in der Grafschaft Northumberland: auf
                                 ein verbessertes Verfahren gewisse thierische Fette und thierische und
                                 vegetabilische Oehle zu bleichen. Dd. 17. Julius 1834.
                              
                           
                              Dem Joseph Shee,
                                 Gentleman am Lawrence Pountney Place in der City von London: auf gewisse Verbesserungen in
                                 der Destillation. Dd. 17. Julius 1834.
                              
                           
                              Dem James Hamilton,
                                 mechanischem Ingenieur in Threadneedle-Street, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen an
                                 den Maschinen zum Saͤgen, Bohren und Zurichten des Holzes fuͤr
                                 verschiedene Zweke. Dd. 17. Julius 1834.
                              
                           
                              Dem John Aston,
                                 Knopfmacher zu Birmingham in der Grafschaft Warwick: auf
                                 Verbesserungen in der Knopffabrikation. Dd. 21. Julius 1834.
                              
                           
                              Dem John Gold,
                                 Glasschleifer zu Birmingham in der Grafschaft Warwick:
                                 auf gewisse Verbesserungen im Schleifen und Vollenden glaͤserner Karaffen
                                 und gewisser anderer Artikel. Dd. 21. Julius 1834.
                              
                           
                              Dem Peter Wright,
                                 Fabrikant in Edinburgh: auf ein verbessertes Verfahren
                                 Baumwolle, Flachs, Seide und Wolle zu spinnen und zu zwirnen. Dd. 22. Julius
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Isaac Jecks jun.,
                                 Gentleman am Bennets Hill, in der City von London: auf einen Apparat zum An- und Ausziehen der
                                 Stiefel. Dd. 25.
                                    Julius 1854.
                              
                           
                              Dem Luke Hebert,
                                 mechanischem Ingenieur in Hampstead Road, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Apparaten zur Bereitung von Brod und Zwiebak. Dd. 30. Julius
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Richard Simpson,
                                 Gentleman in Southampton Row, Bloomsbury, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Reinigen und Vorspinnen der Wolle und
                                 Baumwolle, die ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt wurden. Dd. 1. August
                                    1834.
                              
                           
                              Dem William Higgins,
                                 Maschinenfabrikant in Salford, in der Grafschaft Lancaster: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den. Maschinen zum Spinnen der Baumwolle, des Flachses, der
                                 Seide, Wolle und anderer Faserstoffe, welche ihm von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt wurden. Dd. 5. August 1834.
                              
                           
                              Dem Henry Ewbank,
                                 Kaufmann im Idol Lane, in der City von London: auf eine ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilte
                                 Erfindung den rohen Reiß und anderes Korn zu enthaͤuten und zu reinigen.
                                 Dd. 5. August
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Daniel Ledsam und
                                 William Jones,
                                 beide Schraubenfabrikanten zu Birmingham in der
                                 Grafschaft Warwick: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Verfertigen
                                 von Steknadeln, Naͤhnadeln, Nietnaͤgeln, Holzschrauben und
                                 Naͤgeln. Dd. 6. August 1834.
                              
                           
                              Dem John Rapson,
                                 Mechaniker zu Penryn, in der Grafschaft Cornwall: auf einen verbesserten
                                 Apparat, um das Steuern gewisser Fahrzeuge zu erleichtern. Dd. 18. August
                                    1834.
                              
                           
                              Dem William Hale,
                                 Mechaniker zu Colchester in der Grafschaft Essex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Windmuͤhlen, welche auch zu anderen Zweken anwendbar sind. Dd. 26. August
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Joseph Whitworth,
                                 Mechaniker in Manchester, Grafschaft Lancaster: auf
                                 gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Schraubenschneiden. Dd. 20. August
                                    1834.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions,
                                 Oktober 1834, S. 257–260.)
                              
                           
                        
                           Hancock's
                              Dampfwagenfahrten.
                           Das Mechanics' Magazine schreibt in seiner No. 568: „Hr. Hancock faͤhrt fort mit seinen Dampfwagen zwischen London und
                                 Paddington hin und her zu fahren, und zwar mit einem Erfolge, welcher ein
                                 endliches vollkommenes Gelingen kaum bezweifeln laͤßt. Alle Theile der
                                 Maschinerie arbeiten gut; die Kessel liefern eine hinreichende Menge Dampf, und
                                 die Straße liefert Passagiere genug. Einer der Wagen fuͤhrte in einer Woche
                                 650 Personen. Die beiden Hancock'schen Wagen, welche
                                 gegenwaͤrtig fahren, sind der Infant, welcher
                                 im Jahre 1826 erbaut ward, einige tausend englische Meilen bei Probefahrten
                                 zuruͤklegte, und der erste war, der im Februar 1831 mit Reisenden beladen
                                 durch London fuhr, und die Autopsy, welche erst im
                                 vorigen Jahre aus der Werkstaͤtte hervorging. Ein dritter Wagen, die Era, welche eben fertig wurde, fuͤhrt innen 8
                                 und außen 6 Personen, und soll gleichfalls zwischen der City und Paddington
                                 fahren. Die Times vom 3. September enthielten in
                                 gleicher Hinsicht folgenden Artikel. Als die Autopsy
                                 am 2. September wie gewoͤhnlich morgens nach Paddington fuhr, blieb sie
                                 ploͤzlich hinter dem Regentspark unbeweglich stehen, ohne daß man an den
                                 aͤußeren Theilen der Maschine bemerken konnte, daß irgend etwas in
                                 Unordnung gerathen sey. Da Hr. Hancock die Kraft
                                 seines eben fertig gewordenen Dampfwagens Era
                                 erproben wollte, so ließ er diesen an Ort und Stelle bringen, um die Autopsy wieder nach Hause zu schaffen. Beide Wagen
                                 bewegten sich in sehr schoͤnem Style, und selbst der
                                 Pentonville-Huͤgel, welcher eine halbe englische Meile lang ist,
                                 und an den steilsten Stellen einen Fall von 1 Fuß in 20 hat, ward ohne
                                 Schwierigkeit zuruͤkgelegt. Bedenkt man, daß beide Wagen zusammen 7
                                 Tonnen wogen, und daß die 16 Personen, welche auf denselben saßen, diese Last
                                 noch um eine Tonne vermehrten, so wird man hieraus abnehmen muͤssen, daß
                                 selbst Huͤgel nicht mehr als Hinderniß gegen die Einfuͤhrung der
                                 Dampfwagen betrachtet werden koͤnnen. Das Stehenbleiben der Autopsy ward bloß dadurch verursacht, daß der
                                 Schluͤssel in der Stange des einen Schiebventiles ausgesprungen war; die
                                 Autopsy konnte daher alsogleich ihre Fahrten
                                 fortsezen, nachdem dieser Schluͤssel wieder an Ort und Stelle gebracht
                                 worden.
                              
