| Titel: | Vereinfachte Wagenwinde, von Hrn. Heymès. | 
| Fundstelle: | Band 144, Jahrgang 1857, Nr. XLV., S. 172 | 
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                        XLV.
                        Vereinfachte Wagenwinde, von Hrn. Heymès.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Januar 1857, S.
                              									30.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Heymè's vereinfachte Wagenwinde.
                        
                     
                        
                           Die gewöhnlich angewendete Wagenwinde ist theuer, und an Orten, wo es keinen
                              									Zeugschmied gibt, schwierig zu repariren; eine Vereinfachung ihres Mechanismus war
                              									daher wünschenswerth, denn wenn sich dieses so nützliche Werkzeug auf dem Lande mehr
                              									verbreiten soll, so muß es jeder Hufschmied zu repariren im Stande seyn.
                           Fig. 24 ist
                              									eine vordere Ansicht der vereinfachten Wagenwinde;
                           Fig. 25 ein
                              									senkrechter Durchschnitt derselben;
                           Fig. 26 ein
                              									horizontaler Durchschnitt über dem Hebel.
                           Der Apparat besteht aus zwei hölzernen Säulen A, welche
                              									unten durch ein eisernes Band a vereinigt sind, das mit
                              									Stacheln versehen ist, um die Winde auf dem Boden feststellen zu können; die beiden
                              									Säulen sind überdieß unten durch eine mit einem Schraubenbolzen befestigte Traverse
                              										a' verbunden und oben mittelst einer hölzernen
                              									Traverse b; letztere ist mit ihnen durch Zapfen und
                              									Löcher vereinigt und auch durch Bolzen befestigt.
                           
                           Im Innern sind die Säulen mit aufgeschraubten Blechplatten c gefuttert; ferner sind in denselben Löcher in zweckmäßigen Entfernungen
                              									von einander angebracht, durch welche eiserne Nägel d,
                                 									e, die mit Griffen versehen sind, gesteckt werden können.
                           Die bewegliche eiserne Stange B, welche sich zwischen den
                              									Säulen A. befindet und oben durch eine Oeffnung in der
                              									Traverse b geht, ist mit einem Hebel C versehen, der den festen Mittelpunkt c' hat; derselbe steckt in einem Schlitz in der Stange
                              										B.
                           Die Benutzung dieses Apparates ist ebenfalls sehr einfach.
                           Nachdem man den Kopf oder die untere Klaue der Stange B
                              									unter den zu hebenden Gegenstand gestellt hat, treibt man einen von den Nägeln oder
                              									Bolzen e, z.B. in das zweite Loch rechts von dem
                              									Hebelmittelpunkte, ein; darauf übt man mittelst des Hebels C einen Druck auf diesen Nagel aus, der alsdann in einen Ausschnitt unter
                              									dem Hebel und hinter seinem Bewegungsmittelpunkt tritt. In Folge dieses Druckes wird
                              									die Stange nebst der darauf liegenden Last emporgehoben.
                           Nachdem nun dieser Hebel soviel als möglich gesenkt ist, steckt man in eins von den
                              									Löchern zur Linken des Hebelmittelpunktes einen andern Nagel d, auf den ebenso ein Einschnitt am vordern Ende des Hebels tritt, und
                              									bewirkt dadurch eine hebende Bewegung, indem der Hebel einen Stützpunkt auf dem
                              									Nagel d findet, folglich die Stange B nebst deren Belastung emporhebt.
                           Diese einfache Winde (welche auf dem Princip der alten Hebelade beruht) kann
                              									natürlich nur dann angewendet werden, wenn die zu hebende Last nicht bedeutend ist,
                              									was bei den gewöhnlichen landwirtschaftlichen Beschäftigungen in der Regel der Fall
                              									ist.
                           
                        
                     
                  
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