Titel: | Beschreibung einer kleinen Maschine zum Schneiden des Holzes und der Metalle, so wie man sie in England hat. |
Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. II., S. 13 |
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II.
Beschreibung einer kleinen Maschine zum Schneiden
des Holzes und der Metalle, so wie man sie in England hat.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, N. 230. S. 219.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Beschreibung einer kleinen Maschine zum Schneiden des Holzes und
der Metalle.
Man bedient sich in den Werkstaͤtten zu London einer
Art Drehebank, auf deren Spindel eine Sage ohne Ende (fraise) aufgezogen ist, die das Holz und Metall, welches man zu Maschinen
braucht, in jeder Laͤnge und Dike schneidet.
Diese einfache und sinnreiche, von Hrn. Galloway erbaute
Maschine arbeitet mit einer bemerkenswerthen Geschwindigkeit und Genauigkeit. Die
Anwendung der Sage ohne Ende ist allerdings nicht neu; das Hauptverdienst dieser
Drehebank besteht aber darin, daß man, nach Belieben, die Geschwindigkeit der
Bewegung so wie die Tiefe, Breite und den Winkel bestimmen kann, nach welchem das zu
bearbeitende Stuͤk geschnitten werden muß.
Da diese Maschine in Frankreich bisher nur von Hrn. Calla
und in der Fabrik des Hrn. Dollfuß zu Muͤhlhaufen
gebraucht wird, so ließ die Gesellschaft dieselbe in der Hoffnung, daß sie, bei den
großen Vortheilen, die sie gewaͤhrt, bald allgemein eingefuͤhrt werden
wird, hier abbilden. Die Abbildungen werden das ganze Spiel dieser Maschine
begreiflich machen.
Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde.
Tab. I zeigt die ganze Maschine, aufgestellt und
bereit zu spielen.
Fig. 1.
Seiten-Aufriß von Seite der Sage.
Fig. 2.
Dieselbe Maschine von Vorne, wo sich der Arbeiter hinstellt. Die Maschine kann
entweder mittelst eines Tret-Schemmels, wie die Drehebaͤnke gewoͤhnlich, oder durch
eine andere Kraft in Bewegung gesezt werden.
Die Theile, aus welchen diese Maschine besteht, sind auf derselben Tabelle
abgebildet.
Fig. 3.
Ansicht uͤber dem Tische, auf welchem die zu zerschneidenden Stuͤke
gelegt werden.
Fig. 4.
Durchschnitt desselben Tisches.
Fig. 5. Die
Achse, auf welcher die Triebstoͤke aufgezogen sind, die die Zahnstoͤke
in Bewegung sezen, einzeln dargestellt.
Fig. 6. Einer
der Zahnstoͤke im Aufrisse und von Vorne.
Fig. 7.
Derselbe von der Seite.
Fig. 8 u.
8 bis.
Einer der Falze, von Unten und im Durchschnitte gesehen.
Fig. 9.
Drukschraube, durch welche die Entfernung der Falze bestimmt wird.
Fig. 10.
Grundriß und Aufriß des schiefen Leiters und des
Schrauben-Schluͤssels, die ihn bewegt.
Fig. 11. Die
auf ihrer Spindel aufgezogene Saͤge im Durchschnitte.
Fig. 12.
Dieselbe im Aufrisse und einzeln dargestellt.
A, Sage ohne Ende oder Rundsage (fraise) aus Blechs Stahl, die gehoͤrig zugerichtet seyn muß.
B. Eiserne Spindel, auf welcher die Saͤge
gehoͤrig fest aufgezogen seyn muß.
C. Spiz-Doken, zwischen welchen die Spindel C sich dreht.
D. Pfosten des Gestelles.
E. Tragbalken, auf welchem die Doken aufgezogen
sind.
F. Gebrochene Spindel, die sich zwischen den Spizen der
zwei Schrauben GG dreht, welche in den Pfosten DD des Gestelles befestigt sind.
H. Große hoͤlzerne Rolle mit drei
Wechsel-Kehlen. Sie ist mittelst einer hoͤlzernen Schraube auf einem
Rade aus Guß-Eisen befestigt, I, welches auf der
Achse F aufgezogen ist, und als Flugrad dient.
I. Kleine hoͤlzerne Rolle, die aus der Achse B aufgezogen ist, und ihre Bewegung durch die Rolle H erhaͤlt, mittelst der Schnur ohne Ende K.
