Titel: | Ueber Verminderung der Reibung an Maschinen. Von Hrn. Thom. Gill. |
Fundstelle: | Band 8, Jahrgang 1822, Nr. XLIX., S. 391 |
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XLIX.
Ueber Verminderung der Reibung an Maschinen. Von Hrn. Thom. Gill.
In dessen technical Repository. Mai 1822. S. 341.Wir haben zwar erst
neulich einen Aufsaz des Hrn. White uͤber
diesen Gegenstand im 3 Heft des VII. Bd.
unseres polytechn. Journales mitgetheilt; allein die Sache ist zu wichtig, als
daß sie nicht von allen Seiten beschaut und besprochen werden sollte. A. d.
Ueb.
Mit Abbildungen auf Tab. VII.
Gill über Verminderung der Reibung an Maschinen.
Die zwei vorzuͤglichsten Quellen aller Reibung und des
hiedurch entstehenden Verlustes an Kraft bei den Maschinen sind die Abnuͤzung
der Zaͤhne an ihrem Raͤderwerke, in Folge der unzwekmaͤßigen
Form derselben, und das Reiben der Achsen auf ihren Lagern.
Es ist von der hoͤchsten Wichtigkeit, den wirkenden Flaͤchen der
Zaͤhne eines Rades, Triebstokes oder Zahnstokes etc. eine solche Form zu
geben, daß sie, in Folge derselben, sich mit der hoͤchsten Leichtigkeit
uͤber einander bewegen koͤnnen. Bei den Verfassern der verschiedenen
Elementar-Werke finden wir eine unendliche Mannigfaltigkeit der
widersprechendsten Meinungen uͤber die beßte Form der Zaͤhne zur
Erreichung dieses wuͤnschenswerthen Zwekes. Die Franzosen, welche ihrem
großen Mathematiker, Camus, in seinen uͤber diesen
Gegenstand verungluͤkten Ideen folgen, verderben die Zaͤhne ihrer
Raͤderwerke, und das große Ansehen des sel. Professors Robison hat, auch in England, uͤberall aͤhnliche Resultate
herbeigefuͤhrt, wo sein irriges Sistem in Bezug auf diesen Gegenstand angenommen wurde. Es ist
daher wahrlich hohe Zeit, daß man einmal zu richtigeren Ideen uͤber einen so
hoͤchst wichtigen Gegenstand gelangt, und daß die Kraͤfte unserer
Maschinen nicht mehr zum Verderben der Raͤderwerke derselben versplittert
werden, statt daß man dieselben gehoͤrig zur Erreichung der verschiedenen
Zweke, zu welchen sie bestimmt sind, anwendet. Wir glauben unserem großen
Manufaktur-Lande einen wesentlichen Dienst zu erweisen, wenn wir uns
bemuͤhen, durch Beschreibung der Methoden, deren sich unsere
vorzuͤglichsten Mechaniker, Boulton und Watt, Bramah, Madslay etc. seit
vielen Jahren mit dem beßten Erfolge, und mit der groͤßten Leichtigkeit
bedienen, alle Streit-Fragen uͤber diesen Gegenstand beizulegen.
Es gibt nur zwei krumme Linien, welche zu diesem Zweke taugen: die Cycloide und die Epicycloide.
Die Cycloide entsteht durch die Linie, welche ein in dem Umfange eines Kreises
befestigt gedachter Punkt waͤhrend der Bewegung des Kreises auf einer geraden
Linie beschreibt, oder ein auf einer geraden Linie befestigter Punkt, welche sich
auf einem Kreise bewegt. Diese Cycloide paßt fuͤr Zaͤhne der
Raͤder, welche in Zahnstoͤke eingreifen, oder, in jenen
Faͤllen, wo der eine Koͤrper sich in einem Kreise, der andere in einer
geraden Linie sich bewegt. Professor Robison irrte sich,
wo er glaubte, die Cycloide auf Zaͤhne von Raͤdern und
Triebstoͤken anwenden zu koͤnnen, welche beide sich im Kreise bewegen;
denn hier kann nur die Epicycloide angewendet werden.
