Titel: | Vergleichung der Ausgaben bei der englischen und bei der schottischen Landwirthschaft. Von Herrn Andr. Scott, zu Ryden's Farm, Walton-upon-Thames. |
Fundstelle: | Band 7, Jahrgang 1822, Nr. XXXV., S. 232 |
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XXXV.
Vergleichung der Ausgaben„Rechnen, und: Rechnen und wieder Rechnen ist die Seele der
Landwirthschaft, so bald diese einmal eine gewisse Stufe von Vollkommenheit
erlangt hat.“ Diese Worte unseres unvergeßlichen Lehrers, des
unsterblichen Goͤttinger Professor Bekmann, bestimmten uns zur
Uebersezung des gegenwaͤrtigen Aufsazes, um so mehr, als wir
taͤglich mehr von englischer Landwirthschaft sprechen hoͤren, ohne
sie arithmetisch genau zu kennen. A. d.
Ueb. bei der englischen und bei der schottischen Landwirthschaft. Von Herrn Andr. Scott, zu Ryden's Farm, Walton-upon-Thames.
Aus dem lezten Bande der Communications to the Board of Agriculture. In dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXXXIII. Oktober 1821. S. 287.
Scott über Ausgaben der englischen und schottischen Landwirthschaft.
Ich habe die Ehre dem Buͤreau des Akerbaues einige
Angaben uͤber das System der schottischen Landwirthschaft, welches ich auf
meinen Pachtgruͤnden besorge, zu unterlegen, und fahre fort den Unterschied
zwischen den Ausgaben bei der schottischen und bei der englischen Pachtwirthschaft
zu entwikeln. Der erste Umstand, welchen ich bemerken muß, ist der daß ich mit zwei
Pferden statt mit dreien pfluͤge. Dadurch erspare ich, außer den
Unterhaltungs-Kosten eines Pferdes, auch die eines Jungen, den man dort, wo
man mit drei Pferden akert, immer noͤthig hat. Man kann die
Unterhaltungs-Kosten eines Pferdes des Jahres uͤber auf nicht weniger
als 45 Pfund Sterling, und die eines Jungen auf nicht weniger als 5 Shilling die
Woche, d.i. 13 Pfund anschlagen. Da man aber auch oͤfters einen Jungen zum
Harken, zum Duͤnger fahren etc. auch bei dem anderen Systeme der
Landwirthschaft noͤthig hat, so waͤre es unbillig, hier den ganzen
Lohn des Jungen zu streichen: es sollen also 8 Pfund von obigen 13 Pfund Sterl. bleiben, und diese geben,
mit obigen Unterhaltungs-Kosten fuͤr das Pferd, 53 Pfund Sterling. Da
bei dem Wechsel, welchen ich befolge, ein Pflug nicht mehr als 50 AcresEin Acre ist
1125 Wiener □ Klafter. A. d. Ueb. bearbeiten kann, so
erspare ich hierdurch fuͤr jedes Acre etwas mehr als 21 Schilling. Ich muß
noch hinzusezen, daß mein Boden, so wie in meiner ganzen Nachbarschaft, aus einem
sandigen oder lichtbraunen Lehmen besteht, so daß 2 Pferde zu jeder Jahreszeit mehr
als hinreichend sind, den Pflug zu ziehen; es gibt aber auch Thongruͤnde in
dieser Grafschaft, wo vier und sechs Pferde vor dem Pfluge gespannt werden
muͤssen, und wo zwei durchaus nicht hinreichen wuͤrden,
vorzuͤglich im Sommer, wo sie durch die Hize fest gebaken wurden. Ich glaube
jedoch, daß, wenn man einen anderen Pflug waͤhlen wuͤrde, die Zahl der
Pferde wenigstens auf ein Drittel zuruͤkgefuͤhrt werden
koͤnnte, und fuͤr einen großen Theil des Jahres auf die
Haͤlfte.
