Titel: | Bericht des Hrn. Jomard im Namen einer Special-Commission über Kupferstich-Maschinen. |
Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. I., S. 3 |
Download: | XML |
I.
Bericht des Hrn. Jomard im Namen einer Special-Commission
über Kupferstich-Maschinen.
Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement
pour l'Industrie nationale. Nro. 299. (Im Auszuge)Wir glauben den Kupferstechern durch die Mittheilung der Beschreibung dieser
Maschine, durch welche die Franzosen allein in den Stand gesezt wurden, ihre
Prachtwerke so elegant und so wohlfeil zu liefern, und womit jezt in Berlin
Vorzuͤgliches geleistet wird, einen wesentlichen Dienst zu erweisen. D.
Ueb..
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Conté's Kupferstich-Maschinen.
Der Rath der Gesellschaft ernannte eine Commission, bestehend
aus den Herren Mérimé, Francoeur und Hrn.
Joward, um Bericht uͤber eine Kupferstich
Maschine zu erfinden, welche ihr von Hrn. Schlick, einem
gebornen Daͤnen, vorgelegt wurde, und diese Maschine mit den bisher bekannten
zu vergleichen. Schon bei der ersten Sizung zeigte es sich, daß die von dem sel. Conté erfundene Maschine vor jeder anderen, der
Commission bisher bekannt gewordenen, aͤhnlichen Maschine den Vorzug
verdient. Die Commission erklaͤrt es fuͤr Pflicht, dem Genie des sel.
Conté zu huldigen, dessen Maschine seit 20
Jahren die Kupferstecher-Kunst einer ihrer groͤßten Schwierigkeiten
enthob, und die uͤberall, wo sie eingefuͤhrt wurde, die
hoͤchsten Vortheile und die schoͤnsten Resultate gewaͤhrte.
Die Vortheile dieser Maschine zeigten sich vorzuͤglich bei Fertigung der
Kupferstiche zu dem bekannten Prachtwerke Description de
l'Égypte. Hr. Conté kannte die
Kupferstich-Maschinen, die in England seit dem Jahre 1803 existirt haben
sollen, durchaus nicht, und die Arbeiten die man von denselben sah, waren um Vieles
kleiner, und wahrscheinlich haben die Maschinen selbst eine ganz andere Einrichtung. Man
hielt sie, wenigstens bis zum Jahre 1815, so geheim, daß der
Bericht-Erstatter keine derselben zu Gesichte bekommen konnte.
Conté ward im Jahre 1803 Direktor der Arbeiten der
Kommission, welche die Ausgabe der Description de
l'Égipte zu besorgen hatte. Er sah bald ein, daß die Fertigung der
hiezu noͤthigen Kupferstiche so kostbar und so langweilig werden
wuͤrde, daß man daruͤber die Herausgabe des ganzen Werkes aufgeben
muͤßte. Diese Schwierigkeiten veranlaßten seine schoͤne Erfindung. Die
Natur der Gegenstaͤnde, welche in diesem Werke dargestellt werden sollten,
die Luft, das Wasser, die Stuͤke alter Architektur erleichterten die
Anwendung seiner Maschine, so wie diese die Ausfuͤhrung derselben,
vorzuͤglich in den sogenannten platten Tinten, (teintes plates) verherrlichte.
Jeder Kuͤnstler weiß, daß bei diesen platten Tinten und bei dem sogenannten
Grunde Alles auf die Geradheit der Linien, auf den gleichen, groͤßeren oder
geringeren, Abstand (den Parallelismus) derselben, und auf die groͤßere oder
geringere gleichfoͤrmige Tiefe dieser Linien ankommt, und jeder
Kuͤnstler kennt auch die Schwierigkeiten der Ausfuͤhrung dieser
Bedingungen, und weiß, wie viel hier von Zufaͤlligkeiten aller Art
abhaͤngt.
An Conté's Maschine ist Alles bestimmt und
unwandelbar, und selbst der ungleichen Haͤrte des Kupfers kann hier
nachgeholfen werden, wie der schoͤne Grund in den großen Platten der Description de l'Égypte beweiset.
