Titel: Die Sinumbralampe.
Fundstelle: Band 5, Jahrgang 1821, Nr. XXIX., S. 142
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XXIX. Die Sinumbralampe. Aus dem 19 Stuͤke (1820.) des Quarterly Journal of Science, Literature and the Arts. Mit Abbildungen auf Tab. III. Die Sinumbralampe. Die franzoͤsische Lampe, die in ihren verschiedenen Formen als Tisch- und Studierlampe so zwekmaͤßig und beliebt ist, hatte doch einige auffallende Maͤngel, welchen unlaͤngst der Englaͤnder Parker gluͤklich abgeholfen hat. Der runde Oelbehaͤlter wirst eine breite Schattenlinie gerade auf die Gesichter der um einen Tisch sitzenden Personen. Der Lichtglanz, der auf den Tisch geworfen wird, ohne durch ein milderndes, oder den Strahl brechendes Medium zu gehen, ist den Augen sehr schaͤdlich, und zumal empfindlich, sobald der helle Schein der Flamme unter dem Oelbehaͤltnisse, wenn man sich vorwaͤrts beugt, das Auge trifft. Der dritte Nachtheil endlich, den alle aͤhnliche Lampen gemein haben, besteht in der Verschwendung des Lichts, wo es ganz unnuͤz ist. Dem ersten Mangel hat Parker durch eine neue Form des Oelbehaͤlters und die Anwendung des mattgeschliffenen Glases als Lichtvertheiler, abgeholfen. Diese beiden Verbesserungen verhindern alle Schatten, daher der Name Sinumbra-Lampe. Dem zweiten Nachtheile hilft insbesondre die gaͤnzliche Einschließung der Flamme in einen Lichtvertheiler von matt geschliffenem Glase ab. Dieser bricht das Licht in unzaͤhlige Strahlen, da das Glas beim Mattschleifen eine unendliche Menge kleiner Bruͤche erhalten hat, welche bei mikroskopischer Betrachtung als eben so viele kleine Sterne erscheinen, aus welchen das Licht, wie aus einem neuen Mittelpunkte der Beleuchtung strahlt, wodurch ein sanftes Licht entsteht. Der sonst vom Oelbehaͤlter geworfene Schatten wird auf diese Weise verhuͤtet. Das lezte Erforderniß einer vollkommenen Lampe, ein starkes, angenehmes und unmittelbar unter derselben gleich vertheiltes Licht zu geben, welches dergestalt von der Flamme ausgeht, daß es einen Tisch erleuchtet, um welchen zehn Personen bequem sizen koͤnnen, und zugleich den obern Theil des Zimmers hinlaͤnglich erhellet, ist durch Parkers Vorrichtung sehr befriedigend erfuͤllt worden. In dem Mittelpunkt des mattgeschliffenen Lichtvertheilers ist ein metallener Reflektor vermittels metallener Federn auf dem Glas-Cylinder, nahe an der Flamme, oder vielmehr uͤber deren Mittelpunkte angebracht, wodurch das helleste Licht auf den Tisch geworfen wird, aber noch genug zur Erleuchtung des obern Raumes im Zimmer uͤbrig bleibt. Durch diese Hilfsmittel gewinnt man die Lichtstaͤrke von zwei franzoͤsischen Lampen, ohne groͤßern Oelaufwand, und ohne irgend eine nachtheilige Wirkung auf das Auge. Nach beiliegender Abbildung wird die Lampe leicht herzustellen sein. In A Fig. 15. Tab. III. ist der Mittelpunkt der Erleuchtung. B ist das Oelbehaͤltniß, dessen obere und untre Flaͤche so gestaltet sind, daß sie mit der Richtung der, aus dem Mittelpunkt der Flamme (A) nach a strahlenden Linien gleichfoͤrmig laufen. C der metallene Reflektor; D der mattgeschliffene Lichtvertheiler, E die Leitungsroͤhren des Oels zur Dille; F der Glascylinder, G der Schraubenstoͤpsel auf der Oeffnung zum Eingießen des Oeles. Fig. 16. zeigt die vollstaͤndige Lampe.

Tafeln

Tafel Tab. III
Tab. III