Eine Maßregel, die zu dem Systeme des Pfluͤgens mit zwei Pferden sehr wohl
paßt, ist der Gebrauch einspaͤnniger Karren, statt des gewoͤhnlichen
dreispaͤnnigen Wagen. Mit diesen kann man selten mehr als 30 Zentner laden,
waͤhrend 15 Zentner eine maͤßige Ladung fuͤr erstere sind, und
auf diese Art zwei Pferde an denselben das Werk von dreien verrichten. Dieß ist das
gewoͤhnliche Verhaͤltniß bei Frachten auf Reisen; bei den Arbeiten auf
einem Pachtgute hingegen, wie z.B. beim Duͤngen, kann mehr geladen werden,
und bei der groͤßeren Leichtigkeit des Auf- und Abladens
einspaͤnniger Karren koͤnnen drei Pferde, wo die Wege gut sind, eben
so viel leisten, als 6 Pferde an den dreispaͤnnigen. Ein Vortheil jedoch,
welchen das englische System vor dem schottischen voraus hat, ist der, daß durch das
dritte Pferd bei dem Harken mehr geleistet werden kann: indessen wird dieser
Vortheil durch das, was wir so eben uͤber die einspaͤnnigen Karren
bemerkten, hinlaͤnglich aufgewogen. Ueberdieß ist es als unwandelbare
Thatsache befunden, daß zwei Pferde neben einander vor dem Pfluge gespannt mehr
Grund gewinnen, als drei hintereinander, denn sie koͤnnen geschwinder
umkehren, und sind in ihrem ganzen Gange mehr frey und ungehindert.
Ferner muß ich bemerken, daß ich mich der Maschinen zum Dreschen und Aufbereiten des
Kornes bediene. Die eine Maschine, die ich brauche, ist zu klein; die andere etwas
groͤßere und gehoͤrig gebaute drischt in einem Tage 12. QuarterEin Quarter
ist 8 Bushel, oder 4 5/8 n. oͤsterr. Mezen. A. d. Ueb.
Weizen, und 18 Quarter Gerste und Hafer. Der Lohn der dabei gebrauchten Arbeiter betraͤgt an 12
Shilling; vier Pferde, jedes zu 3 Shill., kosten 12 Shill.; das Aufbereiten mit
Handmaschinen 5 Shill.; die Interessen zu 10 pC. an den Kosten der Maschine betragen
7 Shill.; dieß gibt zusammen 36 Shill., oder 3 Shill. fuͤr den Quarter Weizen
und 2 Shill. fuͤr den Quarter Gerste und HaferDer Leser
wird das Datum dieses Schreibens beruͤksichtigen, so wie den Umstand,
daß die Pachtgruͤnde des Verfassers in der Naͤhe von London
liegen. A. d. O.. Laͤßt man den Weizen mit der Hand
dreschen, so kommt das Quarter auf 6 Shill., und Gerste und Hafer auf 3 Shilling.
Nimmt man 3 1/2 Quarter Weizen auf das Acre, und 6 Quarter Gerste und Hafer als
mittleren Ertrag, und dieß von einem Lande, das 50 Shill. per Acre werth ist, so
erspart man auf diese Weise am Weizen 10 Shill. 6 Den. per Acre, und 6 Shill. an
Gerste und Hafer; und da ich immer ein Drittel meines Landes auf Weizen, und ein
Sechstel desselben auf Gerste und Hafer rechne, so erspare ich durch dieses Dreschen
mit der Maschine 9 Shill. per Acre, oder 4 Shill. 6 Den. auf meinem ganzen
Pachtgute. Vielleicht wird man die Pferdearbeit zu niedrig angesezt finden; wenn man
aber bedenkt, daß man gewoͤhnlich bei nassem frostigen Wetter drischt, wo die
Pferde zu keiner anderen Arbeit verwendet werden koͤnnen, so scheint es
billig, daß man sie nur um eine Kleinigkeit hoͤher ansezt, als die Kosten
ihres Unterhaltes. Ein anderer Vortheil bei der Dreschmaschine ist noch der, daß man
das Korn zu jeder Zeit zu Markte bringen kann, und der Paͤchter hierdurch in
den Stand gesezt wird, von jedem ploͤzlichen Steigen desselben Vortheil zu
ziehen. Ueberdieß ward es auf eine ziemlich genuͤgende Art in Schottland
erwiesen, daß, wenn man mit einer gehoͤrig verfertigten Maschine drischt, man
um ein Zwanzigstel wehr Korn erhaͤlt, als wenn man mit den Haͤnden
dreschen laͤßt. Obschon in vielen Faͤllen, vorzuͤglich wenn der
Weizen brandig wird, auch hier dieser Unterschied statt hat, so betraͤgt er
doch, wenn das Korn vollkommen ist, sicherlich nicht eben so viel, obgleich man auch
dieß bemerken muß, daß, wenn das Korn mit der Hand gedroschen werden soll, es
laͤnger auf dem Grunde stehen muß als bei der Dresch-Maschine nicht
noͤthig ist, und daß folglich durch das Ausschlagen vom Winde sowohl als
durch das Ernten ein groͤßerer Verlust an Koͤrnern entstehen muß.
