Titel: | Verbesserung an den Balken zu Dächern und anderen Zweken, worauf Rich. Joh. Tomlinson im November 1821 ein Patent erhielt. |
Fundstelle: | Band 10, Jahrgang 1823, Nr. LXXXI., S. 457 |
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LXXXI.
Verbesserung an den Balken zu Dächern und anderen Zweken, worauf Rich. Joh. Tomlinson im November 1821 ein Patent erhielt.
Aus dem London Journal of Arts et Sciences. N. XXI. S. 124.
Mit Abbildungen auf Tabelle IX.
Tomlinson's Verbesserung an den Balken zu Dächern.
Diese Erfindung besteht in einer neuen Art von Verbindung gewisser gerader und
krummer Eisenstangen, um dadurch ein eisernes Dach von jeder beliebigen Spannung
ohne irgend eine Stuͤze zu erhalten, indem es auf den Seiten ruht, und von
Ruhebalken beschraͤnkt wird.
Fig. 28 zeigt
einen solchen Balken von der Seite. a ist die
Mittelplatte von Gußeisen, b und c sind die zwei Buͤchsen-Verbindungen gleichfalls von Gußeisen.
Diese Buͤchsen bilden die Seitenstuͤzen fuͤr die Krummen oder
die Boͤgen, indem Einsaͤze in denselben zur Aufnahme der
gekruͤmmten Stangen gegossen sind. b ist eine
einfache Buͤchsenverbindung, in welcher der Balken sich endet; c eine doppelte solche Buͤchsenverbindung, aus
deren gegenuͤberstehender Seite der Balken verlaͤngert werden kann.
Die gekruͤmmten Stangen rr sind von
geschlagenem Eisen, drei Zoll hoch und drei Achtel dik. d ist die Spannungs-Stange, mit Schwalbenschweif-Enden, die in
correspondirende Schwalbenschweif-Ausschnitte in den Vereinigungs-Buͤchsen b und c passen.
Wenn man die Theile dieses Balkens zusammensezt, muß die Mittelplatte a mit den beiden Vereinigungs-Buͤchsen b und c in gehoͤriger
Entfernung in eine und dieselbe Ebene gebracht werden. Die gerade Spannungs-Stange
d wird dann befestigt und uͤber diese kommen
die gewoͤlbten Stangen rr, welche wie
Kreisausschnitte gebildet seyn muͤssen. Hinter diesen werden die
Fuͤllungsstuͤke ff eingelassen, die
breite Stangen von geschlagenem Eisen, welche drei Achtel Zoll dik und neun und
einen halben Zoll breit sind, mit Keilstuͤken an den Enden. An den Kanten der
Vereinigungs-Buͤchsen b und c sind kleine Vorspraͤnge ee, um das Aufsteigen der Stangen zu hindern, und
zugleich auch die schiefen Flaͤchen an den Seiten dieser
Vereinigungs-Buͤchsen vor dem Sinken zu bewahren.
Wenn nun, nach dieser Vorbereitung, der Balken, wie Fig. 29 zeigt, umgekehrt
wird, kann man die gekruͤmmten Stangen gg
einlassen, deren Enden in Vertiefungen aufgenommen werden, die sich
ruͤkwaͤrts in der Mittelplatte a und in
den Verbindungs-Buͤchsen b und c befinden. Alle diese Stangen, Buͤchsen und
Platten koͤnnen nun mit Bolzen, Stiften oder Schrauben aneinander befestigt,
und so der Balken vollendet werden.
Man sieht hieraus, daß man mittelst dieser Verbindungs-Buͤchsen und
Mittelplatten, wenn man sie regelmaͤßig auf einander folgen laͤßt, dem
Balken irgend eine beliebige Laͤnge geben kann. In der Platte, wie in den
Verbindungs-Buͤchsen, sind Vertiefungen ss
zur Aufnahme von Stangen angebracht, die als Querbalken dienen sollen: auf diese
Weise werden naͤmlich die Balken unter einander so verbunden, daß sie das
Geruͤst zu dem verlangten Dache bilden. Fig. 30, 31, 32 sind Durchschnitte
jener Verbindungs-Buͤchsen und Platten, unter welche sie hingezeichnet
sind.
Hr. Tomlinson behaͤlt sich das Recht bevor, statt
des Eisens auch anderes Material zu benuͤzen.