| Titel: | Renison's Hahn für Flüssigkeiten. | 
| Fundstelle: | Band 119, Jahrgang 1851, Nr. LXXVI., S. 402 | 
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                        LXXVI.
                        Renison's Hahn für Flüssigkeiten.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Dec. 1850, S.
                              									203.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VIII.
                        Renison's Hahn für Flüssigkeiten.
                        
                     
                        
                           Ueber die ungleichförmige Abnutzung und über das bei großem Drucke einer Wassersäule
                              									stattfindende nicht gehörige Schließen der gewöhnlichen Hahnen mit conischen
                              									ineinander geriebenen Flächen, hört man fast in allen Haushaltungen klagen, denen,
                              									was jetzt beinahe allgemein der Fall ist, das Wasser von einem hochliegenden Punkte
                              									aus zugeführt wird.
                           Die HHrn. Renison in Glasgow erdachten eine neue Art von
                              									Hahnen, deren Einrichtung, Princip und Wirkung aus Fig. 16 erhellt, und bei
                              									welchen die oben genannten Fehler beseitigt sind. Die Zeichnung stellt einen
                              									gewöhnlichen Wasserhahn, wie er in den Küchen gebräuchlich ist, dar, und zwar den
                              									beweglichen oder drehbaren Theil mit der Ausgußröhre in der Ansicht, während die
                              									Hülse durchschnitten gedacht ist. A ist das Ende der
                              									Zuleitungsröhre, an die ein messingenes Verbindungsstück B gelöthet ist, auf welches die Hahnenhülse C
                              									aufgeschraubt wird. Um ein wasserdichtes Anschließen zu bewerkstelligen, ist eine
                              									Lederscheibe zwischen die beiden aufeinander drückenden ebenen Flächen der Ansätze
                              									gelegt. Der Hahn D ist conisch, und wie gewöhnlich in
                              									seine Hülse eingeschliffen; der Theil E jedoch in der
                              									Mitte des Hahnen hat einen geringeren Durchmesser, und die geometrische Achse dieses
                              									Theiles liegt parallel zur Hahnenachse, so daß auf einer Seite die Hahnenhülse bei
                              										F nicht ausgefüllt ist, sondern sich eine Kammer
                              									bildet. In dem Seitenarm der Hahnenhülse, welcher die Verbindung mit der
                              									Zuleitungsröhre herstellt, befindet sich ein kurzer Cylinder oder Zapfen G, welcher die dicke Scheibe von geschwefeltem Kautschuk
                              										H gegen die Fläche I des
                              									Verbindungsstückes B andrücken soll.
                           Die Zeichnung stellt den Hahn als geöffnet dar, wobei das Wasser durch die Bohrung
                              										J des Verbindungsstückes B tritt, an der Kautschukscheibe H vorbei, und
                              									durch die zwei Seitencanäle K, K, welche der Länge nach aus dem Seitenarm der Hahnenhülse ausgearbeitet
                              									sind, in die conische Kammer F gelangt. Von hier aus
                              									geht es durch eine Oeffnung in der Seite des Hahnen D in
                              									den durch eine Röhre gebildeten Hahnenschlüssel L, aus
                              									welchem es dann ausfließt. Soll der  Hahn geschlossen werden, so dreht man den Schlüssel L. abwärts, und bringt so den Theil E gegen das Ende des Cylinders G, welcher auf diese Weise auswärts geschoben wird und mittelst der
                              									Kautschukscheibe H die Oeffnung I verschließt. Um die Bewegung des Zapfens G
                              									sanft und leicht zu machen, ist der Grund des Ausschnittes F gut abgerundet, so daß sich beim Uebergange des Zapfens von diesem
                              									Grunde auf den cylindrischen Theil E kein Eck
                              									bildet.
                           Obgleich nun der Hahn in seine Hülse eingeschliffen ist, so ist doch die Dichtheit
                              									desselben nicht von dem genauen Schließen des Conus abhängig. Das Absperren der
                              									Flüssigkeit besorgt allein die elastische Scheibe, und nur bei geöffnetem Hahn kommt
                              									der Wasserdruck auf den Conus. Irgend ein fremdartiger Körper, welcher in den Hahn
                              									kommt, hat nicht die schlimme Folge wie sonst, da die elastische Fläche der Scheibe
                              									selbst dann sich dicht anlegen wird, wenn auch kleine Unebenheiten sich auf
                              									derjenigen Fläche befinden, auf welche sie drückt. Da der Verschluß nur durch
                              									directen Druck hervorgebracht wird, so kann keine Abnützung durch Reibung an den
                              									schließenden Flächen vorkommen.
                           Die neue Anordnung ist einfach, wohlfeil und leicht auszuführen.
                           
                        
                     
                  
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