| Titel: | Ueber eine von Charles Thornton Coathupe erfundene Verbesserung in der Glasfabrication. | 
| Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. LXI., S. 218 | 
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                        LXI.
                        Ueber eine von Charles Thornton Coathupe erfundene
                           Verbesserung in der Glasfabrication.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, No.
                              748.
                        Coathupe's Verbesserung in der Glasfabrication.
                        
                     
                        
                           Einer der ausgezeichnetsten englischen Glasfabrikanten, Hr. Coathupe in Wraxall bei Bristol, erhielt kuͤrzlich ein Patent auf
                              eine wichtige Erfindung in der Glasfabrication.Es ist dieß das Patent, welches von Hrn. Charles Thornton Coathupe unterm 11. Febr. 1837 genommen wurde. A.
                                    d. R. Nach den gewoͤhnlichen Verfahrungsweisen, die man bei der Fabrication
                              von Kron-, Fenster- und anderem Glase, mit Ausnahme des
                              Bouteillenglases, zu befolgen pflegt, wendet man die kieseligen, alkalischen und
                              sonstigen Bestandtheile des Glases bei der vor der Schmelzung Statt findenden
                              Vermengung beinahe oder ganz troken an. Um die alkalischen Substanzen in diesem
                              Zustande zu erhalten, muͤssen sie der laͤstigen und muͤhseligen
                              Abdampfung und Calcinirung unterworfen werden. Hr. Coathupe hingegen wendet die Alkalien in aufgeloͤstem Zustande oder
                              zum Theil in solchem, und zum Theil troken an, so daß die Abdampfung und Calcinirung
                              zum Theil erspart und mit weniger Arbeit sowohl als mit geringerem Kostenaufwande
                              ein besseres Resultat erzielt wird.
                           Um dieß zu bewerkstelligen, bringt er die Materialien, aus denen das Glas verfertigt
                              werden soll, mit Ausnahme der Alkalien, ganz troken oder beinahe so in einen
                              Reverberirofen. Hierauf sezt er die Alkalien, die alkalischen Salze oder die
                              sonstigen Salze in aufgeloͤstem Zustande zu, und zwar in einer
                              Aufloͤsung von solcher Staͤrke, wie man sie fuͤr den einzelnen
                              Fall fuͤr noͤthig haͤlt. Das Eintragen der Aufloͤsung
                              geschieht durch eine Oeffnung, die sich an irgend einer geeigneten Stelle des
                              Reverberirofens befindet. Wenn dieß geschehen ist, so wird die ganze Masse
                              bestaͤndig umgeruͤhrt, bis die Mischung beinahe oder ganz troken
                              geworden ist. Zeigt sich vor dem Eintragen, daß die alkalische Aufloͤsung
                              nicht stark genug oder nicht in hinreichender Menge vorhanden ist, so kann man so
                              viel trokenes Alkali oder trokenes Salz zusezen, als noͤthig ist, um das
                              Fehlende zu ersezen. Der Zusaz muß jedoch dann mit den zuerst in den Ofen gebrachten trokenen
                              Substanzen eingetragen werden. Wenn es unter gewissen Umstaͤnden nicht
                              zulaͤssig ist, sich vorher eine Aufloͤsung der alkalischen Substanzen
                              zu bereiten (was der Erfinder fuͤr die beste Methode erklaͤrt), so
                              faͤhrt man nach Hrn. Coathupe noch am besten, wenn
                              man saͤmmtliche Materialien oder Bestandtheile der Glasmasse troken in den
                              Ofen bringt, sie dann in diesem mit so viel Wasser, als zur Aufloͤsung der
                              Salze und Alkalien noͤthig ist, uͤbergießt, und endlich die Mischung
                              bis zur Trokenheit eindampft.