Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. XIX., S. 127 |
Download: | XML |
XIX.
Miszellen.
Miszellen.
Preise der Société d'Encouragement pour
l'Industrie nationale fuͤr die Jahre 1824, 25 u. 30. Nach dem Programme der
Société, erlassen in der Sizung am 29.
October 1823.
Preise fuͤr das Jahr 1824.
Chemische Kuͤnste.
1. Fuͤr Verbesserung der Darmsaiten-Fabrikation zu
musikalischen Instrumenten 2000 Franken.
(Die Aufgabe und die Bedingungen sind woͤrtlich, wie
im vorigen Jahre polytechn. Journ. B. X. H. 4. S. 493.)
2. Fuͤr Verfertigung von Papier aus dem Papier-Maulbeerbaume
(Morus papyrifera L. Broussonetia papyrifera Bot.) 3000 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen woͤrtlich, wie im polytechn. Journ. B. VII. H. 2. S. 244).
3. Fuͤr Errichtung einer Fabrik im Großen zur Erzeugung feuerfester
Schmelztiegel. 2000 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen woͤrtlich, wie im polytechn. Journ. B. X. H. 4. S. 495).
4. Fuͤr Verbesserung von Eisen-Gußwerken. 6000 Franken.
5. Fuͤr Verbesserung der Formen von Gußarbeiten, die noch zur weiteren
Bearbeitung bestimmt sind. 6000 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen woͤrtlich, fuͤr 4 u.
5, wie im Polytechn. Journ. B. X. S. 497).
Oekonomische Kuͤnste.
6. Auf Austroknung des Fleisches. 5000 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen woͤrtlich, wie im Polytechn. Journ. B. VII. H. 2. S. 247. Vergl.
hieruͤber S. 124. in diesem
Hefte).
Akerbau.
7. Preis von drei goldenen Medaillen, jede von 500 Franken, fuͤr drei
Individuen, welche die gebohrten Brunnen (puits artèsiens) in einer Gegend einfuͤhren, in welcher
man dieselben noch nicht kennt.
(Aufgabe und Bedingungen woͤrtlich, wie im polytechn. Journ. B. VII. H. 2. S. 246).
Preise, die auf das Jahr 1824 verlaͤngert
wurden.
8. Fuͤr eine Maschine zur Verfertigung von Glasern fuͤr optische
Instrumente. 2500 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen woͤrtlich, wie polytechn. Journ. B. VII. H. 1. S. 91).
9. Fuͤr eine Mahl- und Schrot-Muͤhle fuͤr alle
Arten von Landwirthschaften. 4000 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn. Journ. B. VII. H. 1. S. 93).
10. Fuͤr eine Handmuͤhle zum Aushuͤlfen der
Huͤlsenfruͤchte. 1000 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn.
Journ. B. VII. H. 1. S.
108).
11. Fuͤr Anwendung der sogenannten hidraulischen Presse auf Oehl-
und Weinpressen, und auf Auspressen der Pflanzen uͤberhaupt. 2000
Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn.
Journ. B. VII. H. 1. S.
111).
12. Fuͤr eine Maschine zum Abschaben der Haare an den Fellen fuͤr
Hutmacher. 1000 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn.
Journ. B. VII. H. 1. S.
99).
13. Fuͤr Wolle zur Verfertigung der gemeinen Filzhuͤte. 600
Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn.
Journ. B. VII. H. 1. S.
99).
14. Fuͤr eine zwekmaͤßigere Spiegel-Belegung als die
gewoͤhnliche. 2400 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn.
Journ. B. VII. H. 1. S.
100).
15. Fuͤr Verbesserung der in der Kupferstecherkunst nothwendigen
Materialien. 1500 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn.
Journ. B. VII. H. 1. S.
116).
16. Fuͤr Entdekung eines Metalles oder einer Metall-Legirung, die
weniger vom Roste angegriffen wird, als Stahl und Eisen, um dieselbe bei
Maschinen zur Zerkleinung weicher Nahrungs-Mittel anzuwenden. 3000
Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn.
Journ. B. VII H. 1. S.
122).
Oekonomische Kuͤnste.
