| Titel: | Verfahrungsarten zur Fabrication von gemischtem Schmiedeisen und verschiedenen Eisenlegirungen, welche sich John Morries Stirling in Blackgrange, North Britain, am 12. October 1848 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 117, Jahrgang 1850, Nr. LXIII., S. 307 | 
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                        LXIII.
                        Verfahrungsarten zur Fabrication von gemischtem
                           								Schmiedeisen und verschiedenen Eisenlegirungen, welche sich John Morries Stirling in
                           									Blackgrange, North Britain, am 12. October 1848 patentiren ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli
                              									1850, S. 42.
                        Stirling's Fabrication von gemischtem Schmiedeisen etc.
                        
                     
                        
                           Verfahren hämmerbares oder Schmiedeisen
                                 										durch Vereinigung des Roheisens mit hämmerbarem Brucheisen zu
                                 									erhalten.
                           Ich versetze weißes Roheisen mit dem zwanzigsten bis fünften, sogar vierten Theil
                              									seines Gewichts hämmerbaren Brucheisens, indem ich das Brucheisen in die Formen
                              									bringe, in welche das Roheisen aus dem Hohofen abgestochen wird; es wird so eine
                              									theilweise Vereinigung bewirkt und das hämmerbare Brucheisen in seiner Natur
                              									einigermaaßen verändert; in dem heißen Gußeisen eingehüllt, verliert es nämlich viel
                              									von seiner Zähigkeit und wird mehr oder weniger spröde, krystallinisch oder
                              									stahlartig. Die aus dieser Mischung bestehenden Flossen werden dann auf gewöhnliche
                              									Weise gepuddelt, wobei man dafür sorgen muß, daß die Mischung anfangs vollkommen
                              									geschmolzen wird (um beide Eisensorten einander ganz einzuverleiben), denn nur in
                              									diesem Falle erzielt man ein hämmerbares Product von gleichförmiger Textur.
                           Wegen der verschiedenartigen Beschaffenheit des Gußeisens ist es unmöglich für das
                              									beizugebende hämmerbare Brucheisen ein Maximum festzusetzen; ich habe jedoch
                              									gefunden, daß das schlechteste Gußeisen, wenn man es mit etwas weniger als dem
                              									vierten Theil seines Gewichts hämmerbaren Brucheisens versetzt, ein besseres
                              									hämmerbares Eisen liefert, als dasselbe Gußeisen für sich allein durch das
                              									Frischen.
                           Man kann das hämmerbare Eisen mit dem Gußeisen auch auf die Art verbinden, daß man
                              									beide in einem Flammofen zusammenschmilzt, und die geschmolzene Mischung dann in
                              									Flossenformen oder sogleich in den Puddelofen auslaufen läßt.
                           Die bequemste und am wenigsten kostspielige Methode das hämmerbare Brucheisen mit dem
                              									Gußeisen zu vereinigen, besteht aber darin, das Roheisen direct aus dem Hohofen auf
                              									das in einem Flammofen enthaltene hämmerbare Brucheisen auslaufen zu lassen, nachdem
                              									letzteres  zuvor erhitzt
                              									worden ist, jedoch nicht so stark daß die Stücke desselben einander adhäriren, was
                              									seine Auflöslichkeit im Gußeisen verhindern würde. Die Hitze wird dann gesteigert
                              									und fortgesetzt bis das gemischte Metall ganz flüssig geworden oder vollkommen
                              									geschmolzen ist, so daß man keine Brucheisenstückchen mehr fühlen oder beobachten
                              									kann; alsdann kann man die Metallmischung in einen Puddelofen oder in Formen
                              									auslaufen lassen.
                           Wenn man eine bessere Qualität von Gußeisen anwendet als das weiße ist, so setzt man
                              									mehr hämmerbares Eisen zu, wenigstens ein Zehntel (weil
                              									sonst die gußeisernen Herdplatten beim Puddeln zu schnell zerstört werden) und nicht
                              									über ein Viertel bis ein Drittel des angewandten Gußeisens. Im Allgemeinen muß man
                              									dem Roheisen im Verhältniß seiner Reinheit mehr hämmerbares Eisen zusetzen.
                           Das nach meiner Methode erzeugte hämmerbare Eisen ist dem gewöhnlichen in den
                              									wesentlichen Eigenschaften bei weitem vorzuziehen, nämlich in Bezug auf Dehnbarkeit,
                              									Faserigkeit, Festigkeit und leichtes Bearbeiten durch Hämmern oder Schmieden; auch
                              									ist es durch plötzliches Abkühlen leichter und sicherer zu härten als das
                              									gewöhnliche Schmiedeisen.
                           Wo man sich leicht Bruchstahl verschafft, kann man solchen allein oder nebst
                              									hämmerbarem Brucheisen dem Gußeisen einverleiben, um für besondere Zwecke, z. B. für
                              									Radreifen, ein hämmerbares Eisen zu erhalten, welches an und für sich schon härter
                              									als gewöhnliches Schmiedeisen ist und welches sich durch plötzliches Abkühlen auch
                              									besser härten läßt.
                           