Auch bei den wellenfoͤrmigen Linien haben dieselben Bedingungen, dieselben
Schwierigkeiten und dieselben Vortheile bei dieser Maschine Statt. Der Tod
uͤberraschte den vortreflichen Conté als er
seine Erfindung auf die punctirten Linien ausdehnen wollte.
Am einleuchtendsten sind die Vortheile dieser Maschine bei der so schweren
Ausfuͤhrung der Luft auf großen Platten, auf welchen der Kuͤnstler,
nach der gewoͤhnlichen Weise, immer nur einzelne kleine Theile derselben an
einem ganzen Tage verfertigen kann, so daß er niemahls im Stande ist, gleich vom
Anfange an die Wirkung zu beurtheilen, die das Ganze seiner Arbeit hervorbringen
wird und hervorbringen muß. Er gelangt oͤfters erst dann zu dem erwuͤnschten
Resultate, nachdem er seine ganze Arbeit mehrere Mahle retouschirt hat. Manche
Nebelwolke in der Luft eines Kupferstiches ist bloß die Folge einer
verungluͤkten reinen Luft in demselben: allein, die Luft aͤgyptischer
Landschaften erlaubt keine solchen Luͤkenbuͤßer; sie ist immer rein
und dunkelblau, und jede Partie schneidet sich scharf aus derselben aus. Die geraden
parallelen Linien duͤrfen, bei Darstellung derselben nur um so viel in ihrem
Parallelismus von dem Abstande der ersten beiden gezogenen Linien sich mehr von
einander entfernen, daß dieses Mehr bei 360 Linien nur der Haͤlfte der
Entfernung der beiden ersten Linien gleich ist. Wenn diese Entfernung auch nur ein
Millimetre betraͤgt, und gewoͤhnlich ist sie um Vieles kleiner, so
gibt man jedesmal an Conté's Maschine 1/720
Millimetre zu, was an dieser Maschine, selbst in noch kleineren Theilchen, mit der
groͤßten Genauigkeit geschehen kann, Und eben so leicht und sicher geschieht
auch die in gleichem Maße nothwendige Ab- und Zunahme der Einsenkung des
Griffels in das Kupfer mittelst einer Feder, deren Druk auf den Griffel auf das
Genaueste bestimmt werden kann.
Der edle Conté machte aus seiner Erfahrung kein
Geheimniß, und trieb keine Speculation mit derselben, obschon er sehr reich hatte
dadurch werden koͤnnen. Er verwendete sie mit der groͤßten
Uneigennuͤzigkeit, bloß fuͤr hie zur Besorgung der Herausgabe der Description de l'Égypte bestimmte Commisson. Conté verfertigte die erste Maschine dieser Art,
mit welcher die Commission fuͤr mehr als 300,000 Franken Kupferstiche
lieferte, durchaus mit seiner eigenen Hand. Die Herren Oberkampf erhielten von ihm eine aͤhnliche, fuͤr ihren Zwek
als Kottondruk-Fabrikanten berechnete Maschine.
Die Maschine des sel. Conté besteht aus einem
starken Tische, auf welchem mittelst platter Klemmen die zu gravirende Tafel
aufgeschraubt ist. Ein, senkrechtes Rad ist mit einem Zeiger versehen, Welcher, wenn
er gedreht wird, eine an der rechten Seite der Maschine befindliche, sehr lange,
horizontal gestellte Schraube in Bewegung sezt. Diese Schraube bewegt, parallel mit
sich selbst, ein großes kupfernes Lineal, das senkrecht auf der Schraube sieht, und
an der gegenuͤber stehenden Seite auf zwei Kuͤgelchen laͤuft. Dieses Lineal
traͤgt einen Wagen, und dieser Wagen fuͤhrt einen Griffel, wodurch,
indem der Wagen laͤngst dem Lineale hinlaͤuft, vollkommen parallele
Linien entstehen. Diese Linien koͤnnen in verschiedenen Abstaͤnden von
einander gezogen werden, je nachdem man den Zeiger an dem Rade, das in acht, wieder
in zwei Theile getheilte. Bogen getheilt ist, dreht. Man hat den Zeiger entweder von
Halbmesser zu Halbmesser, oder von zwei zu zwei, von drei zu drei an, je nachdem man
das Lineal sich weiter fort bewegen lassen will; und wenn man ungleiche Entfernungen
hervorbringen will, uͤberhuͤpft man mit dem Zeiger die zwischen
gelegenen Einteilungen nach dem Maße, als diese groß werden sollen. Auf dem Felde
des Rades befinden sich an Schneken-Windungen Zeichen in gewissen in
arithmetischer Progression zunehmenden Entfernungen. Man laßt das Rad jedesmahl um
diese durch das Zeichen angedeute Entfernung sich fortbewegen und eine Feder stellt
es auf diesen Punct, waͤhrend der Wagen sich bewegt. Der Wagen umfaßt das
Lineal, und schiebt sich auf demselben in einer sehr sanften Bewegung fort. Ein an
dem Wagen angebrachter Griffeltraͤger nimmt die verschiedenen Griffel und
Scheibchen auf, welche die Linien graviren. Um nun die Tiefe zu bestimmen, bis auf
welche die Griffel in das Kupfer eingreifen sollen, traͤgt der Wagen eine
Feder mit einer Schraube, welche auf den Griffel wirkt, und mit einem Zifferblatte
sammt Weiser versehen ist, wodurch der Grad des Drukes bemessen werden kann, indem
man nur den Weiser nach Belieben zu stellen braucht.
