Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 10, Jahrgang 1823, Nr. XCII., S. 504 |
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XCII.
Miszellen.
Miszellen.
Alphabetisches Verzeichniß der Brevets d'invention (B. I.) de perfectionnement, (B. 6.) und d' importation (B. Imp.), welche in Frankreich im J. 1822 ertheilt wurden. Aus dem Bulletin de la Sociétè d' Encouragement pour l'Industrie nationale. N. 222. S. 450.
Andrè (Ch.)
zu Suze-la-Rousse, Dpt. Drome; auf eine neue hydraulische Maschine. (B. I.) dd. 21.
Jun. auf 10 Jahre.
Andrieux (C. J.)Paris rue du Petit-Reposoir, N. 32 Dt. Seine: auf eine
Maschine zum Reinigen der Weber-Distel (B. Imp.) dd.
30. Maͤrz auf 5 Jahre.
Attanoux (J. J.)Roquebrune, Dt. Var; auf eine neue Pflugschar, die an allen Pfluͤgen der
ehemaligen Provence angewendet werden kann. (B. I.) dd. 14. Maͤrz auf 10
Jahre.
Bancel (P.)St. Sharmond, Dpt. Loire: auf ein neues Verfahren, Seide, Baumwolle und Garn
zuzurichten, um daraus glatte und faconnirte Zeuge und Baͤnder zu
verfertigen (B. I. P.) dd. 22. Nov. auf 5 Jahre.
Barrez s. Julienne.
Bauduin Kamenne (G.
J.), Sedann, Dt. Ardennes: auf Maschinen zur Zurichtung der Haare
und anderer Materialien, die zu Sahlleisten taugen, und zum Spinnen und Dupliren
derselben durch gleichzeitige und anhaltende Bewegung (B. I. P.) dd. 4. Mai
auf 10 Jahre.
Bazin (N. J.)Paris, rue St. Denis, N. 268, Dt. Seine: auf einen
Schminkteig fuͤr die Haut, den er Axerasine
nennt (B. I.) dd. 21. Dec. auf 6 Jahre.
Beels s. Reumont.
Bégou (J.)La Chapelle St. Denis, Dt. Seine: auf ein Verfahren, gegossene Gewichte zu poliren
und zu verzinnen (B. I.) dd. 19. Jul. auf 5 Jahre.
Bernardiere, (H.)Paris, boulev. St. Martin, N. 8, Dt. Seine: auf ein
Verfahren zur Fabrikation von Huͤten, deren Kette Fischbein, und deren
Eintrag Seide, Baumwolle oder irgend ein gesponnener Stoff ist. (B. I.) dd. 27
Sept. auf 5 Jahre.
Derselbe dasselbst: auf Mittel, das Fischbein so zu
bearbeiten, daß es jeden Faserstoff ersezen kann, und auf Anwendung desselben
zur Verfertigung und Faͤrbung verschiedener Gewebe, kuͤnstlicher
Blumen etc. (B. I. P.) dd. 21. Dec. aus 5 Jahre.
Blachford (J.) zu
London, und R. Lambert zu
Bordeaux, Dt. Gironde: auf Anker, deren
Querstuͤk und Schaft aus zwei besonderen Stuͤken besteht, und an
welchen der Ankerstok in Gewinde laͤuft, so daß man die Schaufeln gegen
den Schaft zuruͤkschlagen kann. (B. Imp.) dd.
2. Mai auf 5 Jahre.
Dieselben daselbst: auf Verfertigung neuer Anker zum
Gebrauche der Seeschiffe. (B. Imp.) dd. 4. Mai auf 15 Jahre.
Bléhée (P.
L.)Paris rue Duphot, N. 8. Dt. Seine: auf eine Maschine zum
Ausgraben der Hafen, Flußbette und Kanaͤle, die entweder mittelst einer
Tret-Wasser- oder Windmuͤhle in Bewegung gesezt wird, und die er drague francaise (franzoͤsischen
Gandraͤumer) nennt. (B. I. P.) dd. 14. Dec. auf 15 Jahre.
Bonnet de Goigny,
(E)Paris, pass. des Chartreux, vis-a vis St. Eusstache, Dt.
Seine; auf einen neuen Saͤe-Pflug. (B. I.) dd. 23. Febr. auf 5 Jahre.
Bordier (P.)Paris, rue St. Honoré, N. 265, Dt. Seine: auf eine
Windmuͤhle mit horizontalen Fluͤgeln zum Mahlen und
Waͤssern, auch fuͤr Fabriken und Werkstaͤtte etc. (B. I.)
dd. 27
Sep. auf 10 Jahre.
Bosc (L.) zu
Montpellier Dt. Hevault, und J. Thomas zu Alais, Dt.
Gard: auf Ersparungen bei dem Baue der Schornsteine und Oefen in verschiedenen
Werkstaͤtten und Fabriken. (B. I.) dd. 14. Jun. auf 5 Jahre.
Bottrel s. Fremy.
Boudon (F.)Paris, rue Ste-Croix de-la Bretonnerie, N. 24. Dt. Seine:
auf Verfahren und Apparate bei Bereitung verschiedener Materialien zur
Toͤpferei und Verfertigung aller Arten Toͤpferwaaren aus Steingut,
Faience, Porzellan auf englische Art. (B. Imp.) dd.
27. Sept. auf 15 Jahre.
Cabrol (J.) zu
Bordeaux, Dt. Girondi: auf eine Maschine Karten zu
schneiden, die durch verschiedne Kraͤfte in Bewegung gesezt werden kann.
(B. I.) dd. 30.
Aug. auf 5 Jahre.
Caplain (J. B.) an
Petit-Couronne, prés Rouen, Dt. Seine Infer: auf einen Schertisch zum
Scheren der Buͤcher mit kegelfoͤrmigen Scheren. (B. I.) dd. 28.
Dec. auf 5 Jahre.
Caron s. Renaud.
Caubet (H.) zu
Perpignan, Dt. Pyren. Orient: auf ein Instrument, das
Zirkel und Winkelmaß zugleich ersezt. (B. I.) dd.
18 Oct. auf 5 Jahre.
Chastagnac (D)Paris, toulev. Montmartre, N. 16, Ot. Seine: auf eine
neue Lampe mit einem Schnabel oder mit mehreren Schnaͤbeln, die er Askium nennt. (B. I.) dd. 6. Dec. auf 5 Jahre.
Chaussier (B. F. H.)Paris rue St. Barbe, N. 3. Dt. Steine: auf Verfahren,
wodurch er Marmor zum Formen, Gießen, Praͤgen, Abklatschen, Abdruken und
Blasen von Statuen, Gruppen, Bas-reliefs, großen Leuchtern, Vasen etc.
erhaͤlt. (B. S. P.) dd. 23. Maͤrz auf 15 Jahre.