                        
                           Verbesserung des gemischten hämmerbaren
                                 										Eisens für besondere Zwecke durch Zusatz kleiner Mengen von Zinn, Zink, Kupfer
                                 										oder Mangan.
                           Zusatz von Zinn. — Um ein hämmerbares Eisen zu
                              									erhalten, welches bei weitem weniger faserig und zugleich härter als gewöhnliches
                              									Schmiedeisen ist, versetzt man die oben erwähnten Mischungen von Guß- und
                              									Schmiedeisen mit einem halben Procent ihres Gewichts
                              									Blockzinn, am besten im Puddelofen. — Der Zusatz von 1 Procent Zinn liefert
                              									ein Metall von krystallinischem Bruch, welches sich aber, so lange es heiß ist, gut
                              									unter dem Hammer und in dem Walzwerk bearbeiten läßt, da es dicht und feinkörnig
                              									ist. Diese Verbindung empfehle ich besonders für die obere Fläche der Eisenbahnschienen
                              									 und zu allen Zwecken wo
                              									ein Schmiedeisen wünschenswerth ist welches sich nicht
                                 										abblättert.
                           Zusatz von Zink. — Durch einen Zusatz von Zink (in
                              									metallischem Zustand oder als Galmei) wird die Mischung von hämmerbarem Eisen und
                              									Gußeisen ebenfalls verbessert; sie erhält nämlich mit Beibehaltung ihrer Dehnbarkeit
                              									und Faserigkeit eine glänzendere Farbe und reinere Oberfläche. 1 Gewichtstheil
                              									Galmei auf 100 Theile des gemischten Eisens ist ein zweckmäßiges Verhältniß.
                           Zusatz von Kupfer. — Durch einen Zusatz von
                              									½ bis 1 Procent Kupfer wird das gemischte hämmerbare Eisen härter.
                           Zusatz von Mangan. — Wenn man das gemischte
                              									hämmerbare Eisen mit 1 Procent seines Gewichts Braunstein versetzt, so beschleunigt
                              									dieß den Puddelproceß und das gewonnene Eisen wird stahlartiger und härter. Es
                              									eignet sich daher besonders für solche Zwecke, wo eine harte äußere Schicht
                              									erforderlich ist; man setzt hiezu den äußern Theil der Packete, welche zu Stäben,
                              									Schienen, Platten etc. gewalzt werden sollen, aus dem manganhaltigen gemischten
                              									Eisen zusammen, während man für das Innere des Packets gewöhnliches hämmerbares Eisen verwendet, welches im Präparirwalzwerk
                              									nicht so hart wird und von seiner faserigen Textur nicht so viel verliert wie mein
                              									gemischtes Schmiedeisen. Auf diese Weise erhält man Stäbe, Schienen, Platten etc.
                              									welche nach dem Walzen eine harte äußere Oberfläche besitzen, ohne die faserige
                              									Structur durch ihre ganze Dicke gänzlich verloren zu haben. Wünscht man Stäbe zu
                              									erhalten, welche durchaus hart, körnig und krystallinisch sind, so setzt man das
                              									Packet gänzlich aus dem manganhaltigen gemischten Schmiedeisen zusammen.
                           
