Titel: | Verbesserungen an einer Wasch-Maschine zum Waschen von Leinen- Baumwollen- und Wollen-Zeugen, sowohl in ganzen Stüken, als in einzelnen daraus verfertigten Artikeln, worauf Wilh. Warcup, Mechaniker zu Dartford, in Kent, dd. 10. Dec. 1821 ein Patent erhielt. |
Fundstelle: | Band 11, Jahrgang 1823, Nr. XXXIV., S. 209 |
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XXXIV.
Verbesserungen an einer Wasch-Maschine zum
Waschen von Leinen- Baumwollen- und Wollen-Zeugen, sowohl in ganzen
Stüken, als in einzelnen daraus verfertigten Artikeln, worauf Wilh. Warcup, Mechaniker zu
Dartford, in Kent, dd. 10. Dec. 1821 ein Patent
erhielt.
Aus dem London Journal of Arts et Sciences.
Maͤrz 1821. S. 117.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Warcup's Verbesserungen an einer Wasch-Maschine.
Diese Wasch-Maschine besteht aus einem 6-8 Fuß
langen Troge mit einem sich schwingenden Blaͤuel oder Druͤker, wo von
Fig. 26
den Querdurchschnitt zeigt. Der Zeug wird zwischen den Blaͤuel, b, und die Seiten, c, c, in
den Trog a, a, gelegt. Das Wasser kommt aus einem
uͤber dem Troge angebrachten Behaͤlter durch eine Roͤhre an dem
Ende der Maschine in den unteren Trog, d, aus welchem es
durch kleine Oeffnungen in den oberen, a, a, aufsteigt.
Die Seiten, c, c, sind Bretter in Angeln, so daß sie
zuruͤkfallen koͤnnen, wenn man die Zeuge in die Maschine einlegen,
oder aus denselben herausnehmen will. Diese Seiten werden mittelst Keilen oder
Bloͤken, e, befestigt, die, ehe die Maschine in
Gang gebracht wird, hinter denselben eingesezt werden. Der Blaͤuel oder
Presser, b, besteht aus einer Reihe rundlicher
Querruthen, die in ein Gestell gefaßt sind, und zwischen welchen das Wasser, so wie
der Blaͤuel sich um seine Achse schwingt, die in eigenen an dem Ende der Maschine angebrachten
Lagern ruht, ablaufen kann, f, f, sind Reihen von
Rippen, welche an den Seiten des Troges angebracht sind, und den Raͤumen
zwischen den Querruthen gegenuͤber stehen, so daß, wie der Blaͤuel
sich schwingt, der Zeug dazwischen aufgenommen und gedruͤkt und auf die
kraͤftigste Weise gereinigt wird. In den Brettern, c,
c, sind mehrere kleine Oeffnungen angebracht, um dem schmuzigen Wasser und
anderen Unreinigkeiten, die da durchsikern koͤnnen, Abzug zu verschaffen,
wenn der Zeug von dem Blaͤuel an die Rippen und Seiten der Maschine
angeschlagen wird. Dieses Wasser und die Unreinigkeiten koͤnnen dann durch
die Haͤhne, gg, abgelassen werden.
Diese Schwingung des Blaͤuels geschieht mittelst der Hebel, hh, deren zwei an dem oberen Theile des Blaͤuels
nahe an seinen Enden angebracht, und durch Querriegel verbunden sind, die sich von
denselben laͤngs den Seiten der Maschine hin erstreken. Der Blaͤuel
muß mit den Haͤnden auf dieselbe Weise, wie es bei den Dampf-Maschinen
geschieht, bewegt werden. Der Patent-Traͤger will ihn jedoch auch
durch Dampf-Maschinen, Wasser-Raͤder oder durch irgend eine
andere Kraft in Bewegung sezen.
Wenn das angewendete Wasser so schmuzig geworden ist, daß es weggeschafft werden muß,
so wird ein Hahn an dem einen Ende des unteren Troges, d, geoͤffnet, und dasselbe durch diesen abgelassen, und nachdem der
Hahn wieder geschlossen wurde, frisches Wasser an dem anderen Ende des Troges aus
der oberen Cisterne mittelst einer mit einem Hahne versehenen Roͤhre
neuerdings eingelassen. Die Maschine laͤßt sich zerlegen, und die Theile
derselben lassen sich in einen kleinen Raum zusammenpaken, so daß man sie leicht von
einem Orte in den anderen bringen kann.
Die Verbesserungen, die der Patent-Traͤger als sein Recht hier in
Anspruch nimmt, sind: 1tens die Weise, das Wasser aus einer uͤber derselben
gelegenen Cisterne mittelst Roͤhre und Hahnes in die Wasch-Maschine
gelangen zu lassen; 2tens die beweglichen Seitenwaͤnde, welche
zuruͤkfallen, wenn man den Zeug einlegen und heraus nehmen will; 3tens die
Anwendung von Rippen an den Seiten, durch welche der Schmuz ausgedruͤkt wird, und die Stellung
der Faͤcher an dem Blaͤuel, die bei jeder Schwingung sich
aͤndert. Er schlaͤgt Holz zu dieser Maschine vor, die aber auch aus
jedem anderen schiklichen Materiale verfertigt werden kannMan vergleiche hiemit die im 5. Bde. d. Journal's beschrieben und
abgebildeten Wasch- und Pantschmaschinen. D. .