Titel: | Beschreibung einer Stellkneipe um Leder zu schneiden. Von Hrn. Richard Green. |
Fundstelle: | Band 4, Jahrgang 1821, Nr. XXXI., S. 257 |
Download: | XML |
XXXI.
Beschreibung einer Stellkneipe um Leder zu schneiden. Von Hrn. Richard Green.
Aus den Transactions of the Society for the Encouragements of Arts, Manufactures et Commerce, aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture II. Series. N. CCXXIV. Januar 1821. S. 97 im Auszuge uͤbersezt.
Hr. Green erhielt fuͤr diese Mittheilung die silberne Isis-Medaille.
Mit Abbildung auf Tab. III.
Richard Green's Beschreibung einer Stellkneipe um Leder zu schneiden.
Man kann mit dieser Kneipe Leder von jeder Dike in Streifen
von gleicher Breite zu Zaͤumen und Geschirr schneiden. Sie kostet
ungefaͤhr 25 Shill., und arbeitet schneller und sicherer, als jemals ein
Arbeiter aus freier Hand zu thun vermag. Im J. 1810 belohnte die Gesellschaft Hrn.
Ludw. Aubrey fuͤr zwei Maschinen, durch deren
vereinte Wirkung Lederstreifen nicht bloß in gleicher Breite, sondern, was bei allen
Riemen, welche man bei Maschinen als Treibwerkzeug braucht, so wichtig ist, auch von
gleicher Dicke geschnitten werden koͤnnen. Hrn. Green's Maschine schneidet bloß Riemen von gleicher Breite: die
Leichtigkeit und Genauigkeit, mit welcher sie arbeitet, und der wohlfeile Preis
derselben bestimmte indessen die Gesellschaft, den Erfinder mit einer Auszeichnung
zu belohnen.
Fig. 1. Tab.
III. stellt das Instrument von der Seite,
Fig. 2. in
verticaler Richtung,
Fig. 3. unter
einem rechten Winkel,
Fig. 4. in
verticaler und entgegengesezter Richtung von Fig. 2. umgestuͤrzt
dar.
a ist der Griff; b die am
Grunde flache Sohle Fig. 4, mit einem darauf angenieteten Seitenstuͤcke cc, welches an derselben hervorsteht, wodurch das
Instrument in den Stand gesezt wird, gleichfoͤrmig und eben laͤngs der
Kante des Schneidbrettes, wie es auf dem Tische liegt, hinzulaufen, d ist das Messer mit der Schneide an der
gewoͤlbten Seite. Es ruht in zwei Einschnitten, welche durch die Schrauben
e und f gestellt werden,
und kann daher jeden Augenblik zum Schaͤrfen herausgenommen, oder durch ein
neues ersezt werden. Es kann auch zugleich mittelst einer Stange, an welcher die
Schraube e befestigt ist, und welche an einem Ende
beweglich in ihrem Niete laͤuft, auf irgend eine erforderliche Hoͤhe
gebracht werden. g ist eine in Grade getheilte Stange,
welche unter einem rechten Winkel von der Sohle aufsteigt, und an der unteren Seite
ausgehoͤlt ist, um die Schraube oo in dem
daselbst gebildeten Falze aufzunehmen. h ist eine Walze,
welche mit der Gradstange parallel laͤuft, und steht ein wenig gegen die
Schneide des Messers vor. Sie dreht sich frei um ihre Achse i, welche an dem einen Ende in eine kurze Schraubenmutter
auslaͤuft, in welche die maͤnnliche Schraube k eingreift, und so die Walze hebt oder niederdruͤckt, soweit es
naͤmlich der Ausschnitt l in dem aufrechten
Fuͤßchen m
Fig. 3.
erlaubt. Das Stuͤck n traͤgt das
Fuͤßchen m, und daher auch die Walze h. Es ist zur Aufnahme der Gradstange g durchbohrt, und kann auf jeden erforderlichen Grad
derselben mittelst der Schrauben oo in Fig. 3 u. 4 gestellt
werden.
Bei der Anwendung dieses Instrumentes wird, nachdem die Breite des verlangten Riemens
vorlaͤufig bestimmt wurde, die Schraube o
gedreht, und dadurch das Stuͤck n soweit
geschoben, bis seine innere Kante mit dem gehoͤrigen Grade an der Gradstango g correspondirt. Dann stellt man mittelst der Schraube
k die Walze so, daß der Raum zwischen ihr und der
Gradstange etwas weiter als die Dicke des Leders ist, und richtet hierauf das
Instrument so, daß das Stuͤck cc in Fig. 4 gegen
die Kante des Schneidbrettes druͤckt, legt das Leder unter die Walze, so daß
das aͤußere Ende das Stuͤck n
beruͤhrt, und stoͤßt das Instrument in einem festen und anhaltenden
Schube vorwaͤrts. Auf diese Weise wird das Messer, vorlaͤufig durch
die beiden Schrauben gehoͤrig gestellt, einen Riemen abschneiden, dessen
Breite gleich ist dem Abstande zwischen dem Messer und dem Stuͤcke n, wie es an der Gradstange bestimmt wurde.