| Titel: | Neuerungen an Wirkmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 127 | 
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                        Neuerungen an Wirkmaschinen.
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen an Wirkmaschinen.
                        
                     
                        
                           Einen flachen Wirkstuhl, auf welchem gleichzeitig mehrere Waarenstücke von
                              									verschiedener Feinheit, Länge und Breite neben einander hergestellt werden können,
                              									haben sich F. Anton Ludwig Söhne in Chemnitz durch D.
                              									R. P. Nr. 80073 vom 15. April 1894 schützen lassen. Dieser neue Ränderstuhl
                              									ermöglicht auf einer und derselben Maschine z.B. 14nädelige und 20nädelige Waaren
                              									gleichzeitig anzufertigen, so dass durch dessen Verwendung Raum, Arbeitskräfte und
                              									Kapital gespart werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 127
                              Fig. 1.Wirkstuhl von Ludwig Söhne.
                              
                           
                           Die durch die Fig. 1 bis 4 erläuterte Maschine ist
                              									durch die zwischen den beiden Endwänden D und F angebrachte Mittelwand E
                              									in zwei Abtheilungen A und B zerlegt, von denen A eine Nadelbarre N1 mit vier je
                              									20nädeligen Fonturen I, II, III und IV und B eine Nadelbarre
                              										N mit vier je 14nädeligen Fonturen V, VI, VII und VIII
                              									besitzt. Die Stuhlnadelbarre N, die Maschinennadelbarre
                              										M, das Abschlagblech P, die Presse W und das Mühleisen T erhalten ihre Bewegung bezieh. von den Wellen x2x5x4Wx3; jede dieser Wellen
                              									in den Abtheilungen A und B trägt einen Hebel, nämlich b4f4c4g4d4, von denen jeder
                              									mittels einer an seinem Ende befindlichen Rolle von je einem Excenter bethätigt
                              									wird. p1 und s1 ist die Platine
                              									nebst der dazu gehörenden Schwinge (Fig. 3).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 128
                              Wirkstuhl von Ludwig Söhne.
                              