L. Tret-Schemmel aus Holz, auf welchen der
Arbeiter mit dem Fuße tritt, um die Maschine in Bewegung zu sezen:
M. Achse dieses Schemmels die zwischen den Schrauben
Spizen NN spielt, die in das Gestell eingebohrt
sind.
OO. Arme, die den Tret-Schemmel tragen.
P. Querstange, die mittelst der Kurbelstange Q die Bewegung des Tret-Schemmels der gebrochenen
Spindel F mittheilt.
R. Tisch aus zugerichtetem Gußeisen, auf welchem man das
Holz oder Metall, welches geschnitten werden soll, hinlegen laͤßt.
SS. Rahmen aus Gußeisen, die die Tafel R tragen. Diese beiden Rahmen schieben sich senkrecht
zwischen den kupfernen Falzen TT hin, die auf dem
Tragbalken E des Gestelles befestigt sind, und deren
Entfernung durch die Drukschrauben UU, bestimmt
wird.
VV. Zahnstoͤke aus Kupfer, die auf den
Rahmen SS befestigt sind.
X. Achse, die sich in Lagern auf dem Tragbalken E dreht, und mit zwei Triebstoͤken nn, versehen ist, die in die Zahnstoͤke VV eingreifen.
Y. Parallel-Leiter aus Gußeisen. Da dieser Leiter
sich der Saͤge A. naͤhern und von
derselben entfernen kann, so wird seine parallele Lage mit dieser Saͤge durch
die zwei kleinen Arme ZZ erhalten, die sich um die
Mittelpunkte aa drehen. Die Entfernung des Leiters
von der Saͤge wird mittelst des Bolzens b
bestimmt, der in einer gekruͤmmten Furche c
hinlaͤuft.
d. Schiefer Leiter aus Kupfer, der auf dem kleinen
Schieber e ruht. Er ist so eingerichtet, daß er mit dem
Schieber verschiedene Winkel bilden kann, deren Groͤße mittelst eines auf dem
Schieber angebrachten Gradbogens bestimmt werden kann. Der Schieber schiebt sich
horizontal zwischen dem Tische R, dessen Feld in dieser
Hinsicht ekig ist, und dem Falze f, der auf den Rahmen
SS in gleicher Hoͤhe mit dem Tische
befestigt ist. Der Parallelismus des Falzes mit dem Tische wird durch die
Drukschrauben gg hergestellt.
Bei dem Gebrauche dieser Maschine befestigt man zuerst den parallelen Leiter Y in der erforderlichen Entfernung von der Saͤge
und richtet sich hierbei nach einem graduirten Maß-Stabe K, der auf dem Tische R
eingegraben ist; stellt dann den Fuß, auf den Tret-Schemmel, und gibt diesem
die bei Drehebaͤnken gewoͤhnliche Bewegung; dann bringt man das zu
zerschneidende Stuͤk auf den Tisch R und schiebt
es an die Zaͤhne der Sage unter jenem Winkel, den der Leiter mit dem Tische
bildet. Auf diese Weise kann in dem zu zerschneidenden Koͤrper kein anderer
Schnitt von der Saͤge aus geschehen, als ein solcher, der mit dem Rande, den
Matt an den Leiter anlehnt, parallel ist. Wenn man aber in einer anderen Richtung
saͤgen will, so lehnt man das Stuͤk an dem schiefen Leiter d, an, und dreht diesen mittelst des
Schrauben-Schluͤssels solang, bis die Linie, in welcher man das
Stuͤk durchschneiden will, sich in der Ebene der Saͤge befindet: dann
sezt man den Tret-Schemmel in Bewegung, und schiebt zugleich den Leitet und
das Holz.
Die Hoͤhe des Tisches k kann in Hinsicht auf die
Sage noch nach der Dike des zu durchsaͤgenden Gegenstandes verschieden
seyn.
Ein vierekiges Stuͤk l, am Ende der Achse k, nimmt eine Kurbel auf, und wenn diese von der Rechten
zur Linken gedreht wird, hebt oder senkt man die Zahnstoͤke VV, und folglich auch die Tafel R, mit welcher sie in Verbindung stehen. Die Schrauben
m, dienen zur Befestigung der Rahmen SS, auf jener Hoͤhe, die man denselben
gegeben hat.