Chevalier (J. G. A.)Paris, Tour de l'horloge du Palais, N. 1. Dpt. Seine: auf
ein Theater-Perspectiv, das er lunette aclinique
nennt. (B. I.) dd. 23. Aug. auf 5 Jahre.
Chevalier (L. P.) zu
Rouen, Dt. Seine-Infer: auf ein Verfahren, grauen
oder weißen Haaren jede verlangte Farbe zu gehen. (B. I.) dd. 30. Maͤrz auf 5
Jahre.
Chevalier Joly
(Mad.)Paris, rue St. Christophe, N. 4, Dt. Seine; auf ein
Elixir, das sie Elixir de rose de Paris nennt, zur
Erhaltung der Zahne und des Zahnfleisches. (B. I.) dd. 23. Maͤrz auf 6
Jahre.
De Choisy (P. C. A.)Paris, rue du faubourg Montmatre, N. 29. Dt. Seine: auf
Maschinen und Apparate zur Verfertigung und Zusammenfuͤgung aller Theile
eines Wagenrades: die Maschinen koͤnnen durch eine Dampf-Maschine oder
wie immer in Bewegung gesezt werden. (B. I. P.) dd.
21. Mai auf 15 Jahre.
Collier (J.)Paris, rue Richer, N. 20, Dt. Steine: auf eine Maschine
zum Rauhen des Tuches und anderer Zeuge. (B. Imp.) dd. 8. Nov. auf 5 Jahre.
Combe (J.)Paris, rue du Bac, n. 106,
Dt. Seine: auf ein mechanisches Pferd, wodurch man von einem Orte auf den
anderen gelangen kann, und das er chevalorifére nennt. (B. I.) dd.
21. Jun. auf 5 Jahre.
Crépu (P.) zu
Lyon, Dt. Rhone: auf Veraͤnderungen an
Dampfmaschinen mit hohem Druke. (B. P.). dd. 22. Nov. auf 15 Jahre.
Crombette s.
Leclercq.
Crosley H. und Haiward J., Paris, rue
faubourg Poissoniaͤre, N. 33, Dt. Seine: auf Apparate und Maschinen zum
Gießen und Verfertigen aller Arten von Cylindern und Roͤhren. (B. I. Imp.
P.) dd. 23.
Mai auf 15 Jahre.
Danker (H.)Paris, rue de la Sourdiere, N. 16. Dt. Seine: auf
Verfertigung neuer Kerzen, die er bougie diaphane
nennt. (B. Imp. P.) dd. 28. Febr. auf 10 Jahre.
Deffontis (J.)Paris, rue I. I. Rousseau. N. 4., Dt. Seine; auf ein
neues Verfahren, Rasirmesser und andere Klingen zu harten. (B. I.) dd. 27.
Sept. auf 5 Jahre.
Delanglard (C. F.
P.)Paris, rue Bourg-Labbé, N. 37, Dt. Seine: auf eine
große Erdkugel, die man von Innen beschaut, und die er Georama nennt. (B. I.) dd. 27. April, auf 5 Jahre.
Delatouche (P.)Paris, rue bleue, N. 8, Dt. Seine: auf eine Feuchtigkeit
vertreibende Mischung (Composition hydrofuge), die alle Gegenstaͤnde vor
Feuchtigkeit bewahrt, auf welche sie angewendet wird. (B. I.) dd. 28.
Dec. auf 5 Jahre.
Delunel (J. P.)Paris, rue de l'Echiquier, N. 38, Dt. Seine: auf eine
unaustilgbare Tinte. (B. I.) dd. 31. Jan. auf 15 Jahr.
Dessol de Grisolles, Paris, rue de
Clichy, N. 3, Dt. Seine: auf einen neuen Weberstuhl. (B. S.) dd. 14. Jun
auf 15 Jahre.
Deverte (F. X.) zu
Reims, Dt. Marne, und b. F. Varagnac zu Rethel, Dt.
Ardennes: auf ein Kardaͤtschen-Strekwerk, um die gekaͤmmte Wolle
laͤnger zu ziehen. (B. P) dd. 16. Aug. auf 5 Jahre.
Dive (Et) zu Mont de Marsan, Dt. Landes: auf Verfahrungsarten bei Destillation harziger Stoffe, und Anwendung eines
Produktes dieser Destillation auf Hauswirthschaft und Gewerbe (B. I. P.) dd. 30 Mai
auf 10 Jahre.
Dufour (L.)Paris, rue St. Barbe, N. 3, Dt. Seine: auf neue
antimephitische Apparate, die an Abtritten und Senkgruben anwendbar sind. (B.
I.) dd. 18.
Oct. auf 10 Jahre.
Dunne (C. W.)Paris, rue de Montmorency, N. 16. Dt. Seine: auf eine
Drukerpresse, die er Albion nennt. (B. I.) dd. 22.
Nov. auf 10 Jahre.
Dupré (A.) zu
Lyon, Dt. Rhone; auf ein Verfahren, Stohhuͤte
nach Art der italiaͤnischen zu verfertigen, und franzoͤsisches
Stroh hiezu zuzubereiten und anzuwenden. (B. Imp.) dd. 3. Aug. auf 15 Jahre.
Enault (E. P.)Paris, boulevard de la Madeleine, N. 1, Dt. Seine: auf
Verfertigung eines plattirten Tafel-Rechaud, um die Schuͤsseln nach
Belieben zu erwaͤrmen. (B. I.) dd. 30 Maͤrz aus 5 Jahre.
Erard (P.)Paris, rue du Mail, N. 13, Dt. Seine: neue
Fuͤtterung fuͤr Fortepianos von allen Formen (B. Imp.) dd. 19 Jul.
auf 10 Jahre.
Derselbe daselbst:
auf ein Fortepiano mit neuen Hebern der Tasten, (B. I. P.) dd. 3. Aug.
auf 15 Jahre.
Esquirol (J.) zu
Limour, Dt. Aude: auf ein mechanisches Verfahren beider Weinbereitung (B. I.)
dd. 29.
Juni, auf 15 Jahre.
Finino (L.)Paris, rue St. Denis, N. 302, Dt. Seine: auf einen neuen
Zugleuchter, den er brule-tout nennt. (B. I.) dd. 2. Mai
auf 5 Jahre.
Fremot zu Landernau,
Dt. Finistere: auf eine Dampfmaschine mit ununterbrochener Kreisbewegung und
abwechselnder geradeliniger Bewegung. (B. I.) dd.