Dieser Umstand, und das was oben in Hinsicht auf das Dreschen bemerkt wurde, gibt,
wie ich nicht zweifle, einen Unterschied von 5 per Cent, im Ertrage. Ein anderer Vortheil der
Dresch-Maschine besteht darin, daß man von den Dreschern nicht so sehr
bestohlen wird: ein Umstand von nicht geringer Wichtigkeit, indem in unserem Viertel
man des allgemeinen Glaubens lebt, daß die Paͤchter von den Dreschern
decimirt werden. Nachdem ich so viel zum Vortheile der Dreschmaschine sprach, habe
ich nun nur noch einer einzigen Einwendung dagegen zu erwaͤhnen. Hier ist das
Stroh ein Artikel von einigem Werthe, und durch die Dreschmaschine wird dieser Werth
sehr herabgesezt: allein, dieser Nachtheil wuͤrde bald aufhoͤren, wenn
die Dresch-Maschinen allgemein eingefuͤhrt wuͤrden. (??
Ueb.)
Damit ich nun auch den Unterschied zwischen dem Systeme der Faͤchsung, das ich
auf meinen Gruͤnden angenommen habe und dem in meiner Nachbarschaft
gewoͤhnlichen Wechsel zeige, will ich jezt noch eine Schaͤzung der
jaͤhrlichen Auslagen und des Ertrages eines Zehend
freyen Pachtgutes von 210 Acres unter jedem Wechsel beifuͤgen. Mein
Wechsel ist: 1tens gedrillte Turnips. 2tens Gerste oder Hafer, 3tens Klee. 4tens
Weizen, nach welchem Herbst- oder Stoppel-Turnips kommen. 5tens
Erdaͤpfel, 6tens Weizen, und nach diesem zum Theile Queken, zum Theile Wiken,
die theils auf dem Felde abgeweidet, theils als Gruͤnfutter gemaͤhet
werden. Der andere Wechsel, oder derjenige, der in meiner Nachbarschaft
gewoͤhnlich befolgt wird, ist 1tens Turnips (weit gesaͤet). 2tens
Gerste. 3tens Klee. 4tens Weizen, und nach diesem zum Theile Stoppel-Turnips.
5tens Hafer, und nach diesem zum Theile Queken als Schaffutter, oder zur
Haͤlfte. Ehe ich weiter fortfahre, muß ich jedoch bemerken, daß bei mir
wenigstens 10 per Cent, der Gruͤnde fuͤr Heken, Graͤben,
Straßen und Wirthschaftsgebaͤude etc. wegfallen; da aber 5 per Cent, in
dieser Hinsicht genug waͤren, wenn die Felder groß genug und die Heken und
Graͤben gehoͤrig angelegt sind, so habe ich nur 10 Acres abgerechnet,
und 200 fuͤr Baugruͤnde angenommen. Diese durch 6 getheilt, durch die
Zahl der Jahre naͤmlich im ersten Wechsel, gibt 33 1/3 Acres fuͤr jede
Faͤchsung, und getheilt durch 5, 44 im zweiten Wechsel. Wegen der
groͤßeren Menge gruͤner Faͤchsung im ersten Wechsel wurde ein
Gespann, d.i., ein Mann und zwei Pferde mehr, als bei dem lezteren gerechnet als
Unterschied zwischen der Pferdearbeit dieser beiden Wechsel = 1/4.
Kosten an Pferden, Geraͤthen etc. und jaͤhrliche
Ausgaben bei dem ersten, oder sechsjaͤhrigen Wechsel.
Acht Pferde zu 40 Pfund Sterling
320 ℔ Sterl.
0 Shill.
0 Den.
Geschirre fuͤr dieselben
42
–
–
Acht Karren mit Zugehoͤre zu 16 Pfund
128
–
–
Fuͤnf Pfluͤge zu 4 Pfd. 10 Shill.
