Titel: | Gewisse Verbesserungen an Weberstühlen, worauf Wilh. Goodmann, Hutmacher in der City of Coventry and Bocough of Warwick, sich am 22. Sept. 1822. ein Patent geben ließ. |
Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. IV., S. 24 |
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IV.
Gewisse Verbesserungen an Weberstühlen, worauf
Wilh. Goodmann,
Hutmacher in der City of Coventry and Bocough of Warwick, sich am 22. Sept. 1822. ein Patent geben
ließ.
Aus dem Repertory of Arts, and Manufactures etc.
September 1823 S. 8.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Goodmann's Verbesserungen an Weberstühlen.
Diese Verbesserungen lassen sich vorzuͤglich an jenen
Stuͤhlen anwenden, die man gewoͤhnlich zum Weben schmaler Zeuge
gebraucht und hollaͤndische Maschinen-Stuͤhle nennt; sie
bestehen hauptsaͤchlich in einer neuen Anordnung der Schuͤzen und der
Schlaͤger in der Lade (batten).
Fig. 8 zeigt
den Stuhl von einem Ende mit der Lage der Werfte fuͤr zwei
Schuͤzen-Reihen.
Fig. 9. stellt
denselben von Vorne dar: ein Stuͤk des Brustbaumes ist weggenommen, um die
Lade von Vorne und die zwei Reihen von Schuͤzen zu zeigen. Der Bau der Lade
mit den Schlaͤgen (slays) und Schuͤzen ist
in jeder Hinsicht derselbe, wie an den gewoͤhnlichen
Maschinen-Stuͤhlen, nur daß hier drei Schuͤzenbretter sind, die
zwei abgesonderte Bahnen zur Aufnahme zweier Reihen von Schuͤzen bilden: die
Werften- oder Schlag-Raͤume der oberen Reihe kommen zwischen
die der unteren.
Fig. 10.
stellt einen Theil des Ruͤkens der Lade vor, und zeigt die Lage und
Befestigungsart der Schlager und den Bau des Treibers. Die Vorderseite der Lade
besteht aus drei Brettchen, a, a, a, wie Fig. 8. und 9. zeigt,
wovon eines an die obere
Leiste, b, derselben mittelst einer Reihe von
Schlag-Schrauben, und das unterste an die untere Leiste, c, auf eine aͤhnliche Weise befestigt ist. Das
mittlere ist an der Schlaͤger-Leiste, d,
entweder mit gewoͤhnlichen hoͤlzernen Schrauben, oder durch Stifte mit
Schultern so befestigt, daß ein Raum zwischen dem Ruͤken desselben und der
Schlag-Leiste zum Spiele des Treibers uͤbrig bleibt. Die Ansicht der
Lade von der Ruͤkseite in Fig. 10. zeigt die obere
und untere Leiste b und c
mit den Zwingern der Schlag-Schrauben, und die Schlagleiste d, an welcher das mittlere Brettchen befestigt ist.
Diese Schlagleiste ist an der Lade mittelst der beiden Schwerte, j, j, die daran eingepaßt sind, und in der Mitte durch
eiserne Baͤnder befestigt, die von der oberen Leiste nach der unteren
hinlaufen. An der oberen und unteren Flaͤche dieser Leiste d, sind seichte Einschnitte zur Aufnahme der Enden der
Schlager e, e, e, angebracht, und die
gegenuͤberstehenden Enden derselben ruhen in Umbiegungen der oberen und
unteren Leisten, und sind daselbst durch die Zwingen der Schlag-Schrauben
befestigt. Die Schuͤzen haben den gewoͤhnlichen Bau, und werden
zwischen den Schuͤzenbrettern in die Bahn eingefuͤhrt: die horizontale
Wirkung des Treibers f, treibt sie durch die Werfte hin
und her. Der Treiber, der an den gewoͤhnlichen Stuͤhlen wie eine
Leiter gebaut ist, besteht an dieser verbesserten Maschine aus Zaͤhnen, die
in dem Rahmen desselben von der oberen Leiste bis an die untere sich erstreken, und
die, nach Belieben des Arbeiters, in der Mitte durch Diagonalstuͤke verbunden
seyn koͤnnen, wodurch sie mehr Staͤrke erhalten. Das Spiel dieses
Stuhles erklaͤrt sich auf folgende Weise: gg sind die Walzen, auf welchen eine hinlaͤngliche Menge Garnes
aufgewunden wird, um zwei Werften oder Ketten zu bilden; von hier laufen die Faden
auf die gewoͤhnliche Weise zu den Hinteren Schlagern h, h, dann unter den Werfte-Walzen, i,
i zu den Lizen, k, k, die so geschuͤrzt
sind, daß sie sich zu jeder Werfte schiken, wodurch jede derselben zu ihrem
respectiven Schlaͤger gelangt. Nahe an diesem Puncte laufen die
Schuͤzen hin und her, und bilden, durch den eingeschlossenen Eintrag, das
Gewebe, welches durch das Schlagen der Lade fortgetrieben, und durch die
Raͤume m, m, und n,
n, oben und unten in dem Brustbaume fortgezogen wird, von wo es dann auf die
untere Walze I, und von dieser an das Hintertheil des Stuhles
gelangt, wo es durch Gewichte und Rollen gespannt wird. Von diesen Rollen
laͤuft es uͤber den obersten Theil des Stuhles o, und durch die, Oeffnungen p, p, in den
Sumpf, wo ein Keil das Ruͤktreten desselben hindert, und, wenn es sich
daselbst anhaͤuft, dasselbe auf den Rollen q, q,
aufgewunden wird. Meine Erfindung besteht in der neuen Anordnung der Schuͤzen
und der Schlager in der Lade und in dem Aufhangen der Lizen auf einer Reihe von
Spindeln.