28. Dec. auf 15 Jahre.
Frémy et
Bottrel, zu Chalonne fuͤr Loire, Dt. Maine et Loire:
Glas-Flaschen in Form eines Buches von verschiedener Groͤße zur
Aufbewahrung der Liqueurs. (B. I. P.) dd. 8. Nov. auf 5 Jahre.
Frossard s.
Margeridon.
Fuchs (J. B.)Paris, rue Notre-Dame-de Nazareth, N. 4, Dt. Seine: auf
Verfertigung von Maschinen zur Bereitung gegossener und gezogener Kerzen. (B.
I.) dd. 25.
April, auf 5 Jahre.
Garnier s. Thiebaud.
Gautier (P. M.) zu
Nantes, Dt. Loire Infér: auf Verfahrungsarten,
die Butter zu reinigen, zu salzen und aufzubewahren. (B. I.) dd. 28.
Dec. auf 5 Jahre.
Gensse-Duminy zu
Amiens, Dt. Somme: auf Verfertigung eines neuen
Tuches, das er Drap phenix nennt. (B. I.) dd. 18
April auf 5 Jahre.
Gessiomme s.
Gros.
Giraud (P.) zu
Lyon, Dt. Rhone: auf Verfertigung von Seidenzeugen
und Baͤndern aus roher Seide, und einen Apparat, in welchem sie nach
ihrer Verfertigung abgesotten und zugleich gefaͤrbt werden. (B. I.) dd. 11.
Oct. auf 15 Jahre.
Grieumard (P.)Paris, rue de Beaune, N. 15. Dt. Seine: auf ein aus
Pflanzen ausgezogenes Gummi, das die Stelle des bisher in den Apotheken und
Fabriken gebraͤuchlichen Gummi ersezen kann, und das er gomme Grieumard nennt. (B. I.) dd. 3. Aug.
auf 10 Jahre.
Gros (J. J.)Gessiomme (A. F.) beide zu
Paris, rue Mandar, N. 9, Dt. Seine: auf
Verfahrungsweisen, lithographirte Gegenstaͤnde auf Beutel, Saͤke,
Souvenirs etc. aufzutragen. (B. I.) dd. 9. April auf 5 Jahre.
Guibert (R.)Paris, rue St. Thomas-du-Louvu, N. 36. Dt. Seine: auf Verfertigung einer Substanz, welche
Paktuͤcher, leinene Baͤndchen, und Seile und Strike aller Art vor
Feuchtigkeit bewahrt. (B. I.) dd. 7. Jun. auf 5 Jahre.
Guignet (F.) zu
Giey, Dt. Haute Marne: auf einen Porzellan-Ofen, den er Phidoxyle nennt. (B. I.) dd. 16. Aug. auf 15 Jahre.
Guillaume (Ch.)Paris, rue du Faubourg-St-Martin, N. 97. Dt. Seine: auf
eine Dresch- und Schrot-Maschine fuͤr alle Arten von Korn und Samen etc.
(B. I.) dd. 8.
Nov. auf 5 Jahre.
Hall (Edw.)Paris, rue des Deux-Ecus, hotel de
Rennes, Dt. Seine: auf ein Mittel, den Dampf einer
Dampfmaschine mit hohem Druke so mitzutheilen, daß dadurch Brennmaterial erspart
wird. (B. I. P.) dd. 23 Maͤrz auf 10 Jahre.
Haton (A.)Paris, rue Regratie're, N. 12. (ile St. Louis.) Dt.
Seine: auf ein Both, das nicht untergehen kann, und das er navis supernatans nennt. (B. I.) dd. 29.
Jun. auf 10 Jahre.
Haiward s. Croslei.
Hill (John)Paris, allée d'Antin, N. 21 und 23, Dt. Seine: auf
einen neuen Krahn mit doppelter Bewegung und dreifacher Staͤrke. (B. Imp.
P.) dd. 8.
Nov. auf 15 Jahre.
Honoré (E)Paris, boulevard Poissoniére, N. 4, Dt. Seine: auf
ein Verfahren aus dem Porzellane beim ersten Brennen im Hauptfeuer verschiedenen
farbigen Grund zu erhalten, und Steindruk zur Verzierung desselben anzuwenden.
(B. I.) dd. 31.
Jaͤn. auf 5 Jahre.
Jalabert (J. B.)Paris, rue de la Paix, N. 28, Dt. Seine: auf ein Mittel
atmosphaͤrische Luft dem Dampfe und dem Wasser als bewegende Kraft an
Dampf und hydraulischen Maschinen aller Art zu substituiren. (B. I.) dd. 14 Jun.
auf 15 Jahre.
Japy (L. F.) zu
Beaucourt, Dt. Haut Rhin; auf Verfertigung von Schloͤssern,
Vorhaͤngeschloͤssern und anderen Sperren mit kreisfoͤrmigen
Riegeln. (B. I.) dd. 21. Dec. auf 5 Jahre.
Jesse-Bridgman,
Paris, rue des Vicux-Augustins, hoͤtel
d'Amiens, Dt. Seine: auf Verbesserungen im Baue der
Raderfuhrwerke aller Art. (B. Imp.) dd. 16 Maͤrz auf 15 Jahre.
Joanne-Decailly, zu
Dijon, de Coͤte d'or: auf eine neue Art von
Miethwagen, die er die Unumwerfbaren (Inversables)
nennt, und auf ein neues Verfahren, zweiraͤderige Wagen auszuspannen,
einzusperren und zu stuͤzen. (B. I.) dd. 59.
Nov. auf 15 Jahre.
Julienne (P. L. D.)
und Barrez (C.) beide zu
Paris, rue du mont Tabor, N. 13, Dt. Seine: auf einen
Apparat zur Wiederbelebung der thierischen und vegetabilischen Schwaͤrze,
und jener, die von Anwendung des Berlinerblau in den Zukerraffinerien
uͤbrig bleibt. (B. Imp. P.) dd. 18. April auf 5 Jahre.
Klispis (F.)Paris, rue de la Croix, N. 19, Dt. Seine: auf mechanische
auf die kreisfoͤrmige Saͤge angewendete Vorrichtungen, wodurch man
Holz und andere Stoffe geradelinig schneiden und womit Parquets und Mosaik
verfertigt werden kann (B. I. P.) dd. 30. Maͤrz auf 5 Jahre.
Labbaye (J. M.)Paris, rue de Grenelle St. Germain, N. 39, Dt. Seine: auf
Veraͤnderungen, die er an dem Baß-Instrumente, genannt Ophicleide, vorgenommen hat. (B. I. P.) dd. 9.