                        
                           Legirung von Zink und Eisen.
                           Um eine Legirung von Zink und Eisen hervorzubringen, verfahre ich folgendermaaßen:
                              									nachdem ein Kupolofen zum Schmelzen von Guß- oder Stabeisen oder von einer
                              									Mischung beider benutzt und dann abgestochen worden ist, bringe ich in den Ofen
                              									(während das Gebläse ruht) eine seiner Größe angemessene Quantität Zink, welches
                              									leicht schmilzt, im geschmolzenen Zustand durch die Kohks oder das sonstige
                              									Brennmaterial zieht und mit den Seiten des Ofens in Berührung kommt, denen
                              									gewöhnlich Theile des zuvor geschmolzenen oder noch schmelzenden Eisens anhängen,
                              									wobei eine Legirung von Zink und Eisen entsteht. Zu den meisten Zwecken darf
                              									dieselbe nicht weniger als vier  und nicht mehr als sieben Procent Eisen enthalten. Wenn
                              									man daher bei der Analyse der Legirung findet, daß sie über sieben Procent Eisen
                              									enthält, so muß man sie durch zugesetztes Zink auf diesen Gehalt herabbringen;
                              									enthält sie aber weniger als vier Procent Eisen, so setzt man ihr die geeignete
                              									Menge einer eisenhaltigeren Legirung zu.
                           Die so erzeugte Legirung von Zink und Eisen läßt sich mit Vortheil anstatt Zink zur
                              									Darstellung von Metalllegirungen benutzen, welche für viele Zwecke das Messing,
                              									Kanonenmetall und andere jetzt gebräuchliche Legirungen von Kupfer, Zinn, Zink und
                              									Blei ersetzen können.
                           Legirung von Kupfer und Mangan.
                           Um eine Legirung von Kupfer und Mangan (als Zusatz für die Eisenlegirungen) zu
                              									erhalten, schmelze ich zuerst das Kupfer, versetze es dann mit 1 bis 2 Procent
                              									seines Gewichts Braunstein, und halte die Oberfläche des Metalls mit einem
                              									reducirenden Fluß bedeckt, damit sich der Braunstein zu Mangan reduciren kann und
                              									auch um den Zutritt der Luft zum Metall zu verhindern.
                           
                        
                           Goldähnliche Eisenlegirung.
                           Um eine Legirung zu erhalten, welche dem Gold sehr ähnlich ist und sich wie dasselbe
                              									bearbeiten und graviren läßt, versetze ich die Legirung von Kupfer und Mangan im
                              									geschmolzenen Zustande mit dem sechsten bis vierten Theil ihres Gewichts der
                              									Legirung von Zink und Eisen.
                           Wenn man 4 Theile der Legirung von Mangan und Kupfer mit 1 Theil der Legirung von
                              									Zink und Eisen versetzt, so erhält man ein Metall, welches dem 22 karätigen Gold
                              									sehr ähnlich ist. — Da sowohl das Eisen als das Mangan diese Legirung hart
                              									machen, so muß man das Verhältniß des einen oder andern oder beider den
                              									verschiedenen Zwecken anpassen wozu die Legirung bestimmt ist; soll dieselbe z. B.
                              									gewalzt werden, so muß man eine kleinere Menge des Eisens oder Mangans oder beider
                              									anwenden. — Die angegebenen Verhältnisse der Zink-Eisen- und
                              									der Kupfer-Mangan-Legirung liefern übrigens nach meiner Erfahrung ein
                              									leicht zu bearbeitendes Metall von schöner Farbe, welches sowohl die Hämmerbarkeit
                              									als die Dehnbarkeit in einem ausgezeichneten Grade besitzt und eine schöne Politur
                              									annimmt.
                           
