Titel: | Beschreibung der Verbesserung an Gefäßen zur Erhizung von Flüßigkeiten und Substanzen, worauf Karl Broderip, Gentleman in Great Portland-Street, County of Middlesex, dd. 5. Mai 1813 ein Patent erhielt. |
Fundstelle: | Band 8, Jahrgang 1822, Nr. XX., S. 144 |
Download: | XML |
XX.
Beschreibung der Verbesserung an Gefäßen zur Erhizung von Flüßigkeiten und Substanzen, worauf Karl Broderip, Gentleman in Great Portland-Street, County of Middlesex, dd. 5. Mai 1813 ein Patent erhielt.
Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXXXIX. April 1822.
Mit Abbildungen auf Tab. III.
Broderip über Gefäße zur Erhizung von Flüßigkeiten.
„Meine Erfindung besteht in Folgendem. Ich lasse den Boden meiner
Gefaͤße weder flach, noch durchaus konvex oder konkav, wie bisher
gewoͤhnlich, verfertigen, sondern in Hinsicht auf ihre innere und
aͤußere Flaͤche so bilden, daß sie zwei oder mehrere Troͤge
oder Hohlraͤume darstellen, welche tiefer, als der gewoͤhnliche
Boden liegen, gegen welche und gegen deren Zwischenraͤume die Hize und
die Feuerdaͤmpfe wirken koͤnnen. Diesen Troͤgen oder
Hohlraͤumen gebe ich irgend eine beliebige Form, obschon ich die
halbwalzenfoͤrmige, mit einem Abstande von ungefaͤhr einem Viertel
des Durchmessers des halben Cilinders zwischen jedem Paare derselben in der
Anwendung fuͤr die zwekmaͤßigste finde. In dem Falle, wo
dasjenige, was in den Gefaͤßen enthalten ist, umgeruͤhrt und in
Bewegung erhalten werden muß, bediene ich mich der Ketten oder Rechen, oder
aͤhnlicher Werkzeuge, welche innerhalb dieser Troͤge arbeiten; in
jedem Falle aber habe ich es gern, wenn das Gefaͤß nur zu einer geringen
Hoͤhe uͤber jenen Theil des Bodens gefuͤllt ist, der
zwischen diesen Troͤgen empor steigt, und wenn keine Seitenzuͤge
vorhanden sind, durch welche die Hize irgendwo an einer Stelle des
Gefaͤßes uͤber den in demselben enthaltenen Fluͤßigkeiten
oder Substanzen, die darin erhizt werden sollen, anschlagen kann. Dieser Boden
meiner Gefaͤße kann in verschiedener Richtung und in verschiedenen
Dimensionen, in Hinsicht seiner Theile, angebracht werden, je nachdem es die
Verhaͤltnisse des Ortes und der Zwek erfodern. Zur deutlicheren
Versinnlichung meiner Erfindung mag folgende Zeichnung dienen: Fig. 20, 21, 22. Tab.
III. Jede dieser Figuren stellt eine und dieselbe Blase, oder dasselbe
Distillir-Gefaͤß dar, so wie es in dem Ofen gehoͤrig
eingesezt ist, und dieselben Buchstaben bezeichnen diesselben Theile:
naͤmlich A den Feuerherd; B, B, B, B, B die Troͤge von
halbzilindrischer Form mit ihren Zwischenraͤumen zwischen denselben; C eine Mauer oder Brustwehr, um den Lauf der Flamme
oder der erhizten Daͤmpfe in dem Fortschreiten zu den entfernteren
Troͤgen zu daͤmmen, damit die Wirkung noch kraͤftiger wird.
G ist ein Quertrog, der mit jedem der anderen
Troͤge in Verbindung steht, und um welchen die Flamme oder die
Feuer-Daͤmpfe schlagen, wie sie unter den anderen Troͤgen
hervorkommen, und dann durch den Schornstein hinaus fahren. D ist das Aschenloch. E
der Hals oder die
Krone der Blase. F das Hauptloch. H der Schornstein.
Es ist nicht unumgaͤnglich noͤthig, daß die Troͤge und der
Feuerherd so gestellt seyn muͤssen, daß die Flamme oder die
Feuerdaͤmpfe quer nach der Richtung oder unter der Laͤnge der
Troͤge durchziehen; sie koͤnnen auch der Laͤnge der
Troͤge nach hinreichen, oder in irgend einer anderen Richtung, obschon ich
die hier dargestellte vorziehe.