                           
                        
                           Eiserne Dampfboote auf dem Continente.
                           Hr. Cavé, uͤber dessen ausgedehnte Fabrik
                              wir schon im Polyt. Journ. Bd. LIII. S. 233 eine kurze Notiz gaben, hat
                              gegenwaͤrtig 3 eiserne Dampfboote in der Arbeit, von denen eines fuͤr
                              den See von Neuschatel, eines fuͤr Amiens und das dritte fuͤr die
                              Seine bestimmt ist. Außerdem baut er gegenwaͤrtig fuͤr verschiedene
                              Fabriken 3 Dampfmaschinen von 20, eine von 14, vier von 10 und eine von 8
                              Pferdekraͤften. Hr. Cavé erhielt in
                              Anerkennung der industriellen Wichtigkeit, welche seine Anstalt fuͤr
                              Frankreich erreichte, von der Société
                                 d'encouragement ihre goldene Medaille erster Classe, und von dem
                              Koͤnige der Franzosen bei der dießjaͤhrigen Industrieausstellung den
                              Orden der Ehrenlegion zuerkannt.
                           
                        
                           Eine neue Art von Canalschifffahrt.
                           Man hat in diesem Herbste, schreibt der Scotsman, auf dem
                              Forth- und Clydecanale uͤber eine neue Methode Boote mit
                              groͤßerer Geschwindigkeit zu treiben, als dieß bisher durch Benuzung der
                              Dampf- oder Pferdekraft moͤglich war, Versuche angestellt. Das
                              Princip, von welchem man bei diesen Versuchen ausging, laͤßt sich im
                              Wesentlichen in Folgendem zusammenfassen. Der ganzen Laͤnge des Canales nach
                              ist. eine Kette angebracht, welche an beiden Enden befestigt ist. Das neue Boot ist
                              ein Zwillingsboot, in welchem sich ein ausgekehltes Rad befindet, welches die Kette
                              aufnimmt und durch die in dem Boote angebrachte Dampfmaschine in Bewegung gesezt
                              wird. So wie sich das Rad umdreht, wird mithin das Boot vorwaͤrts getrieben,
                              und zwar mit einer Geschwindigkeit, welche der Geschwindigkeit des Umfanges des
                              ausgekehlten Rades gleichkommt. Auf den ersten Blik scheinen sich zwar mehrere
                              Einwendungen gegen diesen Plan machen zu lassen; allein die angestellten Versuche
                              scheinen erwiesen zu haben, daß die Boote auf diese Weise sehr leicht von einer
                              Seite des Canals auf die andere gesteuert werden koͤnnen, und daß sie hiebei
                              kuͤrzere Curven beschreiben, als dieß bisher bei der Schifffahrt auf dem
                              Forth- und Clydecanale der Fall war. Die Versuche fielen im Ganzen
                              genuͤgend und so aus, daß sie zu weiteren Forschungen uͤber diese
                              Erfindung berechtigen; man erreichte naͤmlich eine Geschwindigkeit von 8 3/4
                              Meilen per Stunde, und es unterliegt keinem Zweifel, daß
                              man es mit einer leichteren Dampfmaschine und mit einem Boote, welches weniger tief im Wasser geht, auf
                              eine groͤßere Geschwindigkeit bringen kann, als man sie bisher durch
                              Anwendung der Pferde-, oder Dampfkraft zu erzielen im Stande war. (Mechanics' Magazine, No. 578.)
                           
                        
                           Wieder eine Art von Ruderraͤdern, die durch den Wind
                              getrieben werden sollen.
                           Wir sahen so eben, liest man im Wexford Independent, ein
                              Modell eines Schiffes, welches durch Ruderraͤder, aber ohne Dampfmaschine
                              getrieben werden soll. Die Triebkraft wird durch vier keulenfoͤrmige Segel
                              hervorgebracht, welch sich umdrehen, und durch den Wind in Bewegung gesezt werden,
                              von welcher Seite derselbe auch kommen mag. Die Nachtheile, welche durch heftige
                              Windstoͤße hervorgebracht werden muͤßten, sollen hier vollkommen
                              beseitigt seyn, indem bei der beschleunigten Bewegung, welche die Segel erhalten,
                              das eine dem Gewicht des anderen in direktem Verhaͤltnisse entgegenwirken
                              soll. Der Erfinder, Hr. John Willis, ist gesonnen die
                              großen Kosten eines Patentes an seine Erfindung zu wagen. (Mechanics' Magazine, No. 578.)
                           
