| Titel: | Verbesserungen an den Dampfmaschinen, worauf sich George Alexander Gilbert, in Norfolk House, Battersea, in der Grafschaft Surrey, am 10. Sept. 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 83, Jahrgang 1842, Nr. V., S. 30 | 
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                        V.
                        Verbesserungen an den Dampfmaschinen, worauf sich
                           									George Alexander
                              								Gilbert, in Norfolk House, Battersea, in der Grafschaft Surrey, am 10. Sept. 1840 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Okt. 1841, S.
                              								167.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Gilbert's Verbesserungen an Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Vorliegende Verbesserungen bestehen in gewissen Neuerungen in der Construction von
                              									Maschinen, welche durch Dampf, Luft, Gas oder eine sonstige elastische Flüssigkeit
                              									in Thätigkeit gesezt werden sollen. Der Patentträger macht nämlich den Vorschlag, an
                              									die Stelle der seither üblichen schweren Cylinder gewisse Röhren zu sezen, welche
                              									sich wie die Röhren eines Fernrohrs in einander verschieben lassen.
                           Fig. 22 ist
                              									eine Vollständige Seitenansicht der Maschine; Fig. 23 ein Grundriß
                              									derselben und Fig.
                                 										24 ein. senkrechter Längendurchschnitt der wirksamen Theile, wobei
                              									Schwungrad und Kurbeln weggelassen sind.
                           Derjenige Theil der Maschine, welcher den gewöhnlichen Cylinder ersezen soll, besteht
                              									aus zwei Röhren a und b,
                              										Fig. 24.
                              									Das eine Ende einer jeden dieser Röhren ist an eine Dampfkammer geschmiedet, welche
                              									durch eine in der Mitte befindliche Scheidewand in zwei Räume c und d getheilt wird. Beide Röhren lassen
                              									sich über den an dem Maschinengestell befestigten stationären Röhren e und f hin- und
                              									herschieben. Um einen dampfdichten schluß herzustellen, sind an beiden Enden der
                              									Röhren a und b die
                              									Stopfbüchsen g, g angebracht. An den unteren Theilen der
                              									Dampfbüchse befinden sich zwei Hähne v, v deren Zwek
                              									darauf hinausgeht, die in der Büchse enthaltene Luft entweichen zu lassen, ehe man
                              									die Maschine in Gang sezt.
                           Die Thätigkeit der gewöhnlichen Schiebventile h und i muß so regulirt werden, daß sie dem Dampf abwechselnd
                              									den Eintritt in die Röhren e oder f gestatten und ihn aus denselben entweichen lassen. Das Ventil h ist in einer solchen Lage dargestellt, daß der Dampf
                              									in die Röhren a und e
                              									dringen kann, während das Ventil i dem in den Röhren b und f befindlichen Dampfe
                              									den Ausweg gestattet.
                           Durch die Röhre j gelangt der Dampf aus dem Dampfkessel
                              										 in die Dampfkammer
                              										k, von wo aus derselbe durch das Ventil h in die feste Röhre e und
                              									von da durch die Schieberöhre in die Dampfkammer c
                              									strömt. Indem der Dampf gegen die Scheidewand der Büchse c seine elastische Kraft ausübt, treibt er die Büchse mit den
                              									Schieberöhren a und b nach
                              									der rechten Seite hin. Der Dampf, welcher vorher die Röhren b, f und den Raum d erfüllte, entweicht durch
                              									das geöffnete Ventil i und die Röhre l entweder in die freie Luft oder in einen
                              									Condensator.
                           Ist die Schieberöhre b am Ende ihres Hubes angelangt, so
                              									verschieben sich die Ventile h und i mit Hülfe eines in der Abbildung nicht angegebenen
                              									Excentricums, welches auf die Stangen m, n wirkt, und
                              									wechseln ihre Stellung. Jezt strömt der Dampf durch die Röhre o ein, nimmt seinen Weg durch das Ventil i,
                              									die feste Röhre f und die Schieberöhre b, und tritt in die Dampfkammer d, wo er seine elastische Kraft in demselben Sinne, wie vorher, ausübt und
                              									die Schieberöhren sammt Büchsen nach der entgegengesezten Richtung treibt. Der Dampf
                              									aber, welcher vorher seine elastische Kraft in der Kammer c und den Röhren a, e ausgeübt hat, wird
                              									verdrängt und entweicht durch die Austrittsröhre p. Die
                              									Büchse c, d und die Röhren a,
                                 										b sind auf Frictionsrollen q, q, q, q, Fig. 22 und
                              										23,
                              									gelagert, und diese laufen in Einschnitten, welche in dem Maschinengestell
                              									angebracht sind.
                           Die hin- und hergehende Bewegung der Büchse und der Röhren wird auf folgende
                              									Weise in eine rotirende verwandelt. Mit der Außenseite der Büchse sind die
                              									Lenkstangen r, r mittelst Bolzen verbunden (Fig. 23). Die
                              									anderen Enden dieser Stangen sind mit den Kurbeln s, s
                              									der in den Lagern u, u, u laufenden Hauptwelle t in Verbindung. Von dieser Welle aus wird die
                              									Triebkraft durch Rolle und Laufband auf den in Bewegung zu sezenden Mechanismus
                              									übertragen und durch ein Schwungrad regulirt.
                           
                        
                     
                  
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