Man kann, mit einigen Abaͤnderungen, auch den Grabstichel an dieser Maschine
anwenden, und, wo man mit Aezwasser gravirt, nimmt man statt des Griffels oder des
Scheichens einen Demant, und bringt die Kupferplatte, nachdem sie mit dem Firnisse
bedekt wurde, auf die gewoͤhnliche Weise unter das Lineal. Wenn der Zeiger
auf dem Zifferblatte auf den 0 Punct des Drukes gestellt ist, fuͤhrt man den
Demant genau uͤber die Oberflaͤche der Kupferplatte, und nimmt dadurch
eine unendliche feine Linie des Firnisses weg, ohne auf irgend eine Weise in das
Metall einzudringen. Wenn hierauf das Aezwasser aufgegossen wird, kann man, nach der
Laͤnge der Zeit, als man dasselbe beißen laͤßt, jeden beliebigen Ton
hervorbringen; man kann auch noch durch Neigung der Platte nachhelfen.
Wenn man eine zitternde Linie einschneiden will, wie bei Durchschnitten und Terains,
so nimmt man statt der gewoͤhnlichen Scheibchen ein wellenfoͤrmiges,
Fuͤr lange und große wellenfoͤrmige Linien dient eine große
Kerbstange, die nach einer bestimmten Figur ausgeschnitten und parallel mit dem
kupfernen Lineale befestigt ist, wodurch her Griffel eine aͤhnliche Bewegung
erhaͤlt.
Es ist offenbar, daß zum Gelingen der Arbeit bei dem trokenen Stiche eine sehr genaue
Achse und gut gehaͤrteter Stahl an dem Scheibchen nothwendig ist; vor allem
aber muß die große Schraube mit aller moͤglichen Genauigkeit gearbeitet seyn;
der mindeste Fehler an derselben macht sie verwerfenswerth. Durch eine kleine Zugabe
an dieser Maschine kann man auch convergirende Linien, statt der parallelen,
hervorbringen, und dadurch Linear-Perspektive erhalten. Ein sehr geschikter
Kuͤnstler, Hr. Galet, dem der Erfinder die
Verfertigung dieser Maschinen anvertraute, und der mehrere nuͤzliche und neue
Verbesserungen an denselben anbrachte, hat mittelst derselben auch runde Linien
erhalten. Hr. Tranblay besorgte die Anwendung dieser
Maschine in den Werkstaͤtten der Kommission.
Man verfertigte mittelst dieser Maschine Luft von ungefaͤhr drei Fuß
Hoͤhe, und 26 Zoll Breite mit regelmaͤßiger Abnahme von Oben nach
Abwaͤrts in ungefaͤhr 3–4 Tagen, wozu man sonst mit freier Hand
aus gewoͤhnliche Weise acht Monate gebraucht haben wuͤrde;
Wasserflaͤchen von 3 Fuß; Hintergruͤnde von 3 Fuß 8 Zoll, wie die Description de l'Égypte, und die Voyage de Constantinople in mehreren Platten zeigt.