                           Man kann ein Metall von sehr guter Farbe erhalten, wenn man einerseits bloßes Zink
                              									anstatt der Legirung von Zink und Eisen; und andererseits bloßes Kupfer anstatt der
                              									Legirung von Kupfer und Mangan anwendet.
                           Alle Legirungen von Kupfer und Mangan mit Zink und Eisen werden durch ein halbes
                              									Procent ihres Gewichts Zinn viel härter; ich steigere den
                              									Zinnzusatz zu diesem Zweck nach Umständen auf 2 bis 4 Procent.
                           
                        
                           Metalllegirung für
                                 									Zapfenlager.
                           Für Zapfenlager und andere Maschinentheile, welche der Reibung ausgesetzt sind und
                              									die man jetzt aus Bronze, Messing etc. anfertigt, ist die goldähnliche Eisenlegirung
                              									mit einem Zusatz von 1 bis 3 Procent Blei, ganz besonders
                              									deßhalb geeignet, weil sie das Heißwerden der reibenden Flächen verhütet oder
                              									wenigstens bedeutend vermindert.
                           Silberähnliche Gisenlegirung.
                           Eine Legirung welche die Farbe, den Glanz und viele Eigenschaften des Silbers
                              									besitzt, liefert folgende Mischung:
                           
                              
                                 10
                                 Theile
                                 Kupfer,
                                 
                              
                                 2
                                 Theile
                                 Nickel,
                                 
                              
                                 6
                                 Theile
                                 Legirung von Zink und Eisen;
                                 
                              
                                 
                                 oder
                                 
                              
                                 8
                                 Theile
                                 Kupfer,
                                 
                              
                                 2
                                 Theile
                                 Nickel,
                                 
                              
                                 4
                                 Theile
                                 Legirung von Zink und Eisen.
                                 
                              
                           Diese Verhältnisse eignen sich für mannichfaltige Zwecke; ein viel größeres
                              									Verhältniß der Zink-Eisen-Legirung macht das Metall zu hart für das
                              									Walzen auf gewöhnliche Weise, eignet sich aber für Güsse, wobei ein schön weißes und
                              									glänzendes Metall verlangt wird. Zuviel Kupfer schadet der Farbe des Metalls und
                              									macht es gelblich; ein Ueberschuß von Nickel vertheuert es.
                           Zum Walzen finde ich obige Verhältnisse sehr geeignet. Man erhält ein noch
                              									vorzüglicheres Metall, wenn man zusammenschmilzt:
                           
                              
                                 6
                                 Theile
                                 Kupfer,
                                 
                              
                                 2
                                 Theile
                                 Nickel und
                                 
                              
                                 4
                                 Theile
                                 Legirung von Zink und Eisen.
                                 
                              
                           
                           In allen Fällen muß man das Nickel und Kupfer zuerst schmelzen, dann die Legirung von
                              									Zink und Eisen zugeben und eine Decke (von reducirendem Fluß) anwenden.
                           