                        
                           Die London- und Greenwich-Eisenbahn.
                           Der Morning Advertiser schreibt Folgendes uͤber
                              die beruͤchtigte, uͤber Straßen und Haͤuser weglaufende
                              Eisenbahn zwischen Greenwich und London. „Diese außerordentliche
                                 Unternehmung macht rasche Fortschritte, indem beinahe fuͤr eine Streke
                                 von einer englischen Meile die Pfeiler, welche die Bahn tragen sollen, vollendet
                                 sind. Die Zahl der fertigen Bogen belaͤuft sich auf 52, und auf diesen
                                 ist bereits eine Straße gebildet, auf der man gegen eine kleine
                                 Entschaͤdigung hin und her wandeln kann, um das großartige Unternehmen zu
                                 betrachten. Man wird von dem Anblike, den London und dessen Umgebung von diesem
                                 Baue aus gewaͤhrt, maͤchtig ergriffen; die Paulskirche, der Tower,
                                 die Windungen der Themse mit der Unzahl von Schiffen gegen Norden; Greenwich,
                                 Deptford und die Hoͤhen von Blackheath gegen Osten, die gruͤnen
                                 Surreyhuͤgel gegen Suͤden, und ringsum die unuͤbersehbare
                                 Menge von Haͤusern, Pallaͤsten, Landguͤtern, Parken etc.
                                 machen einen unbeschreiblichen Eindruk. Die Breite der Eisenbahn oder des
                                 Viaducts betraͤgt beinahe 30 Fuß; er ruht auf Bogen, durch welche die
                                 Pfeiler mit einander verbunden sind. Die ganze Bahn soll starke Brustwehren
                                 bekommen, und uͤberhaupt wird der Bau so fest und dauerhaft als
                                 moͤglich gefuͤhrt. Ist das ganze Werk vollendet, so wird man in 7
                                 Minuten von London nach Greenwich gelangen, waͤhrend man
                                 gegenwaͤrtig eine halbe Stunde dazu braucht; und bei alle dem wird das
                                 Fuhrlohn dasselbe bleiben. Die Maschinen wuͤrden den angestellten
                                 Berechnungen gemaͤß im Stande seyn, taͤglich 200,000 Personen hin
                                 und her zu fuͤhren, wenn die Communication ja ein Mal eine solche
                                 Ausdehnung erreichen sollte! (Mechanics' Magazine,
                                    No. 578.)
                              
                           
                        
                           Rolfe's selbstspielende
                              Fortepiano's.
                           Wir haben seiner Zeit von dem Bestehen des Patentes, welches Thomas Hall Rolfe, Fabrikant musikalischer Instrumente zu London,
                              Cheapside, am 11. August 1829 auf ein sogenanntes selbstspielendes Pianoforte (selfacting Pianforte) erhielt, Nachricht gegeben. Das
                              London Journal of Arts, welches in seinem
                              Supplementbande S. 215. die erste Notiz hieruͤber bekannt macht,
                              erklaͤrt, daß die Patentbeschreibung nicht weniger als einen ganzen Band
                              fuͤllt, und dieser Ausfuͤhrlichkeit ungeachtet selbst mit den
                              Zeichnungen in der Hand nicht ganz verstaͤndlich ist. Das sogenannte
                              selbstspielende Pianoforte ist dieser Notiz gemaͤß nichts weiter, als eine
                              große Drehorgel; d.h. ein Instrument, dessen Tasten durch eine kreisende Trommel in
                              Bewegung gesezt werden, indem in dem Umfange dieser Trommel Drahtstifte angebracht
                              sind, welche beim Umtreiben derselben auf die Tasten wirken, und die Hammer zum
                              Anschlagen an die Saiten veranlassen. Der Patenttraͤger glaubt durch seine
                              Erfindung die vorzuͤglichsten Fehler und Unvollkommenheiten der bisherigen
                              selbstspielenden Pianoforte's zu beseitigen, und diese Fehler sind: die Schwierigkeit der Verschiebung
                              der Trommel zum Behufe der Abaͤnderung der Toͤne; die Schwierigkeit
                              der Abstufung der Toͤne vom Piano zum Forte, und endlich das
                              Eintoͤnige, was nothwendig aus der ploͤzlichen Wirkung der
                              Daͤmpfer erfolgt. Seine Erfindungen lassen sich daher hauptsaͤchlich
                              unter diese drei Punkte bringen, und betreffen: 1) eine einfache und bequeme Methode
                              die Trommel seitwaͤrts zu verschieben, um neue Drahtstifte in
                              Taͤtigkeit zu bringen; 2) eine verbesserte Methode die Toͤne des Forte
                              und des Piano durch eine Huͤlfstrommel und Aushuͤlfshebel
                              hervorzubringen; und endlich 3) in der Anbringung einer dritten Reihe von
                              Daͤmpfern an dem selbstthaͤtigen Theile des Instrumentes, welche
                              Daͤmpfer mit den uͤbrigen Daͤmpfern nicht in Verbindung stehen.
                              Dieß ist Alles, was wir unseren Lesern uͤber die Erfindung des Hrn. Rolfe mitzutheilen im Stande sind.
                           
                        
                           John Stewart's Verbesserungen an den Pianoforte's,
                           auf welche bekanntlich am 2. Nov. 1829 ein Patent ertheilt
                              wurde, bestehen, wie im Supplemente zum London Journal of
                                 Arts S. 219 zu lesen ist, in einer leichten Abaͤnderung der Form
                              einiger Hebel an dem Pianoforte und in der Anbringung eines horizontalen Riegels,
                              der diesen Hebeln als Stuͤzpunkt zu dienen hat. Die Vortheile dieser
                              Einrichtung sind in der Patenterklaͤrung nicht angegeben, und aus den
                              Abbildungen nicht abzunehmen) hieraus schließt das London
                                 Journal, daß diese Notiz uͤber das ganze Patent genuͤgen
                              duͤrfte!
                           
                        
                           Composition, womit man den Schrauben von Violinen, Guitarren
                              etc. ein sicheres und leichteres Spiel geben kann.
                           Die Schrauben an den Violinen und Guitarren haben haͤufig den Fehler, daß sie
                              sich nicht leicht genug drehen lassen, oder daß sie ihre Drehung und Stellung nicht
                              behalten. Man hat verschiedene Compositionen, deren Zwek es ist das Spiel dieser
                              Schrauben sicher und leicht zu machen; den Vorzug unter denselben scheint jedoch
                              folgende zu verdienen. Man soll die Zapfen der Schrauben naͤmlich zuerst
                              leicht mit einem Stuͤke vollkommen trokener Seife abreiben, und sie dann mit
                              einem Gemische uͤberpulvern, welches man sich bereitet, indem man 2 Theile
                              Meudonerweiß und einen Theil Colophonium hoͤchst fein pulvert, und innig mit
                              einander vermengt. (Journal des connaissances usuelles,
                              Julius 1834.)
                           