Der Lauf des Wegens auf mittleren Maschinen ist 1 Métre, (3 Fuß 7 Zoll); man
kann ihn aber auch laͤnger machen.
Beschreibung der Kupferstich-Maschine des sel. Conté.
Fig. 1Die Figuren 1, 2 und 3 sind
im Neuntel der natuͤrlichen Groͤße der Maschine gezeichnet;
Fig.
4, 11 bis 14,
19 bis 38 im Drittel,
Fig.
5, 6, 7 im Sechstel;
8,
9,
10 sind in halber und Fig. 14–18. in
ganzer natuͤrlicher Groͤße. A. d. O. Die Maschine im Perspektive, aufgerichtet und im Gange.
Auf einem, am Boden wohlbefestigten Gestelle ruht eine maßive, Tafel, auf welcher
mittelst Schrauben-Klemmen die Kupfertafel befestigt ist, welche gravirt
werden soll. Die Maschine besteht vorzuͤglich aus den folgenden
Hauptstuͤken: 1tens, aus dem Tische; 2tens, aus dem großen Lineale, welches
sich parallel mit sich selbst laͤngs einem anderen unter einem rechten Winkel
mit demselben gelegenen Lineale auf Kuͤgelchen hinbewegt; 3tens, aus dem
Wagen, welcher das große Lineal mittelst einer Schraube fuͤhrt; 4tens, aus
dem Zeichen-Wagen, der die Griffel traͤgt und laͤngs dem
Lineale zwischen zwei Zaͤumen oder Haltern hingleitet; 5tens, aus der großen
Schraube, welche das Hauptstuͤk der ganzen Maschine bildet, und am
schwierigsten auszufuͤhren ist; 6tens, aus dem Rade, auf dessen Achse die
Schraube aufgezogen ist, und deren Kurbel den Wagen auf eben dieser Schraube
Vorraͤten laͤßt, die durch die Einteilungen des Rades bestimmt ist;
7tens, aus einer Feder, welche auf dem Wagen des großen Lineales befestigt ist;
8tens, aus einer Spiral-Feder, deren Zifferblatt zur Regulirung des Drukes
des Griffels auf das Kupfer dient; 9tens, aus der Kerbstange, die dem Griffel
mittelst einer an dem Wagen befestigten Taste eine zitternde Bewegung mitteilt. Der
Wagen besteht aus verschiedenen Stuͤken, die unten erklaͤrt werden
sollen. Man befestigt die Schrauben-Klemmen auf dem Tische mittelst eines
gekruͤmmten Schluͤssels. Fig. 2. Grundriß der
Kupferstich-Maschine, a, der Tisch; b, das hoͤlzerne Lineal; c, das hoͤlzerne Quer-Lineal, laͤngs welchem das
große Lineal sich fortschreitend hinbewegt; d, der große
Wagen; e, der Wagen, der die Griffel traͤgt; f, Stellung der großen Schraube unter dem
Quer-Lineale; g, das Rad; hh, die große Feder; i,
Spiral-Feder; k Kerbstange aus Stahl; l, Stuͤze des Lineales, das auf Kugeln rollt; m, Zaume oder Halter zur Beschraͤnkung des Laufes
des Wagens; Schrauben-Klemmen zur Befestigung der zu stechenden Kupfertafel;
o, Druk-Schrauben; r, Feder, welche das Rad auf dem schiklichen Puncte zum Fortschreiten der
Linien befestigt.
Fig. 3. Aufriß
der Maschine von Vorne.
p, Griffel; q, Haken, durch
welche die Griffel in der Luft gehalten werden: wenn er gehoben ist, ruht der
Griffel auf der Kupferplatte. Man bringt ihn in die erstere Lage, wenn der Wagen
seinen Lauf vollendet hat, und wenn man denselben an die Vorderseite des Lineales
zuruͤkfuͤhren muß; in die zweite Lage wird er gebracht, wenn eine
Linie gravirt werden soll. s, ist das Zifferblatt
uͤber der Spiral-Feder, die den Druk reguliren soll; t, das Zifferblatt der großen Feder. Dieses Blatt ist
etwas geneigt (siehe Fig. 11, T. 245); u, u, eiserne durchloͤcherte Baͤnder zur
Befestigung der Kupfertafel.
