Titel: Beschreibung eines verbesserten Kugelgießers. Von Hrn. Ezechiel Baker aus London, Whitechapel-Road.
Fundstelle: Band 7, Jahrgang 1822, Nr. LXIX., S. 460
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LXIX. Beschreibung eines verbesserten Kugelgießers. Von Hrn. Ezechiel Baker aus London, Whitechapel-Road. Aus den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts, Manufactures et Commerce. In dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXXXIX. April 1822. Hr. Baker erhielt fuͤr diese Mittheilung die kleine oder silberne Vulcan-Medaille. Mit Abbildungen auf Tab. X. Baker's verbesserte Kugelgießer. Der Kugelgießer, welchen ich die Ehre habe vorzulegen, und den ich nach vieler Muͤhe und mit großen Auslagen endlich zu Stande brachte, hat. 1tens oben an seinem Kopfe eine viel groͤßere Vertiefung, und faßt folglich weit mehr geschmolzenes Blei, wodurch jene Hoͤhlung, welche sonst an den auf gewoͤhnliche Weise in Modeln gegossenen Kugeln immer sich findet, vermieden wird, die Kugeln also viel schoͤner werden. 2tens der staͤhlerne Schneider oben an dem Model ist eine wichtige Verbesserung an dem alten Schneider, wie man beim Abschneiden des Schweifes oder Halses der Kugel (the castable) mit diesem oder mit jenem sehr leicht gewaͤhren wird. Nach meiner Erfindung wird dieser Schweif mit einem Male rein weggepuzt, und die Kugel behaͤlt zugleich ihre kugelfoͤrmige Gestalt. Zeit und Muhe des sonst gewoͤhnlichen Abkneipens, Zupuzens, Abfeilens etc. wird also hier erspart, und die Kugel ist mit einem Druke fertig. Dieser doppelte Vortheil, die Kugeln so leicht und so genau zuzuschneiden, ist also offenbar, zumal bei Gewehren mit gezogenen Roͤhren, wo sie so genau als moͤglich seyn muͤssen. 3tens den Schneider gegenuͤber ist ein kleiner Becher angebracht, welcher die Kugel faßt, und das Abschneiden des Schweifel derselben erleichtert und befoͤrdert. 4tens unter dem Model ist ein fester Fuß, der sich gelegentlich einschrauben laͤßt, und wodurch die Kugeln noch leichter geschnitten werden koͤnnen, als wenn man sie bloß mit der Hand haͤlt. Erklaͤrung der Figuren. Fig. 13. Tab. X. ist der ganze Kugelgießer; aa sind die Kneiper von krumliniger Form; b ist eine sphaͤrische Vertiefung in dem Kopfe des Schrauben-Nietes, welches die beiden Haͤlften des Instrumentes zusammenhaͤlt, und durchaus concentrisch mit der Achse des Nietes. Die Kneiper und das Niet stehen so nahe an einander, daß der kugelfoͤrmige Meissel, welcher den Eindruk bildet, zugleich eine Hoͤhlung von gleicher Kruͤmmung auf der Oberflaͤche der Kneiper erzeugt. Fig. 14. u. 15. zeigen dieß deutlicher, wo die punktirten Linien den Schweif der Kugel darstellen. c sind die Kneiper nach der alten Vorrichtung. Fig. 16. stellt das Instrument von der Seite dar, und zeigt die große Weite der Vertiefung, durch welche das Blei in den Model gegossen wird, auch das Schrauben-Niet als die Achse der Bewegung. Fig. 17. stellt die beiden Haͤlften des Instrumentes aus einander gelegt dar. Es ist offenbar, daß, wenn der Schweif der Kugel durch die gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Schneider, die man als eine Flaͤche betrachten kann, welche in der Richtung einer Tangente auf die Oberflaͤche der Kugel wirkt, weggepuzt wird, ein Theil des Schweifes zuruͤk bleiben muß, und daß dadurch mehr Drehungen nothwendig werden, welche das Caliber der Kugel in eben dem Maße vermindern muͤssen. Diesen Nachtheil scheinen Hrn. Baker's neue Schneider, die wie ein Kreisbogen wirken, dessen Mittelpunkt zugleich der Mittelpunkt der Kugel ist, zu vermeidenSollte es nicht moͤglich seyn, bleierne Kugeln aus Bleistuͤken eben so leicht und wohlfeil, wie der Berchtesgadner und Salzburger die steinernen Kugeln aus Steingeroͤlle auf seinen sogenannten Schussermuͤhlen bereitet, ohne alles Gießen zu verfertigen? A. d. Ueb..

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