                        
                           Ueber die Fabrik elastischer Zeuge der HH. Rattier und Guibal in Paris.
                           Wir entnehmen aus dem interessanten Berichte, welchen Hr. Francoeur der Société
                                 d'encouragement uͤber die Fabrik elastischer Zeuge der HH. Rattier und Guibal in Paris,
                              rue des Fossés-Montmartre No. 4,
                              erstattete, folgende Notiz, welche bei unseren Lesern gewiß auch Anklang finden
                              duͤrfte. Die Kunst den Kautschuk zu spinnbaren Faden zu verarbeiten und
                              elastische Zeuge daraus zu verfertigen, ist, wie Hr. Francoeur sagt, franzoͤsischen Ursprunges und die Erfindung der HH.
                              Rattier und Guibal. Die
                              Versuche Reithoffer's zu Wien beschraͤnkten sich
                              auf die Fabrikation von Schnuͤrchen zu Schnuͤrriemen, welche durchaus
                              nicht verwebt werden konnten. Sein Verfahren blieb geheim, und hatte noch durchaus
                              keinen Erfolg, als die HH. Rattier und Guibal ihre
                              schoͤne Fabrik zu St. Denis gruͤndeten, aus welcher Fabrikate
                              hervorgehen, die mit jenen Reithoffer's durchaus keine
                              Aͤhnlichkeit haben.Wir bedauern sehr, daß wir uns aus Mangel hinreichender Daten hier nicht um
                                    unsern deutschen Landsmann annehmen koͤnnen, und wuͤrden mit
                                    großem Vergnuͤgen allenfallsige Reklamationen desselben in unserem
                                    Journale veroͤffentlichen. Uebrigens waͤre dieß nicht die
                                    erste Erfindung, deren Idee obwohl auf deutschem Boden entsprossen, doch auf
                                    diesem weder genug Anklang fand, noch die gehoͤrige Ausbildung
                                    erlangte. Den HH. Rattier und Guibal duͤrfte wahrscheinlich auch von
                                    Seite mancher englischer Fabrikanten die Prioritaͤt angestritten
                                    werden; wenigstens hatte die Fabrikation elastischer Zeuge schon
                                    im Jahre 1833 in England einen hohen Grad von Vollkommenheit erreicht, wie
                                    das Polyt. Journ. Bd. XLIX. S. 235 zeigte. Das Patent
                                    der HH. Rattier und Guibal ist vom 13. Maͤrz 1830 datirt; die zum Schneiden des
                                    Kautschuk erfundene Maschine des Hrn. Calla ist
                                    im Dictionnaire de Technologie T. XXI. S, 49
                                    beschrieben. A. d. R. In dieser Fabrik
                              werden die Kautschukflaschen ausgedehnt und in zwei Halbkugeln zerschnitten, diese
                              Halbkugeln werden flach gemacht, und spiralfoͤrmig in Baͤnder und
                              hierauf in Schnuͤrchen geschnitten, was mit Huͤlfe sehr sinnreicher,
                              von Hrn. Calla erfundener Maschinen geschieht. Diese
                              Schnuͤrchen werden, nachdem sie beinahe auf das Zehnfache ihrer Laͤnge
                              ausgezogen und beinahe haarfoͤrmig geworden, in parallelen Linien auf große
                              Haspel aufgewunden, und getroknet, um ihnen die Elasticitaͤt, welche die
                              naͤchstfolgenden Operationen unmoͤglich machen wuͤrde, zu
                              nehmen. Diese Faͤden werden dann nach Art der Peitschenstiele mit Baumwolle,
                              Wolle oder Seide uͤbersponnen, indem sich um jeden Faden 12 Spulen bewegen.
                              Dieses Geschaͤft vollbringen in einer großen Werkstaͤtte nicht weniger
                              als 1000 Stuͤhle. Die uͤbersponnenen Faͤden kommen in einen
                              Webestuhl, in welchem sie zu Hosentraͤgern, Strumpfbaͤndern,
                              Guͤrteln, Gurten, Corsetten etc. verarbeitet werden. Diesen
                              Gegenstaͤnden gibt man dann zum Theil ihre Elasticitaͤt wieder, indem
                              man sie einem gewissen Grade von Waͤrme aussezt, wodurch sie die
                              Faͤhigkeit erlangen sich auszudehnen und wieder zusammenzuziehen. Eine nach
                              dem Woolf'schen Systeme in der Fabrik Edward's erbaute Dampfmaschine von 12
                              Pferdekraͤften treibt die Welle, welche 12,000 Spulen, die Messer, mit denen
                              der Kautschuk zerschnitten wird, die Haspel, kurz saͤmmtliche Mechanismen in
                              Bewegung sezt. Die neue Fabrik beschaͤftigt taͤglich 300 Personen; man
                              erzeugt in derselben taͤglich 1200 Ellen elastischen Zeuges, 600
                              Hosentraͤger, 600 Strumpfbaͤnder, was zusammen jaͤhrlich einen
                              Werth von 700,000 Franken gibt, wovon fuͤr 450,000 Franken ausgefuͤhrt
                              werden. Die Fabrik verbraucht jaͤhrlich fuͤr 42,000 Franken Kautschuk,
                              fuͤr 80,000 Franken Baumwolle, fuͤr 25,000 Franken Seide, und der
                              Arbeitslohn belaͤuft sich jaͤhrlich auf 80,000 Franken; sie hat
                              zwischen 1000 und 1100 Stuͤhle zum Ueberspinnen der Kautschukfaͤden, 5
                              Maschinen zum Schneiden des Kautschuk, 6 zum Zertheilen und 1 zum Spinnen desselben.
                              – Man hat bereits mehrfache Versuche gemacht die Fabrikate der HH. Rattier und Guibal
                              nachzumachen, und ihnen auf diese Weise den Gewinn, den sie nun aus ihren
                              Anstrengungen und Bemuͤhungen ziehen, zu entreißen gesucht; allein die
                              Gerichte haben in dieser Hinsicht nicht nur bereits 8 auf Patentverlezung
                              gegruͤndete Verurtheilungen ausgesprochen, sondern das Publikum selbst hat
                              ihren Fabrikaten den Vorzug vor allen uͤbrigen franzoͤsischen und
                              englischen Produkten eingeraͤumt. – Die Société d'encouragement ertheilte den HH. Rattier und Guibal in ihrer
                              Generalversammlung vom 9. Julius ihre goldene Medaille zweiter Classe.
                           
