Titel: Erklärung des dem Joh. Lewis, Tuchmacher, Wilh. Lewis, Färber, und Wilh. Davis, Mechaniker, alle von Brimscomb in der Grafschaft Gloucester, ertheilten Patentes auf gewisse Verbesserungen in der Anwendung mechanischer Kräfte um das Haar an der Vorderseite des Wollen-Tuches oder anderer Tücher und Fabricate niederzulegen, zu glätten und zu glänzen, auch zugleich, wenn es nöthig ist, diese Tücher oder Fabricate, wenn sie dieser Operation bedürfen, zu puzen. Dd. 19. Jun. 1819.
Fundstelle: Band 4, Jahrgang 1821, Nr. XXXIII., S. 261
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XXXIII. Erklärung des dem Joh. Lewis, Tuchmacher, Wilh. Lewis, Färber, und Wilh. Davis, Mechaniker, alle von Brimscomb in der Grafschaft Gloucester, ertheilten Patentes auf gewisse Verbesserungen in der Anwendung mechanischer Kräfte um das Haar an der Vorderseite des Wollen-Tuches oder anderer Tücher und Fabricate niederzulegen, zu glätten und zu glänzen, auch zugleich, wenn es nöthig ist, diese Tücher oder Fabricate, wenn sie dieser Operation bedürfen, zu puzen. Dd. 19. Jun. 1819. Aus dem Repertory of Arts, Manufactures, et Agriculture. Second Series. N. CCXXV. Februar 1821. S. 129. Mit Abbildung auf Tab. III. J. u. W. Lewis u. Davis verbesserte Tuchzurichtungs-Maschine. Wir erklaͤren, daß unsere Erfindung in Folgendem und in der anliegenden Zeichnung deutlich beschrieben und dargestellt ist. Die Zeichnung ist orthographisch, (d.h., jeder Theil der Maschine kann mittelst eines gleichtheiligen Maßstabes in derselben gemessen werden) und nicht perspektivisch, da solche Zeichnungen aͤhnlichen Vortheil nicht gestatten, und daher von wenig Nuzen fuͤr den Maschinisten sind. Dieselben Buchstaben bezeichnen in allen Figuren dieselben Theile der Maschine. Die Figuren auf Tab. III. stellen die Theile der Maschine in einem Zehntel ihrer natuͤrlichen Groͤße, und in senkrechtem Durchschnitte dar. Die Ebene von Fig. 13 bildet mit jener von 14 einen rechten Winkel. A sind die beiden Enden des Gestelles. B sind drei Stangen, welche in den beiden Enden des Gestelles A befestigt sind. C ist eine Walze, auf welcher das Wollen- oder andere Tuch oder Fabrikat zuerst aufgerollt wird. D ist dieses Tuch. E ist eine starke Stange, an jedem Ende des Gestelles A befestigt, und durch zwei Schrauben e Fig. 14 in verticalen Falzen stellbar. Diese Stange E dient als Traͤger fuͤr das Tuch D. F ist eine Kardenwalze, um das Tuch D uͤber E von C abzuziehen. G ist eine glatte Walze, auf welcher das Tuch D aufgerollt wird, wenn es von F herabsteigt. H ist eine Kardenwalze, die stets gegen das auf G aufgerollte Tuch andruͤckt. I ist ein Gewicht an dem Hebel K. K ist ein Brecher oder Hebel, welcher immer auf dem Rade L ruht, wodurch die Spannung des Tuches D geregelt wird. L ist ein Reibungsrad, welches an dem einen Ende der Achse C befestigt ist. Q ist eine Stange an jedem Ende der Maschine, um H an der Achse von F aufzuhaͤngen. Diese beiden Stangen Q sind loß an der Achse von F, um der Walze H zu gestatten, daß sie sich von G entferne, wenn naͤmlich das Tuch sich immer mehr und mehr auf der Walze G aufrollt und anhaͤuft. M ist ein Zahnrad an der Achse von F