Febr. auf 5 Jahre.
Laclotte (J.)Paris, rue de la Chauvrerie, N. 10, Dt. Seine: auf ein
Verfahren, Wollen-Seiden- und anderen Zeugen das Ansehen eines Spizen-Grundes zu
geben. (B. I.) dd. 8. Nov. auf 5 Jahre.
Laignel (J. B. B.)
zu Rouen, Dt. Seine Infér: auf ein Verfahren, bei
Verfertigung gehender, und mit Pflugscharen und Troͤgen versehener,
Raͤder zum Ausgraben der Erde bei Kanaͤlen und Ausschoͤpfen
des stehenden Wassers. (B. I.) dd. 18 Mai auf 5 Jahre.
Lambert (G.) zu
Autun, Dt. Saoͤne et Loire: auf eine Schlag-Flinte. (B. I. P.) dd. 27.
Sept. auf 5 Jahre.
Lambert s. Blachford.
Lapérousefréres zu Chatillon sur Seine, Dt. Coͤte d'or: auf eine Maschine zur Verfertigung
der Raͤder-Naͤgel, und anderer Naͤgel, die sie ciseau á bascule nennen (B. I.) dd. 7.
Maͤrz auf 10 Jahre.
Laroche (E.)Paris rue du Faubourg St. Denis, N. 47, und Monnier (I. M.) rue St. Honoré N. 257, Dt.
Seine: auf eine Maschine zur Verfertigung der Striknadeln mit gedrehter Spize.
(B. I.) dd. 31.
Jaͤn. auf 15 Jahre.
Lasserre (J. P.)Paris, rue de Montmorency, N. 40, Dt. Seine: auf ein
Instrument zum Federn-Schneiden. (B. I. P.) dd.
12. Sept. auf 5 Jahre.
Leclercq (L. A.)Ebendas. und H. L. Grombette, rue d'Anjou St.
Honoré N. 60: Dt. Seine: auf einen Regenschirm, den man an allerlei Arten
von Waͤgen anbringen kann, und den sie Disparait nennen. (B. I.) dd. 28. Dec. auf 5 Jahre.
Lefévre (A.
J.)Paris, rue de la Boule rouge, N. 9: Dt. Seine: auf ein
Kitt, den er felsenkieselig (petrosilicurx) nennt, und der sich sehr gut statt des
gewoͤhnlichen Kittes, statt Gipses und Kalkes etc. brauchen laͤßt.
(B. I. P.) dd. 30.
Aug. auf 10 Jahre.
Legros de la Neuville
(N.)Paris, rue des Lavandie'res Sainte-Opport, N. 4, Dt.
Seine: auf eine Vorrichtung zur Befestigung der Wirbel an den Satten
Instrumenten, die er Fixateur nennt. (B. I.) dd. 25
April auf 5 Jahre.
Lehoult (F. G.) zu
Versailles, Dt. Seine et Oise: auf eine Maschine zur
Bereitung der Baumwolle, die einer zweiten Kardaͤtschung faͤhig
ist. (B. I.) dd. 6. April auf 5 Jahre.
Leiris (J. J.)Paris, rul-de-sac du Paron, N. 7, Dt. Seine: auf eine
Maschine zur Verfertigung der Fensterrahmen aus Blech statt aus Holz. (B. I.)
dd. 10
Aug. auf 10 Jahre.
Lemoine (A. M.)Paris, rue Poitou, N. 7, Dt. Steine: auf eine Maschine
zum Farben-Reiben. (B. I) dd. 3. Aug. auf 10 Jahre.
Leurin (F. C.)Parts, rue Beaubourg, N. 36, Dpt. Seine: auf ein Verfahren zum Ueberziehen des
Messinges mit Gold und Silber. (B. I.) dd. 21. Jun. auf 5 Jahre.
Lotot (N. R.) zu
Charleville, Dpt. Ardennes: auf verschiedene Bewegungen, die man einer Maschine
geben kann, um Karden auf einmal zu machen. (B. Imp.) dd. 7. Jun. auf 15 Jahre.
Luscombe (M. und
LuscombeE.)
Paris, rue neuve-des-Petits-Champs, N. 31, Dt. Seine:
allgemeiner Telegraph, der auch auf Seeschiffen brauchbar ist. (B. Imp.) dd. 14.
Maͤrz auf 5 Jahre.
(Der Beschluß folgt im naͤchsten Heft.)
Verzeichniß der zu London am 18. Maͤrz ertheilten Patente.
Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. 251. April. 1823. S. 319.
Dem Georg Emannel
Harpur und Benjamin Baylis, Maschinisten zu Weeden, Northamptonshire; auf
eine Methode Maschinen in Bewegung zu sezen.
Dem Richard Badwell,
dem juͤngern, Seiden-Fabrikanten zu Leek, Staffordshire, auf gewisse
Verbesserungen beim Abhaspeln, Spinnen und Zwirnen der
Naͤhe-Organsin-Bergam- und anderer Seide, auf welche obige Verbesserungen
anwendbar sind.
Dem Heinr. Habbetley
Price, Mechaniker zu Neath-Abbey Glamorganshire, einem von den
Leuten, die man Quaͤker nennt, auf eine Vorrichtung zur
Vergroͤßerung der Wirkung der Ruder an Dampf-Bothen, welche bei der
Umdrehungs-Bewegung anwendbar ist, wordurch sie gewoͤhnlich getrieben
werden.
Dem Wilh. Crighton
und Joh. Crighton,
beide Maschinisten zu Manchester in Lancashire, auf eine
Verbesserung im Baue der Walzen, die man bei Kardaͤtschen und andern zur
Zubereitung der Baumwolle, des Flachses, der Wolle, Seide und der verschiedenen
Mischungen dieser Materialien zum Spinnen noͤthigen Maschinen anwenden
kann.
Dem Wilh. Bailey,
Eisenhaͤndler zu High Holborn, Middlesex, und dem Thom. Horne dem juͤngern, Messing-Gießer zu
Belmontrow, Birmingham, Warwikshire, auf Verbesserungen
in Verfertigung metallner Fenster-Rahmen und anderer Metall-Gusse, die zur
Verzierung der Meubeln dienen.
Dem Thom. Rogers,
Esq., Buckingham-street, Strand, Middlesex; auf eine Verbesserung an Miedern und
Corsets, die man auch an Stiefeln anwenden kann.
Dem Wilh. Hope,
Eisengießer zu Jedburgh Roxburh, North-Britain; auf gewisse Verbesserungen im
Baue der Druker-Pressen.