Diese Epicycloide entsteht durch jene Linie, welche ein in dem Umfange eines Kreises
befestigt gedachter Punkt waͤhrend seiner Bewegung auf einem anderen Kreise
beschreibt. Camus hat die Epicycloide fuͤr die
Zaͤhne der Raͤder und Triebstoͤke gewaͤhlt; allein,
durch einen ungluͤklichen Zufall, bildet er diese Linie nicht auf die einfachste, und von
unseren beßten Mechanikern allgemein befolgte Weise, durch Umdrehung der Kreise der
ersten Durchmesser der Raͤder und der
Triebstoͤke auf einander, sondern er gibt sich die Muͤhe, die krummen
Linien der Zaͤhne seiner Raͤder zwischen einem Kreise des ersten Durchmessers des Rades und einem anderen, dessen
Halbmesser der Halbmesser des Triebstokes, und wieder umgekehrt eben so fuͤr seine
Triebstoͤke zu erzeugen: er gibt sich also doppelt Muͤhe, einzig und
allein um die Zaͤhne seines Raͤderwerkes zu verderben.
Nachdem wir nun diese Hauptmißgriffe angedeutet haben,
wollen wir zur Mittheilung eines solchen praktischen Unterrichtes uͤbergehen,
durch welchen jeder nur etwas gebildete Arbeiter im Stande seyn wird, die
Zaͤhne an den Raͤdern, Triebstoͤken und Zahnstoͤken auf
die beßte und einfachste Weise zu verfertigen, so wie naͤmlich das Resultat
vieljaͤhriger Erfahrung an großen Muͤhlwerken sie am vorteilhaftesten
zeigte, indem sie eine Reihe von Jahren uͤber, waͤhrend sie gebraucht
wurden, ihre urspruͤngliche Form nicht im Geringsten veraͤnderten, zum
deutlichen Beweise, daß diese Form allein die geeignete ist.
Im Jahre 1803, bald darauf, nachdem er Zeuge dieser wohlthaͤtigen Resultate
war, hat der Verfasser mit Vergnuͤgen die Gelegenheit benuͤzt, die ihm
der Herausgeber von Imison's Elements of Science et Art
darboth, einen Zusaz zu dem Werke beizufuͤgen, das Imison
urspruͤnglich unter dem Titel: The School of Arts
herausgab: der Kupferstich war, nach der Zeichnung des Verfassers, von Hrn. Lowry
gestochen, und hievon liegt hier ein genaues Contour bei.
Fig. 1. Tab.
VII. zeigt Theile eines Rades, und eines Triebstokes. AB ist die, durch punktirte Linien angezeigte Beruͤhrungs-Linie des Rades, und CD die Beruͤhrungs-Linie
des Triebstokes. Diese
Beruͤhrungs-Linien gehoͤren den
urspruͤnglichen Durchmessern an, nach welchen die Verhaͤltnisse und
Groͤßen des Rades und des Triebstokes berechnet werden. Jene Theile der
Zaͤhne, welche zwischen den Beruͤhrungs-Linien und den
Raͤndern des Rades und des Triebstokes zu liegen kommen, muͤßen
Halbmesser, oder zu Linien werden, welche von den Theilungs-Punkten in den
Beruͤhrungs-Linien zu den Mittelpunkten des Rades und des Triebstokes
gezogen werden. Die gekruͤmmten Theile uͤber den
Beruͤhrungs-Linien, welche bis an das Ende der Zaͤhne reichen,
muͤßen Theile von Epicysloiden seyn. Um diese zu erzeugen, lasse man zwei
Bogen-Ausschnitte oder Theile von Kreisen, welche mit den Halbmessern der
Beruͤhrungs-Linien gezogen wurden, auf einem ebenen Eichen-
oder anderem Brette zeichnen, das nicht weniger als einen halben Zoll dik ist, und
dann genau nach diesen krummen Linien saͤgen, oder auf irgend eine andere
Weise in diese Form bringen. Man vergleiche Fig. 2 und 3. Die erste von diesen
Figuren hat genau dieselbe Kruͤmmung mit der Beruͤhrungs-Linie
des Triebstokes CD, und die zweite dieselbe mit
dem Rade AB. Man lasse hierauf schief in jedes
derselben ein Loch bohren, das ungefaͤhr ein Viertelzoll von der Kante an
einer Seite anfaͤngt, und an der Kante der gegenuͤberstehenden Seite
sich endet. In jedes dieser Loͤcher muß ein Nagel bc eingetrieben werden, bis die Spize desselben
unten etwas hervorragt, wie bei EE. Diese Spize
muß dann zugefeilt werden, so daß sie genau in dem Umfange des Kreises bleibt, und
gerade lang genug ist, um einen Eindruk auf irgend einer unter ihr gestellte
Flaͤche hervorzubringen. Sie muß ferner zugerundet und kegelfoͤrmig
gemacht werden, so, daß sie eine glatte ebene Linie zu zeichnen vermag. Nachdem man
hierauf die Seiten oder kreisfoͤrmigen Kanten dieser Ausschnitte mit
gepuͤlvertem Harze gerieben hat, befestige man den Ausschnitt Fig. 2, auf der
Beruͤhrungs-Linie des Triebstokes, und bringe den zeichnenden Stift
des anderen Ausschnittes Fig. 3, nach und nach auf
alle Theilungen der Zaͤhne in der besagten Beruͤhrungs-Linie.