                        
                           Zink statt lithographischer Steine angewendet.
                           Hr. Lambert von Paris trug in der Sizung der Société d'encouragement. vom 25. Julius l.
                              J. einige Beobachtungen uͤber die Anwendung des Zinkes statt lithographischer
                              Steine vor. Wir werden hierauf zuruͤkkommen, sobald etwas Naͤheres
                              uͤber diese Beobachtungen verlautet; bisher deutet der neueste Bulletin der Gesellschaft nur das Bestehen derselben
                              an.
                           
                        
                           Ueber die Aufbewahrung gravirter Kupferplatten
                           ist im Journal des connaissances
                                 usuelles, August 1834, S. 96. ein Artikel enthalten, in welchem folgendes
                              Verfahren als das beste gepriesen wird, um die: selben gegen das Rostig- und
                              Flekigwerden zu schuͤzen. Man soll die Platten, welche aufbewahrt werden
                              sollen, mit Kreide uͤberziehen, welche so fein als moͤglich mit Wasser
                              abgerieben und dann wieder getroknet wurde. Sobald man keine fette Substanz mehr auf
                              der Platte bemerkt, soll man dann eine Aufloͤsung von Hausenblase darauf
                              gießen. Diese Aufloͤsung gibt nach einigen Stunden eine so harte Schichte,
                              daß, wenn sich auch allenfalls ein Sandkorn zwischen zwei Platten befinden sollte, dieß
                              denselben durchaus keinen Schaden bringen koͤnnte. Dabei ist diese Schichte
                              so durchsichtig, daß man selbst die zartesten Striche vollkommen deutlich
                              unterscheiden kann. Um die Hausenblase aufzuloͤsen, schneidet man sie,
                              nachdem sie gehoͤrig geschlagen worden, in kleine Stuͤke, und
                              uͤbergießt sie in einem Flaͤschchen mit weißem Weine, welches man mit
                              einem leichten Zeuge zugebunden auf ein Sandbad stellt, und einer gelinden
                              Waͤrme aussezt. Man erhaͤlt auf diese Weise in kurzer Zeit eine
                              Aufloͤsung, welche sich mit erwaͤrmtem Weine nach Belieben
                              verduͤnnen laͤßt, und welche durch ein feines Tuch filtrirt ganz
                              durchsichtig ist. Will man den Kupferplatten diesen schuͤzenden Ueberzug
                              wieder nehmen, so braucht man nur etwas Wein darauf zu gießen, und sie an einen
                              etwas erwaͤrmten Ort zu bringen, wo sich dann die ganze Schichte leicht
                              abwischen laͤßt.
                           
                        
                           Methode Burgunder und Champagner auf weiten Seereisen vor
                              Verderben zu schuͤzen.
                           Der Burgunder gehoͤrt zu jenen Weinen, welche den Transport zur See sehr
                              schlecht vertragen; eine einfache Ueberfahrt von Calais nach Dover ist oft
                              hinreichend, um ihm einen Theil seiner vortrefflichen Eigenschaften zu benehmen und
                              seinen Preis bedeutend herabzudruͤken. Das beste Mittel diesem Umschlagen des
                              Burgunders auf weiten Seereisen vorzubeugen ist, nach einer Angabe im Septemberhefte
                              des Journal des connaissances usuelles, folgendes. Man
                              soll den Burgunder in einem Faͤßchen in ein groͤßeres mit weißem Weine
                              gefuͤlltes Faß bringen und durch Stuͤzen von den Wanden des
                              aͤußeren Fasses entfernt halten. Der weiße Wein erleidet hiedurch nicht die
                              geringste Veraͤnderung, wenn das Holz des Burgunderfaͤßchens und
                              seiner Stuͤzen von guter Beschaffenheit ist. Die Redaction des
                              angefuͤhrten Journales bemerkt hiezu, daß es wahrscheinlich eben so gut seyn
                              wuͤrde, wenn man den zwischen dem Burgunder und dem Ueberfasse befindlichen
                              leeren Raum mit Koch- oder Seesalz ausfuͤllen wuͤrde; es
                              schließt dieß wahrscheinlich daraus, daß man auch die Champagnerflaschen auf langen
                              Seereisen, besonders zwischen den Wendekreisen, in Seesalz zu bringen pflegt, wenn
                              man den Wein gut erhalten will.
                           