Gesellschaften von Handwerkern und Gewerbsleuten, deren Gewerbe physische und chemische Kenntnisse fodern, zur wechselseitigen
Bildung und Vervollkommnung, in England und Schottland.
Solche Gesellschaften bestandenen England bereits in den
Universitaͤts-Staͤdten Glasgow und Edinburgh, und in der beruͤhmten Fabrikenstadt Birmingham. Gegenwaͤrtig bildet sich eine
aͤhnliche Gesellschaft auch in der Hauptstadt London, wie wir aus Tilloch's und Tailor's
philos. Magazine et Journal, Februar 1823. S. 133. und
Gill's
technical Repository Maͤrz 1823. S. 214. ersehen.
Moͤchten auch unsere deutschen Handwerker und Gewerbsleute diesem
schoͤnen Beispiele der Englaͤnder folgen, und; wenigstens
waͤhrend sie ihren Krug, leeren, sich nebenher etwas Gescheides und
Brauchbares vorlesen lassen, weil es bei uns doch schwerlich ohne Trinken zu einem
aͤhnlichen Vereine kommen wird.
Das Institut der buͤrgerlichen Baumeister und Maschinisten in London
hielt am 7. Februar, im London Caffee-Hause, die erste
Jahresfeuer seiner Stiftung. Die angesehensten Mechaniker England's, die Hrn.
Troughton, Brunel, Donkin, Mandsley, Barton, T. und S. Bramah, Perkins, Galloway,
Collinge, Cubitt, Sir H. Parnel, M. P. etc. sind Mitglieder dieses Vereines, dessen
Praͤsident Squire Th. Telford ist, der seine Bibliothek dem Institute
schenkte. London Journal of Arts. Maͤrz 1823. S.
129.Bei uns gilt noch, statt eines aͤhnlichen wissenschaftlichen und
freundschaftlichen Vereines, das alte: Figulus Figulum odit. A. d. Ueb..
Kaiser Napoleon's Urtheil uͤber den Einfluß der Chemie auf Gewerbe und Handel.
„Kaiser Napoleon wußte, daß der Gouverneur von St. Helena, Wilks, in der Chemie nicht unterrichtet war, und
sprach einst mit demselben uͤber diesen Gegenstand, uͤber die ungeheueren Fortschritte, die diese Wissenschaft in dem
gesammten Fabrik-
und Manufactur-Wesen veranlaßte. Er sagte, daß
England so gut wie Frankreich große Chemiker besizt; daß
aber chemische Kenntnisse in Frankreich mehr allgemein verbreitet sind, und
dort mehr auf das, was im Leben davon brauchbar ist, angewendet werden; daß
in England die Chemie eine Wissenschaft geblieben, in Frankreich aber
durchaus ein Gewerbe geworden ist. Der Gouverneur gestand nicht bloß,
daß diese Bemerkungen sehr richtig sind, sondern lezte noch hinzu, daß
Frankreich diese Vortheile vorzuͤglich ihm (dem Kaiser) zu verdanken
habe. Der Kaiser bemerkte, daß Frankreich zulezt eben so
guten und wohlfeilen Zuker aus den Runkel-Ruͤben wie ehevor aus
seinen
ColonienEolonien
erhielt, woruͤber der Gouverneur erstaunte,
und versicherte, daß er has nicht erwartet haͤtte. Der Kaiser versicherte
ihm, daß, ungeachtet aller Vorurtheile dagegen, man es am Ende auch dahin
gebracht haben wuͤrde, Waid fuͤr Indigo zu
gebrauchen, und außer den Faͤrbehoͤlzern, beinahe alle
Colonial-Produkte entbehren gelernt haͤtte. Wenn, sagte der Kaiset am Ende dieser Unterredung, die Entdekung des Compasses eine Revolution im Handel
hervorbraͤchte, so war die Chemie nahe daran, eine Gegen-Revolution
zu erzeugen. Aus Las Cases
Journal in Gill's
technical Repository N. 14. S. 142.
Sicheres Mittel gegen Verfaͤlschung der Wechselbriefe und Anweisungen durch Aenderung der Zahlen.
Dr. Paris schlaͤgt im London
Journal N. 26. S. 97. folgendes Verfahren vor. Man schreibt die Zahlen von
1 bis 9, in von der Rechten zur Linken fortlaufenden Ordnung, in so vielen Zeilen
als noͤthig, unter einander: z.B.
9, 8, │7, 6, 5, 4, 3, 2, 1.
9, 8, 7, 6, 5, │4, 3, 2, 1.
9, 8, 7, │6, 5, 4, 3, 2, 1.
wovon die untere Zeile die Einheiten, die zunaͤchst
daruͤber stehende die Zehner u.s.f. andeutet. Nun schneidet man diese Zeilen
bei jenen Ziffern durch, welche die verlangte Zahl geben, z.B. bei den oben
gezeichneten Linien, wenn die zu bezahlende Summe siebenhundert, vierzig und sechs ist. Hier ist
kein Radiren moͤglich, und jede Veraͤnderung wuͤrde nur eine
Verminderung des Werthes erzweken, die kein Betruͤger wird beabsichtigen
wollen.Es ist aber offenbar, daß diese Methode bei sogenannten runden Zahlen nicht
anwendbar ist; z.B. wenn es heißen soll, 700, oder 704; außer man macht am
Ende rechts auch noch eine Nulle. A. d. Ueb..
Diebe-Schreker.
Man bringt mitten in einem schmalen Streifen Canevaß von ungefaͤhr 4 Zoll
Laͤnge, an dessen beiden Enden Ringe oder Haken angebracht sind, wovon man
einen an dem beweglichen Theile der Thuͤre oder des Fensters, den anderen an
dem Thuͤr- oder Fensterstoke befestigt, in geglaͤtetem oder gemahltem
Papiere etwas Knallpulver. Wie nun durch das Oeffnen der Thuͤre oder des
Fensters der Canevas stark gespannt wird, geht das Knallpulver los, und
verraͤth und verscheucht den Versuch des Diebes einzubrechen. (London Journal of Arts. N. 26. S. 95.)
Chemische Tinte zum Merken der Waͤsche, Leinen- und Baumwollenzeuge. Von Hrn. Morin.
Diese Composition ist einfacher als jene des Hrn. Prof. Henry, laͤßt sich leicht und schnell bereiten, greift die Stoffe
nicht an, und taugt fuͤr kleine Haushaltungen, wie fuͤr Bleichen im
Großen.
