| Titel: | Maschinen zur Metallbearbeitung. | 
| Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 179 | 
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                        Maschinen zur Metallbearbeitung.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 145 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Maschinen zur Metallbearbeitung.
                        
                     
                        
                           Geo. Richard's Leitspindeldrehbank von 203 mm
                                 										Spitzenhöhe. Von dieser Bank sind nach American
                                 										Machinist, 1895 Bd. 18 * S. 421, Einzelheiten in Fig. 37 bis 42 gezeichnet.
                           
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 180
                              Richard's Leitspindeldrehbank.
                              
                           Eine mit besonderer Rücksichtnahme auf die in jedem Drehbanksbett auftretenden
                              									Biegungs- und Drehmomente ausgebildete Wange a (Fig. 37) hat den
                              									Formquerschnitt (Fig.
                                 										40) eines geschlossenen Hohlkörpers, in deren oberen und unteren
                              									Deckwänden randverstärkte Oeffnungen frei gelassen sind, die sowohl zum Festspannen
                              									des Spindelstockes als auch zum Durchführen der Drehspäne, sowie zum Kernhalten
                              									vorgesehen sind. Zwei Kastenfüsse b und c, die als Behälter eingerichtet werden, und die
                              									Einlegebrücke d vervollständigen die Wange, die in der
                              									Ansicht wohl kaum einen Anspruch auf Gefälligkeit der äusseren Form, noch auf
                              									Zweckmässigkeit in der Herstellung machen dürfte. Auf dieser Wange a wird der Spindelstock f
                              										(Fig. 38 und 39) mittels Schrauben e
                              									festgespannt. Der vordere cylindrische Spindelkopf g
                              									mit 76 mm Durchmesser und 127 mm Länge, sowie der hintere Spindelzapfen geht in
                              									geschlitzten federnden Konusbüchsen, die mit Ringmuttern angezogen werden. Von der
                              									fünflaufigen Stufenscheibe wird die Spindel g
                              									unmittelbar oder im Eingriff mit einem der beiden Rädervorgelege mit (1 : 3) bezieh.
                              									(1 : 9) Uebersetzung i betrieben. Die Spindel g ist im Vorderlager axial vollständig frei und wird
                              									nur am Hinterlager in der Spurglocke k zwischen
                              									Spurschraube und Ringmutter gehalten. Von einem neben dem kleinen Vorgelegerad
                              									angeordneten Getriebe l ist durch ein
                              									zwischengeschaltetes Dreiradwendetriebwerk m eine
                              									dreiläufige Stufenscheibe n für den Betrieb der an der
                              									Wangenhinterseite angebrachten Steuernuthwelle o
                              									vorgesehen, während mittels vorgesteckten Versatzgetriebes die vordere Leitspindel
                              										s bethätigt wird. Durch ein Schneckentrieb- und
                              									Stirnräderwerk p (Fig. 40 und 41) mit Handkurbel q wird das Zahnstangengetriebe r zum Glattdrehen, dagegen die Leitspindel s
                              									nur zum Gewindeschneiden verwendet. Zum Schalten des Quersupports t ist die Querspindel u,
                              									welche mit dem Räderwerk p in Verbindung steht,
                              									geschaltet. Auf die Querbahn des Hauptsupportschlittens v wird ein Böckchen w (Fig. 42) mit
                              									Winkelhalter x aufgeschraubt, welcher bei starken
                              									Schnitten ein Ausweichen langer und schwacher Stäbe verhindern wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 180
                              Fig. 39.Richard's Leitspindeldrehbank.
                              
                           J. E. Reinecker's Hinterdrehbank. Eine Drehbank zum
                              									Hinterdrehen von Fräsen, Reibahlen u. dgl. von der bekannten Firma in
                              									Chemnitz-Gablenz, in Chicago ausgestellt, findet eine eingehende Beschreibung im American Machinist, 1895 Bd. 18 Nr. 32 * S. 621.
                              									Dieselbe wurde bereits früher (1894 294 * 99) eingehend
                              									besprochen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 180
                              Richard's Leitspindeldrehbank.
                              
                           Brown-Sharpe's Drehbank zum Fertigmachen. Eine kleine
                              									Drehbank mit 120 mm Spindelhöhe über dem Auflegewinkel q dient zum Abdrehen der Körner und Abstechputzen, überhaupt zum
                              									Fertigmachen kleiner Werkstücke, welche in das Spindelfutter passen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 180
                              Fig. 43.Brown-Sharpe's Fertigdrehbank.
                              
