| Titel: | Bücherschau. | 
| Autor: | Ewerding | 
| Fundstelle: | Band 330, Jahrgang 1915, S. 19 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Die praktische
                                 										Werkstattausbildung des Studierenden an Technischen Hochschulen. Unter
                              									besonderer Berücksichtigung der Diplomingenieure. Von Dipl.-Ing. Ernst Werner. Berlin 1914. M. Krayn. Preis 3,– M.
                           Ingenieure, Architekten und Chemiker müssen Hand in Hand mit der Praxis und der
                              									Theorie gehen. Nun ist aber nur den Maschinen–, Hütten- und Elektroingenieuren zu
                              									ihrem Studium Werkstattpraxis vorgeschrieben. In gleicher Weise kann aber auch den
                              									Bauingenieuren und Architekten der Einblick in die Praxis nur von Vorteil für ihr
                              									Studium sein. Die Frage der praktischen Ausbildung der Studierenden an Technischen
                              									Hochschulen ist im vorigen Jahre aktuell geworden. Der Verband deutscher
                              									Diplomingenieure hat sich ihrer angenommen und in der Ingenieurwelt einen Fragebogen
                              									zur Beantwortung herumgehen lassen. Wichtig erschienen nun folgende Fragen: Ist ein
                              									Jahr der praktischen Ausbildung ausreichend? Wie soll das Jahr verteilt werden? Wie
                              									soll die Ausbildung in diesem Jahr vor sich gehen? Wann soll die praktische
                              									Tätigkeit erfolgen? Ist zum Besuche der Fortbildungs- oder Werkschulen zu raten? Ist
                              									Zahlung an oder durch die ausbildende Firma wünschenswert? Ist ein großer, mittlerer
                              									oder kleinerer Betrieb vorzuziehen? Welche Erfahrungen liegen aus der eigenen
                              									Tätigkeit vor? Sollen Architekten, Bauingenieure und Chemiker auch eine praktische
                              									Vorbildung durchmachen? Das Ergebnis dieser Rundfragen ist nun nicht nur statistisch
                              									wiedergegeben, sondern es sind auch die zahlreich eingegangenen interessanten
                              									Antwortschreiben mitgeteilt worden. Der angehende Hochschüler findet viele Winke
                              									über die Art einer guten praktischen Ausbildung; er bekommt einen Ueberblick über
                              									die Bestrebungen, die durch dieses Praktikum erreicht werden sollen, und kann so
                              									sein Verhalten und seine Arbeiten von vornherein in die richtigen Bahnen lenken.
                           Ewerding.
                           Das Wannerpyrometer. Von Dr. R. Hase. 51 Seiten. Hannover. Selbstverlag.
                           Das Wannerpyrometer findet wegen seiner praktischen Form und seiner verhältnismäßig
                              									einfachen Handhabung mehr und mehr in technischen Betrieben Eingang. Durch ein
                              									geeignetes Rotfilter ist es der Firma Dr. R. Hase gelungen, an Stelle der früheren
                              									Konstruktion mit prismatischer Zerlegung des Lichtes ein lichtstarkes Instrument
                              									herzustellen, welches gestattet, Temperaturen von 650° C aufwärts photometrisch zu
                              									bestimmen. Zweifellos ist aber für exakte Messung die Ausführungsform mit Prisma der
                              									neuen vorzuziehen.
                           Das Buch enthält in der Hauptsache eine Beschreibung des physikalischen Prinzips und
                              									der Konstruktion des Pyrometers sowie eine eingehende Gebrauchsanweisung mit Figuren
                              									und Bildern. Eingeleitet wird es durch eine kurze theoretische Erörterungüber
                              									optische Temperaturmessung. Die optische Pyrometrie gestattet im allgemeinen nur die
                              									Bestimmung der „schwarzen“ Temperatur strahlender Körper. Bei vielen in der
                              									Technik verwendeten Oefen stimmt die schwarze Temperatur mit der wahren mehr oder
                              									weniger überein. Es ist aber durchaus nicht angängig, die Gesetze der schwarzen
                              									Strahlung „ohne weiteres“ für die meisten anderen festen und flüssigen Körper
                              									als richtig anzunehmen, ohne sich dabei erheblicher Vernachlässigungen schuldig zu
                              									machen. Hierauf ist in der Darstellung nicht genügend Rücksicht genommen.