Man druͤke die Kante desselben dicht an die Kante des befestigten
Ausschnittes, und lasse sie sich um dieselbe, ohne daß sie auf die eine oder auf die
andere Seite glitscht, so lang herumdrehen, bis sie die fuͤr alle
Zaͤhne des Triebstokes geeigneten krummen Linien gezeichnet hat. Man nehme
hierauf den kleinen Ausschnitt von dem Triebstoke ab, und befestige den großen auf
der Beruͤhrungs-Linie des Rades, und fahre fort, die krummen Linien
der Zaͤhne des Rades mit dem zeichnenden Stifte in dem kleinen Ausschnitte
genau auf dieselbe Weise, wie bei dem Triebstoke die Zaͤhne des Triebstokes
beschrieben wurden, zu zeichnen. Die Zaͤhne an einem
Senkungs-Triebwerke (bevel geer) koͤnnen
gleichfalls zum Theile Halbmesser, zum Theile Epicycloiden seyn.
Wir wollen nun die Methode zeigen, nach welcher die Epicycloide auf die
Daͤumlinge (lifting-cocks or cams) bei
Schmiede-Haͤmmern, und aͤhnlichen Maschinen, angewendet werden
kann, wenn beide sich bewegende Koͤrper Kreisboͤgen beschreiben. Da in
diesem Falle nur ein Zahn oder Daͤumling auf einmal wirkt, haben wir nur zwei
Kreis-Ausschnitte zu bilden; den einen mit dem Halbmesser des Wellbaumes oder
der Stelle, wo der Daͤumling auf das Schwanz-Stuͤk des Hammers
zu wirken anfaͤngt (Fig. 4), und den anderen
mit einem Halbmesser, der der Entfernung der Achse des Hammers von dem obigen
Halbmesser gleich ist, wie AB. Man befestigt
hierauf den Kreis-Ausschnitt CD auf die
oben angegebene Weise auf einem Kreise von gleichem Halbmesser, welcher auf irgend
einer schiklichen ebenen Flaͤche aufgezogen ist, versieht den anderen
Ausschnitt, AB, mit einem zeichnenden Stifte, und
beschreibt sodann, auf die oben angegebene Weise, die auf die hebenden Daͤumlinge geeigneten
krummen Linien. Jener Theil des Schwanzes des Hammers, auf welchen sie wirken,
braucht nur flach gemacht, und in eine Linie gebracht zu werden, welche durch beide
Achsen laͤuft.
Fig. 5 stellt
Theile eines Zahnstokes und eines Triebstokes dar. CD ist der erste Durchmesser oder die Beruͤhrungs-Linie des
Triebstokes, und AB die
Beruͤhrungs-Linie des Zahnstokes. Die Seiten der Zaͤhne des
Triebstokes sind, von der Beruͤhrungs-Linie an, bis zu ihrem Grunde,
wie Halbmesser geformt, wie in Fig. 1, und die Seiten der
Zaͤhne des Zahnstokes unter der Beruͤhrungs-Linie sind gerade
Linien, welche auf die Beruͤhrungs-Linie senkrecht stehen. Die
gekruͤmmten Theile der Zaͤhne an dem Triebstoke, wie an dem Zahnstoke,
werden in Form einer Cycloide auf folgende Weise
gebildet. Man versieht sich mit einem Kreis-Ausschnitte von gleichem
Halbmesser mit der Beruͤhrungs-Linie des Triebstokes, und mit einem
geraden Lineale. Beide muͤßen an ihren Kanten den zeichnenden Stift
fuͤhren. Man befestige hierauf den Kreis-Ausschnitt auf der
Beruͤhrungs-Linie des Triebstokes, und zeichne alle die
gekruͤmmten Theile der Zaͤhne des Triebstokes, indem man den
zeichnenden Stift an die Kante des Lineales anlegt, und nach und nach in alle
Theilungen der Beruͤhrungs-Linie des Triebstokes bringt, und auf eine
oder die andere Seite des Kreis-Ausschnittes, ohne zu glitschen, hinrollt.
