Titel: | Verbesserung im Sezen und Heizen der Dampf- und anderer Kessel, wodurch bedeutend an Brenn-Material erspart, und der Rauch vollkommen verbrannt wird, worauf Nathaniel Partridge, Färber zu Bowbridge, bei Stroud, Gloucestershire, sich am 14. Februar 1823. ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. XII. XIII. , S. 76 |
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XII.
XIII.
Verbesserung im Sezen und Heizen der
Dampf- und anderer Kessel, wodurch bedeutend an Brenn-Material erspart,
und der Rauch vollkommen verbrannt wird, worauf Nathaniel Partridge, Färber zu Bowbridge, bei
Stroud, Gloucestershire, sich am 14. Februar 1823. ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts and Sciences. October
1823. S. 169.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Partridge's Verbesserung im Sezen und Heizen der
Dampfkessel.
Diese Verbesserung besteht in einer Methode, zwei oder mehrere
Kessel mit einem Ofen zu heizen, und in einer besonderen Bildung der Zuͤge;
der Hauptzwek ist, die Hize zuruͤkzuhalten und auf die Kessel mit vermehrter
Kraft wirken zu lassen, damit Brenn-Material erspart wird. Die Art, wie dieß
geschieht, ist in Fig. 22 und 23 Taf. III. dargestellt.
Fig. 22
ist ein Laͤngen-Durchschnitt des Ofens und der Zuͤge,
uͤber welchen zwei Faͤrbe-Kesseln angebracht sind. Fig. 23 ist
ein horizontaler Durchschnitt der Kessel und Zuͤge nach der punctirten Linie
AB in Fig. 22. Dieselben
Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde in beiden Figuren. a und b sind zwei kupferne
Faͤrbekessel; c ist der Ofen oder Feuerherd, auf
welchem das Feuer angeschuͤrt wird. d ist die
erste Bruͤke, die zur Verengerung bei Zuges hier angebracht ist. Ueber diese
Bruͤke geht laͤngs dem Zuge e die Flamme
nach f, der zweiten Bruͤke zur Verengerung des
Zuges. Von dort kommt die Flamme in die zweite Kammer des Zuges g, und dann aufwaͤrts durch die Oeffnung h in die obere Reihe des Zuges.
Diese obere Reihe sieht man am deutlichsten in Fig. 23. Der Strom der
Flamme und der erhizten-Daͤmpfe, welcher durch h aufsteigt, wird hier getheilt, und geht seitwaͤrts in die Kammern
ii, wo er durch die Verengerungen, kk, zum Theile unterbrochen, und daher die Hize in ii, zuruͤkgehalten wird. Durch die Verengerungen,
kk, gelangt die Hize in die Kammern, ll, und wird daselbst wieder durch die Verengerungen,
mm, aufgehalten. Aus diesen gelangt sie durch die
Oeffnung, n, in die Kammern, oo und pp, wo sie wieder theilweise
zuruͤkgehalten wird, bis sie endlich durch den Schornstein q, entweicht.
Auf diese Art glaubt der Patent-Traͤger die Hize auf eine
zwekmaͤßigere Weise als durch die bisherige Methode die Zuͤge
anzubringen, verwenden, und zwei und mehrere Kessel beinahe mit derselben Menge
Brenn-Materiales hizen zu koͤnnen, die ein einziger Kessel nach dem
alten Baue braucht.
Wenn man nur einen Kessel allein brauchen wollte; z.B. a,
so oͤffnet man die Klappe, r, zwischen den beiden
Kesseln, wodurch die Hize aufsteigen und durch die Oeffnung, n, Fig.
23, durchziehen wird, wo sie dann rings um den Kessel in die Kammern, oo und pp, gelangt, und ihre
Wirkung denselben mittheilt, ohne viel an den Kessel, b,
zu verlieren.
Man kann es vielleicht in einigen Faͤllen gut finden, die Zuͤge um den
Kessel in einem sogenannten Radzuge umher laufen zu lassen, statt sie zu theilen; in
diesem Falle muß der Schornstein an dem entgegengesezten Ende angebracht seyn. Dieß
ist vorzuͤglich bei Dampfkesseln der Dampfmaschinen der Fall. Man kann eine
Thuͤre oder einen Daͤmpfer, s, in dem
Mauerwerke anbringen, Fig. 23, um kalte Luft
einzulassen, wenn die Temperatur um die Kessel vermindert werden soll.
Der Patent-Traͤger findet diese Heizungs-Methohe bei offenen und
geschlossenen Kesseln, bei Faͤrbern, Brauern, Seifensiedern, Dampfmaschinen
etc. gleich brauchbar.
Noch eine Verbesserung zur Verbrennung des Rauches besteht in der Anwendung eines
Schiebers an der Oeffnung des Ofens, t, Fig. 22, wodurch nicht
bloß die kalte Luft abgehalten wird, waͤhrend die Kohlen in das
Schuͤrloch, v, eingetragen werden, sondern auch
die Steinkohlen daselbst gebaken und in Cokesverwandelt werden koͤnnen.
Dieser Schieber kann mittelst eines Hebels oder eines Zahnstokes und Triebstokes durch eine
Oeffnung am Boden der Herdplatte hinauf geschoben werden, oder seitwaͤrts in
Furchen laufen etc.
Wenn man auf dem brennenden Herde nachschuͤrt, muß der Schieber, t, geschlossen werden, damit keine kalte Luft zudringen
kann, und wenn alles Brennmateriale aufgelegt ist, muß auch die aͤußere
Thuͤre, u, geschlossen werden. Um das Feuer zu
schuͤren, muß eine Schuͤrstange auf den Herd gebracht werden, deren
Stiel durch eine kleine Oeffnung in der aͤußeren Thuͤre, u, laͤuft, so daß, wenn der Schieber, t, weggenommen ist, die Kohlen auf den Herd hingeschoben
werden koͤnnen.
Indem, waͤhrend die Steinkohlen auf der Schuͤrplatte zwischen den
Thuͤren, u und t,
baken, etwas Rauch und brennbare Daͤmpfe aus denselben aufsteigen; so ist es
noͤthig, diesen Rauch und diese Daͤmpfe durch eine Oeffnung in dem
Thuͤrchen, t, in das Feuer abziehen zu lassen,
damit sie darin verbrennen koͤnnen.
Der Patent-Traͤger beschraͤnkt sich uͤbrigens nicht auf
die hier angegebenen Formen, sondern behaͤlt sich bevor, die
Grundsaͤze, nach welcher er diesem Ofen erbaute, nach Umstaͤnden
abgeaͤndert anzuwenden.