                           Im Spindelstock a (Fig.
                                 										43) lagert in Kegelbüchsen die Hohlspindel b,
                              									auf welcher Losfestscheibe cd, Bremsscheibe e und eine axial verschiebbare Federhülse f angebracht sind. Durch einen Längsschlitz der Spindel
                              									steht das Federgehäuse f mit einer langen Rohrbüchse
                              										g durch einen Querstift in Verbindung. Da nun der
                              									Kegelkopf dieser Rohrbüchse g drei Längsschlitze
                              									besitzt, so wird das eingeführte Werkstück bei einer Längsverschiebung festgeklemmt.
                              									Diese Verschiebung findet durch den Gabelhebel h statt,
                              									der von der Drahtfeder i zum Verschluss gespannt und durch die am
                              									Fusstritt angelenkte Kette k geöffnet wird. Dieser
                              									untere Hebel Schenkel h besitzt eine Rolle l, die in einem Winkelschlitz m des Riemengabelhebels n spielt, wodurch
                              									derselbe um den Zapfen o derart schwingt, dass beim
                              									Klemmschluss die Riemenöse über die Festscheibe d zu
                              									liegen kommt. Dagegen wird in der Losstellung ein am Riemenhebel n angesetzter Bremsbacken p an die Bremsscheibe e sich anlegen und den
                              									sofortigen Stillstand der Drehbankspindel herbeiführen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 181
                              Fig. 44.Brown-Sharpe's Schraubendrehbank.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 181
                              Brown-Sharpe's Schraubendrehbank.
                              