                        
                           Zusatz.
                           Die wichtigste praktische Neuerung in der Eisenfabrication ist die patentirte Methode
                              									des Hrn. Morries Stirling, dem Gußeisen eine größere relative Festigkeit zu ertheilen. Das Verfahren ist
                              									höchst einfach; man braucht bloß Stücke von hämmerbarem Brucheisen in die Formen zu
                              									bringen in welche das Metall aus dem Hohofen ablauft; das geschmolzene Gußeisen
                              									umgibt das feste Brucheisen, welches sich ihm einverleibt und die so erhaltene Masse
                              									wird in den Preiscouranten der Eisenhütten unter der Benennung „Stirling's patent toughened pig“
                              									aufgeführt. In diesem Zustand wird das Eisen an die Consumenten verkauft, und wenn
                              									man es dann im Kupolofen zum Gebrauch umschmilzt, tritt die Mischung in chemische
                              									Verbindung, ihr Kohlenstoffgehalt wird geringer, ihre Structur verändert sich und
                              									ihr Korn erhält eine andere Form. So zusammengesetztes Gußeisen ist feinkörnig und
                              									hat ohne Beeinträchtigung seiner Schmelzbarkeit eine außerordentliche relative
                              									Festigkeit erlangt. Während also das zusammengesetzte Gußeisen ebenso leicht zu
                              									verwenden ist wie das gewöhnliche, besitzt es die wesentlichen Eigenschaften des
                              									Schmiedeisens und ist daher für den Bau von Eisenbahnen, eisernen Brücken etc.
                              									überhaupt alle Zwecke wo relative Festigkeit und Leichtigkeit verlangt werden, ein
                              									höchst schätzbares Material. Die relative Festigkeit des gemischten Eisens ist je
                              									nach dem zugesetzten Schmiedeisen verschieden; sie ist durchschnittlich um 60 bis 70
                              									Procent größer als beim gewöhnlichen Gußeisen, während ihre Zunahme im Maximum nach
                              									den angestellten Versuchen 120 Procent beträgt.
                           Beim Beginn seiner Versuche beabsichtigte Hr. Stirling
                              									bloß das schlechte Gußeisen zu verbessern, nämlich dem schwächeren und
                              									leichtflüssigeren Roheisen dieselbe relative Festigkeit wie den besseren Sorten zu
                              									ertheilen; im Verlauf seiner Versuche kam er aber auf die merkwürdige Thatsache, daß
                              									alle Roheisensorten durch Beimischung von schmiedbarem Brucheisen eine bei weitem
                              									größere relative Elasticität erlangen als das beste Gußeisen besitzt. In Hodgkinson's Versuchen  finden wir, daß um einen Stab
                              									Blanaevon-Roheisen von 1 Zoll im Quadrat, und 4 Fuß 6 Zoll zwischen den
                              									Unterlagen, zu brechen, durchschnittlich nur 454 Pfd. erforderlich sind; das höchste
                              									Resultat war 578 Pfd. Bei Stirling's eigenen Versuchen
                              									mit seinem gemischten Eisen wurde das zerbrechende Gewicht von 868 Pfd. erreicht;
                              									während Hr. Rennie mittelst Stirlings Methode über 900 Pfd. erhielt, so daß man im Mittel 750 Pfd.
                              									annehmen kann.
                           Das für gemischtes Eisen anzuwendende Verhältniß von Schmiede- und Gußeisen
                              									hängt ganz von der Beschaffenheit des letzteren ab. Das schottische Roheisen
                              									erfordert den größten Zusatz von hämmerbarem Brucheisen; das Walliser den
                              									geringsten, und das Eisen aus Staffordshire hält die Mitte. Bei schottischem
                              									Roheisen Nr. 1, heiß erblasen, muß man nach seiner verschiedenen Güte dem Centner 24
                              									bis 40 Pfd. Pfund Schmiedeisen zusehen; Nr. 2 erfordert weniger — 20 bis 30
                              									Pfund; Nr. 3, heiß erblasen, eignet sich für die meisten Zwecke nicht zur
                              									Vermischung, ausgenommen für sehr große Gußstücke, wofür der Zusatz von 15 bis 20
                              									Procent schmiedbarem Brucheisen ein vortreffliches Eisen liefert. Alle Sorten von
                              									Staffordshire und Walliser Roheisen erfordern einen bedeutend geringeren Zusatz.
