Titel: | Verbesserung an Dampfbädern, wodurch die Hize besser regulirt wird, und die Bäder leichter tragbar werden, und worauf Thomas Gauntlett zu Bath, in Sommersetshire, im August 1822, ein Patent erhielt. |
Fundstelle: | Band 10, Jahrgang 1823, Nr. LXXVII., S. 447 |
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LXXVII.
Verbesserung an Dampfbädern, wodurch die Hize besser regulirt wird, und die Bäder leichter tragbar werden, und worauf Thomas Gauntlett zu Bath, in Sommersetshire, im August 1822, ein Patent erhielt.
Aus dem London Journal of Arts et Sciences. N. 24. S. 282.
Mit Abbildungen auf Tab. IX.
Gauntlett 's Verbesserungen an Dampfbädern.
Diese Verbesserung besteht in einem tragbaren Apparate zu
einem Dampfbade, wodurch der Dampf entweder an dem ganzen Koͤrper, oder an
irgend einem Theile des Kranken angebracht werden kann. Fig. 45. Tab. IX. zeigt
denselben im Gange. a ist ein kleiner Kessel, der
ungefaͤhr 1 Gallon (etwas mehr als 3 Wiener-Maß) haͤlt, und auf das
gewoͤhnliche Kaminfeuer in der Stube gestellt wird. b, ist eine gekruͤmmte Roͤhre, die von dem Dekel des Kessels
in einen Behaͤlter c geht, der die Groͤße
und Form eines kleinen Theetopfes besizt; durch diesen Behaͤlter geht der
Dampf, und wird aus demselben in das Bad ausgelassen. In diesen Behaͤlter
kann zugleich irgend etwas von einer fluͤchtigen Materie gethan werden, auf
welche der Dampf bei seinem Durchgange wirkt, dieselbe in Dampf-Gestalt verwandelt,
und dann entweder bei dem Spunde oder bei den anderen Oeffnungen des
Behaͤlters mit sich fort hinausreißt. Der Dampf kann mittelst des Griffes d entweder von dem Patienten selbst, oder von einem
Gehuͤlfen an den leidenden Theil geleitet werden. e ist ein Gestell, an welchem eine Art von glokenfoͤrmigem Hute,
oder eine Art Zeltes aus Flanell und Canevaß haͤngt, und mittelst eines
Reifens und einiger Schnuͤre ausgespannt ist. Dieser Hut, der hier in
punctirten Linien angedeutet ist, umhuͤllt den Patienten, der auf einer Art von Feldsessel unter
demselben sizt. Da dieser Hut sowohl oben als an den Seiten einige Oeffnungen hat,
so bleibt der Kopf des Kranken von der Einwirkung der Daͤmpfe freiDaß dieses nicht so ist, bedarf wohl keiner Erinnerung. A. d. Ueb.. Eben so kann auch jedes einzelne Glied unter diesen Hut gebracht
werden.
Fig. 46 ist
ein Durchschnitt des Dekels des Kessels a, in welchem
zugleich der Bau der Sicherheits-Klappe und der Roͤhre, durch welche der
Dampf ausstroͤmt, dargestellt ist. An diese Roͤhre kann sodann eine
andere von beliebiger Laͤnge, wie Fig. 45. zeigt,
angebracht werden.
Fig. 47 ist
ein Durchschnitt des Behaͤlters c, in welchem man
den Schraubenpfropf sieht, wodurch die Ausstroͤmung des Dampfes regulirt
wird. Der Dampf tritt in den Behaͤlter durch die Roͤhre b, steigt durch den hohlen Schraubenpropf hinauf, und
entweicht durch die kleinen Loͤcher in den hohlen Raum um den Pfropf, von wo
aus er sich, wie die strahlenfoͤrmigen punctirten Linien zeigen, in den
inneren Raum unter dem Hute oder in dem Zelte vertheilt, und denselben
fuͤllt. Die Weite dieser Loͤcher kann durch das Auf- oder
Niederschrauben des Schraubenpfropfes, welcher durch den Griff und das
Universal-Gelenk g gedreht wird, vergroͤßert oder
verkleinert werden.
Um einen Dampfstrom auf die Fuͤße des Kranken zu leiten, was oͤfters
sehr noͤthig ist, ist, rings um den Propf, ein Canal geschnitten, der sich so
herumwindet, daß er immer der Ausspriz-Roͤhre h
gegenuͤber steht. Auf diese Weise faͤhrt immer eine gewisse Menge
Dampfes bei h heraus, die Oeffnung mag weit oder eng
offen stehen. Der Behaͤlter c wird auf einem
zinnernen Teller gestellt, um das Wasser aufzufangen, welches allenfalls durch
Verdichtung der Daͤmpfe sich bilden sollte.
Das Gestell e ist mit Schraubengewinden versehen, damit
man dasselbe leichter zusammenlegen kann. So laͤßt sich der ganze Apparat in
einem kleinen Futterale leicht aus einem Hause in das andere bringen. Die
Materialien, woraus dieser Apparat verfertigt wird, so wie die Groͤße der
einzelnen Theile desselben haͤngt von dem Gutbefinden desjenigen ab, der ihn
bei Moody und Comp. zu Bath verfertigen laͤßt.