Fig. 4. Der
große Wagen von Unten mit der großen Schraube; a, b,
Drukschrauben.
Fig. 5. Das
Rad von Vorne mit dem Zeiger. Es ist von 8 Halbmessern in eben so viele Theile
getheilt, und jeder dieser Theile ist durch ein Querstuͤk in zwei andere
gleiche Theile getheilt. Der Zeiger muß vier Sechzehntel des Umfanges oder hundert
und achtzig Eintheilungen durchlaufen um den Wagen um den fuͤnf und
siebzigsten Theil eines Zolles vorwaͤrts zu bringen, was man den Zweyer-Schnitt (taille de
deux) nennt. Der Eintheilungen auf dem Rande sind 720.
Fig. 6, Das
Rad von Oben. Diese Binde ist von mehreren schneken- oder
spiralfoͤrmigen Faden gefurcht. Dieser schnekenfoͤrmigen Faden sind
fuͤnf und zwanzig vorhanden; nur vierzehn derselben sind aber eingetheilt.
Die Kerben sind in fortschreitend wachsenden Entfernungen auf den Faden aufgetragen,
wodurch die Streke der Bewegung des Rades und des Laufes des großen Wagens bestimmt
wird, was durch das jedesmahlige Stellen des Rades mittelst eines
Feder-Kammes, Fig. 5, geschieht.
Fig. 7. Profil
des Rades.
Fig. 8, 9, 10 Grundriß
und Durchschnitte einer mit einem Kamme versehenen Feder, welcher das Rad in seinen
aufeinander folgenden Lagen festhaͤlt. (Man sehe die Lage desselben gegen das
Rad in Fig. 2,
im Puncte r).
Fig. 11, 12, 13, 14 der Wagen,
der den Stich gibt, im Detail.
Fig. 11. Der
Wagen im Profil mit dem Lineal im Durchsschnitte; c,
Birne oder Griff zur Leitung des Wagens laͤngs dem großen Lineale.
Fig. 12. Der
Wagen von Vorne; q, Haken, welcher den Griffel mittelst
eines Knopfes hebt, wenn man den Wagen auf die linke Seite der Platte
zuruͤkfuͤhrt um eine neue Linie zu graviren. a, Schraube um dem Griffel eine schiefe Lage zu geben, b, gekruͤmmter Hebel um den Griffel zu heben
(siehe Fig.
24); p, Griffel in der gehoͤrigen Lage
zum Graviren; der Griffel ist hier ein Scheibchen; um troken zu graviren (a la pointe seche); i, ein
Theil der Spiral-Feder.
Fig. 13. Der
Wagen von Unten; d, Drukschraube fuͤr den
Griffel; e, Feder, welche laͤngs dem Lineale
druͤkt; o, Druk-Schraube der großen
Feder.
Fig. 14. Der
Wagen von Hinten,f, die groͤße Feder (siehe Fig. 2 in hh). Ihr Blatt ist in zwei und dreißig Theile
getheilt; sie aͤußert einen groͤßeren Druk auf den Griffel als die
Wurstfeder.
Fig. 15, 16, 17, 18, 19
Griffel.
Fig. 15, 16. Scheibchen
zum trokenen Stiche von Vorne und von der Seite. Es ist aͤußerst wichtig, daß
das Scheibchen einen vollkommenen Kreis bildet, und daß es sich auf seiner Achse
sanft und regelmaͤßig bewegt; Bedingungen, die schwer zu erhalten sind.
Fig. 17
gekerbtes Scheibchen zur Bildung wellenfoͤrmiger Linien und Tinten etc.
Fig. 18,
Demant-Griffel, wo mit dem Aezwasser gearbeitet werden, und die zu gravirende
Linie bloß dadurch gebildet werden soll, daß das Kupfer bloß gelegt und der Firniß
abgenommen wird.
Fig. 19.
Runder Griffel zur Bildung des sogenannten Zitterstiches (tremblé).
Fig. 20, 21,
Spiral-Feder im Grundrisse, im Aufrisse und im Durchschnitte. s, Zifferblatt, das in sechzehn Theile getheilt ist, und
den Druk des Griffels auf das Kupfer bemißt.