                           Die erwähnte Theilung der Maschinenlänge und also auch der erwähnten Wellen durch die
                              									Wand E ist deshalb erfolgt, um mit den oben erwähnten
                              									einzelnen Organen des Stuhles in den Abtheilungen A und
                              										B von einander verschiedene Bewegungen machen zu
                              									können. Nur die Excenterwelle y ist nicht getheilt. Bei
                              									dreierlei Feinheiten müsste die Maschine in drei Abtheilungen zerlegt werden.
                           Fig. 1 zeigt nur eine solche getheilte Hebelwelle x1 und x2 und es arbeitet für
                              										N1 der Hebelarm a4 mit der Rolle a3 am Excenter a2, für N aber b4 mit b3 an b2, sowie für Abtheilung
                              										A der Rösschenkasten A1 mit dem Rösschen r1, die
                              									Fadenführerschiene a mit dem Mitnehmer a1, für B in gleicher Weise B1 mit r1, b mit b1 Die Stange d, welche in g ihren
                              									Drehpunkt hat und bei f nach unten gegabelt ist,
                              									verbindet die beiden Rösschenkästen A1 und B1, welche durch die an
                              									Welle y befindliche Trommel i mittels des Hebels h und Stange c zur Kulirbewegung gebracht werden. Die Mitnehmer b1 und a1, folglich auch die
                              									Fadenführerschienen a und b werden durch eine besondere Verbindung ebenfalls mit A1 und B1 hin und her
                              									bewegt.
                           Für A und B ist je
                              									eine Fadenführerschiene a und b, sowie je ein Mitnehmer a1 und b1 vorhanden, es können deshalb auch in beiden
                              									Abtheilungen verschieden breite und feine Waarenstücke, also z.B. in A 4 Zoll breite, in B 6
                              									Zoll breite hergestellt werden. Die 14er Masche ist nun aber grösser und länger als
                              									die 20er Masche, es würde also bei gleicher Anzahl Kulirreihen das 14nädelige
                              									Waarenstück in B viel länger als das 20nädelige in A werden. Abtheilung B ist
                              									deshalb ausrückbar gemacht, so dass dann in den Fonturen V bis VIII keine Maschenbildung mehr erfolgen
                              									kann, während Abtheilung A mit den Fonturen I bis IV so lange allein
                              									weiter arbeitet, bis das 20nädelige Waarenstück die erforderliche Länge erreicht
                              									hat.
                           Zu dem Zwecke ist jede der an sämmtlichen Excenterhebeln in Abtheilung B (Fig. 1 und 3) befindlichen Rollen
                              										b3 mit einer Nuth
                              									versehen, in welche je eine Gabel s greift; alle diese
                              									Gabeln sitzen auf der Zugstange m. Hat in dieser
                              									Abtheilung das Waarenstück die erforderliche Länge erreicht und soll diese
                              									Abtheilung nun still stehen, so rückt Stange m nach
                              									links und entfernt die Hebelrollen b3 von den Excentern b2, bewirkt
                              									also den Stillstand der Organe NMPRT. Die Verschiebung
                              									dieser Stange geschieht selbsthätig durch das Musterrad p mit den seitlich daran angebrachten Schraubenköpfen q dadurch, dass es mittels des Excenters m1 (Fig. 2), des
                              									Zwischenhebels m2 und
                              									des Schalthebels m1 in
                              									Richtung des Pfeiles zahnweise fortgestossen wird und dann die Schraubenköpfe q den sich um r drehenden
                              									Hebel o bewegen (Fig. 4).
                           Mit dieser Verschiebung der Stange m nach links wird
                              									aber auch der Rösschenkästen B1, ferner der mit diesem in Verbindung stehende
                              									Mitnehmer b1 und die
                              									Fadenführerschiene b in Abtheilung B dadurch zum Stillstand gebracht, dass der ebenfalls
                              									mit m verbundene und um r2 drehbare Hebel k mit seinem oberen Ende die Stange d vom
                              									Bolzen f abhebt, so dass sie von diesem nicht mehr
                              									bethätigt wird (Fig. 4).
                              									Eine Feder n (Fig. 1)
                              									bringt die Stange m, nachdem das Musterrad p so weit fortgestossen worden ist, dass die
                              									Schraubenköpfe q nicht mehr auf den Hebel o wirken, sowie auch die Rollen b3 und die Stange d in die ursprüngliche Lage zurück und beide Abtheilungen A und B arbeiten wieder
                              									gemeinschaftlich.
                           Mittels einer von der Nottingham Manufacturing Company
                                 										(Limited) in Chemnitz i. S. durch D. R. P. Nr. 79851 vom 15. October 1893
                              									geschützten Einrichtung für einen Cottonwirkstuhl ist es möglich, auf demselben
                              									durch eine passend gewählte Form der Kulirplatinen reguläre Waare mit Plüschfutter
                              									herzustellen (Fig. 5 bis
                              										14). Dies war
                              									bekanntlich bei dieser Wirkmaschine, namentlich mit Rücksicht auf die Erfindung des
                              									D. R. P. Nr. 47513 bisher nicht ausführbar, weil die dort benutzte und in Fig. 12 dargestellte
                              									Platine eine nach oben gerichtete Nase c besitzt und in
                              									Folge dessen bei dem in wagerechter Richtung erfolgenden Rückgange dieser Platinen,
                              									wobei die auf diesen Nasen c liegenden Plüschhenkel von
                              									den nach unten gegangenen Nadeln (Fig. 7) zur Erzielung
                              									einer glatten Plüschwaare straff angehalten werden müssen, diese Nasen nicht aus den
                              									Plüschhenkeln schlüpfen können, ohne dabei diese letzteren zu zerreissen. Dem lässt
                              									sich auch dann nicht vollkommen abhelfen, wenn die Stuhlnadeln so hoch gehoben
                              									werden, dass die Plüschhenkel genügend locker auf den Nasen c liegen,
                              									denn es können sich dann diese Nasen zwar aus den Henkeln herausziehen, ohne diese
                              									zu zerreissen, aber die locker gelassenen Henkel legen sich zum Theil nach aussen
                              									und die Waare bekommt keine glatte Aussenseite.
                           Die vorliegende Neuerung umgeht diese Schwierigkeit durch Benutzung von fallenden
                              									Platinen, welche zwei ungleich lange, wagerechte Einschnitte n1 und n2 haben, von denen der obere n1 zum Kuliren des Plüschhenkels, der
                              									untere n2 zum Kuliren
                              									des Waarenhenkels bestimmt ist (Fig. 5). Die geraden
                              									Spitzen dieser Platinen sind etwas nach unten gerichtet und lassen sich, auch wenn
                              									die darauf hängenden Henkel straff nach unten gehalten werden, ohne Gefahr für den
                              									Henkel zurückziehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 129
                              Cottonwirkstuhl der Nottingham Mfg. Co.
                              