                        
                           Barachin's Anstalt, in welcher
                              Rindfleisch ohne Knochen und Suppe verkauft wird.
                           Bekanntlich bestand seit einigen Jahren zu Paris eine von hollaͤndischen
                              Kaufleuten gegruͤndete Compagnie, welche in allen Theilen der Stadt
                              Niederlagen hatte, in denen man zu jeder Stunde des Tages den Liter
                              Fleischbruͤhe zu 45 Centimen erhalten konnte. Die Compagnie lieferte
                              vortreffliche Suppe, welche aus Rindfleisch von erster Qualitaͤt und
                              keineswegs aus Abfaͤllen bereitet wurde, wie man dieß wohl wahrscheinlich
                              geglaubt haben mochte; sie erhielt sich zwar unter diesen Umstaͤnden, allein
                              sie bekam doch nicht den Aufschwung, und fand nicht die Unterstuͤzung, welche
                              man billig erwarten konnte. Hr. Barachin hat daher nun
                              eine andere Einrichtung getroffen, und eine Anstalt gegruͤndet, welche sich
                              nicht nur gleich bei ihrem ersten Entstehen eines großen Zulaufes zu erfreuen hat,
                              sondern welche auch nothwendig eine gaͤnzliche Umwandlung des Systemes,
                              welches man gegenwaͤrtig in den Fleischereien uͤbt, zur Folge haben
                              muß, – eine Umwandlung, welche nicht nur dem Publikum, sondern auch den
                              Fleischern von großem Nuzen werden wird. Hr. Barachin
                              verkauft naͤmlich gegenwaͤrtig ganz reines Rindfleisch, aus welchem
                              alle Knochen, Flechsen und sonstigen zum Essen unbrauchbaren Theile
                              ausgeloͤst sind, und bereitet aus diesen Theilen in einem eigenen,
                              vortrefflich eingerichteten Apparate eine Fleischbruͤhe, welche der
                              gewoͤhnlichen Fleischbruͤhe in Nichts nachsteht, und weit besser ist,
                              als die einfache d'Arcet'sche Suppe aus Knochengallerte.
                              Er liefert das Pfund ausgeloͤstes Fleisch fuͤr 80 Centimen,
                              waͤhrend man das Pfund gewoͤhnlichen Fleisches, in welchem
                              gewoͤhnlich 1/4 Knochen enthalten sind, und zu welchem man uͤberdieß
                              noch eine Portion sogenannte Zuwaage bekommt, fuͤr 70 Centimen bezahlen muß,
                              so daß dieses unaufgeloͤste Fleisch beinahe auf 95 Centimen zu stehen kommt.
                              – Von seiner Suppe, welche er aus dem schlechteren Fleische, den Knochen, den
                              Flechsen etc. bereitet, liefert Hr. Barachin den Liter zu 6 Sous, und wenn man
                              sich auf 5 Liter abonnirt, selbst zu 5 Sous. Der Arme erhaͤlt auf diese Weise
                              nicht nur eine sehr wohlfeile und doch gute Suppe, sondern der Bemittelte ist auch
                              im Stande sich immer wohlfeil gutes knochenfreies Fleisch zu verschaffen; er kann
                              seine Suppe gleichfalls in der Suppenanstalt holen, und statt das Fleisch
                              auszusieben, dasselbe auf eine andere nahrhaftere und saftreichere Weise zubereitet
                              genießen. Es scheint uns, daß die Idee dieser Unternehmung eine sehr
                              gluͤkliche ist, und daß dieselbe daher in allen Laͤndern nachgeahmt zu
                              werden verdiente. Wir werden feiner Zeit uͤber den Fortgang der Anstalt Barachin's Bericht erstatten; eine Notiz daruͤber
                              findet man im Journal des conaissances usuelles, August
                              1834, S. 99.
                           
                        
                           Gooch's
                              Patentbaͤder.
                           Das London Journal of arts gibt in seinem neuesten
                              Supplementband S. 211. folgende Notiz uͤber die Verbesserungen an den
                              Badeanstalten, auf welche sich Hr. William Gooch zu
                              Mount-street, Berkley-Square, Middlesex, am 7. November 1829 ein
                              Patent ertheilen ließ. „Die Erfindung des Patenttraͤgers besteht
                                 lediglich darin, daß er mehrere der bekannten Vorrichtungen zu einem einzige
                                 Apparate verbindet. So kann man z.B. in einem und demselben Apparat ein
                                 Regenbad, ein Dampfbad, ein russisches Bad etc. nehmen. An den einzelne
                                 Vorrichtungen ist nichts Neues; der Kasten, in welchen der Kranke kommt, kann
                                 z.B. ganz auf dieselbe Weise gebaut seyn, wie die Kasten zu Regenbadern, in
                                 denen an der Deke die Regenapparate angebracht sind; der Boden desselben muß
                                 aber seiherartig durchloͤchert seyn, damit man auch Dampf hineinleiten
                                 kann, und eben so muß unter diesem durchloͤcherten Boden auch eine Kammer
                                 angebrach werden, damit man in dieser die Daͤmpfe auf aromatische
                                 Kraͤuter u. dgl. wirke lassen kann, wenn dieß erforderlich seyn
                                 sollte.“ 3000 Gulden fuͤr die Patentirung einer so
                              unbedeutenden Abaͤnderung auszugeben und anzunehmen, sezt eine Krankheit
                              voraus, die fuͤr den Patenttraͤger den Gebrauch von Douche-
                              oder Sturzbaͤdern, fuͤr die Patentertheiler aber ein noch
                              eindringlicheres Mittel rathsam macht.
                           
                        
                           Schwaͤmme zum Ausschoͤpfen von Wasser
                              benuzt.
                           Hr. J. Murray kam bei der Beobachtung von Vera's Pumpseil, welches er im Conservatorium der
                              Kuͤnste und Gewerbe zu Paris sah, auf die Idee folgender Vorrichtung. Man
                              soll einen aus Roßhaaren verfertigten Strik ohne Ende uͤber zwei Rollen
                              laufen lassen, von denen die eine oben, die andere unten unter Wasser angebracht
                              ist, und diesen Strik, nachdem an demselben in gehoͤrigen Entfernungen von
                              einander Schwaͤmme angebracht sind, durch eine Kurbel in Bewegung sezen.
                              Diese Schwaͤmme muͤßten kegelfoͤrmig zugeschnitten seyn, und
                              jedes Mal durch eine Art von Trichter laufen, in welchem das Wasser, welches sie in
                              der Tiefe eingesogen, ausgepreßt wuͤrde. Wenn z.B. 40 Schwaͤmme an dem
                              Strike angebracht waͤren, und jeder Schwamm einen Liter Wasser faßte, so
                              wuͤrden durch jede Umdrehung 40 Liter Wasser heraufgeschafft werden. Daß eine
                              solche Vorrichtung im Großen nicht brauchbar ist, versteht sich von selbst; im
                              Kleinen, wie z.B. in Gaͤrten, duͤrfte sie vielleicht doch hie und da
                              anwendbar seyn. (Journal des connaissances usuelles,
                              1834.)
                           