22
10
–
Trillmaschinen und Trillpfluͤge
18
–
–
Walzen, Harken und Eggen
36
–
–
Dreschen und Dreschmaschinen
120
–
–
Saͤke, Siebe, Getreidemaße, Leitern, Wurfschaufeln, Spaden, Gabeln, Wassereimer, Krampen, Aexte, Schubkarren etc.
25
–
–
–––––––––
––––––
–––––
711
10
0
210 Acres, das Acre zu 50 Shilling
525 ℔ Sterl.
0 Shill.
0 Den.
Armen Taxe 2 Shill. Kirchentaxe 2 Den. per Pfund Sterling
65
12
6
Eigenthumstaxe 7 1/2 per Cent
39
7
6
Ansiedlungstaxe fuͤr 8 Pferde z. 17 Sh. 6 Den.
7
0
0
Unterhaltungskosten von 8 Pferden zu 45 Pfd. waͤhrend des Jahres
360
0
0
Verminderung des Werthes derselb. zu 10 pC.
32
0
0
Schmid
30
0
0
Zimmermann und Wagner
25
0
0
Sattler oder Riemer
10
0
0
Vier Pfluͤger, zu 16 Shill. die Woche
166
8
0
Junge, zu 5 Shill. die Woche
13
0
0
ditto zu 3 Shill. die Woche (um die Voͤgel zu verscheuchen)
9
2
6
Extra Mann zum Zaͤunen, Schobern, Heu- und Strohbinden und zur Erntearbeit
41
12
0
66 2/3 Acres zum Jaͤten mit der Hand, zu 3 Shilling
10
0
0
33 1/3 Acres Erdaͤpfel schneiden und pflanzen zu 7 Shilling
11
13
4
ditto zweimaliges Behauen mit der Hand zu 8 Shilling
13
6
8
ditto Ausgraben zu 40 Shill
66
13
4
Extra Haͤnde zum Aufbewahren, Ausmessen fuͤr den Verkauf
8
0
0
33 1/3; Acres gedrillte Turnips, fuͤr Behauung, zu 10 Shilling
16
13
4
33 1/3; Acres Gerste und Hafer, fuͤr Ernte, zu 13 Shilling
21
13
4
ditto Klee, zweimal Maͤhen, zu 8 Sh. 6 Den.
14
3
4
ditto Aufsteken und Einbringen, zu 11 Shill. 6 Den
19
3
4
66 3/4 Acres Weizen, fuͤr Ernte zu 15 Shill.
50
0
0
Extra Haͤnde fuͤr Duͤnger, Ausfahren und Ausbreiten, Graben ziehen, Erntearbeit
24
0
0
ditto zum Dreschen und Dreschmaschine
8
0
0
Unvorhergesehene Ausgaben
15
0
0
Same fuͤr 33 1/3 Acres Turnips zu 1 Shill. 6 Den.
2
10
0
dittoditto Gerste und Hafer zu 20 Shill.
33
6
8
ditto ditto Klee à 14 Shill.
23
6
8
ditto fuͤr 66 2/3 ditto Weizen zu 30 Shill.
100
0
0
ditto fuͤr 33 1/3 ditto Erdaͤpfel zu 40 Shill.
66
13
4
dittoditto Stoppel-Turnips zu 2 Shill.
3
6
8
ditto fuͤr 16 2/3 ditto Queken zu 15 Shill.
12
10
0
dittoditto Wiken, 30 Shilling
25
0
0
Duͤnger fuͤr 60 Acres zu 5 Pfund 5 Shill.
315
0
0
––––––––––
––––––
–––––
Jahres-Ausgaben
2184
2
6
Zu dieser Jahres-Ausgabe von
2184 ℔ Sterl.
2 Shill.
6 Den.
die Kosten fuͤr Pferde, Geraͤthe etc.
711
10
0
––––––––––
–––––––
––––––
Total Kapital und Jahres-Ausgabe
2895
12
6
Von dieser Summe die jaͤhrlichen 5 pC. Interesse zu
144 ℔ Sterl.
15 Shill.
7 1/2 Den.
geben mit der Jahres-Ausgabe von
2184
2
6
––––––––––
–––––––
–––––––––
die Summe von
2328
18
1 1/2
Und diese Summe getheilt durch 210, durch die Zahl der Acres, gibt Jahresausgabe fuͤr jeden Acre
11 ℔ Sterl.
1 Shill.
9 1/2 Den.
Jaͤhrlicher Ertrag.
33 1/3 Acres Turniys, zu 4 Pfund per Acre (auf dem Felde abgeweidet)
133 ℔ Sterl.