                           Der Futterfaden v1 und
                              									der eigentliche Wirkfaden v2 werden von der Kulirplatine p1 an den Kulirpunkten n1 und n2 ungleich tief zwischen die Nadeln gedrückt, und
                              									zwar ersterer in einem grösseren Henkel. Damit die spitze Nase s von p1 beim Kuliren stets sicher zwischen die von den vor
                              									einander befindlichen Fadenführern f1 und f2 gelegten Fäden v1 und v2 einsticht (Fig. 5 und 6), bewegt sich f1 über den Platinen,
                              										f2 dagegen dicht
                              									über der Presse, daher so tief, dass v2 sicher bis zur Randmasche in die Einschnitte n2 eingeführt wird
                              										(Fig. 5 und 9).
                           Nach dem Kuliren treten die mit nur einer Nase versehenen vollkantigen
                              									Vertheilungsplatinen p2
                              										(Fig. 10) zwischen
                              									die Fäden (Fig. 8).
                              									Dadurch erhält aber eine Platine um die andere einen langen Plüschhenkel, denn jede
                              									Kulirplatine p1 (Fig. 7) kulirt durch Nase
                              										n1 eine längere
                              									Schleife, die Vertheilungsplatinen drückt aber durch ihre Spitze y den langkulirten Henkel an (Fig. 13), so dass sich
                              									dieser nicht über die Spitze der Nadel schieben kann. Würde man die gewöhnlichen
                              									Vertheilplatinen mit abgeschrägter Nase (Fig. 11) des
                              									Cottonstuhles benutzt haben, so könnten keine Plüschhenkel gebildet werden, denn der
                              									lange Plüschhenkel würde über die Nadelspitze schlagen und gar nicht vertheilt
                              									werden.
                           Fig. 13 zeigt, wie die
                              									Platine p2 (Fig. 10) den Plüschfaden
                              										v1 gegen die Nadeln
                              									hält, und Fig. 14, dass
                              									die daselbst dargestellte alte Vertheilungsplatine (Fig. 11) dies dagegen
                              									nicht thut, in Folge dessen beim Rückgange der Nadel deren Spitze in den
                              									Plüschhenkel gelangen kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 129
                              Stuhl für Kettenwirkwaare von Jahn und Hempel.
                              
                           Ein Verfahren zur Herstellung theilweise verstärkter Kettenwirkwaare für Handschuhe
                              									u.s.w. haben und sich Jahn und Hempel in Göppersdorf
                              									bei Burgstädt i. S. durch D. R. P. Nr. 79989 vom 30. August 1894 schützen lassen.
                              									Dasselbe ist dadurch gekennzeichnet, dass es die Fadenenden am Anfange der
                              									Verstärkung vermeidet, indem es die Verstärkungsfäden in die ganze Waare einführt,
                              									dieselben aber vor der Verstärkung nicht über die Nadeln legt und nicht mit Maschen
                              									bilden lässt, sondern dass dieselben als Futter- oder kurze Schussfäden in den
                              									Platinenmaschen hängen und während der Verstärkung mit über die Nadeln gelegt werden
                              									und mit Maschen bilden (Fig.
                                 										15 bis 21).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 129
                              Stuhl für Kettenwirkwaare von Jahn und Hempel.
                              
                           Die Ober- und Untertheile der Fingerspitzen ab (Fig. 15) in
                              									Stoffhandschuhen werden, wie bekannt, oft derart verstärkt gearbeitet, dass man zu
                              									den beiden Kettenmaschinen, mit denen man das ganze Flächenstück f herstellt, am oberen Theile von ced ab (Fig. 16) noch eine
                              									dritte hinzunimmt, um durch deren, die Verstärkungsfäden bildenden Fäden den oberen
                              									Rand k, in welchem beim Schneiden die Fingerspitzen
                              									liegen, dicker und haltbarer zu machen. Da aber diese Fäden der dritten Maschine
                              									erst von ced ab in die Waare kommen, so stehen ihre
                              									Enden in der Linie e aus der Waarenfläche hervor; sie
                              									ziehen sich, selbst wenn sie kurz abgeschnitten werden, beim Gebrauch doch wieder
                              									aus der Fadenverbindung heraus, und diesen Uebelstand soll das oben angegebene Verfahren
                              									beseitigen.
                           Es liegen deshalb, wie erwähnt, diese Verstärkungsfäden bereits im ganzen Waarenstück
                              										f, bilden jedoch unterhalb ced nicht mit Maschen, weil dann das ganze Waarenstück die Verstärkung
                              									erhalten würde. Die gewöhnlich aus zwei Ketten gearbeitete Grundwaare kann dabei
                              									verschiedene Fadenverbindung haben und ist Atlas- oder Tricotwaare.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 130
                              Salomon's Bällchenstoff und Kettenstuhl.
                              