                        
                           Ueber die Bereitung des Geigenharzes.
                           Wenn man bedenkt, schreibt das Journal des connaissances
                                 usuelles, an wie wenigen Orten man gutes Geigenharz zum Streichen der Bogen
                              von Violinen erhaͤlt, so muß man nothwendig auf die Idee kommen, daß die
                              Bereitung desselben, ihrer Einfachheit ungeachtet, noch sehr wenig bekannt ist.
                              Gutes Geigenharz muß durchsichtig und citronengelb seyn; es darf den Haaren der
                              Bogen keine gelbe, sondern eine weiße Farbe geben; wenn man mit dem Bogen
                              uͤber die Saiten streicht, so muß es als weißes Pulver an den Steg
                              herabfallen, und darf dabei die Saiten durchaus nicht schwarz faͤrben;
                              zwischen den Fingern zerdruͤkt darf es endlich nicht kleben. Gin Geigenharz dieser Art
                              kann man sich verschaffen, wenn man Fichtenharz in einem neuen, irdenen, glasirten
                              Topfe uͤber einem maͤßigen Kohlenfeuer schmilzt, und dasselbe in dem
                              Maaße als es schmilzt, durch ein etwas grobes ungebrauchtes Tuch in einen zweiten,
                              dem ersten aͤhnlichen Topf seiht, um es dann, nachdem man es einige
                              Augenblike uͤber dem Feuer gehalten, in kleine papierne Rollen oder in
                              Platten zu gießen. Noch schoͤneres und besserers Geigenharz erhaͤlt
                              man durch Destillation von venetianischem Terpenthin. Will man Geigenharz
                              fuͤr den Contrebaß bereiten, so soll man dem Fichtenharze gleiche Theile
                              weißes Pech zusezen, und beide Substanzen mit einander schmelzen. – Viele
                              Musiker pflegen das Fichtenharz in Essig auszusieben; dieß ist jedoch ein ganz
                              fehlerhaftes Verfahren, denn Geigenharz, welches auf diese Weise bereitet worden,
                              gibt einen abscheulichen pfeifenden Ton.
                           
                        
                           Tyler's verbesserte
                              Abtritte.
                           Die Verbesserungen, welche Hayward Tyler, Messinggießer zu
                              Warwicklane in der City of London, an den Abtritten
                              anbrachte, und auf welche er sich am 23. September 1829 ein Patent geben ließ,
                              bezweken eine solche Abaͤnderung der in England gewoͤhnlich
                              gebraͤuchlichen Wasserabtritte (water-closets), daß durchaus keine uͤblen Geruͤche
                              aus denselben emporsteigen koͤnnen. Das London Journal
                                 of arts gibt in feinem Supplemente S. 213.
                              folgende kurze Beschreibung dieser Verbesserungen. Unmittelbar unter der
                              Entleerungsmuͤndung des Bekens des Abtrittes ist eine horizontale
                              Schieberklappe angebracht, durch welche das Beken vollkommen luftdicht verschlossen
                              ist, und welche nur dann geoͤffnet wird, wenn Unrath entleert wird. Diese
                              Klappe besteht aus einer Metallscheibe, welche so an einem Mittelstifte angebracht
                              ist, daß sie sich ihrer luftdichten Liederung ungeachtet frei in horizontaler
                              Richtung drehen kann. In diese Metalle scheide ist ein excentrisches Loch
                              geschnitten, und zwar so, daß dieses Loch mit der Entleerungsmuͤndung des
                              Bekens zusammenfaͤllt, sobald die Scheibe um ihren Zapfen gedreht wird. In
                              diesem Falle kann also der Koth mit dem Wasser durch die Abzugsroͤhre
                              ablaufen; dreht man die Scheibe hingegen wieder, so kommt der solide oder nicht
                              durchloͤcherte Theil derselben unter die Muͤndung des Bekens, und die
                              Roͤhre ist dadurch luftdicht verschlossen, so daß weder Wasser abfließen,
                              noch uͤble Geruͤche aus derselben emporsteigen koͤnnen. Es
                              versteht sich von selbst, daß die Scheibe durch sehr mannigfaltige Mechanismen
                              umgedreht werden kann; der Patenttraͤger gibt jedoch einer Zahnstange, welche
                              ein Kreissegment bildet, an der Achse der Scheibe angebracht ist, und durch ein
                              Getriebe in Bewegung gesezt wird, den Vorzug. An diesem Getriebe befindet sich
                              naͤmlich ein Hebel, welcher durch einen uͤber den Siz des Abtrittes
                              emporsteigenden Griff gehandhabt wird. – Eine zweite Erfindung des
                              Patenttraͤgers bezieht sich auf die sogenannte Schalenklappe (dish-valve), d.h. auf ein ausgehoͤhltes
                              oder schalenfoͤrmiges Gefaͤß, welches unter der
                              Entleerungsmuͤndung des Bekens an einem Angelgewinde angebracht ist, und
                              welches so viel Wasser enthalten soll, daß es eine Wasserklapp, bildet, durch welche
                              die Muͤndung des Bekens verschlossen, und das Emporsteigen widerlicher
                              Ausduͤnstungen aus der Abzugsroͤhre verhindert wird. Da das Wasser
                              jedoch zuweilen aus diesem Gefaͤße entweichen, und mithin die Communication
                              mit der Abzugsroͤhre eroͤffnet werden koͤnnte, so
                              schlaͤgt der Patentraͤger vor, daß der an den untern Rand des Bekens
                              passende Rand der Klappe mit Leder besezt seyn, und durch ein Gewicht an denselben
                              angedruͤkt werden soll, damit auf diese Weise in jedem Falle das Entweichen
                              uͤbelriechender Ausduͤnstungen verhindert ist.
                           