                           Dr. Höhne.
                           Die graphischen Verfahren zur
                                 										Ermittlung der Querschnittsflächen der Grunderwerbs- und Böschungsarbeiten von
                                 										Bahn- und Straßenkörpern. Dissertation zur Erlangung der Würde eines Doktor
                              									– Ingenieurs. Von Dipl.-Ing. Felix v. Glaßer. Berlin
                              									1914. Julius Springer.
                           Für Einzelentwürfe von Erdmassenberechnungen kann man sich mit der Aufnahme von
                              									Querschnitten begnügen, für allgemeine Entwürfe ermittelt man schneller die
                              									Querschnittsflächen aus den Höhen des Längsschnittes und den Querneigungen des
                              									Geländes auf graphischem Wege. Hierfür gibt es verschiedene Verfahren, welche in
                              									dieser Arbeit besprochen und erweitert werden. Außerdem hat der Verfasser eigene
                              									Verfahren erdacht, welche den schon bekannten gegenüber Vorteile in der Genauigkeit
                              									und Einfachheit bieten. Die. Arbeit umfaßt 123 Seiten mit 115 Abbildungen und einer
                              									Tafel. Referent der Dissertation war Dolezalek,
                              									Korreferent Brix.
                           Ewerding.
                           Chauffeurkurs. Von Ing. Karl Blau. Leichtverständliche Vorbereitung zur
                              									Chauffeurprüfung. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. 196 Seiten 8° mit 81
                              									Abbildungen. Leipzig 1914. O. Klemm. Preis geb. 2,50 M.
                           Das Buch ist geschrieben für die immer mehr zunehmende Zahl aller derer, die sich zum
                              									Kraftwagenführer ausbilden wollen. Da dies vielfach Leute sind, die mit der Technik
                              									vorher nie in Berührung getreten waren, so bot die Lösung der gestellten Aufgabe
                              									nicht geringe Schwierigkeiten. Ich glaube aber, daß der Verfasser mit der etwas
                              									eigenartigen, fast könnte man sagen burschikosen Darstellungsweise den richtigen Ton
                              									getroffen hat, um den genannten Leserkreis nicht vor einem scheinbar so schwierigen
                              									Gebiete zurückschrecken zu lassen. Man kann wohl sagen, wer diese Art der
                              									Darstellung nicht versteht, der soll es nur ruhig aufgeben sich mit Maschinen zu
                              									beschäftigen. Nur etwas könnte meiner Ansicht nach besser sein gerade für ein
                              									solches Buch. Das sind die Abbildungen. Unwillkürlich kam mir bei diesen Malereien
                              									eine jetzt sehr beliebte Redensart in den Sinn: „Da staunt der Laie und der
                                 										Fachmann wundert sich“. In der Tat, was in diesen Bildern z.B. manchmal
                              									an
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330
                              
                           
                           Perspektive geleistet wird, dürfte auch bei manchem Laien
                              									Staunen hervorrufen.
                           Die Tatsache der zweiten Auflage innerhalb dreier Jahre beweist aber, daß die Vorzüge
                              									des Buches überwiegen und der Ansicht bin ich auch.
                           R. Vater.
                           Mitteilungen der Prüfungsanstalt für
                                 										Heizungs- und Lüftungs-Einrichtungen der Kgl. Techn. Hochschule Berlin.
                              									Heft 8: 18. Mitteilung: Brabbée, Kloß. Untersuchung eines Schlottergebläses. Mit fünf Tafeln
                              									(Beihefte zum Gesundheitsingenieur Reihe 1). Arbeiten aus dem Heizungs- und
                              									Lüftungsfach. Herausgegeben von Prof. Dr. techn. K.
                                 										Brabbée. Heft 4). München 1914. R. Oldenbourg.