                           Wählt man hierfür z.B. den sogen. Halbtricot, der nach Fig. 20 und 21 aus zwei Ketten h und g hergestellt wird,
                              									so liegen die Fäden h der unteren Kettenmaschine in
                              									jeder Reihe unter zwei Nadeln und über einer Nadel, die Fäden g der oberen Maschine jedoch entgegengesetzt dazu, d.h.
                              									unter einer und über zwei Nadeln. Die dritte Kettenmaschine führt die
                              									Verstärkungsfäden i, welche nun in der nicht
                              									verstärkten Waare f (Fig. 15 bis 17) als Futterfäden
                              									eingearbeitet werden; sie ist deshalb die mittlere Maschine und legt während der
                              									Herstellung des Theiles f in jeder Reihe unter drei
                              									Nadeln, abwechselnd nach links und rechts, jedoch nicht über die Nadeln, so dass
                              									ihre Fäden i nicht Maschen bilden. Für den zu
                              									verstärkenden Streifen k aber legt sie ihre Fäden i so, wie Fig. 19 und 18 zeigen, unter zwei
                              									Nadeln und über eine Nadel, demnach entgegengesetzt gerichtet zu den Fäden h, und es entsteht, da die Fäden i mit Maschen bilden, die durch Fig. 18 dargestellte
                              									Waare, welche dicker als die in Fig. 20 gezeichnete ist.
                              									Im oberen Streifen ist sie wesentlich stärker als unten und an der Grenze c d frei von allen Fadenenden. Der Daumen erhält
                              									dieselbe verstärkte Spitze, da für denselben besondere Waarenstreifen in gleicher
                              									Weise wie fk gearbeitet werden.
                           Ist die Grundwaare etwas anders zusammengesetzt, ist sie z.B. einfacher Tricot
                              									oder Doppeltricot oder Atlas u.s.w., so ändert sich das angegebene Verfahren nicht.
                              									Die Verstärkungsfäden werden im unteren Theile f als
                              									Futter- oder kurze Schussfäden eingehängt und im oberen Theile k unter und über die Nadeln gelegt, so dass sie dort
                              									mit Maschen bilden.
                           Eine Erfindung von Albert Salomon in Berlin, D. R. P.
                              									Nr. 79682 vom 1. März 1892, hat zum Gegenstand einen Bällchenstoff und einen
                              									Kettenstuhl zu dessen Herstellung (Fig. 22 bis 29).
                           Der bisher als Rahmenarbeit hergestellte, in Fig. 26 und 27 skizzirte Stoff ist
                              									wenig elastisch, für geschmackvolle Anordnung von Faltenlagen zu steif und nicht
                              									nachgiebig genug und ausserdem mühsam und kostspielig in der Anfertigung. Die
                              									vorliegende Neuerung benutzt hierfür eine Art Schusskettenwaare oder Schussfilet,
                              									der als Grundwaare in Folge seiner Maschen Verbindung grosse Elasticität besitzt und
                              									auf einem passend construirten Kettenstuhl sehr rasch hergestellt werden kann.
                           Der Grundstoff wird von mindestens zwei Ketten de (Fig. 23) gebildet. Die
                              									Fäden erhalten solche Legungen, dass sie sich wiederholt kreuzen, sich also in der
                              									Richtung der Breite ebenfalls gegen einander verziehen können. Zur Herstellung des
                              									Grundstoffes, z.B. der Filetwaare (Fig. 23), kann auch nur
                              									eine Maschine benutzt werden, wenn z.B. eine einzige Kettenmaschine nicht bloss
                              									gerade aufsteigende Maschenstäbchen bildet, sondern sich ihre Legungen seitlich auf
                              									mehrere Nadeln erstrecken. Dabei kann dieser Grundstoff auch noch beliebige andere,
                              									als Zierfäden dienende Schussfäden erhalten. Von Zeit zu Zeit, nach Fig. 23 nach acht
                              									Reihen, werden dann in die Waare dicke Schussfäden f
                              									eingearbeitet.
                           Zur Erreichung dieses Zweckes ist eine Schiene a (Fig. 22 und 24) angeordnet, die
                              									unter der Wirkung eines Excenters sich den Arbeitsnadeln abwechselnd nähert und von
                              									denselben wiederum entfernt. Bei der Bewegung dieser Schiene treten die auf ihr
                              									angeschraubten, als Schusshalter dienenden Stifte b
                              									ausserhalb der Waarenbreite in die Arbeitsfläche ein und nach Festbindung des
                              									Schusses wieder heraus, worauf ein Fadenführer den starken, vielfachen Schussfaden
                              										f quer über die Schusshalter b zwischen die Stuhlnadeln c und die Kettenfäden de legt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 130
                              Salomon's Bällchenstoff und Kettenstuhl.
                              
