Titel: | Ueber trockne Fäulniß des Holzes. |
Fundstelle: | Band 3, Jahrgang 1820, Nr. LX., S. 449 |
Download: | XML |
LX.
Ueber trockne Fäulniß des Holzes.
Von Col. Gibbs.
Aus Tillochs Philosophical Magazine S. 392.
Col. Gibbs über trockne Fäulniß des Holzes.
Col. Gibbs, ein Bewohner der vereinigten Staaten, ist der
Meinung, die Ursache der heut zu Tage haͤufiger als sonst vorkommenden
trocknen Faͤulniß sey darin zu suchen, daß durch den großen Holzverbrauch
waͤhrend des lezten Jahrhunderts fuͤr den Schiffsbau, und zu andern
architektonischen Zwecken fast alles alte Holz aufgezehrt worden. Und zu jenem
Bedarf nur junges Holz sich darbiete, in welchem der Splint
verhaͤltnißmaͤßig weit staͤrker ist, als der Kern in alten
Baͤumen. Er erwaͤhnt einige, von Perkins in
Boston behauptete, der Aufmerksamkeit werthe Thatsachen. Zu Boston erbaute Schiffe
wurden gesalzen, oder zwischen den Baumstaͤmmen mit Salz eingefuͤllt;
nach dem Verlauf von 10 bis 15 Jahren waren sie noch ganz gut erhalten. Ein dem Perkins selbst gehoͤriges, schon vor 14 Jahren
gebautes großes Schiff, bedurfte mehrerer Ausbesserungen. Diese waren bei dem Alter
des Schiffes in allen Theilen des Baues nothwendig. Hiebet aber fand sich das
Holz- und Bretterwerk in vollkommen gutem Zustande. Ein Schiff von 500 Tonnen
erfordert 500 bushels (Scheffel) Salz; zwei Jahre nach
dem Baue muß man noch 100 hinzu thun, um den Raum des aufgeloͤßten Salzes
auszufuͤllen. (American Journal of Science and
Arts). Wichtig waͤre es zu wissen, ob das Eisenwerk an solchen gesalznen Schiffen nicht
schneller angegriffen werde, oder durch diese Salzung die Gesundheit der
Schiffs-Mannschaft leide.