| Titel: | Verbesserungen in der Verfertigung von Brillen, worauf sich Richard Elkington, Optiker in Birmingham, am 10. Oktober 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. LXXX., S. 385 | 
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                        LXXX.
                        Verbesserungen in der Verfertigung von Brillen,
                           worauf sich Richard
                              Elkington, Optiker in Birmingham, am 10. Oktober 1834 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. April 1838, S.
                              27.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Elkington's verbesserte Brillen.
                        
                     
                        
                           Der Patenttraͤger bezwekt durch seine Erfindung einen eigenthuͤmlichen
                              Bau der Brillen, gemaͤß welchem die Linsen oder Glaͤser mit der
                              direkten Gesichtslinie unter rechten Winkeln gestellt werden koͤnnen.
                           In Fig. 30
                              sieht man einen Grundriß einer fuͤr Kurzsichtige bestimmten Brille mit zwei
                              Linsenpaaren. Fig.
                                 31 zeigt dieselbe Brille von der Seite betrachtet. a, a ist das obere und b, b das untere
                              Linsenpaar, wovon lezteres, wie Fig. 31 zeigt, gegen die
                              senkrechte des oberen Linsenpaares unter einen Winkel von beilaͤufig
                              45º gestellt ist. Das obere Linsenpaar hat eine Brennweite, wie sie der
                              Brillentraͤger beim Gehen braucht; die Brennweite des unteren Linsenpaares
                              hingegen ist so gewaͤhlt, wie man ihrer beim Lesen bedarf. Hieraus erhellt,
                              daß wenn Jemand, der sich dieser Brille bedient, gerade vorwaͤrts auf einen
                              fernen Gegenstand sein Auge richtet, die Gesichtslinie von den Linsen a, a unter rechten Winkeln durchschnitten wird, und daß,
                              wenn er die Augen, wie z.B. beim Lesen, nach Abwaͤrts kehrt, die
                              Gesichtslinie von den Linsen gleichfalls wieder unter rechten Winkeln durchschnitten
                              werden.
                           Der Patenttraͤger bemerkt, daß, da die Linsen mit der Gesichtslinie offenbar
                              immer rechte Winkel bilden, das Object, welches man im Auge hat, nie durch
                              Refraction eine Verdrehung erleiden kann. Auch fuͤhrt er unter den
                              Vorzuͤgen dieser Brillen noch an, daß sie das Auge besser gegen Wind und
                              Staub schuͤzen. Zu vergessen ist aber auch nicht, daß der Brennpunkt immer in
                              der Mitte der Linse seyn soll, und daß es daher besser ist, die beiden Linsen
                              einzeln zu schleifen, als sich einer einzigen in zwei Theile geschnittenen Linse zu
                              bedienen.
                           Fig. 32 ist
                              ein Grundriß eines fuͤr Fernsichtige bestimmten Brillenpaares, welches in
                              Fig. 33
                              auch von der Seite abgebildet ist. Man bemerkt hieran nur ein einziges Linsenpaar,
                              da die Brille nur zur Betrachtung naher Gegenstaͤnde und zum Lesen bestimmt
                              ist. Der obere Theil des
                              Brillengefaͤßes ist hier weggeschnitten, damit der Brillentraͤger
                              uͤber das Glas wegsehen kann, wenn er ferne Gegenstaͤnde betrachten
                              will. Uebrigens ist die Linse auch hier in diesem Fall mit der Gesichtslinie unter
                              rechte Winkel gebracht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