5 Shill.
6 Den.
ditto ditto Gerste und Hafer (5 Quarters per Acre von ersterer zu 40 Sh., und 6 1/4 von lezterem zu 32 Shill.) 10 Pfund
333
6
8
ditto Klee (2 Ernten zu 2 1/2 Last zu 5 Pfund) 12 Pfund 10 Shill.
416
13
4
66 2/3 ditto Weizen (3 1/2 Quarters per Acre zu 80 Shill.) 14 Pfund
933
6
8
33 1/3 ditto Erdaͤpfel (6 Tonnen zu 23 1/2 Ztr. zu 4 Pfund) 24 Pfund
800
0
0
ditto ditto Stoppel-Turnips zu 20 Shill.
33
6
8
16 2/3 ditto Queken, zu 1 Pfund 10 Shill.
25
0
0
ditto ditto Wiken, zu 5 Pfund
83
6
8
80 Lasten Weizen-Stroh verkauft zu 2 Pfd. 5 Shill.
180
0
0
–––––––––––
–––––––
––––––
2938
6
8
Diese Summe getheilt durch 210 gibt Jahres-Ertrag per Acre
13
19
10
Hievon die Ausgabe abgezogen von
11
1
9 1/2
––
–––
–––––
gibt jaͤhrlichen Gewinn per Acre
2
18
0 1/2
Kosten an Pferden, Geraͤthen etc. und jaͤhrliche
Ausgaben bei dem zweiten oder fuͤnfjaͤhrigen Wechsel.
Neun Pferde zu 40 Pfund
360 ℔ Sterl.
0 Shill.
0 Den.
Geschirr fuͤr dieselben
45
0
0
4 Pfluͤge zu 5 Pfund
20
0
0
Ein Wagen
50
0
0
3 Karren nebst einem kleinen ditto
105
0
0
Walzen, Harken, Eggen
36
0
0
Saͤke, Siebe, Reutern, Mulden, Getreidemaße, Schaufeln, Spaden, Gabeln, Aexte, Krampen, Leitern, Schubkarren etc.
30
0
0
–––––––––
–––––
––––
646
0
0
210 Acres zu 50 Shill. per Acre
525 ℔ Sterl.
0 Shill.
0 Den.
Armen-Taxe zu 2 Sh. Kirchen-Taxe zu 6 Den. (per Pfund)
65
12
6
Eigenthums-Taxe, 7 1/2 per Cent
39
7
6
Ansiedlungs-Taxe fuͤr 9 Pferde zu 17 Shill. 6 Den.
7
17
6
Unterhaltskosten von 9 Pferden zu 45 Pfund
405
0
0
Verminderung des Werthes derselben um 10 per Cent
36
0
0
Schmid
25
0
0
Zimmermann und Wagner
20
0
0
Sattler oder Riemer
10
0
0
Drei Pfluͤger, zu 16 Shill. die Woche
124
16
0
Drei Jungen zu 5 Shill. die Woche
39
0
0
Ein Junge zu 3 Shill. 6 Den. (zum Voͤgel verscheuchen)
9
2
6
Extra Mann zum Heubinden, Schobern, Grabenziehen und zur Erntearbeit
41
10
0
40 Acres zum Jaͤten mit der Hand, zu 4 Shill.
8
0
0
ditto ditto Turnips-Behauen zu 13 Shill.
26
0
0
ditto ditto Gerstenmaͤhen zu 4 Shill.
8
0
0
Aufbinden und Aufsezen ditto zu 5 Shill.
10
0
0
40 Acres Klee, zweimal Maͤhen, zu 8 Shill. 6 Den.
17
0
0
ditto Aufsteken und Einbringen zu 11 Shill. 6 Den.
23
0
0
40 Acres Weizen, fuͤr Ernte zu 15 Shill.
30
0
0
ditto ditto Hafer, fuͤr Maͤhen, zu 4 Shill.
8
0
0
Aufbinden und Aufsezen ditto, zu 4 Shill.
8
0
0
Extra Haͤnde fuͤr Duͤnger, Ausfahren, Ausbreiten, Umzaͤunen, Grabenziehen etc.
16
0
0
140 Quarters Weizen zum Dreschen mit der Hand zu 6 Shill.
42
0
0
200 ditto Gerste ditto zu 3 Shill.