17. Fuͤr ein Mittel, armen Blinden die nuͤzlichste und
zwekmaͤßigste Beschaͤftigung zu verschaffen. 100 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn. Journ. B. X. H. 4. S.
492. (nur daß hier der 1. Mai 1824 terminus
peremptorius ist).
18. Fuͤr Erhaltung der Nahrungsmittel nach Hrn. Appert's Verfahren im Großen, oder durch jedes andere analoge
Mittel. 2000 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn. Journ. B. VII. H. 2.
S. 241).
19. Fuͤr Hausenblase oder Fischleim Erzeugung. 2000 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn. Journ. B. VII. H. 1.
S. 105).
20. Fuͤr eine Masse, die sich wie Gips formen laͤßt, und der
Witterung so gut wie Stein zu widerstehen vermag. Preis 2000 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie polytechn. Journ. B. VII. H. 1.
S. 125).
21. Fuͤr Einfuͤhrung und Cultur von Pflanzen in Frankreich,
welche fuͤr den Akerbau, fuͤr Kuͤnste und Manufacturen
nuͤzlich sind. 2000 und 1000 Franken.
(Vergl. polytechn. Journ. B. VII. H. 2. S. 242).
Preise auf das Jahr 1825.
Mechanische Kuͤnste.
22. Fuͤr Verfertigung einfacher und wohlfeiler Werkzeuge und
Geraͤthe zur Gewinnung des Runkelruͤben-Zukers. Preis:
1500 und 1200 Franken.
Seit der 12 Jahre, als die Runkelruͤbenzuker-Fabrikation
eingefuͤhrt ist, hat die Methode, den Zuker aus dieser Pflanze zu
gewinnen, sich sehr vervollkommnet: sie ist eben so leicht als sicher
geworden: allein, alle diese Runkelruͤbenzuker-Fabriken sind
bisher nur Unternehmungen im Großen geblieben, und der Landmann, der oft nur
ein paar Tagwerke der Cultur der Runkelruͤbe widmen kann, hielt es
bisher fuͤr unmoͤglich diesen neuen Zweig der Industrie mit
seiner Landwirthschaft verbinden zu koͤnnen.
Die Gesellschaft, von der Wichtigkeit dieser Art von Industrie
uͤberzeugt, findet nur darin ein sicheres Mittel den Aker-Bau
in Frankreich durch dieselbe zu bereichern, daß man dem Landmanne die hiezu
noͤthigen Geraͤthe so brauchbar und so wohlfeil als
moͤglich, in die Haͤnde liefert. Da indessen der
groͤßte Theil dieser Geraͤthe sich ohnedieß in jeder guten
Land-Wirthschaft findet, so glaubte sie sich in ihren Preisaufgaben
auf eine Reibe und auf eine Presse beschranken zu koͤnnen.
Sie sezt daher zwei Preise aus: einen von 1500 Franken, fuͤr die beßte, einfachste und
wohlfeilste Reibe- mittelst welcher man in Einer Stunde 600
Kilogrammen Runkelruͤben zu einem Breie zerreiben kann; einen zweiten
von 1200 Franken
fuͤr die beßte Presse, die 72 bis 75 per Cent Saft aus dem
Runkelruͤben-Breie auspressen muß.
Die Maschinen muͤssen vor dem 1. Mai 1825 eingesendet werden. Der
Preis wird in der General-Sizung dieses Jahres zuerkannt.
Die Gesellschaft wird dann zugleich eine kurze und deutliche Anleitung zur
Cultur, Aufbewahrung und Bearbeitung der Runkelruͤben fuͤr den
Landmann herausgeben.
Chemische Kuͤnste.
23. Fuͤr Bereitung des Flachses und Hanfes ohne Roͤstung. 6000
Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie im polytechn. Journ. B. VII. H. 1.
S. 121).
Preise, die auf das Jahr 1825 verlaͤngert
wurden.
Mechanische Kuͤnste.
24. Fuͤr Erzeugung eines zur Fabrikation der Nahenadeln geeigneten
Drahtes, 6000 Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie im polytechn. Journ. B. VII. H. 1.
