| Titel: | Ueber die Schlosser'sche Thonröhrenpresse; Bericht von Hrn. Hervé Mangon. | 
| Fundstelle: | Band 144, Jahrgang 1857, Nr. XCVII., S. 408 | 
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                        XCVII.
                        Ueber die Schlosser'sche Thonröhrenpresse; Bericht von Hrn.
                           									Hervé
                              								Mangon.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 										d'Encouragement, März 1857, S. 148.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Ueber die Schlosser'sche Thonröhrenpresse.
                        
                     
                        
                           Die Maschine des Hrn. Schlosser, Mechanikers in Paris (rue de la Roquette no. 51) ist doppelt wirkend, nämlich
                              									mit zwei Kolben auf einer Zahnstange versehen, welche durch Räderwerk getrieben wird
                              									und abwechselungsweise
                              									den in zwei Cylinder von Eisenblech gefüllten Lehm in Röhrenform durch die
                              									Formöffnungen preßt.
                           Die Cylinder der Schlosser'schen Maschine sind beweglich;
                              									man nimmt sie, um sie zu füllen, ab, und legt sie gefüllt wieder ein, um die Kolben
                              									auf die Füllung wirken zu lassen. Zu jeder Maschine gehören drei Cylinder, von
                              									welchen einer gefüllt wird, während die zwei übrigen sich in der Maschine befinden.
                              									Vor den Formen befindet sich ein Gitter, so daß der Lehm gleichzeitig gereinigt und
                              									in Röhren geformt wird. Das Putzen der Gitter, welches bei den gewöhnlichen
                              									Maschinen so schwierig ist, geschieht durch einen einzigen Schaberstrich in dem
                              									Augenblicke, wo man die Cylinder wechselt. Bei keiner andern Maschine ist die
                              									Reinigung so leicht vorzunehmen, als bei der Maschine von Schlosser. Ihr Preis ist im Verhältniß zu ihrer Leistung sehr mäßig. Hr.
                              										Schlosser hat bei der allgemeinen Ausstellung zu
                              									Paris eine Medaille erster Classe, und bei der landwirthschaftlichen Ausstellung
                              									dieses Jahres einen ersten und zweiten Preis errungen.
                           
                        
                           Beschreibung der Schlosser'schen Maschine zum Verfertigen der
                                 										Drain-Röhren.
                           Fig. 1 ist zur
                              									Hälfte eine Längenansicht, zur Hälfte ein Durchschnitt der Maschine. Fig. 2 ist ein Grundriß
                              									oder eine Ansicht von oben, Fig. 3 ist eine
                              									Endansicht, und Fig.
                                 										4 der in den Formöffnungen liegende Kern.
                           A, B, C, D ist das auf vier kleinen Rädern ruhende
                              									Maschinengestell. Die Räder selbst sind mit a, b, c, d
                              									bezeichnet.
                           E, E sind die gußeisernen, keilförmig abgeschrägten
                              									Formbüchsen, von denen eine an jedem Gestellende angebracht ist, und zwar so, daß
                              									ihre Achsen in einer Linie liegen, und ihre cylindrischen Endflächen einander
                              									gegenüberstehen. Diese Formbüchsen sind auf gußeisernen Grundplatten S, S befestigt, welche selbst wieder durch Schrauben mit
                              									dem Gestell A, B, C, D verbunden sind.
                           Jede der Formbüchsen ist mit einem Gitter und mit einer Formplatte versehen.
                           Die siebartigen Gitter dienen zur Reinigung des Lehms; um sie leicht herausnehmen zu
                              									können, sind sie einfach in eine cylindrische Vertiefung eingelegt, die sich in
                              									jeder Formbüchse befindet, und an deren Grund sie sich anlegen, da der Druck der
                              									Kolben G, G sie beständig in dieser Richtung drängt.
                           Die Formplatten H, H bestehen aus gußeisernen Platten mit
                              									übergreifenden Rändern und sind an die Formbüchsen E, E
                              									mittelst der Ohren oder
                              									Lappen o, o angeschraubt. Jede derselben hat eine Reihe
                              									von Löchern, deren Durchmesser dem äußeren Durchmesser der herzustellenden Röhren
                              									gleich ist. Innerhalb der Formbüchsen E, E befinden sich
                              									an denselben die Dorne oder Kerne i, i, i, i, deren
                              									Durchmesser der inneren Röhrenweite gleich ist, und welche mit dem gußeisernen Bügel
                              										K, Fig. 4, aus einem Stücke
                              									bestehen. Letzterer ist durch zwei Schrauben mit der Formplatte verbunden. Die
                              									beschriebene Befestigungsweise der Formplatten an den Formbüchsen gestattet ein
                              									beliebiges Auswechseln der ersteren, wenn man eine andere Röhrensorte machen
                              									will.
                           Die Cylinder L, L sind an beiden Enden offen, und in
                              									dieselben wird der Lehm gefüllt, wie er aus den Knetmaschinen kommt. Mittelst der
                              									Handhaben z, z hebt man sie auf die Sohlen oder
                              									Grundplatten S, S und schiebt sie an die Gitter f, f an. In dieser Lage werden sie durch Hebel l, l und Bügel m, m
                              									erhalten, deren Enden in die Handhaben z, z eingreifen,
                              									während sie ihren Drehungspunkt an den Büchsen E, E
                              									haben, wie dieß aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist.
                           Die Kolben G, G haben den Zweck, den Lehm
                              									abwechselungsweise aus den Cylindern L, L und folglich
                              									durch die Büchsen E, E zu drücken, und so die
                              									Drainröhren zu bilden. Die Zahnstange M ertheilt den
                              									Kolben G, G, welche auf ihre Enden aufgekeilt sind, die
                              									nöthige Bewegung, und liegt auf zwei gußeisernen Rollen r,
                                 										r, durch welche die Reibung vermindert wird. In die Zahnstange M greift das Getriebe N ein,
                              									welches auf die Achse P aufgekeilt ist und durch zwei
                              									Räder Q, Q' und zwei Getriebe R,
                                 										R' bewegt wird. Die Achsen dieser letzteren P,
                                 										P' sind parallel zu einander.
                           Das Treibrad V dient als Schwungrad, und der Kurbelgriff
                              										X ist in dasselbe befestigt.
                           U, U, U sind Walzen, welche die aus der Formplatte
                              									hervorgehenden Röhren unterstützen. An jedem Ende des Gestelles A, B, C, D befinden sich ähnliche; durch die Schrauben
                              										y lassen sie sich höher oder tiefer stellen, je
                              									nachdem es der Durchmesser der aus der Presse hervorgehenden Röhren erfordert.
                           Fig. 1 und
                              										2 zeigen
                              									auf der Oberfläche der Cylinder L, L eine kleine Taste
                              										j, welche um eine kleine Schraube drehbar ist und
                              									dazu dient, zu rechter Zeit eine kleine Oeffnung zu verschließen oder aufzumachen,
                              									durch die man Luft einströmen lassen kann, wenn der Kolben zurückgezogen wird.
                           
                        
                     
                  
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