                           Brown-Sharpe's Schraubendrehbank. Bei dieser Drehbank
                              									mit Stichelthurm und Querschlitten für Abstechstähle sind das Spannfutter und der
                              									davon abhängige Vorschubmechanismus bemerkenswerth, welche beide durch ein
                              									besonderes, unmittelbar vom Deckenvorgelege betriebenes Werk, unabhängig von der
                              									Drehbankspindel, in gleichbleibender, rascher Gangart bethätigt werden. Sie ist von
                              									der Brown and Sharpe Mfg. Co. in Providence, R. I.,
                              									gebaut und zeigt nach American Machinist, 1895 Bd. 18
                              									Nr. 41 * S. 803, folgende Einzelheiten (Fig. 44 bis
                              										50). In die
                              									Ausbohrung der Drehbankspindel a ist von hinten ein
                              									Rohr b eingeschoben, an welches ein federndes
                              									Schlitzrohr c angeschraubt ist, welches zum Vorschub
                              									für den Rohstab dient. Dieses Schlitzrohr c wird durch
                              									eine Büchse d übergriffen, die einen verdickten
                              									Kegelkopf besitzt, welcher ebenfalls durch drei Längsschlitze federnd gemacht ist
                              										(Fig. 50), wodurch
                              									das Festklemmen des Werkstückes besorgt wird. Anlage findet dieser Kegel an der
                              									Ueberwurfmutter e, welche auf die Drehbankspindel a aufgeschraubt und deren genaue Einstellung durch ein
                              									Stellschräubchen (Fig. 44 unten) gesichert ist.
                              									Klemmwirkung kann diese Konusbüchse d nur durch eine
                              									nach rechts gerichtete Druckkraft ausüben, welche durch eine lange Büchse f von Seiten dreier Winkelhebel g geliefert wird, sobald über die langen Schenkel dieser Winkelhebel g eine Gleitbüchse h nach
                              									links zu mittels eines Gabelhebels i geschoben worden
                              									ist, was durch eine Rechtsschwingung des unteren Hebelschenkels von i besorgt wird. Wenn nun in der Linksstellung (Fig. 44) des unteren Hebelschenkels i die Klemmbüchse d
                              									geöffnet ist, so kann der Vorschub des rohen Rundstabes vor sich gehen. Hierzu dient
                              									ein Ringbund am Rohr b, in welchem ein Gabelschieber
                              										k (Fig. 48 und 49) einsetzt, der an
                              									einem seitlichen festen Bolzen Hubbewegung durch einen schwingenden Hebel l erhalten kann, durch dessen Schwingungsbogen der
                              									Vorschub bemessen ist. Um nun die Grösse dieses Vorschubes innerhalb gegebener
                              									Grenzen zu regeln, ohne den Schwingungsbogen des Hebels l abzuändern, dient ein Schieber m, der
                              									zugleich Anschlag für den Hebel l in der Linksstellung
                              									ist, wodurch ein todter Gang (Spielraum) hervorgerufen wird, um den der Vorschub des
                              									Rohstabes kleiner werden muss.
                           Dem Spielraum Null entspricht der grösste Vorschub von 76 mm. Benöthigt man aber
                              									einen grösseren Vorschub des Rohstabes, so wird die Vorrichtung z.B. auf 50 mm
                              									eingestellt, um in doppelter Wiederholung 100 mm zu bekommen. So würde, um einen
                              									Vorschub von 180 mm zu erhalten, in dreifacher Wiederholung ein Vorschub von 60 mm
                              									nothwendig sein. Dieser Schieber m ist keilförmig in
                              									die Gabelhülse k eingelegt, aussen rund abgeglichen und
                              									mit flachem Spindelgewinde versehen, so dass die vorerwähnte Einstellung mit den
                              									Ringmuttern n besorgt wird. Zum Betriebe dieser Klemm-
                              									und Speisevorrichtung ist ein besonderer Riemenantrieb (Fig. 45) vorhanden,
                              									dessen Stufenriemenscheibe o durch Vermittelung von
                              									Winkelrädern p ein Schneckenrad q (Fig. 44und 45) fortlaufend
                              									bethätigt, welches lose auf der Welle s geht, an dem
                              									aber ein Sperrad r angeschraubt ist. Neben diesem
                              									Sperrade ist eine Stahlscheibe t auf die Welle s gekeilt, welche an ihrer Flanke eine Hebelsperrklinke
                              										u trägt, die mittels einer kleinen Windungsfeder
                              										v beständig nach aussen gedreht, also zum Eingriff
                              									gestellt wird. In dieser Lage trifft aber die Klinke u
                              									auf einen schwingenden Zahn w, welcher bei
                              									losgelassenem Handgriffhebel x durch eine Feder in die
                              									Ebene der Hebelklinke selbsthätig eingestellt wird. Alsdann hört der Eingriff
                              									zwischen r und u und
                              									demgemäss jede Schaltung auf. Wird aber durch den Handgriffhebel x der Zahn w ausgelegt, so
                              									tritt eine Verkuppelung zwischen r und u- sofort ein, welche so lange andauert, als der
                              									Handgriffhebel x den Zahn w auslegt, so dass also die Steuerwelle s
                              									eine, zwei oder drei Umdrehungen machen kann. Nun sitzen auf der Steuerwelle die
                              									Curvenscheiben y (Fig.
                                 										44, 46 und
                              										47) für den
                              									Klemmschluss und die Curvenscheibe z für den Vorschub
                              									derart angeordnet, dass die Lösung des Spannfutters vor Beginn der Vorschiebung
                              									beendet ist. Jede Umdrehung der Steuerwelle entspricht einem Lösen, Offenhalten und
                              									einem Schluss des Klemmfutters d, während die Speisung
                              									nur während der Perioden des offenen Klemmfutters durchgeführt werden kann. Genügt
                              									eine einzige Umdrehung der Steuerwelle s zur Ausführung
                              									der vorbeschriebenen Arbeitsverrichtungen, so braucht man den Handhebel x nur eine kurze Weile und zwar nur so lange zu halten,
                              									bis die Klinke u über den Auslösezahn w gefahren ist. Alsdann trifft diese eingerückte Klinke
                              										u den Auslösezahn w,
                              									so dass in dieser Zeit ein Federstift b1 sich in eine Kerbung der Stahlscheibe einlegt und
                              									die Lage derselben sichert. Will man jedoch keine Fortschiebung des Rohstabes,
                              									sondern behufs Einspannens des Werkstückes nur das Oeffnen der Klemmbüchse d einleiten, so darf man mit dem Griffhebel x nur eine ganz kurze Schwingung ausführen, welche
                              									hinreicht, um die Welle s nur so lange zu bethätigen,
                              									damit der Federstift b1
                              									in die zweite Kerbe a1
                              									der Scheibe t einfällt, welche Stellung der geöffneten
                              									Klemmbüchse b entspricht. Leitet man durch nochmalige
                              									Hebelbewegung von x den Selbstgang wieder ein, so
                              									findet gegen Ende der vollen Umdrehung der Schluss der Klemmbüchse statt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 182
                              Fig. 51.Jones-Lamson's Drehbank.
                              