Man befestige ferner das Lineal auf der ersten Linie, oder auf der
Beruͤhrungs-Linie des Zahnstokes, nehme den Ausschnitt von dem
Triebstoke herab, bringe den zeichnenden Stift in die Eintheilungen der
Beruͤhrungs-Linie des Zahnstokes, und rolle denselben, wie oben gesagt
wurde, auf dem Lineale nach einer oder nach der anderen Seite so lang, bis auf diese
Weise alle krummen Linien der Zaͤhne des Zahnstokes gezeichnet sind.
Fig. 6 stellt
Theile einer Stampfe in einem Pochwerke einer Pulver-Muͤhle oder Hanfbreche vor, und
den Schaft derselben mit den Daͤumlingen. AB ist eine Linie, welche mit jenem Theile des Armes der Stampfe
korrespondirt, auf welchen die hebenden Daͤumlinge zuerst wirken. CD ist die Beruͤhrungs-Linie der
Achse, oder der Grund der krummen Linien, welche die Daͤumlinge bilden. In
diesem Falle ist es nicht noͤthig, daß man sich die Muͤhe gibt, und
Ausschnitte verfertigt. Man begnuͤgt sich damit, daß man einen Theil eines
Kreises mit dem Halbmesser der besagten Beruͤhrungs-Linie auf irgend
einem Brette beschreibt, und mehrere kleine Naͤgel oder Zweke in diesen
Kreisbogen so einschlaͤgt, daß sie ungefaͤhr einen halben Zoll
uͤber das Brett hervorragen. Dann befestigt man einen Faden an dem
aͤußersten Nagel, und macht an dem anderen Ende desselben eine Schleife, in
welche man einen zeichnenden Stift, oder einen Bleistift E stekt; man spannt diesen Faden straff an, und macht auf diese Weise aus
ihm Tangenten auf den Bogen CD. Auf diese Weise
wird der zeichnende Stift auf dem flachen Brette eine krumme Linie beschreiben, die
ein Theil einer Cycloide, und die geeignete Form fuͤr die Daͤumlinge
des Wellbaumes ist. Der Arm der Stampfe muß dort, wo der Daͤumling auf ihn
wirkt, flach, und so gestellt seyn, daß, in dem Augenblike, wo der Daͤumling
zuerst auf ihn wirkt, er in eine nach dem Mittelpunkte, des Wellbaumes hin
gerichtete Linie zu liegen kommt.
Wie man Patronen verfertigen kann, um sich die Anwendung der Cycloide und Epicycloide auf die Zaͤhne der Raͤder und Triebstoͤke
zu erleichtern.
Da es in jedem Falle langweilig, und in einigen Faͤllen sogar
unmoͤglich ist, diese krummen Linien auf jedem Zahne eines Rades oder
Triebstokes aufzuzeichnen, wollen wir hier eine leichte Methode angeben, wie man
sich eine Patrone oder einen Muster-Zahn verfertigen, und diese Patrone mit
Leichtigkeit nicht
nur auf die großen Raͤder und Triebstoͤke von Muͤhlen, sondern
auch auf die Zaͤhne der kleineren Raͤder an
Baumwollen-Spinmaschinen, bei Stok- und Sakuhren etc. anwenden
kann.
Nachdem man die Halbmesser der Beruͤhrungs-Linien bestimmt, und mit
denselben korrespondirende Ausschnitte vorgerichtet hat, nachdem man ferner noch die
Hoͤhe und Tiefe der Zaͤhne bestimmt, und die
Beruͤhrungs-Linien in Zaͤhne und in Raͤume getheilt hat,
nimmt man, fuͤr Raͤder und Triebstoͤke, statt daß man die
Ausschnitte unmittelbar auf die Raͤder und Triebstoͤke selbst
auflegte, eine Messing- oder andere schikliche Metall Platte, aa in Fig. 7, und befestigt sie
(mittelst Stiften, die durch Loͤcher in ihren Eken gestekt werden,) auf
irgend einem flachen Brette, und beschreibt dann auf derselben mittelst eines
Zirkels oder Stok-Zirkels die mit dem ersten Durchmesser oder mit der
Beruͤhrungs-Linie, und den Spizen und dem Grunde der Zaͤhne
korrespondirenden Linien. Man befestigt hierauf die korrespondirenden Ausschnitte
auf ihren korrespondirenden Beruͤhrungs-Linien, und beschreibt mit dem
in dem anderen Ausschnitte befestigten Stifte jenen Theil der Epicycloide, welcher
von der Beruͤhrungs-Linie bis an die Spize der Zaͤhne reicht.