30
0
0
ditto ditto Hafer ditto zu 3 Shill.
30
0
0
Unvorhergesehene Ausgaben
12
0
0
Same fuͤr 40 Acres Turnips zu 2 Shill.
4
0
0
ditto ditto Gerste zu 20 Shill.
40
0
0
ditto ditto Klee zu 14 Shill.
28
0
0
ditto ditto Weizen zu 30 Shill.
60
0
0
ditto ditto Hafer zu 20 Shill.
40
0
0
ditto fuͤr 20 Acres Stappel-Turnips zu 2 Sh.
2
0
0
ditto ditto Queken, zu 15 Shill.
15
0
0
Duͤnger fuͤr 30 Acres zu 5 Pfund 5 Shill. per Acre
157
10
0
–––––––––
–––––
–––––
Jahresausgabe
1962
18
0
Zu dieser Jahresausgabe per.
1962 Pfd. Sterl.
18 Shill.
0 Den.
die Kosten fuͤr Pferde, Geraͤthe etc.
646
0
0
–––––––––––––
–––––––
––––––
Total-Kapital und Jahresausgabe
2608
18
0
Von dieser Summe die jaͤhrlichen 5 pC. Interessen
130 Pfd. Sterl.
8 Shill.
11 Den.
geben mit der Jahresausgabe von
1962
18
0
–––––––––––––
–––––––
––––––
die Summe von
2093
6
11
Und diese Summe durch 210, durch die Zahl der Acres, getheilt, gibt Jahresausgabe fuͤr jeden Acre
9
19
4 1/2
Jaͤhrlicher Ertrag.
40 Acres Turnips, zu 3 Pfund per Acre (auf dem Felde abgeweidet)
120 Pfd. Str.
0 Shill.
0 Den.
ditto ditto Gerste (5 Quarters zu 40 Sh.) 10 Pfund
400
0
0
ditto ditto Klee (2 Ernten zu 2 1/2 Last zu 5 Pfund) 12 Pfund, 10 Shill.
500
0
0
ditto ditto Weizen (3 1/2 Quarters, zu 80 Shill.) 14 Pfund
560
0
0
ditto ditto Hafer (5 Quarters, zu 32 Shill.) 8 Pfund
320
0
0
20 Acres Stoppel-Turnips zu 20 Shill.
20
0
0
ditto ditto Queken zu 30 Shill.
30
0
0
80 Lasten Weizenstroh, verkauft zu 45 Shill.
180
0
0
–––––––––––
––––––
––––––
2130
0
0
–––––––––––
––––––
––––––
Diese Summe getheilt durch 210 gibt Jahresertrag per Acre
10
2
10 1/4
hiervon die Ausgabe abgezogen von
9
19
4 1/4
–––––––––––
––––––
––––––
gibt jaͤhrlichen Gewinn per Acre
0 Pfd. Str.
3 Shill.
6 Den.
Aus diesen Rechnungen erhellt also, daß, bei dem ersten Wechsel und nach dem
schottischen Systeme, ein Acre jaͤhrlich 58 Shilling Ertrag gibt,
waͤhrend bei dem zweiten Wechsel und nach dem englischen Systeme er nicht
mehr als 3 Shill., 6 Den. liefert. Der Unterschied ist also 54 Shill. 6 Den. Wenn
man hierzu noch die 4 Shill. 6 Den. rechnet, welche die Dreschmaschine als Gewinn
abwirft, so erhaͤlt man sogar 59 Shill. per Acre, als die Summe, um welche
die von mir befolgte Weise jaͤhrlich mehr, als die meiner Nachbarn, liefert.