Man befeuchtet die Stelle, an welcher man die Leinwand etc. bezeichnen will, mit der
Aufloͤsung N. 1. und laͤßt diese eintroknen. Hierauf schreibt man auf
diese Stelle die verlangten Buchstaben mit der Tinte N. 2.
Recept
zu N. 1. Man nimmt Pottasche (basische kohlensaure Pottasche)
4 Loth;
destillirtes Wasser
2 Loth.
Die Aufloͤsung wird filtrirt und aufbewahrt.
Recept
zu N. 2. Man nimmt Hoͤllenstein (salpetersaures Silber)
3 Quentchen;
arabischen Gummi, gepuͤlvert
1 Loth;
Saftgruͤn
6 Quentchen,
und loͤst alles dies in 4 Loth destillirtem Wasser auf;wird in einem wohlverstopften Gefaͤße aufbewahrt.
die Aufloͤsung
Hr. Virey bemerkt mit Recht, daß das essigsaure Eisen, das
man zum Bezeichnen der Waͤsche vorschlug, dieselbe rostig und endlich
loͤcherig macht. Er empfiehlt schwefelsauren Braunstein mit arabischem Gummi
zur Syrupdike angemacht: wenn die Waͤsche damit bezeichnet ist, wird sie in
einer Pottasche-Auflosung ausgewaschen. (Aus dem Journal de
Pharmacie. Maͤrz 1823. S. 109.)
Neueste Verbesserung an Dampfmaschinen.
„Hr. Perkins hat so eben ein Patent auf
Verbesserung der Dampf-Maschinen sich geben lassen, indem er an dem Dampfe und
in den Gesezen seiner mechanischen Wirkungskraft eine Eigenschaft entdekte, die
man bisher nicht kannte. Hiedurch wird eine bedeutende Menge an Feuermaterial
erspart, und er glaubt seine verbesserten Dampfmaschinen fuͤr jede Art
von Schifffahrt brauchbar gemacht zu haben, indem das Gewicht derselben
wenigstens um 3/4 vermindert, der Mechanismus hoͤchst einfach, und bei
demselben das hohe Desideratum – vollkommene
Sicherheit erreicht ist.“
„Wir haben eine dieser verbesserten Dampfmaschinen, die als Muster gebaut
ist, im Gange gesehen. Ihr Staͤmpel hat nicht mehr als 2 Zoll im
Durchmesser, der Zug oder Schlag nur 12 Zoll in der Laͤnge, und doch
kommt ihre Kraft jener von 10 Pferden gleich, und ihr ganzer Apparat, das
Flugrad ausgenommen, braucht nicht mehr als einen Raum von 48 □ Fuß Form
und Bau des Kessels hat sehr viel Neues; er braucht nicht mehr als 30 Gallonen
Wasser, und darf bei einer langen Reise nicht wieder gefuͤllt
werden.“
„Wir glauben, daß dieser neue Plan den entschiedenen Beifall mehrerer
praktischen Maschinisten vom ersten Range verdient, und, wenn Hr. Perkins sich nicht selbst durch einige falsche Data
taͤuschte (die oͤfters die Erwartungen des feinsten Beobachters
vernichteten), so ist diese Entdekung eine der wichtigsten, die seit der
Erfindung der Dampf-Maschinen gemacht wurden“. London Journal of Arts. N. 25. S. 36.
Im Maͤrz-Hefte l. J. desselben Journales S. 150,
welches gleichfalls das hoͤchste Lob dieser Verbesserung enthaͤlt, ist
der Inhalt des Erzeugers (Generators, statt Kessels) zu 7 Gallonen angegeben, und
die Laͤnge des arbeitenden Cylinders zu 18 Zoll. Die Theile sind so stark,
daß sie einen Druk von 2000 ℔ auf ein □ Zoll ertragen: die Maschine
arbeitet aber hinlaͤnglich bei einem Druke von 700 ℔
England's Dampf-Maschinen.
Hr. Dupin berechnet in seinem interessanten Werke uͤber England die Kraft aller auf dieser Insel im
Gange befindlichen Dampf-Maschinen gleich einer Kraft von 320,000 Pferden, die,
waͤhrend 24 Stunden, eine Last von 862,800,000 Tonnen (oder 1,735,600,000
℔) heben. Mit einer solchen Kraft, sagt er, kann man in 16 Stunden die
groͤßte der alten aͤgyptischen Pyramiden erbauen. (Ackerman's
Repository 1823. N. 1. S.
36.)
Schrekliche Explosion des Knallpulvers.
Am 12. Dezember 1820 wurde die ganze Nachbarschaft von Mary-le bone durch eine
Explosion erschrekt, welche, in dem Hause des Hrn. Hall,
Buͤchsenmachers, Statt hatte. Hr. Hall verfertigt
naͤmlich die sogenannten Schlaggewehre, welche mittelst Knallpulvers
abgefeuert werden. Nur 10 Lothe des Knallpulfers (aus chlorsaurer Pottasche, Kohle
und Schwefel) geriethen in Explosion, und diese geringe Menge reichte hin, die
beiden Jungen, die mit Verfertigung der Zuͤndpapierchen beschaͤftigt
waren, zu toͤdten, alle Fenster im Hause einzuschlagen, den steinernen Herd
zu zerschmettern, die Deke abwaͤrts durchzuschlagen, und die Thuͤren
aus den Angeln zu reißen. Noch vier andere Lothe dieses Knallpulvers, die in
demselben Zimmer sich befanden, blieben unangegriffen von dieser Explosion. (Gill's
technic. Repository II. R.
N. 6. S. 429Wir erinnern uns noch sehr wohl eines aͤhnlichen Unfalles, der vor
einigen Jahren gleichfalls durch eine Explosion des Knallpulvers bei
Verfertigung von Zuͤndkerzchen in der Apotheke des Hrn. Tillmez zu Muͤnchen Statt hatte.
Moͤchten, doch einmal unsere Gesetzgeber (die aber, wie es scheint,
von den schreklichen Wirkungen des chlorsauren Kali nichts wissen, weil in
den Pandekten nichts von denselben vorkommt) die Verfertigung und
Verarbeitung des Knallpulvers in Staͤdten, oder uͤberhaupt in
der Mitte von Wohngebaͤuden auf das Schaͤrfste verbieten und
verpoͤnen. Ist es nicht laͤcherlich und einfaͤltig,
daß, waͤhrend man keine Pulvermuͤhle in einem Dorfe duldet,
man Fabriken des weit furchtbareren Knallpulvers mitten in den
volkreichesten Staͤdten bestehen laͤßt. A. d. Ueb.).
Betrachtungen eines alten baierischen Grobschmiedes uͤber ein englisches Patent vom J. 1822 nach Chr. Geb.