Nachdem hierauf die befestigten Ausschnitte abgenommen wurden, zieht man von dem
Anfange der krummen Linie in der Beruͤhrungs-Linie bis an den Grund
der Zaͤhne einen Halbmesser; und, nachdem man die Metallplatte von dem Brette
abgenommen hat, feilt oder formt man eine Kante derselben von b bis b genau nach diesen gezogenen Linien,
und eben so die obere und untere Kante nach den darauf beschriebenen
Kreisboͤgen. Das besondere Stuͤk von c bis
cWir sehen
nur ein c im Originale. A. d. Ueb.
kann gleichfalls entfernt werden. Man nehme sodann ein Brett (oder, bei kleineren Werken) ein
Stuͤk Metall von gehoͤriger Dike und Breite, und von solcher
Laͤnge, daß es wenigstens uͤber zwei Zaͤhne reicht, beschreibe
auf demselben einen Kreisbogen dd, dessen
Halbmesser genau der Spize der Zaͤhne gleich ist, und nachdem man ein Ende
desselben von b bis d
gespalten hat, befestige man in diesem Spalte die obenerwaͤhnte Metallplatte
mit jenem Theile, mit welchem sie uͤber die Linie bd hervorragt, wohl beachtend, daß sie so in den
Spalt paßt, daß sie genau mit der Lage korrespondirt, in welcher sie erzeugt wurde;
d.h., daß der Halbmesser der Patrone genau nach dem Mittelpunkte des Kreisbogens dd des so gespaltenen Stuͤkes Holzes
hinsieht, und der aͤhnliche Bogen bd der
Patrone mit diesem Bogen in Beruͤhrung steht. In dieser Lage muß sie sodann
mittelst Loͤcher, die man durch beide Stuͤke bohrt, und vernietet,
befestigt werden, und dadurch eine hervorstehende Schulter an jeder Seite der
Patrone bilden, wie Fig. 8 zeigt. Wenn hierauf die Spizen der Zaͤhne nach ihrem
gehoͤrigen Durchmesser zugedreht sind, darf man bloß die gehoͤrige
Patrone an jede Theilung in ihrer ersten oder Beruͤhrungs-Linie
anlegen, und, indem man zugleich die Schulter derselben auf den Spizen der
Zaͤhne ruhen laͤßt, mittelst zweier Operationen (indem man
naͤmlich mit den Seiten der Patrone abwechselt) die genaue Figur eines jeden
Zahnes auf seine beiden Enden zeichnen, und die Zaͤhne hernach nach dieser
Figur zuformen.
Bei Zahnstoͤken hat dasselbe Verfahren Statt, nur mit der Ausnahme, daß hier
auf der auf der Metallplatte gezogenen ersten oder Beruͤhrungs-Linie
ein gerades Lineal befestigt werden muß, und dann muß jener Theil der Cycloide,
welcher von der Beruͤhrungs-Linie bis an die Spize der Zaͤhne
reicht, mittelst eines in dem Kreis-Segmente, welches mit der
Beruͤhrungs-Linie des Triebstokes, der in den Zahnstok eingreift,
korrespondirt, befestigten zeichnenden Stiftes erzeugt werden. Nachdem dieß geschehen ist, muß
das Lineal abgenommen, und eine Linie unter rechten Winkeln von der
Beruͤhrungs-Linie auf den Grund der Zaͤhne gezogen werden.
Nachdem man hierauf die Kante der Metallplatte nach der besagten krummen und geraden
Linie zugeformt hat, muß sie in eine Spalte eingepaßt werden, welche in ein Lineal
von gehoͤriger Dike gemacht wird, um zu jeder Seite eine Schulter
uͤbrig zu lassen, so daß, wenn sie, auf die Spizen der Zaͤhne des
Zahnstokes gelegt wird, ihre urspruͤngliche Linie mit jener der Zaͤhne
am Zahnstoke korrespondirt, wodurch, mittelst zweier Operationen, die Figur der
Zaͤhne auf ihren Enden auf dieselbe Weise, wie die der Zaͤhne und
Triebstoͤke, aufgezeichnet werden kann.