                           Die neue Erfindung wird um so leichter Eingang finden, weil sie die Eisenpreise gar
                              									nicht steigert; so erhöht sich der Preis einer Tonne schottischen Roheisens = 2 Pfd.
                              									Sterl. 10 Shill. durch den Betrag des zuzusetzenden hämmerbaren Eisens und die
                              									Patentgebühr nur um 10 bis 15 Shill.; das so erzielte Eisen hat aber eine um 60
                              									Procent größere relative Festigkeit als Eisen welches 3 Pfd. Sterl. 15 Shill. und 4
                              									Pfd. Sterl. per Tonne kostet. Bei dem besten Roheisen
                              									ist die Verbesserung freilich nicht so auffallend wie bei den schlechtesten Sorten,
                              									obgleich Hrn. Rennie's Versuche zeigen, daß sogar das
                              									beste Blae-navon-Roheisen um 67 Procent verbessert wird. In der That
                              									beweisen sämmtliche angestellte Proben, daß durch Beimischung von Schmiedeisen alle
                              									Roheisensorten auf das Maximum ihrer relativen Festigkeit gebracht werden können;
                              									man hat nur den erforderlichen Zusatz von hämmerbarem Brucheisen zu ermitteln, wobei
                              									das zerbrechende Gewicht auf 700 bis 800 Pfd. per
                              									Quadratzoll gesteigert wird.
                           Die Commission welche von der brittischen Regierung mit Untersuchungen über das beim
                              									Eisenbahnbau verwendete Eisen beauftragt wurde,Der Bericht dieser Commission wurde im polytechn. Journal Bd. CXVI S.
                                       												120, 193 und 264 mitgetheilt. hat mit dem neuen Eisen
                              									sorgfältige Versuche angestellt.  Bei den Versuchen über die absolute Festigkeit erforderte
                              									die zweite Qualität des gemischten Eisens 11,502 Tonnen per Quadratzoll Querschnitt zum Zerreißen (während das höchste Resultat
                              									mit Blaenavon-Roheisen 7,466 Tonnen war). Die durchschnittliche Festigkeit
                              									des Zerdrückens war bei der zweiten und dritten Qualität des gemischten Eisens
                              									respective 54 und 64 Tonnen (bei Blaenavon-Roheisen Nr. 2 war sie 49 Tonnen).
                              									Die Mischung zum Probiren der Querfestigkeit bestand aus
                              									Staffordshire-Roheisen Nr. 1 mit 15 Procent hämmerbarem Eisen, welche das
                              									gemischte Metall dritter Qualität bildet. Die Dimensionen der Stäbe waren: Länge 10
                              									Fuß 17/120 Zoll; Gewicht 119 Pfd.; Gewicht zwischen den Unterlagen 106,97 Pfd.; Höhe
                              									2 Zoll; Breite 1,97 Zoll. Die mittleren Resultate mit einer Belastung von 1344 Pfd.,
                              									gaben eine Durchbiegung von 1,939 Zoll und eine bleibende Biegung von 0,223 Zoll.
                              									Das mittlere zerbrechende Gewicht war 1470 Pfd., mit einer äußersten Biegung von
                              									2,178 Zoll. Sachverständige können diese Resultate leicht mit anderen Eisensorten
                              									vergleichen.
                           Man hat in Schottland eine große Reihe von Versuchen über die Verbesserung des
                              									Dundyvan-Eisens nach Stirlings Methode angestellt.
                              									Das mittlere zerbrechende Gewicht des gewöhnlichen Dundyvan-Roheisens
                              									— in Stangen von 1 Zoll im Quadrat, und von 2 Fuß 3 Zoll Länge zwischen den
                              									Unterlagen — ergab sich durch Versuche bei Nr. 1 zu 860; bei Nr. 2 zu 926 und
                              									bei Nr. 3 zu 892 Pfd. Dasselbe Roheisen Nr. 1, mit 32 Pfund hämmerbarem Brucheisen
                              									auf den Centner versetzt, erforderte 1434 Pfd. zum Abbrechen; das Roheisen Nr. 2 mit
                              									29 Pfd. Brucheisen auf den Centner versetzt, ergab als Resultat 1419 Pfd.
                           Die relative Festigkeit des Gußeisens, welche man bisher durch Zusammenschmelzen
                              									verschiedener Roheisensorten zu erhöhen bemüht war, kann also jetzt nach Stirling's Methode ohne Vergleich weiter getrieben
                              									werden, (Practical Mechanic's Journal, August 1850, S.
                              									97.)