Ich lese in dem London Journal of Arts N. 24. S. 384 ein Patent, das Hr. Richard Summers Harford, an den Ebbw. Vale Eisenwerken in der Pfarre Aberystruth,
Grafschaft Monmouth, auf eine Verbesserung bei dem Hizen des
Stangen-Stab-Blech und anderen Arten Hammer-Eisens im Julius 1822 zu London sich geben ließ, und finde, daß diese
Verbesserung bloß darin besteht, daß die Sohle oder der Boden des Ofens oder Herdes,
auf welchem das Eisen waͤhrend des Hizens ruht, mit Holzkohlenstaub oder mit
irgend einem thierischen Stoffe der Pflanzenstoffe, der durch die Hize
hinlaͤnglich verkohlt werden kann, wie Torf, Gaͤrberlohe,
Abfaͤlle von Holz oder Leder, Saͤgespaͤne, Ruß oder Reißblei
bestreut wird, damit die Oberflaͤche des Eisens nicht durch den Kießelstaub
auf dem Boden der Oefen oder Herde verglast oder verbrannt und zur weiteren
Bearbeitung untauglich wird. Dieses Verfahren, worauf Hr. Summers Harford sich ein Patent geben ließ, ist nicht nur jedem
Grobschmiede in Deutschland, sondern auch jedem Zigeuner in Ungern seit undenklichen
Zeiten bekannt, obschon vermuthlich keiner derselben sein Eisen deßwegen auf Kohlenstaub oder
Loͤsch auf dem Herbe legt, weil Kohle ein schlechter Waͤrmeleiter ist.
Ein Schmied, der uͤbrigens seinen Torf nicht genau kennt, wird sich
huͤten sein Eisen auf Torf zu betten, indem es dadurch nur zu oft
bruͤchig und verbrannt wird. Wie ist es moͤglich, daß man in England,
wo man das Eisen so trefflich zu behandeln versteht, dieses uralte Verfahren meiner
deutschen Handwerksgenossen nicht kennen sollte, und darauf ein Patent geben oder
nehmen kann! Wenn ich in England so arbeiten wuͤrde, wie ich zu W–th.
arbeite, und wie mein Vater und Großvater daselbst beinahe ein Jahrhundert lang
arbeiten, wuͤrde Hr. R. Summers Hartfort mir
seinen Proceß auf den Hals werfen, weil ich sein Patent-Recht
beeintraͤchtige. Der Himmel beschuͤze und bewahre unser altbaiersches
Vaterland vor solchem Patentwesen und vor den Schreibern, die, fuͤr baar
Geld, Jemanden ein Recht verkaufen, das sie anderen stehlen, die es seit
Jahrhunderten besaßen.
Bessere Methode, die gegossenen eisernen Walzen in ihre Lager einzusezen.
Hr. Joh. Collinge zu Lambeth ließ sich im December 1821
ein Patent auf diese Verbesserung, vorzuͤglich in Hinsicht auf die
Zuker-Muͤhlen in Westindien, ertheilen, woruͤber das London
Journal of Arts N. 24. S. 303. eine Notiz
enthaͤlt, die wir hier im Auszuge liefern wollen, wen sie auch bei anderen
gegossenen eisernen Walzen, als bei jenen in den Zukermuͤhlen, benuͤzt
werden kann; denn man verfaͤhrt oft mitten in Europa nicht viel besser mit
diesen Walzen als in den Colonien. Man befestigt naͤmlich die Achsen
derselben gewoͤhnlich mittelst eiserner Keile, die an den Enden derselben
eingetrieben werden. Nothwendig muͤssen diese Keile mit der Zeit gekneipt,
und dadurch los, folglich die Bewegungen der Walze selbst excentrisch werden, und
ihre Wirkung verlieren. Man will dem Uebel dadurch abhelfen, daß man neue Keile an
der Stelle der alten eintreibt, wodurch aber meistens nur eine andere
Excentricitaͤt entsteht, und zuweilen sogar die gegossene eisere Walze
Spruͤnge bekommt, und bricht.
Hr. Collinge laͤßt daher zuerst die Achse der Walze
aus geschlagenem Eisen bilden, und, wenn sie fertig ist, in den Model der Walze
einfuͤhren, wo dann das Gußeisen im Flusse sich um die Achse anlegen, mit
derselben verbinden, und, wenn es erkaltet ist, die Achse so kraͤftig in der
Walze festhalten wird, daß man fuͤr keine weitere Befestigung mehr zu sorgen
hat. Die gegossene Walze kommt dann, sammt ihrer Achse aus geschlagenem Eisen, in
eine Drehebank, und wird vollkommen cylindrisch abgedreht. Auf diese Weise ist jede
Gefahr des Los- oder Excentrisch-Werdens beseitigt.
Kaiser Napoleon's Handmuͤhlen aus Stahl,
die der Hochselige fuͤr seinen russischen Feldzug zum
Dienste der Armee verfertigen ließ, und die im 35. Bande der Transactions of the Society of Arts beschrieben und abgebildet sind,
verbreiten sich jezt taͤglich mehr in dem Innern von England, und werden
wegen ihrer vielen Vorzuͤge allgemein gepriesen. (Gill's
technic. Repositor. II. B.
N. 6. S. 400.)
Neues blaues Farbe-Material.
Vor ungefaͤhr zwei Jahren wurden 280 Acres Landes bei Flint in North-Wales mit
der gemeinen Pappelrose (Althaea rosea, hollyhok) in der Absicht
bepflanzt, um daraus ein Surrogat fuͤr Hanf oder Flachs zu erhalten.
Waͤhrend der Verarbeitung zeigte es sich, daß diese Pflanze eine eben so
schoͤne und dauerhafte (?) Farbe, wie Indigo, gewaͤhrt: eine
Entdekung, die in commercieller wie in oͤkonomischer Hinsicht von den
wichtigsten Folgen seyn muͤßte. (Ackerman's
Repository 1823. S. 123.Die Pappelrose ist allerdings eine sehr beachtungswerthe Pflanze, mit deren
Kultur sich im Jahr 1817 der wakere Kapuziner Genesius Degruͤn im Central-Kloster zu Wemding befaßte. Er sandte
dem Landwirthschaftlichen Verein in Muͤnchen folgende aus der
Pappelrose gewonnene Produkte: 1) ein Pfund blaues Farbepulver, das sehr
farbereich war; 2) ein halb Pfund Farbestoffzelteln (Kuchen), 3) ein
Paketchen blaue Saftfarbe, 4) einen Streifen mit dem Pigment der Pappelrose
blau gefaͤrbtegefraͤbte Leinwand; 5) ein Pfund Hanf; 6) einen von diesem Hanf verfertigten
Strik und 7) zwei Pakete aus den Blumen-Kelchen und Blumen-Blaͤttern
dieser Pflanze bereiteten Rauchtabak. Von dem Strik verfertigte sich unser
Kapuziner seinen Ordens-Strikguͤrtel, der durch Naͤße nicht
steif, wie die aus Hanf gefertigte Strike, wurde. Die Struktur der Faser
soll staͤrker als die des Hanfes seyn. Es ist zu wuͤnschen,
daß von Sachkennern weitere Versuche im Großen angestellt und die Resultate
dem Publikum mitgetheilt werden. Naͤhere Nachrichten findet man in
Dingler's Magazin fuͤr die Druk-Faͤrbe- und Bleichkunst. Bd. 2. S. 156–166. D.).
