Titel: | Neue und wohlfeile Schiffs-Pumpe. Von Hrn. Jak. Perkins. Esqu. |
Fundstelle: | Band 9, Jahrgang 1822, Nr. XLII., S. 312 |
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XLII.
Neue und wohlfeile Schiffs-Pumpe. Von Hrn. Jak. Perkins. Esqu.
Aus den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts, in Hrn. Gill's technical Repository. Juni 1822. S. 420.
Mit Abbildungen auf Tab. IV.
Hr. Perkins erhielt fuͤr diese Erfindung die goldene Medaille.
Perkins neue und wohlfeile Schiffs-Pumpe.
Diese Pumpe laͤßt sich auf der Stelle durch jeden
Schiffs-Zimmermann aus Materialien verfertigen, die auf jedem Schiffe
vorraͤthig sind, (naͤmlich Bretter, Leder, Naͤgel, grobes
leinen Zeug, Theer) ohne daß man erst noͤthig haͤtte, eine
Roͤhre, wie gewoͤhnlich, zu bohren; der Staͤmpel und die
Klappen sind hoͤchst einfach, und lassen dem Wasser weiten Durchgang. Diese
Pumpe taugt aber nichts bloß auf Schiffen allein, (ein amerikanisches Schiff, das
einen Lek erhielt, rettete sich durch schnelle Verfertigung dieser Pumpen vor dem
Untergange) sondern uͤberall, wo man zur Foͤrderung des Wassers auf
eine nicht sehr bedeutende Hoͤhe, wie bei dem Austroknen von Gruͤnden,
bei Waͤsserung derselben, beim Wasserbau u. d. gl. wohlfeiler Pumpen
bedarf.
Fig. 15 Tab.
IV. ist ein Seiten-Durchschnitt dieser Pumpe.
Fig. 16 ein
Diagonal-Durchschnitt.
AA ist der Koͤrper der Pumpe in Fig. 15 und
16.
CC die Staͤmpel-Stange.
DD die oberen EE die unteren
Klappen.
Fig. 17 die
Klappen: B die obere, F die
untere.
Fig. 18 das obere Fig. 19 das untere
Ende des Koͤrpers der Pumpe.
Die punctirten Linien zeigen die Stelle an, von welcher die Durchschnitte in Fig. 1 und 2 genommen
sind.
Diese Pumpe wird auf folgende Weise verfertigt. Man nimmt vier Stuͤke
Fichten-Bretter von gehoͤriger Laͤnge und Breite, und nagelt
sie so zusammen, daß sie eine vierekige Roͤhre bilden. Diese Roͤhre
wird mit in Theer getauchtem Hanfe bedekt. Auf diese Roͤhre werden sodann
vier andere Bretter so aufgenagelt, daß die Gefuͤge wechseln, wie Fig. 18 und
10
zeigen, und auf diese eine dritte Lage von Brettern: hiemit ist der Koͤrper
der Pumpe fertig, wenn sie von gewoͤhnlicher Weite (5 Zoll) ist. Wenn sie
aber groͤßer waͤre, so muß sie noch durch eine Lage von Brettern
verstaͤrkt werden. Die Form der Klappen zeigt Fig. 17. Statt des oberen
Ventiles, an der gewoͤhnlichen Pumpe sind hier zwei gleichschenkelig
dreiekige Klappen, deren Seiten doppelt so lang als die Grund-Linie derselben
sind, mit Leder an zwei vierekige, wo moͤglich harte, Brettchen befestigt.
Diese zwei Brettchen, mit welchen die Klappen verbunden sind, spielen diagonal in
der Pumpe, wie Fig.
15 und 16 zeigen. Zwischen diesen zwei Brettchen ist die, gleichfalls aus einem
Fichten-Brette verfertigte, Staͤmpel-Stange angenagelt. Das
Leder, welches die Verbindung bildet, muß uͤber die Seiten der Klappen sich
erstreken, so daß dasselbe den Schließer bildet, in dem die Klappen schief in den
Winkeln der Pumpe liegen. Die innere Seite der Klappen kann, wenn moͤglich,
mit einer Blei-Platte uͤberzogen werden, muß aber in jedem Falle so
viele Naͤgel bekommen, als die Klappen, ohne dadurch geschwaͤcht zu
werden, fassen koͤnnen. Die oberen Klappen sind mit einem Sperrfaden versehen, (Fig. 17 Klappe
B) um die Reibung derselben an der inneren Seite der
Pumpe zu vermeiden: diese Sperre, die aus einer kleinen Schnur gemacht werden kann,
ist fuͤr die leichtere Bewegung der Pumpe hoͤchst wichtig, und muß so
vorgerichtet werden, daß die Klappen nicht an den Seiten der Pumpe anliegen
koͤnnen: das Leder allem darf die Pumpe beruͤhren. Die unteren am
Grunde der Pumpe angebrachten Klappen sind den oberen aͤhnlich, nur haben sie
weder Stange noch Sperre. Zwischen den unteren Klappen muß, wenn kein Eisen oder
Kupferblech von Haͤnden ist, ein Stuͤk hartes Holz angebracht werden,
um die Klappen offen zu halten. (Siehe Fig. 17 Klappe F.)
Diese Pumpe arbeitet sehr leicht, da der Wasser-Weg bei diesen Klappen viel
groͤßer ist, als bei den gewoͤhnlichen Ventilen. Sie sezt nicht aus,
weil das Wasser unter den Klappen oder Ventilen nicht duͤnn gezogen wird;
denn der Wassers Weg kann so zusammengezogen werden, daß er selbst Eisen aufziehen
kann; wenn die Pumpe aber unten weiter wird, ist diesem abgeholfen.