Titel: | Verbesserter Amboß. Von Hrn. Richard King in Thames-street, Bankside. |
Fundstelle: | Band 5, Jahrgang 1821, Nr. XLVIII., S. 283 |
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XLVIII.
Verbesserter Amboß. Von Hrn. Richard King in Thames-street, Bankside.
Aus den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts, Manufactures et Commerce, im Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. II. Series. N. CCXXIX. Junius 1821. S. 40.
Mit Abbildungen auf Tab. VI.
Herr King erhielt fuͤr diese Mittheilung die silberne Vulcan-Medaille und 5 Guineen.
King's verbesserte Amboß.
Da mir das Mißliche des gewoͤhnlichen Verfahrens bei
der Verfertigung gesunder und starker Ambosse fuͤr alle Arten von Schmiden,
und das haͤufige Abbrechen des Hornes und des Lochtheiles derselben aus
langer Erfahrung bekannt ist, so finde ich mich hierdurch veranlaßt, der Gesellschaft ein
Modell meiner Verbesserung bei Verfertigung der Amboße vorzulegen, wodurch dem
haͤufigen Abbrechender gewoͤhnlichen Amboße vorgebeugt wird etc.
Die gewoͤhnliche Weise, nach welcher die groͤßeren Amboße verfertigt
werden, ist diese: man schmiedet eine beinahe wuͤrfelfoͤrmige Masse
Eisens, die als Koͤrper des Amboßes dienen soll, und vereinigt dann mit
diesem Bloke mittelst flacher vertikaler Flaͤchen durch Anschmieden das
Hoͤrn und das Lochtheil. Auf dieselbe Weise werden auch die Fuͤße
angeschmiedet. Die Oberflaͤche wird von Stahl gemacht, und oben auf den
Koͤrper des Amboßes und auf sein Lochtheil aufgelegt. Diese verschiedenen
Theile zeigt Fig.
33. (Taf. VI.) Es ist offenbar, daß auf diese Weise das Anschmieden
unmoͤglich tiefer als auf ein oder zwei Zoll von der aͤußeren
Verbindungslinie an wirken kann, und daher bei vielen schnell auf einander folgenden
starken Schlaͤgen auf die Oberflaͤche des Amboßes fruͤher oder
spaͤter diese verticalen Verbindungen nothwendig auseinander weichen
muͤssen, zumahl an dem Hoͤrne und an dem Lochtheile.
Herr King bedient sich einer anderen Methode. Er schmiedet
den Koͤrper sowohl als das Hoͤrn und das Lochtheil aus einem und
demselben Stuͤke Eisen, und die Fuͤße oder Traͤger wieder aus
einem anderen. Diese beiden Stuͤke verbindet er mittelst einer horizontalen
Flaͤche und eines Gefuͤges, wie Fig. 34. zeigt, und
schmiedet sie zusammen. Es ist offenbar, daß auf diese Weise nicht nur das
gewoͤhnliche Abbrechen der Amboße vermieden, sondern auch weit
groͤßere Einfachheit bei ihrer Verfertigung erreicht wirdDer Großvater des Uebersezers, ein Grobschmid,
verfertigte schon vor 60 Jahren in Baiern seine Amboße sowohl fuͤr
sich als fuͤr andere genau auf die hier angegebene Weist, und
aͤrgerte sich uͤber die
„Stuͤkelei“ an Amboßen eben so bitter, als
man sich jezt uͤber die „Stuͤkelei“ in
manchem hochgelehrten Werke nur zu oft aͤrgern muß. A. d.
Ueb..