Vervollkommnung der Calico-Drukerei.
Die von den HHn. Perkins, Fairman und Heath vorgeschlagene Methode, gravirte Zeichnungen von
Stahlplatten auf Kupfer zu uͤbertragen (Vgl. Lond.
Journ. of Arts I. B. Polytechn. Journ. B.
7. S. 480.) wird jezt mit sehr gutem Erfolge auch auf den Calico Druk
angewendet. Man erhaͤlt auf diese Weise ungemein schoͤne Desseins
jeder Art, vorzuͤglich in sogenanntem Roll- oder Schnoͤrkel-Werke (Scrollwork), die man auf Kupfer-Cylinder auftragen kann,
und kann damit die feinsten Calicos und Musline auf das Zarteste bedruken. Man
bearbeitet jezt nach dieser Methode Stoffe zu Fruͤhlings- und Sommer-Kleidern
von der hoͤchsten Zartheit fuͤr die reichere Classe. (London Journal of Arts. Maͤrz. 1823. S. 152Von solchen Erfindungen und Vervollkommnungen im Maschinen-Druk, welche eine
bedeutende Vorauslage erfodern und durch einen starken Absaz des Fabrikats
wieder gedekt werden, kann nur in Staaten, wo die Industrie nicht in Feßeln
liegt, mit Gewinn fuͤr den Unternehmer Anwendung gemacht werden. Wir
baiersche Kattundruk-Fabrikanten muͤßen leider! auf den Vortheil
solcher Vervollkommnungen verzichten und uns so lange bis es von Oben herab
anders kommen wird, auf den kuͤmerlichen Handdruk ausschließlich
beschraͤnken, der durch die mit zu verbindende Maschinendrukerei weit
mehr belebt wuͤrde. Und auch selbst im Handdruk koͤnnen wir,
eines staͤndischen Gutachtens wegen, nicht einmal in unserm eigenen
Lande mit den Auslaͤndischen Drukereien Konkurenz halten. Wir
muͤßen fuͤr den Centner rohe Baumwollengewebe 15 fl. Consumo
Zoll bezahlen, nebst dem unterliegen noch alle Faͤrbematerialien
einer Mauthabgabe. Bekanntlich hat Baiern keine einzige bedeutende
Baumwollenspinnerei, und alles Baumwollengarn fuͤr bessere Gewebe muß
aus dem Auslande bezogen werden; dabei ist der Weberlohn um fast die
Haͤlfte hoͤher als in Sachsen und der Schweiz; und die Weberei
selbst laͤßt noch gar Manches zu wuͤnschen uͤbrig, so
daß daher die auslaͤndische rohe Baumwollengewebe, selbst mit
Zuschlag der 15 fl. Consumo-Mauth noch wohlfeiler als die
inlaͤndischen Gewebe zu stehen kommen. Nun zahlt die
Auslaͤndische, zum Handelsgut veredelte Baumwollwaare vom Centner 20
fl. Consumozoll, woraus nun jeder, der auch nur den allermindesten Begriff von diesem Fabrikationszweig hat, sich's
ohne Kopfverbrechen an fuͤnf Fingern herrechnen kann, daß wenn
fuͤr die eingefuͤhrte fremde fertige Fabrikate vom Centner 20 fl. wirklich
bezahlt werden wuͤrden, die fremde Baumwollen-Fabrikate bei
diesem Einfuhrzoll (in Ruͤksicht des hohen
Consumozoll der zu veredelnden rohen Stoffe, der Mauth fuͤr
die Farbmaterialien, der Gewerbsteuer u. m. a. besonderen Abgaben) schon
weit mehr Beguͤnstigung oder Vortheile voraus haben, als wir, selbst
im gluͤklichen Fall, an der Veredlung je verdienen koͤnnen. So
ist's! D.).
Bewegliche Typen zum Druke der Musikalien.
Es scheint uns beachtenswerth, daß, waͤhrend die Englaͤnder uns
Deutschen in der Drukerkunst in so vieler Hinsicht vor uns sind, ihr Musik-Druk, und
vorzuͤglich jener mit beweglichen Typen, so sehr unserem deutschen nachsteht,
daß, wie es in Ackerman's
Repository of Arts, Februar 1823, S. 110 heißt, mehrere
theoretische musikalische Werke, in welchen bewegliche Noten-Type vorzuͤglich
nothwendig sind, wegen des elenden Zustandes derselben in England, gaͤnzlich
entstellt werden. Hr. Clowes in Northumberland-Court ließ
daher die beweglichen Noten-Typen von den Hrn. Breitkopf
und Haͤrtel aus Leipzig nach London kommen, und
nun werden zu London Musikalien, freilich nur mit Leipziger Typen, eben so
schoͤn gedrukt, wie zu Leipzig.
Smith's Apograph, oder Copier-Maschine fuͤr Mahler und Zeichner.
Hr. Andr. Smith, von Mauchline in Schottland, hat ein
Instrument zur Copierung von Gemaͤhlden, Zeichnungen and Landkarten erfunden,
dessen große Brauchbarkeit von vielen angesehenen Kuͤnstlern und Gelehrten
bezeugt wird. Ein Umstand, der dieses Instrument vor anderen aͤhnlichen
auszeichnet, ist der, daß selbst Individuen, die nicht Zeichnen koͤnnen,
durch eine Uebung von wenigen Stunden mittelst dieses Apographes im Stande sind,
jede Zeichnung mit einer seltenen Treue zu copiren. Der Preis dieses Instrumentes
ist, nach verschiedener Groͤße, von 6 bis 11 Guineen. Man kan das Instrument
einsehen und kaufen in Ackerman's
Repository of Arts, Strand. (Aus Ackerman's
Repository Februar 1823. S. 122.)