befestigt. N ist ein Laͤufer an der Achse F befestigt, um P zu treiben. O ist ein Riemen oder Band, das um N und P laͤuft. P ist ein Bandrad an der Achse H. R ist ein Wurm oder eine Schraube ohne Ende an S, um das Rad M zu drehen. S ist die Achse von R und T. T ist ein an S befestigtes Rad, welches durch den Wurm U gedreht wird. U ist ein Wurm, welcher von V gedreht wird. V ist ein Laͤufer, welcher durch den Riemen von W bewegt wird. W ist ein Laͤufer an der Achse von X. X ist die Treibachse, welche W,Y und G fuhrt. Y sind zwei Verbindungsstangen, welche Z fuͤhren. Die unteren Enden dieser Verbindungsstangen Y, werden excentrisch oder stoßweise (crankwise) ungefaͤhr fuͤnf Achtel-Zoll durch die Umdrehung der Achse X bewegt, und ihre oberen Enden werden durch die Radialstangen c geleitet. Z ist eine von Y gefuͤhrte Stange, deren eine Haͤlfte ihrer unteren Flaͤche b in Fig. 14 und 15 mit einigen Reihen sanft zugespizter Draͤhte besezt ist, welche sich unter einem Winkel von beilaͤufig dreißig Graden gegen den Horizont neigen, und mit ihrer Spize gegen F hingekehrt sind. Die andere Haͤlfte der unteren Flaͤche von Z, zunaͤchst an F, welche mit a bezeichnet ist in Fig. 15. (im Durchschnitte der Linie f Fig. 14), ist entweder mit einer Anzahl kleiner Furchen, Schienen, Ruͤthchen, Knoͤtchen besezt, oder in solche ausgeschnitten, durchaus aber frei von allen schneidenden Kanten; oder sie ist auf irgend eine andere Weise in eine zweckmaͤsig auf das Tuch D einwirkende glatte Oberflaͤche gestaltet, um die Vorderseite desselben zu glatten und zu glaͤnzen, nachdem die aufgerichteten Haare von D durch die Spizen h gerade gekaͤmmt wurden. Die obere Oberflaͤche der starken stuͤzenden Stange E ist gewoͤlbt, wie Fig. 15 zeigt, und mit einigen Lagen Wollentuches belegt, uͤber deren lezte eine Lage von starker Leinwand gespannt ist, uͤber welche das Tuch D hinziehen muß, um die Einwirkung von Z, b und a zu empfangen. Die Einschnitte oder Falze in den Enden des Gestelles A und in den Stuͤcken Y, welche mit d bezeichnet sind, dienen zur Aufnahme des Mittelpunktes der Bewegung der Radialstangen, und gestatten denselben Raum zur Stellung. g ist ein Flug- oder Schwungrad, welches sich mit der Achse X dreht. Die Hauptvortheile, die man bei unserem neuen Systeme, das vorher an dem Fabrikate aufgekaͤmmte Haar niederzulegen, zu glaͤtten und zu glaͤnzen erhaͤlt, bestehen darin, daß durch die aufeinander folgenden Stoͤße, mit welchen die arbeitenden Theile der Maschine auf D einwirken, das Tuch in seinem Inneren fester, und leichter und gleichfoͤrmiger geglaͤnzt wird, waͤhrend zugleich aller Substanzverlust, und alles Oeffnen des Gewebes durch das laͤngere Krazen und Reiben an demselben großen Theiles vermieden wird; daß ferner das Tuch oder Fabricat D ohne alle Gefahr eines Nachtheiles zugleich gereinigt werden kann. Das Tuch D muß, so lang es in der Maschine in der Arbeit ist, genezt werden, und hier und da wird es, in Hinsicht auf Reinigung, vortheilhaft seyn, etwas weniges Seife oder Walkerde mit dem Wasser zur Befeuchtung des Tuches mit anzuwenden. Urkunde dessen etc.

Tafeln

Tafel Tab. III
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