Titel: Ueber die Nothwendigkeit der Ventilirung der Werkstätte und über ein Mittel, das Rauchen der Schornsteine zu verhindern. Von Hrn. Edm. Turell.
Fundstelle: Band 11, Jahrgang 1823, Nr. V., S. 24
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V. Ueber die Nothwendigkeit der Ventilirung der Werkstaͤtte und über ein Mittel, das Rauchen der Schornsteine zu verhindern. Von Hrn. Edm. Turell. Im Auszuge aus Gill's technical Repository. N. 14. S. 107. Mit Abbildungen auf Tab. II. [Ueber die Nothwendigkeit der Ventilirung der Werkstätte.] Nachdem Hr. Turrell die Nachtheile einer nicht ventilirten Werkstaͤtte, vorzuͤglich bei sogenannten sizenden Handwerkern und den ungesunden deutschen Oefen ohne Ofenthuͤre“ erwiesen, und sehr richtig gezeigt hat, wie durch Mangel an Sauerstoff in der zu athmenden Luft eines auf diese Weise geheizten Zimmers, bei einer solchen Haltung des Koͤrpers, Leberkrankheiten und Krankheiten des Unterleibes, wie in heißen Klimaten entstehen muͤssenHr. Gill wuͤnscht in einer Anmerkung die amerikanische Sitte, ein Gefaͤß mit Wasser oben auf dem Ofen zu halten, und das Wasser in demselben, so wie es verduͤnstet, immer nachzufuͤllen (wogen er im Repos. I. p. 188 sprach), allgemein eingefuͤhrt zu sehen, und bemerkt, daß ein Amerikaner, der in den Werkstaͤtten des Hrn. Perkins arbeitete, die mit einem solchen Ofen versehen waren, sehr genau wußte, oder vielmehr an einer eigenen Unbehaglichkeit fuͤhlte, wann das Wasser in dem Gefaͤße zu fehlen anfing und nachgegossen werden mußte.), bemerkt er zugleich, wie diese deutschen Oefen (an welchen die aͤrmere Classe in England, die die oberen Stokwerke bewohnen muß, in welchen die Schornsteine zu kurz werden, um gehoͤrig ziehen zu koͤnnen, eine eiserne Roͤhre anbringt, die in dem Schornsteine hinauflaͤuft, als guter Waͤrmeleiter die Luft in demselben verduͤnnt, und so den Rauch aufwaͤrts treibt), ihn auf die Idee brachten, das Rauchen der Schornsteine uͤber einem offenen Feuer, folglich auch der Kamine in Wohnstuben zu verhindern. Fig. 25. Ist ein offener Feuerherd, oder ein gewoͤhnliches Kamin, oder ein sogenannter Bath-Ofen (Bath-stove). A ist der Durchschnitt einer eisernen Roͤhre, welche sich an ihrem unteren Ende B trichterfoͤrmig ausbreitet, und an die Waͤnde der Kamin-Einfaßung paßt. CC ist der Raum, welcher den Mehrenden Rauch aufnimmt: der Schornstein selbst ist bis zu seinem Bruchstuͤke dargestellt. Das trichterfoͤrmige Ende ist mittelst Schrauben an der eisernen Einfassung des Kamines angeschraubt, und kann, wenn der Schornstein gekehrt werden muß, abgenommen werden. Die Stuͤke, aus welchen die Roͤhre A besteht, sind kurz und passen loker auf einander, so daß sie sich beim Kehren leicht abnehmen lassen. Dieser einfachen Vorrichtung bediente Hr. Turell sich seit mehreren Jahren in einem Zimmer, das ehevor wegen Rauchens nicht bewohnt werden konnte, mit dem beßten Erfolge.

Tafeln

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Tab. II.