S. 115).
25. Preis von 3000 Franken, welcher am 1. Jul. 1825. demjenigen zuerkannt
werden wird, der in irgend einem Departement von Frankreich eine
Naͤhenadel-Fabrik errichtete, auf welcher sowohl in Bezug auf
Mannigfaltigkeit der Form und Groͤße, als in Hinsicht auf
Vollkommenheit und Wohlfeilheit, alle im Handel gesuchte Naͤhenadeln
erzeugt werden.
(Vergl. polytechn. Journ. B. VII. H. 1. S. 95).
Akerbau.
26. Fuͤr eine Muͤhle zur Reinigung des Heidekornes. 600
Franken.
(Aufgabe und Bedingungen, wie im polytechn. Journ. B. VII. H. 1.
S. 127).
27. Preis von 1500 Franken fuͤr denjenigen, der entweder am meisten
Foͤhren (Pinus silvestris) oder Corsikaner
Foͤhren (P. laricio).
28. Preis von 1000 Franken fuͤr denjenigen, der am meisten schottische
Foͤhren (Pinus rubra) gesaͤet
haben wird.
(Vergl. fuͤr 27 und 28., polytechn. Journ. B. VII. H. 1.
S. 127).
Preis fuͤr das Jahr 1830
Akerbau.
29. Preis von 5000 und von 1500 Franken zur Bepflanzung abschuͤssiger
Gruͤnde.
(Vergl. polytechn. Journ. B. VII. H. 2. S. 250).
Die Abhandlungen, Plane, Modelle, Muster etc. muͤssen vor dem 1. Mai eines jeden fuͤr den Preis
bestimmten Jahres postfrei au
Sécrétariat de la Société d'Encouragement
pour l'industrie nationale, rue du Bac, N. 42, eingesendet
werdenDie Société hat, wie man
aus diesem Programme ersieht, nur eine einzige, neue Preisfrage
fuͤr dieses Jahr erlassen: die 22igste. Ueber obige
Preis-Aufgaben der Société d'Encouragement finden sich im Bulletin dieser Gesellschaft, N. 532. October 1823. S. 271. u.s.f. noch einige, im Programme
selbst fehlende Bemerkungen uͤber folgende Preisaufgaben:1. Ueber Anwendung einer Dampf-Maschine
auf Druker-Pressen, S. 271.2. Ueber
Naͤhe-Nadel-Fabrikation S. 273.3. Ueber Stahl-Draht zur
Naͤhe-Nadel-Fabrication. S. 275.4. Ueber Stangen-Kupfer zum
Golddraht-Zuge S. 276. (Hier soll der Industrie der
Nuͤrnberger-Drahtzieher der Todes-Stoß gegeben
werden! „den Handel Frankreichs
befreien von dem bedeutenden Tribute, den er
jaͤhrlich an Nuͤrnberg
bezahlt.“!!!)5. Ueber Fabrikation des russischen
Juftens S. 278.6. Ueber eine Stein-Masse, die sich wie
Gips formen laͤßt, und der Luft wie Stein zu widerstehen
vermag S. 281.Da diese Bemerkungen nur einzelne Details enthalten, welche lediglich
fuͤr die Preiswerber interessant seyn koͤnnen, und wir
nicht wissen, ob unsere deutschen Landsleute um diese Preise werben
wollen, so hielten wir es fuͤr uͤberfluͤssig
unsere Blaͤtter mit der Uebersezung dieser Kleinigkeiten zu
fuͤllen. Sollte irgend einer unserer ehrenwerthen Landeleute
um irgend einen der oben angefuͤhrten 6 Preise concurriren,
und die hier nachgetragenen Details einzusehen wuͤnschen, so
werden wir demselben mit Vergnuͤgen dasjenige, was die
Gesellschaft im October-Hefte ihres Bulletins
hieruͤber mittheilte, zusenden. D..
Verzeichniß der zu London vom 22. November bis 18. December
1823 ertheilten Patente.