                           Die Kettenmaschinen gh (Fig. 24 und 25) schwingen bei der
                              									nächsten Reihenbildung über die Nadelreihe nach vorn, legen ihre Fäden um den
                              									Schussfaden herum und auf die Stuhlnadeln c und gehen
                              									wieder zurück (Fig.
                                 									25), die
                              									Schusshalter b treten aus der Arbeitsfläche heraus, die
                              									Nadeln c senken sich zur neuen Maschenbildung und der
                              									Faden f bleibt zwischen den Maschen w und den Fäden oder Platinenmaschen d1e1 eingeschlossen, so
                              									dass sich also auf diese Weise sehr rasch eine Waare (Fig. 23), mit starken
                              									Schussfädenlagen herstellen lässt. Später werden diese letzteren zwischen ihren
                              									Befestigungsstellen zerschnitten und bilden lose, den Grundstoff überdeckende
                              									Bällchen (Fig. 28 und
                              										29).
                           Hierbei ist jedoch nöthig, die Schussfäden stets mit Schusshaltern b einzulegen, da bei Weglassung der letzteren die Waare
                              										w von den dicken Schussfäden f zusammengezogen und die äusseren Kettenfäden de häufig zerrissen werden würden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 131
                              Französische Rundstühle von Buck.
                              
                           Es ist gleichgültig, wie schnell die Schussfadenlagen auf einander folgen, auch
                              									gleichgültig, welche Waarensorte als Grundstoff gewirkt und aus wie vielen Fäden
                              									oder Ketten sie hergestellt wird.
                           Durch D. R. P. Nr. 79907 vom 28. August 1894 ist von E. F.
                                 										Buck in Stuttgart-Berg eine Vorrichtung für französische Rundstühle
                              									patentirt worden, welche eine selbsthätige Ausrückung derselben bei Fadenbruch
                              									bezweckt (Fig. 30 bis
                              										32). Hierbei wird
                              									die in Folge letzterens niederfallende und auf die Ausrückvorrichtung wirkende
                              									Platine durch einen am Kulirexcenter befestigten, federnden Arm oder Klinke in das
                              									Bereich einer Nase gebracht, welche drehbar an einem mit dieser Ausrückvorrichtung
                              									verbundenen Schieber angeordnet ist, von der Platine nun mit fortgeschoben wird und
                              									durch eine Stange die Ausrückung in folgender Weise bewirkt:
                           Eine auf dem Kulirexcenter a drehbar gelagerte Klinke
                              										b wird durch eine Feder c immer nach aussen gedrückt, im normalen Zustande aber durch die
                              									Federspannung von den Platinen d bis an die Unterkante
                              									dieses Excenters a zurückgedrängt (Fig. 30 und 31). Ein Muff g, welcher gegenüber dieser Klinke auf einer Stange e gleitet und durch eine Verbindungsstange f mit dem Absteller verbunden ist, trägt eine drehbare
                              									Nase h. Reisst nun der Arbeitsfaden, so drückt die
                              									Feder c mittels der Klinke b die vor ihr stehende Platine nach aussen, diese erfasst die Nase h, welche sich nun nach innen gegen das Excenter a bewegt (Fig. 32) und von der
                              									Platine mit deren ganzen Seitenfläche erfasst wird; der Schieber g muss, da die Feder c die
                              									Platine nicht in die Höhe gehen lässt, sicher bis zum Abstellen der Maschine
                              									mitgenommen werden.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)