                           In Fig. 49 und 50 ist der Schlitten mit
                              									dem durch Zahnradbogen durch Hand bethätigten Querschlitten gezeigt, auf welchem die
                              									Halter für die Abstechstähle angebracht sind. Zu bemerken sind hier noch die
                              									keilförmigen, zur besseren Einstellung der Schneidstähle dienenden Unterlagen,
                              									sowie die beiderseitigen Anschlagschrauben zur Hubbegrenzung.
                           Jones-Lamson's Drehbank. An den Drehbänken von Hartness mit flacher Kreisplatte (vgl. 1894 294 84), welche von der Jones and
                                 										Lamson Machine Company in Springfield, Nordamerika, gebaut werden, sind
                              									nach American Machinist, 1895 Bd. 18 * S. 343, neue
                              									Werkzeugeinrichtungen getroffen worden, durch welche diesen Maschinen ein
                              									erweitertes Arbeitsfeld erschlossen und eine gesteigerte Leistungsfähigkeit
                              									ermöglicht wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 182
                              Fig. 52.Jones-Lamson's Drehbank.
                              
                           Diese Neuerung besteht darin, dass auf den Kreistisch der Maschinen einfache
                              									ersetzbare Kreisplatten aufgesetzt werden, welche in fester Anordnung die Halter mit
                              									ihren Werkzeugen für die Bearbeitung irgend eines bestimmten Werkstückes
                              									enthalten.
                           Hierdurch ist man in die Lage gesetzt, für jede Werkstückform die passendsten
                              									Stahlhalter und die geeignetsten Werkzeuge herzustellen und auszuwählen, sowie man
                              									dadurch befähigt wird, diese Bearbeitung, ohne durch die zeitraubenden Einstellungen
                              									der Sonderwerkzeuge aufgehalten zu werden, sofort in Angriff zu nehmen. Gerade
                              									dieses Erforderniss der jedesmaligen Zusammenstellung der Werkzeuge mit ihren
                              									Haltern bedingt die schwache Seite dieser Drehbänke mit Stichelthurm und dies ist
                              									oft Veranlassung gewesen, dass man entweder auf einen Bearbeitungsvorgang ganz
                              									Verzicht leistet oder denselben mit unvollkommenen Hilfsmitteln durchführt, wodurch
                              									ein nicht unbeträchtlicher Vortheil dieser Maschinenarbeit eingebüsst wird.
                           So lange es sich um die Massenherstellung einfacher Theile, wie Schräubchen u. dgl.,
                              									handelt, konnten die früheren Einrichtungen genügen, als man aber im Ausbau der
                              									Grössenverhältnisse und der Kraftstärke die Leistungsfähigkeit erhöhen wollte, war
                              									statt dessen damit eine Abminderung verbunden, sobald man auf diesen Maschinen die
                              									Herstellung vielgestaltigerer Theile versuchte, die wohl eine Vielzahl vorstellen,
                              									nicht aber eine Massenherstellung in ungezählter Menge voraussetzen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 182
                              Fig. 53.Jones Lamson's Drehbank.
                              
                           Man ist hiermit einen Schritt weiter gegangen und hat diese vorzüglichen Maschinen
                              									dem allgemeineren Maschinenbau in der Weise dienstbar zu machen gesucht, dass man
                              									für die Bearbeitung einzelner in grösserer Anzahl vorkommender Bestandtheile die
                              									Sonderwerkzeuge auf Platten in vorgeschriebener Anordnung lässt und in dieser
                              									aufbewahrt.
                           