Fig. 22. Das
auf der Spiral-Feder aufgezogene Zifferblatt von Oben. Der Weiser ist auf den
o Punct des Drukes gestellt, wenn man mit Aezwasser
gravirt, und auf den zweiten oder dritten Grad, wenn der Griffel das Kupfer bloß
rizen soll.
Fig. 23.
Zifferblatt der großen Feder: es ist in zwei und, dreißig Theile getheilt.
Fig. 24.
Gekruͤmmter Hebel zum Aufheben des Griffels im Grundrisse.
Fig. 25. Ein
Stuͤk des Lineales und der Kerbstange im Grundrisse. Gegen diese Kerbstange
schlaͤgt die an dem Wagen angebrachte Taste, wodurch der Griffel eine Art von
wellenfoͤrmiger Bewegung erhaͤlt; auf diese Weise wird das Wasser und
alles, was durch wellenfoͤrmige Linien angedeutet werden soll, gravirt. Um zu
vermeiden, daß die wellenfoͤrmigen Linien nicht zusammen stossen, wodurch die
Platte ein widerliches moirirtes Ansehen bekaͤme, laͤßt man die
Kerbstange bei jeder fortschreitenden Bewegung des Lineales eine Bewegung
machen.
Fig. 26 und
27.
Haͤlter des Lineales am Ende der Maschine von Vorne und von der Seite
gesehen. Die Haͤlter werden selbst von zwei Kuͤgelchen getragen,
welche auf einem Stahl-Bande laufen.
Fig. 28.
stellt einen Zaum im Detail im Profile dar, und das Lineal im Durchschnitte; er
dient zum Aufhalten und Beschraͤnken des Laufes des Wagens.
Fig. 29.
Derselbe Zaum im Grundrisse.
Fig. 30 und
31.
Gekruͤmmter Schluͤssel zum Drehen der Schrauben, welche die
Kupferplatte auf dem Tische befestigen, im Grundrisse und im Aufrisse.
Fig. 32 und
33.
Klemme, die dazu gehoͤrt, im Ausrisse und Grundrisse.
Fig. 34 und
35,.
Schraube mit ihrem Niete zu demselben Zweke.
Fig. 36. Taste
zum Zitter-Stiche von der Seite gesehen, wo sie mit der Kerbstange, d.h., von der Seite des Messers
in Beruͤhrung steht..
Fig. 37.
Dieselbe im Grundrisse.
Fig. 38.
Dieselbe von der Seite. Der oberste Theil der Taste steht nicht ganz so hoch wie der
oberste der Kerbstange.
Masse der Haupttheile dieser
Kupferstich-Maschine.
1. Tisch. Dike, 95 Millimetres (3 Zoll 6 Linien);
Laͤnge, 1 Metre 297 Millimetres (74 Zoll 6 Linien); Breite 839 Millimetres
(31 Zoll).
2. Lineal. Dike, 25 Millimetres (11 Linien); Breite 81
Millimetres (3 Zoll).
3. Kleiner Wagen. Ganze Laͤnge, 196 Millimetres (7
Zoll, 3 Linien),
4. Großer Wagen. Breite, 132 Millimetres (4 Zoll, 10 1/2
(Linien); ganze Laͤnge, 254 Millimetres (9 Zoll 4 1/2 Linien).
5. Große Schraube. Durchmesser, 14 Millimetres, (6
Linien); Laͤnge, ungefaͤhr 712 Millimetres (30 Zoll).
6. Rad. Durchmesser. 332 Millimetres (1 Fuß, 3 Linien);
Breite, 45 Millimetres (1 Zoll,3 Linien.)
7. Kerbstange. Durchmesser, 27 Millimetre (1 Zoll).
8. Quer-Lineal. Breite 88 Millimetres (3 Zoll, 3
Lin.)
Im Bulletin findet sich noch eine Tafel angefuͤhrt, welche die Producte dieser
Maschine darstellt in den verschiedenen Stellungen derselben. Sie dient dem
Kuͤnstler als Norm, wie er dieselbe zu stellen hat, wenn er gewisse
Schraffirungen oder Tinten hervorbringen soll. Wir koͤnnen diese Tafel aus
dem natuͤrlichen Grunde nicht liefern, weil wir die Maschine nicht besizen,
die diese Producte liefern soll.