                        
                           Ueber die Hagelableiter
                           hat Hr. Aristide Vincent im
                              Juniushefte des Journal des connaissances usuelles eine
                              historische Zusammenstellung der Versuche ihres Erfinders, des Hrn. Lapostolle von Amiens, gegeben, welcher auch mehrere von
                              ihm und von Pouillet angestellte Versuche uͤber
                              die Leitungs- und Anziehungskraft des Strohes fuͤr die
                              Elektricitaͤt, so wie eine Sammlung der in verschiedenen Zeitschriften
                              vorkommenden Beobachtungen beigefuͤgt sind. Wir begnuͤgen uns aus
                              dieser Abhandlung den Schluß auszuziehen, zu welchem Hr. Vincent sowohl nach den Versuchen anderer, als nach feinen eigenen Erfahrungen berechtigt zu seyn
                              glaubt. Er ist naͤmlich der Ansicht, daß das Stroh wirklich die Eigenschaft
                              besize, die Elektricitaͤt zu zerstreuen, und die Gewitterwolken von dem
                              Augenblike an unschaͤdlich zu machen, in welchem die Elektricitaͤt das
                              Stroh durchdrungen hat; daß es folglich unnoͤthig ist, die Strohzoͤpfe
                              bis auf den feuchten Boden herabzuleiten; daß im Falle der Strohzopf
                              zufaͤllig auf irgend eine Weise eine Verkuͤrzung erlitt, dieß keinen
                              Schaden bringen wuͤrde, und daß die Hagelableiter wegen ihrer geringen Kosten
                              leicht uͤberall anwendbar sind. – Auffallend war es unter Anderem in
                              dieser Abhandlung die Behauptung aufgestellt zu finden, daß ein beinahe reifes
                              Getreidefeld nie vom Hagel getroffen wird; was nach Hrn. Vincents Ansicht wahrscheinlich davon herruͤhren duͤrfte,
                              daß die langen Grannen einer jeden Aehre eine Menge kleiner Hagel und Blizableiter
                              bilden. Wenn sich Hr. Vincent die Muͤhe gegeben
                              haͤtte genau nachzufragen, wo und wann es am haͤufigsten hagelt, so
                              wuͤrde er gewiß nicht zu einer so irrigen Behauptung gekommen seyn; wir
                              glauben nicht noͤthig zu haben dieselbe ausfuͤhrlich zu widerlegen, da
                              man bei uns in Suͤddeutschland aus trauriger Erfahrung weiß, daß allerdings
                              auch vollkommen reife Felder vom Hagel getroffen werden.
                              Daß dieß seltener der Fall ist, ist richtig, allein der Grund hievon duͤrfte
                              unserer Ansicht nach darin liegen, daß es um die Erntezeit bei uns schon weit
                              weniger Hochgewitter gibt, als im Junius und Julius, und daß diese spaͤteren
                              Gewitter uͤberhaupt seltener vom Hagelschlag begleitet sind.
                           
                        
                           Wie man Bernsteinstuͤke zusammenkitten kann.
                           Es ist noch nicht hinlaͤnglich bekannt, schreibt das Journal des connaissances usuelles, daß man zwei Stuͤke Bernstein
                              sehr leicht zusammenkitten kann, wenn man sie mit Aezkali befeuchtet, und dann beide
                              warm aneinander druͤkt; die Verbindung geschieht so vollkommen, daß man nicht
                              ein Mal eine Spur der Vereinigung sieht.
                           
                        
                           Chausson's
                              Duͤngercomposition.
                           Das Journal des connaissances usuelles, September 1834,
                              S. 119. enthaͤlt einen Bericht uͤber die Duͤngercomposition,
                              welche Hr. Eduard Chausson in Paris zu 3 Franken den
                              Hectoliter oder zu 4 Fr. 50 Cent, den Sester ausbietet, und welche sich den
                              Versicherungen mehrerer Oekonomen gemaͤß sehr gut und kraͤftig
                              bewaͤhren soll. Die Bereitungsart dieser Composition ist folgende. Es werden
                              Kothpulver, geloͤschter Kalk, Lohe, Traubenmark, gefaulte Pflanzen, Asche,
                              Straßenkoth, Trabern, Pferd-, Huͤhner- und Schafmist, gefaulter
                              Duͤnger aus den Mistbeeten, Kehricht, Pfuͤzenschlamm u. dgl.
                              schichtenweise in Gruben gebracht, und jede Schichte mit Pferd- und Rindsurin
                              begossen, damit die Gaͤhrung vollkommener werde. Diese Masse bildet, nachdem
                              sie gehoͤrig gefault, mehrere Male umgekehrt und endlich mit der Schaufel
                              gemengt worden, die Composition des Hrn. Chausson,
                              welche, wie jeder Oekonom finden wird, ganz dasselbe ist, wie der gefaulte
                              Duͤnger einer gehoͤrig behandelten Duͤngergrube. Hr. Chausson will, daß man seine Composition bei etwas
                              feuchtem Wetter auf den frisch umgebrochenen Boden streue. Zu einer guten
                              Duͤngung fuͤr Getreide, Oehlsamen, Runkelruͤben, Tabak, Reben,
                              Kohl und andere Gemuͤse sind 8 bis 10 Hectoliter dieses Duͤngers per Morgen Landes erforderlich; fuͤr Wiesen
                              braucht man 10 bis 12 Hectoliter, ist der Boden leicht und hizig, so kann man auch
                              eine geringere Quantitaͤt anwenden. Wir koͤnnen an dieser ganzen Sache
                              nichts Neues sehen, so wenig als an Bierhefen, welche man neuerlich von England aus
                              als einen sehr kraͤftigen Duͤnger anzuwenden empfahl.