                           Es ist selbstverständlich, dass dies nur für die Stahlhalter Geltung hat, und
                              									dass für die Grössenabstufungen des einzelnen Bestandtheiles ein Theil der
                              									Stahlwerkzeuge ausgewechselt werden muss. So werden zur Bearbeitung der inneren
                              									Flächen eines aus einer vollen, von einem Walzstab abgestochenen Stahlscheibe
                              									hergestellten excentrischen Ringkörpers von 139,7 mm am äusseren Durchmesser (Fig. 51) vier Stahlhalter a,
                                 										b, c und d gebraucht, welche auf der
                              									Kreisplatte P entsprechend angeordnet sind. Hiermit
                              									werden 1) mit a ein 112,7 mm grosses Loch ausgebohrt,
                              									2) mit b diese Bohrung auf 113,85 mm erweitert und das
                              									Bodenloch mit 93,2 mm erzeugt, 3) mit dem Fräsewerkzeuge c diese Bohrungen auf 114,3 bezieh. 93,66 mm kalibrirt, und endlich 4) mit
                              										d die äussere Randfase ab- und die innere
                              									Bodenkehle ausgedreht, wobei das Werkstück E beständig
                              									im Futter E der Drehbankspindel S eingespannt bleibt.
                           In Fig. 52 ist die äussere Bearbeitung eines auf eine
                              									federnde Spannbüchse F gespannten, geschmiedeten
                              									Stahlringes R vorgeführt, wozu ausschliesslich
                              									Schneidstähle in Anwendung kommen. Es wird 1) im Stahlhalter a mit zwei Stählen ein Absatz vorgedreht, 2) mit b geschlichtet, 3) mit c die vordere Randfase
                              									abgedreht und 4) mit dem schwingenden Stahlhalter d mit
                              									den Doppelstählen der Absatz von der Randfase kalibrirt oder nach genauem Maass
                              									fertig gemacht.
                           Aus einem Stahlstab von 117,47 mm Stärke sind Scheiben D
                              									abgesägt, aus welchen mit den Vorrichtungen (Fig. 53)
                              									der Bestandtheil 7) aussen genau bearbeitet und innen mit einem gebohrten Loch
                              									versehen wird, und zwar wird 1) mit a ein Absatz von
                              									114,3 mm Durchmesser angedreht, 2) mit dem durch den Zahnstangengetriebhandhebel f schwingenden Querschnitt b im Vorschub der Ansatz auf 114,3 und durch den zweiten Stahl die
                              									Schulter auf 66,674 mm angedreht, wobei in der Linksstellung mit dem Hakenzapfen die
                              									Rille eingedreht wird, 3) mit c wird der genaue
                              									Durchmesser 113,85 mm hergestellt, 4) mit dem gewundenen Bohrer d wird das Mittelloch gebohrt, und 5) mit der Reibahle
                              										e dasselbe ausgefräst.
                           Die Bearbeitung von Kolbenringen, welche von einem Gussrohr abgestochen werden, ist
                              									in Fig. 54 vorgeführt,
                              									wobei a und b die
                              									Drehwerkzeuge, c die Abstechstähle im schwingenden
                              									Querschlitten sind.
                           In ähnlicher Weise findet die Bearbeitung der Zahnradkörper Z (Fig. 55)
                              									statt, wobei an der Kreisscheibe P
                              									unmittelbar die Querbahn für den Schlitten a für
                              									die beiden Stahlhalterpaare angegossen ist. Zudem ist noch eine Gegenspitze
                              									vorhanden, welche mit der Spindelachse übereinstimmt. Der Radkörper wird auf eine
                              									Planscheibe von S durch innere Klauen festgespannt.
                              									Nach dem 1) Arbeitsgang, Abdrehen der Seitenflächen folgt 2) Abdrehen des
                              									Kranzumfanges mit b und Bohren des Nabenloches, endlich
                              									3) Ausreiben der Bohrung mit Reibahle c.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 183
                              Jones-Lamson's Drehbank.
                              
                           Die innere Bearbeitung eines Walzengehäuses H mit
                              									Ausbohrstählen ist in Fig.
                                 										56 ersichtlich gemacht. Es wird 1) mit a
                              									ausgebohrt, 2) mit b auf genaues Maass fertig gebohrt,
                              									3) mit c die Nabenbohrung erweitert, 4) mit den
                              									Stahlschneiden der Gehäuseboden geschlichtet, der innere Rand abgeschrägt und der
                              									äussere Bord abgeschichtet, endlich 5) mit e die
                              									Nabenbohrung kalibrirt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 183
                              Fig. 57.v. Pittler's Drehbank.
                              