Da jedoch der Gewinn von 3 Shill. 6 Den. per Acre, neben den gewoͤhnlichen
Interessen des Kapitales, sicher geringer ist, als der Paͤchter ihn wirklich
bezieht, so muß ich nothwendig auf einige Umstaͤnde aufmerksam machen, welche
den Gewinn derselben vermehren, und welche in obiger Rechnung nicht vorkommen. Die
meisten
Paͤchter in der Gegend besizen eine bedeutende Menge Wiesen oder alten
Graslandes, welches, bei obigen Ertrags-Werthen, mehr Gewinn abwirft als
Akerland, wenn es nach obigem Detaile bewirthschaftet wird. Ueberdieß sind auch die
sogenannten Kleinigkeiten eines Pachthofes hier nicht unbedeutend: Schweine,
Federvieh etc. geben vielen Gewinn. Was aber den Gewinn der Paͤchter in den
lezten Jahren am meisten vermehrte, war der sehr hohe Preis des Getreides: der Werth
der Kornfruͤchte uͤberhaupt, sieht gegenwaͤrtig um ein Drittel
hoͤher als er in obiger Rechnung angeschlagen ist; so daß ich unter allen
Verhaͤltnissen keine Ursache finde an der Genauigkeit meiner Rechnungen zu
zweifeln. Da in jedem Falle in beiden Rechnungen die Angaben auf denselben Daten
beruhen, so muß das Resultat nothwendig gleich genau ausfallen. Ich muß jedoch
bemerken, daß, da der Gewinn der Paͤchter von so vielen
Nebenumstaͤnden abhaͤngt, es unmoͤglich ist denselben durch
irgend eine Rechnung genau zu bestimmen. Ein groͤßerer oder geringerer Grad
von Geschiklichkeit und Aufmerksamkeit wird bedeutende Unterschiede in dem Gewinne
erzeugen. Man muß ferner noch bemerken, daß in diesem Viertel die Pachtguͤter
bei dem Antritte derselben sich gewoͤhnlich in einem sehr schlechten und
erschoͤpften Zustande befinden, und daß in dieser Hinsicht die Ernten oft
durch mehrere Jahre sehr schlecht ausfallen; dieser Umstand, und die waͤhrend
dieser Zeit noͤthigen Verbesserungen, verursachen oͤfters einen
Verlust von bedeutender Groͤße: man muß daher von dem jaͤhrlichen
Gewinne die Interessen abziehen.
Die groͤßte Schwierigkeit, auf welche ich bei dem Entwurfe der obigen
Rechnungen gestossen bin, war die Menge Strohes zu bestimmen, welches verkauft, und
den Betrag des Geldes, welches fuͤr Duͤnger bezahlt wurde. Bei dem
ersten Wechsel hat man angenommen, das die Haͤlfte der Gruͤnde
jaͤhrlich maͤßig geduͤngt wird; naͤmlich fuͤr
Turnips, Klee und Erdaͤpfel. Man hat angenommen, daß die 33 1/3 Acres
Gersten- und Haferstroh mit den 26 2/3 Weizenstroh verbraucht als Futter
fuͤr Hornvieh, als Streu fuͤr Pferde, als Deke auf Heuschober etc.
zugleich mit dem Ertrage des Futters Duͤnger genug fuͤr 40 Acres
erzeugen. Es bleibt also noch fuͤr 60 Acres zu sorgen, und diese werden, den
Acre zu 5 Pfund 5 Shill. gerechnet (denn fuͤr so viel kann man den
Duͤnger von London her auf dem Wasser erhalten), 315 Pfund kosten, wie in dem
Ueberschlage angegeben wurde. Von 40 Acres erhaͤlt man aber, wenn man das
Weizenstroh derselben verkauft, zu 4 Pfund 10 Shill., 180 Pfund an obiger Summe; folglich bleiben
135 Pfund als jaͤhrliche Ausgabe fuͤr diesen Artikel. Bei dem zweiten
Wechsel werden zwei Fuͤnftel der Gruͤnde jaͤhrlich
geduͤngt, naͤmlich 40 Acres Turnips und 40 Klee. Auch in diesem Falle
konnte man das Stroh von 80 Acres Gerste und Hafer, nach obiger Ansicht, fuͤr
hinreichend annehmen, um Duͤnger fuͤr 50 Acres zu erhalten, und da auf
diese Weise 30 noch zu duͤngen uͤbrig bleiben und zwar zu 5 Pfund 5
Shill., so betraͤgt der Aufwand an Duͤnger fuͤr diese 157 Pfund
10 Sh.; da aber 40 Acres Weizen an verkauftem Strohe (zu 4 Pfd. 10 Shill.) 180 Pfund
geben, so bleibt hier ein Gewinn am Strohe von 22 Pfund 10 Shill. Man wird bemerkt
haben, daß in der ersten Rechnung die getrillten Turnips um 10 Sh. per Acre
hoͤher gerechnet wurden als die in weiter Saat gebauten in der zweiten, und
diesen Unterschied zu Gunsten des Trillens wird jeder billig finden, der mit dem
hoͤheren Ertrage desselben bekannt ist. Wer nicht mit dem Klima dieses Landes
bekannt ist, wird glauben, daß man nach Wiken oder Queken, die man fuͤr
Gruͤnfutter abmaͤhen laͤßt, keine Turnips-Ernte mehr
erhalten kann; wenn man aber weiß, daß die beste Zeit zum Saͤen der Turnips
hier von Mitte bis Ende Julius ist, und daß in diesem Falle der Grund vollkommen
rein ist, so wird man dann nicht langer mehr irgend eine Schwierigkeit daran finden.
