Titel: | Beschreibung der neuen Methode auf Elfenbein getriebene Arbeit zu verfertigen, worauf John Westwood, Künstler und allgemeiner Manufakturist zu Sheffield in der Grafschaft York am 4. Sept. 1813 ein Patent erhielt. |
Fundstelle: | Band 7, Jahrgang 1822, Nr. LXX., S. 462 |
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LXX.
Beschreibung der neuen Methode auf Elfenbein getriebene Arbeit zu verfertigen, worauf John Westwood, Künstler und allgemeiner Manufakturist zu Sheffield in der Grafschaft York am 4. Sept. 1813 ein Patent erhielt.
Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXXXIX. April 1822. S. 268.
Mit Abbildungen auf Tab. X.
Westwood's Methode auf Elfenbein getriebene Arbeit zu verfertigen.
Fig. 18.
stellt eine Presse dar, die bei uns gewoͤhnlich unter dem Namen Fliege
bekannt ist. Sie ist nach dem GrundsazeGundsaze einer Muͤnzpresse gebaut, sehr stark in ihrer Wirkung, und fodert oft, nach der
Groͤße und Tiefe der zu machenden Arbeit, zwei, auch drei Maͤnner zur
Bedienung.
Fig. 19. u.
20.
stellt Staͤmpel dar, auf deren oberem Theile, und gerade unter aa, die Zeichnung gravirt ist, die man
abpraͤgen will, und um welche Zeichnung der Stahl weggeschnitten und
weggefeilt ist, damit man ein Band darum anbringen kann.
Fig. 21.
zeigt ein solches Band. Den Staͤmpel Fig. 20, welchen ich den
unteren Staͤmpel nennen werde, lege ich zuerst unter den Preßstok, und seze
auf denselben ein hinlaͤnglich tiefes Band, um die Seiten des Elfenbeines,
auf welches ich praͤgen will, zu bedeken. Dann lege ich mein Elfenbein,
welches ich vorher vollkommen und gehoͤrig zugerichtet habe, in dieses auf
dem Staͤmpel Fig. 20. ruhende Band, wodurch es gegen alle Beschaͤdigung von
uͤbermaͤßigem Druke gesichert wird, und seze dann den Staͤmpel
Fig. 19.,
welchen ich den oberen Staͤmpel nenne, so auf, daß aa auf das Elfenbein zu stehen kommt. Die Kanten
dieses Staͤmpels gehen etwas in das Band hinein, und sind so weit abgefeilt,
daß sie mittelst des Drukes auf das Elfenbein gelangen koͤnnen. Hierauf lasse
ich die Schraube der Presse einmal oder oͤfter nieder, welche dann den
Schraubstok auf die Staͤmpel und auf das Elfenbein niederdruͤkt, und
den verlangten Abdruk hervorbringt, ohne daß das Elfenbein irgend einer anderen
Vorbereitung, als der oben angegebenen, bedarf. Nur wenn ich durchscheinendes
Elfenbein habe, welches gewoͤhnlich zu sproͤde ist, lege ich dasselbe
eine kurze Zeit vor dem Praͤgen in Wasser (im Winter in warmes, im Sommer in
kaltes). Ich treibe dann die Schraube auf, loͤse das Band ab, und das
Elfenbein faͤllt meistens schon heraus; sollte dieß jedoch nicht der Fall
seyn, so wird das Band entfernt und das Elfenbein mit einem Hammer
herausgeschlagen.
Fig. 22.
zeigt einen anderen Staͤmpel, mit einer Vertiefung unter b, die gerade die Groͤße und die Gestalt des
auszupraͤgenden Elfenbeines hat, und ein Viertel Zoll tief ist. Hier ist ein
Band uͤberfluͤssig, wenn das Elfenbein nicht uͤber 1/8 Zoll dik
ist, indem das uͤbrige Achtel hinreicht, einen Untersaz (hubb) oder ein Stuͤk Stahl aufzunehmen.
Fig. 23.
stellt einen solchen Untersaz dar, dessen Form jedoch nach dem Artikel, den man
pressen oder praͤgen will, z.B. Kaͤmme und Kaͤmm-Etuis,
Messerhefte, Rasiermessers hefte, Federmesserhefte u. d. gl. verschieden seyn kann.
Die Staͤmpel 19–20 sind von Eisen, und an dem praͤgenden Theile
gestaͤhlt, indem sie gehaͤrtet besser wirken, als wenn sie weich sind.
Auch der Staͤmpel 23 ist an seinem praͤgenden Theile gestaͤhlt,
obschon er auch weich gebraucht werden kann, jedoch mehr Reparatur noͤthig
macht. Die Form der Staͤmpel kann nach den verschiedenen
Gegenstaͤnden, die man praͤgen will, verschieden seyn: eben dieß gilt
auch von dem Bande, das durch jeden Ring an dem Staͤmpel ersezt werden
kann.