                           W. v. Pittler's Drehbank mit Sticheltrommel. Von der
                              									Maschinenfabrik Invention W. v. Pittler in
                              									Leipzig-Gohlis wird eine sogen. Universal-Revolverdrehbank gebaut, welche die aus
                              										Fig. 57 bis 59 ersichtliche
                              									Einrichtung besitzt. Der Spindelstock b mit der
                              									angegossenen Wange a und das Schalttriebwerk c mit Schneckenrädern d
                              									und Winkelradwendetriebwerk e und angeschlossener
                              									Ausrückkuppelung f an der Leitspindel g stimmen mit der allgemein bekannten v. Pittler'schen Universalmaschine (vgl. 1892 284 * 6 und 286 * 252)
                              									vollständig überein. Auf die unten offene Trapezwange a
                              									ist ein cylindrisches Rohrstück h geschoben, in welchem
                              									die Leitspindelmutter i liegt. Ueber dieses Rohrstück
                              									ist ein Schlitten k geklemmt, welcher auf der unteren
                              									Bahn des Tischkastens l gleitet. In diesem ist ein
                              									Excenterzapfen m eingelegt, der, mittels einer kleinen
                              									Handkurbel n gedreht, das Lager der Triebschnecke o hebt und senkt und dadurch den Eingriff der letzteren
                              									mit der Trommelschnecke s einleitet oder aufhebt. Dagegen wird der
                              									Antrieb der Schneckenradwelle o mittels einer doppelten
                              									Kettentrommel p dadurch in doppeltem Drehungssinn
                              									durchgeführt, dass mittels zweier in einander geschobenen Hebelwellen q, welche im Schlitten k
                              									lagern, zwei Kettenstützrollen v abwechselnd gehoben
                              									und gesenkt werden. In Folge dessen wird je eines der beiden laufenden Kettentrumme
                              										x entweder auf die Kettentrommel p gelegt, oder es können beide Kettentheile x davon gleichzeitig abgehoben werden. In diesem Fall
                              									hört überhaupt jeder Schaltbetrieb der Schneckenwelle o
                              									auf. Es kann aber der Schalt- oder Stellbetrieb der Sticheltrommel s auch bei fortlaufender Schnecke o sofort unterbrochen werden, wenn mittels des
                              									Excenterzapfens m durch den Handhebel n das Schneckenlager o
                              									gesenkt und der Eingriff mit der Trommelschnecke s
                              									aufgehoben wird. In der um das Rohrstück h sich
                              									drehenden Stahlhaltertrommel s sind acht Stück 40 mm
                              									und ebenso viel 20 mm grosse Bohrungen, zum Einsetzen der Stahlhalterlöcher ist in
                              									demselben Durchmesser, aber auf entgegengesetzter Seite die entsprechende
                              									Anschlagschraube t vorgesehen, von denen je eine davon
                              									auf eine Anschlagstange u trifft, durch welche der
                              									Hebel für die Ausrückkuppelung f bethätigt, d. i. der
                              									Schaltbetrieb durch die Leitspindel g plötzlich
                              									unterbrochen wird. Ausserdem kann die Leitspindel g bei
                              									ausgerückter Kuppelung f noch durch ein
                              									Schneckentriebwerk v bethätigt werden, welches mit der
                              									Stufenscheibe w im Zusammenhange steht, mittels welcher
                              									auch die vorerwähnte endlose Triebkette x in Bewegung
                              									gesetzt wird. Um nun diesen Antrieb bequem ausrückbar zu machen, ist das
                              									Schneckenlager v an einem Pendelhebel y angeordnet, welcher durch die Anschlagstange z in eine doppelte Ausrücklage gebracht werden kann.
                              									Damit aber jedesmal die entweder durch Hand- oder Selbstgangbetrieb gesteuerte
                              									Stahlhaltertrommel s in die genaue Spitzenlinie bezieh.
                              									in die Drehbanksachse sich einstelle, sind in die Trommelrückseite 16 Stahlpfannen
                              									eingesetzt, in welche Fallenschieber einschlagen, die durch Hebel werke a1 wieder ausgelöst
                              									werden. Endlich ist in der Rückseite der Trommel noch eine Ringnuth eingedreht, in
                              									welcher eine Anschlagschraube b1 eingesetzt wird, um die Schwingungsbewegung der
                              									Trommel s zu begrenzen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 184
                              v. Pittler's Drehbank.
                              
                           W. H. Penwarden's Sicherheitsschloss zum
                                 										Gewindeschneiden. Wird beim Gewindeschneiden auf einer Leitspindeldrehbank
                              									der Schlitten bei geöffneter Leitspindelmutter mit der Hand zurückgeführt, so ist
                              									die Schlusstelle für die Leitspindelmutter nicht immer mit Sicherheit zu treffen, so
                              									dass es vorkommen kann, dass der Schneidstahl in die bereits vorgeschnittene
                              									Gewindenuth nicht genau wieder einsetzt.
                           Gewöhnlich genügt es, den Schlitten bis zu einem festen Anschlag an der Wange
                              									zurückzuführen und den Schluss der getheilten Leitspindelmutter herbeizuführen,
                              									sobald es möglich wird. Bezeichnet dieser Anschlag die Anfangsstellung für alle
                              									Schnitte, so kann mit einer gewissen Sicherheit geschnitten werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 184
                              Penwarden's Schloss zum Gewindeschneiden.
                              