                           Das vorliegende Heft 8 der Mitteilungen der Prüfungsanstalt für Heizungs- und
                              									Lüftungseinrichtungen behandelt die Untersuchung eines Schlottergebläses von 700 mm
                              									Laufraddurchmesser, höchster Drehzahl 1500 Uml./Min. und 12,7 PS höchstem
                              									Leistungsverbrauch. Die Messungen wurden nach den vom Verein deutscher Ingenieure
                              									herausgegebenen Regeln für Leistungsversuche an Ventilatoren und Kompressoren, auf
                              									dem Ventilatorenprüffeld der Kriegs- und Schiffbautechnischen Abteilung der
                              									Siemens-Schuckertwerke, Berlin-Siemensstadt, ausgeführt. Es wird die
                              									Versuchsanordnung und Durchführung der Versuche angegeben. Zum Antriebe des Gebläses
                              									diente ein Gleichstrommotor 220 Volt, 7,4 PS und 1600 Uml./Min., die Verbindung von
                              									Motor und Gebläse erfolgte durch eine Lederkupplung. Die Versuche sollten sich auf
                              									den Wirkungsgrad des Gebläses als Funktion der Größe
                              										\frac{h_{\mbox{d}}}{P} erstrecken. Zunächst wird die
                              									geförderte Luftmenge ermittelt, die der vom Ventilator abgegebenen Leistung
                              									entspricht, und sodann der Unterschied der Gesamtdrucke festgestellt. Dann wird die
                              									vom Motor an das Gebläse abgegebene mechanische Leistung bestimmt. Im letzten
                              									Abschnitt sind die Wirkungsgrade des untersuchten Gebläses, einschließlich Diffusor,
                              									graphisch dargestellt. Die beigefügten Zahlentafeln enthalten die einzelnen
                              									Ablesungswerte übersichtlich angeordnet.
                           Da über Schlottergebläse, abgesehen von einigen Veröffentlichungen in Zeitschriften,
                              									bisher nichts näheres bekannt wurde,so wird diese vorliegende, sorgfältig
                              									durchgeführte Arbeit in Kreisen der Heizungs- und Lüftungstechniker sehr willkommen
                              									sein.
                           Otto Brandt.
                           Der Eisenbetonbau. Von C. Kersten. Teil I. 10. Auflage. Berlin 1915. Wilh. Ernst
                              									& Sohn. Preis 5,20 M.
                           Den theoretischen Teil – die Berechnung der Eisenbetonkonstruktionen – hat der
                              									Verfasser gegenüber den früheren Auflagen nicht viel geändert. Dagegen hat der
                              									praktische Teil eine große Erweiterung erfahren. Der Neuling im Eisenbetonbau muß
                              									unbedingt zunächst mal mit dem Wesen des Eisenbetons vertraut gemacht sein, ehe er
                              									an die Berechnung herantritt. Daher war es gerechtfertigt, den praktischen Teil
                              									ausführlicher zu behandeln, was zu folgenden neuen Kapiteln führte: Die
                              									Holzeinschalungen und Rüstungen, die Mittel zur Erzielung der Wasserdichtigkeit, die
                              									Mittel gegen chemische und elektrolytische Einwirkungen; Blitzgefahr, die Behandlung
                              									der Sichtflächen, Bauunfälle und Wiederherstellungsarbeiten und einige Regeln für
                              									die zeichnerische Darstellung von Eisenbetonbauten.
                           Die Güte und praktische Verwendbarkeit des Buches ist hinreichend bekannt, es hat
                              									sich schnell die Vorliebe in der Praxis erworben.
                           Ewerding.
                           Statische Tabellen, Belastungsangaben
                                 										und Formeln zur Aufstellung von Berechnungen für Baukonstruktionen. Von Franz Boerner. 5. Auflage. Mit 399 Abbildungen. Berlin
                              									1915. Wilh. Ernst & Sohn. Preis 4,40 M.
                           Die statischen Tabellen von Boerner haben sich mit Recht
                              									ihren Platz auf dem Tisch des Bauingenieurs gesichert. Man findet sie überall, im
                              									Privat-, Stadt- und Regierungsbureau. Boerner hat unter
                              									den vielen Tabellen, die aufgestellt wurden, die richtige Auswahl zu treffen
                              									verstanden. Die Tabellen sollen nicht den Ingenieur ersetzen, sondern nur eine Hilfe
                              									für den Ingenieur sein. In die vorliegende fünfte Auflage sind neu aufgenommen: die
                              									Tabellen der dünnstegigen Grey-Profile, der
                              									Trägheitsmomente des aus vier ungleichschenkligen Winkeln zusammengesetzten
                              									Querschnittes, der neueren Sprosseneisen und Angaben über eiserne Spundbohlen, Seile
                              									und Ketten.
                           Ewerding.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330