Den 24. April 1813.
Erlaͤuterungsschreiben von Ebendemselben.
Von den 60 Acres Stroh, die ich als bei Hause verbraucht angab, wurden die 26 2/3
Acres Weizen zu 3 Lasten von 11 Ztr. 2 Quarters 8 Pfund, oder zu 34 Ztr., 2
Quarters, 24 Pfund per Acre angegeben; und die 33 1/3 Acres Gerste und Hafer zu 2
1/2 Last oder 28 Ztr. 3 Quarters, 20 Pfd. Dieß gibt 163 Lasten, oder 94 Tonnen, 6
Ztr., 16 Pfund. Ueberdieß wurde vergessen zu bemerken, daß von den 40 Acres
Weizenstroh, welches um 4 Pfund 10 Shill. verkauft wurde, nur zwei Lasten des
verkaͤuflichsten als diese Summe ertragend angenommen wurden, so daß noch 40
Lasten, als aus eben dieser Quelle hervorgehend, zu obiger Summe hinzugerechnet
werden muͤssen, was also 203 Lasten, oder 117 Tonnen, 9 Ztr. gibt. Die Menge
Duͤngers, welche man fuͤr ein Acre braucht, ist, im Durchschnitte,
ungefaͤhr 12 Tonnen, naͤmlich 10 fuͤr Turnips, 10 fuͤr
Klee und 15 fuͤr Erdaͤpfel. Nach dieser Berechnung wuͤrden 40
Acres 466 2/3 Tonnen fordern, und diese kann man annehmen, daß obige 203 Lasten
Strohes auf folgende Weise liefern: 1tens fordern 8 Pferde taͤglich zwei
Buͤnde Strohes als Streu, oder jaͤhrlich ungefaͤhr 20 Lasten. Dieß
gibt, nebst dem an dieselben verfuͤtterten Heue, Klee und Korne
ungefaͤhr 69 Tonnen Duͤnger, oder Duͤnger auf 5 Acres. Von den
uͤbrigen 183 Lasten nimmt man 53 als Bedarf zum Eindeken der Hausschober, zur
Streue fuͤr Kuͤhe, Schweine etc. an und die uͤbrigen 130 sollen
als Futter verbraucht werden, so werden diese 183 auf diese Art verbrauchten Lasten
wenigstens 233 Tonnen Duͤnger geben, welcher auf 20 Acres hinreichen wird;
und der Gewinn am Futter wird die Mittel zur Herbeischaffung des Duͤngers auf
die noch uͤbrigen 15 Acres geben. Eine Last Stroh traͤgt wenigstens 12
Shill. 6 Den. als Futter fuͤr Hornvieh, und diese Summe gibt, bei 130, 81
Pfd. 5 Sh., oder 50 Shill. mehr, als man braucht um Duͤnger zu 5 Pfd. 5
Shill. auf 15 Acres zu kaufen. Bei dieser Erlaͤuterung der ersten Rechnung
uͤber diesen Gegenstand finde ich es nicht mehr nothwendig etwas uͤber
die zweite zu sagen, indem dieselben Bemerkungen auf beide paffen. Vielleicht ist es
aber nicht ganz am unrechten Orte, wenn ich bemerke, daß, obschon ich Ursache habe
zu glauben, daß obige Schaͤzung von 60 Acres Stroh als hinreichend zur
Erzeugung von Duͤnger auf obige Acres angesehen werden kann, ich jedoch, da
ich nicht Erfahrung genug habe um diese Angabe auf dem Probiersteine derselben zu
pruͤfen, die volle Genauigkeit derselben nicht verbuͤrge. Da jedoch
die Berechnungen dieser beiden Landwirthschafts-Systeme auf denselben Daten
beruhen, so hat dieß auf die aus der Vergleichung derselben abgezogenen Resultate
keinen Einfluß. Ihr etc.
Andr. Scott.