                           Will man aber den Schluss der Leitspindelmutter an jeder Stelle der Wange vollführen,
                              									so müssen Sicherheitsvorrichtungen angewendet werden, von denen jene von W. H. Penwarden nach The
                                 										Engineer, 1895 Bd. 79 * S. 123, bemerkenswerth ist. Am vorderen
                              									Schlittenschild ist ein Zapfenstück a (Fig. 60 und 61) angeschraubt, auf
                              									dessen festen Zapfen ein Schneckenrad b mit einer
                              									angekuppelten Theilscheibe c frei umkreisen kann,
                              									sobald der Supportschlitten mit der Handkurbel durch das bekannte
                              									Zahnstangengetriebe zurückgeführt wird. Wenn man dann im Stillstand des Schlittens
                              									die getheilte Leitspindelmutter mit dem Curvennuthhebel schliessen will, so ist dies
                              									nur erreichbar, wenn der im oberen Muttertheil eingeschraubte Riegelstift d in einen Ausschnitt der Theilscheibe trifft. Wenn nun
                              									zwischen der Steigung s der Leitspindel, der Zähnezahl
                              										z des Schneckenrades und der Anzahl n der regelmässig vertheilten Zahneinschnitte der
                              									Theilscheibe c eine regelrechte Beziehung obwaltet, so
                              									muss beim jedesmaligen Einfallen des Riegelstiftes d
                              									auch der Schneidstahl in die vorgeschnittene Gewindenuth des Werkstückes treffen.
                              									Hätte z.B. die Leitspindel s = 5 mm Steigung und das
                              									Schneckenrad z = 25 Zähne, sei ferner der
                              									Theilkreisumfang des Schneckenrades b = 125 mm, sowie
                              										n = 10 die Anzahl der Zahneinschnitte der
                              									Theilscheibe, so würde jeder Schluss auf 1/10 Umfang, also auf je 12,5 mm Schlittenweg möglich
                              									sein, während eine Theilscheibe n = 5 Gewindesteigungen
                              									von p ss 2,5 mm oder deren Vielfaches entsprechen
                              									würde.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 184
                              Meyer's Sicherheitsschloss.
                              
                           Bei einer englischen Leitspindel von s = ¼ Zoll engl.
                              									Steigung bei 6 Zoll Umfang des 24zahnigen Schneckenrades würde einer Theilscheibe
                              									von
                           
                              
                                 n =   6
                                 Gewinde
                                 von
                                 1,
                                 2,
                                 3
                                 Zoll
                                 engl.
                                 
                              
                                 n = 12,
                                 „
                                 „
                                 ½
                                 1,
                                 1½
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 n = 18
                                 „
                                 „
                                 ⅓
                                 ⅔
                                 3/3, 4/3
                                 „
                                 „
                                 
                              
                           zukommen.
                           H. A. Meyer's Sicherheitsschloss für das
                                 										Gewindeschneiden. Eine der vorhergehend beschriebenen ähnliche Ausführung
                              									zeigt das in Fig. 62
                              									und 63 nach American Machinist, 1895 Bd. 18 * S. 305, abgebildete,
                              									von K A. Meyer in Chicago erdachte Sicherungsschloss,
                              									bei welchem an der Curvenscheibe für den Schluss der Leitspindelmutter ein
                              									Winkelhebel a vorgesehen ist, der in die am Umfang der
                              										Theilscheibe
                              										c vorgesehenen Zahneinschnitte einfällt, sobald
                              									diese mit dem Schneckenrad b verkuppelte Theilscheibe
                              										c die richtige Einstellung erlangt hat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 185
                              Lodge-Davis' Spannfutter.
                              
                           Lodge-Davis' Spannfutter an Schraubendrehbänken. An den
                              									neueren Drehbänken der Lodge and Davis Machine Tool Co.
                              									in Cincinnati, Ohio, sind Spannfutter neuerer Ausführung angebracht, welche nach American Machinist, 1895 Bd. 18 * S. 301, in Fig. 64 bis 68 gezeigt sind.
                           Auf die hohle Drehbankspindel a (Bohrung 50 mm) wird der
                              									Spannkopf b aufgeschraubt, welcher nach vorn
                              									scheibenartig erweitert ist. In jeder der drei radial stehenden Nuthen c ist ein Klemmschieber d
                              									vorgesehen, in dessen glatten Ausbohrungen eine Schraubenspindel e drehbar lagert, an die sich eine plattenförmige
                              									Halbmutter f legt, die im Schieber d eingelassen ist. In das Querloch der Platte f setzt ein Zapfenhebel g
                              									ein, der seinen Drehpunkt h in der Scheibe von b findet, und dessen langer Hebelarm i in einer entsprechenden Aussparung dieser Scheibe b versenkt ist. Auf diesen Hebel i wirkt eine kleine Windungsfeder k, während eine Keilzunge l, die durch eine Fensteröffnung n reicht,
                              									diesen langen Hebelschenkel i hebt und dadurch den
                              									Klemmschieber d zuschiebt. Nun sind natürlich drei
                              									solcher Klemmzungen l auf dem Ringmuff m angebracht, welcher durch einen Gabelhebel in
                              									Schwingung versetzt wird. Sowohl die Klemmschieber d,
                              									als auch die Zapfenhebel ghi werden durch eine
                              									angeschraubte Stirnplatte o glatt abgedeckt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 185
                              Hartmuth's Einspannkopf.
                              
