| Titel: | Construction von Metallthermometern zur Bestimmung der Temperatur des heißen Gebläsewindes eines Hohofens etc., welche sich W. G. Gauntlett auf den South Bank Eisenwerken, Eston Junction bei Middlebrough-on-Tees, am 7. April 1856 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 144, Jahrgang 1857, Nr. XII., S. 27 | 
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                        XII.
                        Construction von Metallthermometern zur
                           								Bestimmung der Temperatur des heißen Gebläsewindes eines Hohofens etc., welche sich
                           									W. G. Gauntlett auf den
                           								South Bank Eisenwerken, Eston Junction bei Middlebrough-on-Tees, am 7. April 1856 patentiren ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Febr. 1857,
                              									S. 101.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Gauntlett's Construction von Metallthermometern.
                        
                     
                        
                           Zwei Röhren oder Stangen aus verschiedenen Metallen werden an dem einen Ende an
                              									einander befestigt. Das andere Ende jeder Röhre ist frei; dagegen sind sie durch
                              									einen geeigneten Mechanismus auf folgende Weise mit einander verbunden. An das freie
                              									Ende der einen Röhre ist ein Zifferblatt oder eine graduirte Platte befestigt, mit
                              									einer Achse, an welcher sich ein Zeiger und ein Getriebe befindet. Das freie Ende
                              									der andern Stange ist mit einem gezahnten Quadranten versehen, welcher in die Zahne
                              									des Getriebes greift. Wenn nun die Temperatur sich ändert, so ändern sich die Stangen in
                              									Folge der Ausdehnung oder Zusammenziehung und der Zeiger gibt auf dem Zifferblatt
                              									die Temperatur an.
                           Fig. 9 stellt
                              									die hintere Ansicht des Gehäuses mit den inneren Theilen des Instrumentes dar,
                           Fig. 10 einen
                              									Durchschnitt durch die Linie ab;
                           Fig. 11 ist
                              									die vordere Ansicht des Gehäuses mit dem Zifferblatte.
                           Fig. 12 zeigt
                              									die Anwendung des Instrumentes zur Ermittelung der Temperatur des heißen
                              									Gebläsewindes eines Hohofens.
                           In sämmtlichen Figuren dienen gleiche Buchstaben zur Bezeichnung gleicher Theile. c ist das Gehäuse, welches das Zifferblatt und den
                              									Mechanismus einschließt; d eine innere Flantsche zur
                              									Befestigung des Zifferblattes e; f ein Getriebe; g der Zeiger; h eine
                              									Spindel, welche das Getriebe und den Zeiger g trägt; g ein gezahnter Quadrant, der in das Getriebe f greift; k die Achse dieses
                              									Quadranten; l eine in das Gehäuse geschraubte
                              									Metallröhre; m eine Röhre aus einem andern Metall,
                              									welche bei n an der Röhre l
                              									befestigt ist; o ein kleiner Stift der sich mit dem
                              									einen Ende gegen den obern Theil der Röhre m, mit dem
                              									andern Ende gegen den gezahnten Quadranten i lehnt; p eine Feder, welche den gezahnten Quadranten gegen den
                              									Stift o drückt; q eine
                              									kleine Spiralfeder, die das Spiel zwischen den Zähnen des Getriebes und des
                              									Quadranten verhütet; r ein Träger für die Spindeln h und k: s eine Glasscheibe
                              									zum Schutz des Zifferblattes; t ein an die Röhre l befestigter Hals zum Aufhängen des Instrumentes.
                           Der Vortheil dieses Thermometers besteht in seiner Fähigkeit die Hitzegrade über die
                              									Gränzen des gewöhnlichen Quecksilberthermometers hinaus anzuzeigen; seine
                              									Wirksamkeit wird nur durch den Schmelzpunkt der Metalle, woraus er besteht,
                              									beschränkt. Ein weiterer Vortheil desselben, dem Quecksilberthermometer gegenüber,
                              									liegt darin, daß die Hitze direct auf die empfindlichen Theile einwirkt. Die
                              									Fähigkeit, hohe Hitzegrade genau zu messen, so wie die Form seiner Construction
                              									machen dieses Thermometer insbesondere bei Gebläseöfen und anderen Oefen anwendbar.
                              									Auch für niedrigere Temperaturen, z.B. zur Messung der Temperatur der Luft und von
                              									Flüssigkeiten, erfüllt es seinen Zweck.
                           
                        
                     
                  
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