Titel: | Eine Verbesserung an Forte-Pianos, und anderen besaiteten Instrumenten, worauf Herr Robert Wornum, Forte-Piano-Macher in Wigmore-Street, Cavendish-Square, Middlessex, den 13. Mai 1820 ein Patent erhielt. |
Fundstelle: | Band 8, Jahrgang 1822, Nr. LVI., S. 440 |
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LVI.
Eine Verbesserung an Forte-Pianos, und anderen besaiteten Instrumenten, worauf Herr Robert Wornum, Forte-Piano-Macher in Wigmore-Street, Cavendish-Square, Middlessex, den 13. Mai 1820 ein Patent erhielt.
Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. Nr. 242. Juli 1822. S. 91.
Wornum über Verbesserung an Forte-Pianos.
Man nehme ein Cabinett-Forte-Piano, und bestimme
die Laͤnge, die man der laͤngsten Baß-Saite an demselben geben
will. Diese Laͤnge trage man auf ein Monochord uͤber, und nachdem man
die Staͤrke und die Spannung einer Saite von dieser Laͤnge, (die von
der Willkuͤhr und Erfahrung des Forte-Piano-Machers abhaͤngt) bestimmt hat,
spanne oder stimme man die gewaͤhlte Saite auf dem Monochord, und
hoͤre, mit welchem Tone auf einem wohlgestimmten Piano-Forte sie im
Einklange ist. Nachdem dieser Ton bestimmt ist, schlage man den naͤchst
hoͤheren auf dem Forte-Piano an, und ruͤke den Stellsattel am
Monochorde so lang, bis die Saite auf diesem mit jener am Forte-Piano im
Einklange ist, und fahre so fort, bis alle Toͤne einer Oktave bestimmt sind.
Man trage dann diese Laͤngen auf einem Stabe auf, und halbire fuͤr
alle correspondirenden noch fehlenden hoͤheren Toͤne diese
verschiedenen Laͤngen bis man in eine andere Oktave kommt, und so fahre man
fuͤr alle uͤbrige Oktaven, so viel man deren bedarf, immer von der
lezten Oktave aus halbirend, fort.
Bei uͤbersponnenen Saiten ist ein anderes Verfahren noͤthig. Man
bestimme zuerst die Laͤnge der laͤngsten besponnenen Saite, und
fuͤhre von dieser eine Linie zur laͤngsten Baß-Saite, und auf
diese Weise hat man die verschiedenen Laͤngen der besponnenen Saiten. Hierauf
muß man das Gewicht bestimmen, welches die laͤngste Baß-Saite auf ihre
gehoͤrige Stimme bringt, und mit diesem Gewichte muͤßen alle
uͤbrige uͤbersponnene Saiten versucht werden; d.h., man muß
duͤnneren oder dikeren Draht nehmen, bis dieses Gewicht jeden Ton, bei
gegebener Laͤnge, zu seiner gehoͤrigen Stimmung bringt. Anfangs
muͤßen allerdings einige Saiten weit uͤbersponnen seyn; es ist aber
gut, so bald als moͤglich zu den enger uͤbersponnenen uͤber zu
gehen, welche nothwendig lediglich von der Feinheit ihres Drahtes
abhaͤngen.
Die auf diese Weise gebildete Scale muß durchaus mit einem und demselben Caliber von
Stahl-Draht gestimmt werden. Das Caliber mag auf verschiedenen Instrumenten
verschieden seyn, darf es aber nie auf einem und demselben Instrumente seyn, indem
zwei verschiedene Draht-Sorten augenbliklich die Gleichheit der Spannung
zerstoͤren wuͤrden.