                           M. Hartmuth's Einspannkopf an Drehbänken. An Drehbänken
                              									für Massenherstellung ist es mitunter sehr vortheilhaft, vier Flächen eines
                              									Werkstückes ohne Umspannung desselben im fortlaufenden Betrieb zu bearbeiten. Hierzu
                              									eignet sich nach dem D. R. P. Nr. 80685 vom 30. September 1894 der von M. Hartmuth in Mittweida, Sachsen, erfundene Spannkopf
                              									sehr gut, welcher aus folgenden Theilen zusammengesetzt ist. In der Wange a (Fig. 69
                              									und 70), welche
                              									mit ihrer Mittelnabe b auf die Drehbankspindel
                              									geschraubt wird, verschieben sich durch Rechtslinksschrauben c zwei Schlitten d, an welchen je ein
                              									Zapfenträger e festgeklemmt wird. Um den Zapfen f dieser Träger e drehen
                              									sich die besonderen, der Form des Werkstückes angepassten Spannkloben g. Nun ist die Einrichtung getroffen, dass, während der
                              									untere Kloben frei drehbar ist, der obere durch den Hebel h mittels eines Federstiftes i
                              									Viertelbogeneinstellungen ermöglicht. Hierdurch wird ohne Umspannung des Werkstückes
                              									selbst jede seiner vier Seitenflächen den Werkzeugen des Stichelthurmes
                              									zugewendet.
                           Dass mit einer solchen Spannvorrichtung auf Revolverdrehbänken eine aussergewöhnliche
                              									Beschleunigung der Bearbeitung erzielt werden muss, ist ganz selbstverständlich.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 185
                              Fig. 71.Conradson's Supportschaltung.
                              
                           C. M. Conradson's Supportschaltung für Drehbänke. Nach
                              									dem D. R. P. Nr. 76753 vom 31. Januar 1893 wird der Supportschlitten a (Fig. 71) durch einen
                              									doppelt wirkenden Kolben b, welcher in einem Cylinder
                              										c spielt, in der Weise vor- und zurückgestellt,
                              									dass vor dem Kolben beständig Druckflüssigkeit wirkt, während hinter demselben
                              									Druckflüssigkeit zu- und abgeleitet wird, je nachdem der Schlitten zum Arbeitsgang
                              									oder in die Rücklage geführt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 185
                              Howgate's Aufspannvorrichtung.
                              
                           J. R. Howgate's Aufspannvorrichtung zum Abdrehen von
                                 										Excenterscheiben. In der Locomotivbauanstalt
                              									in Schenectady, N. Y., ist eine Aufspannvorrichtung (Fig. 72 und 73) im Gebrauch, welche
                              									nach American Machinist, 1893 Bd. 16 Nr. 51 * S. 1, aus
                              									einer Scheibe J0
                              									besteht, die an die Drehbankspindel befestigt wird. An dieser Scheibe J0 ist eine Brücke H angearbeitet, in deren Längsschlitz der konische Aufspanndorn A mittels der Mutter a in
                              									einem der verlangten Excentricität entsprechenden und durch die Zeigerleiter K angegebenen Abstande festgelegt wird.
                           Durch die Mutter C wird eine geschlitzte Büchse B geöffnet und hierdurch die Excenterscheibe L festgeklemmt. Um aber das Excenterwerkstück gegen
                              									Verdrehung zu sichern, dient eine Gabel E, die den
                              									Excentersteg umfasst, so dass derselbe durch zwei Stellschrauben e festgehalten werden kann. Ausserdem sind in der
                              									Unterlegscheibe D einige Kernlöcher vorhanden, in
                              									welche die Reitstockspitze eingelegt werden kann.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)