Dem Jos. Bourne,
Fabrikanten von steinernen Kruͤgen zu Derby in
Derbyshire; auf gewisse Verbesserungen im Brennen der Stein- und braunen
Toͤpfer-Waaren in Meilern und Oefen, indem die Hize und Flamme aus
dem unten befindlichen Ofen oder Feuer in die Mitte und in den oberen Theil des
Meilers oder Ofens entweder durch Zuͤge und Kamine in den Seiten oder
durch bewegliche Roͤhren und Leiter innerhalb desselben geleitet wird;
auch durch Vermehrung der Hize in den Meilern und Oefen mittelst Oefen oder
Feuers an den Seiten derselben, in Verbindung mit dem Mittelpuncte oder mit dem
oberen Theile derselben, so wie durch Leitung der Flamme und Hize aus einem
Meiler (oder aus mehreren) in den anderen mittelst Schorn-Steinen und
Zuͤgen, so daß der Zug und Rauch aller Meiler und Oefen durch den hohen
Schornstein des mittleren Ofens oder Meilers entweicht, wodurch die Hize in
allen Meilern und Oefen vermehrt, und der Rauch vermindert wird. Dd. 22 November
1823.
Dem Joh. Slater,
Tuchmacher zu Saddleworth, in Yorkshire; auf gewisse
Verbesserungen in den Maschinen oder Apparaten zum Scheren der Wolle oder
Baumwolle von der Oberflaͤche der Tuͤcher, Kasimire, und
Baumwollen-Zeuge, oder von Zeugen aus Wolle und Baumwolle; auch zur
Abnahme der Haare von Fellen. Dd. 22. November 1823.
Dem Thom. Todd,
Orgelmacher zu Swansea, South-Wales; auf
Verbesserungen in Hervorbringung des Tones auf musikalischen Instrumenten
verschiedener Art. Dd. 22. November 1823.
Dem Samuel Brown,
Gentleman, Windmill-street, Lambeth, Surrey; auf
eine Maschine oder ein Instrument zur Bildung eines leeren Raumes wodurch Kraft
gewonnen, Wasser in die Hoͤhe gefoͤrdert und eine Maschine bewegt
werden kann. Dd. 4. Dezember 1823.
Dem Archibald
Buchanan, Mitgliede von Jak. Finlay und Comp. zu
Glasgow, auf den Kattun-Werken zu Catrine; auf
eine Verbesserung an der auf Spinn-Muͤhlen gebraͤuchlichen Maschine zum
Kardaͤtschen der Wolle und Baumwolle, wodurch die oberen
Kardaͤtschen regelmaͤßig gestrichen und rein gehalten werden, ohne
daß es einer besonderen Arbeit hierzu bedarf. Dd.
4. December 1823.
Dem Samuel Parkes,
buͤrgl. Maschinisten zu Manchester, Lancashire; auf eine gewisse Methode Salz zu
erzeugen, Dd. 4.
December 1823.
Dem Georg Minshaw
Glascott, Messing-Gießer in Great Gardenstreet,
Whitechapel, Middlesex, und dem Tobias Michell, Gentleman,
Upper-Thames-street, London; auf gewisse Verbesserungen in Verfertigung und in der
Form der Nagel zur Befestigung des Kupfers an Schiffen und zu anderen Zweken.
Dd. 9.
Dezember 1823.
Dem Thom. Horne, dem
jung., Erzgießer zu Birmingham, Warwickshire; auf gewisse
Verbesserungen in Verfertigung gezahnter Rollen aus Messing oder aus anderem
Metalle, Dd. 9.
December 1823.
Dem Wilh. Furnival,
Salzfabrikanten zu Droitwich, und dem Alexander Smith, Master-Mariner; auf einen verbesserten Kessel an
Dampfmaschinen und zu anderen Zweken. Dd. 9. December 1823.
Dem Sir Heinr.
Heathcote, Knight und Capitaͤne an d. k. Flotte, N. 23,
Surrey-Street, Strand, Middlesex; auf eine Verbesserung an den
gewoͤhnlichen Stand-Segeln (Stay-sils) um den Wind zwischen den vierekigen Segeln und
anderen vierekig betakelten Fahrzeugen aufzufangen. Dd. 13. December 1823.
Dem Jarvis Boot,
Spizen-Fabrikanten zu Nottingham, Nottinghamshire;
auf einen verbesserten Apparat zum Abbrennen der Spizen und zu anderen Zweken,
Dd. 13.
December 1823.
Dem Peter Joh. Bapt. Victor
Gosset, Kaufmanne in Queen-street,
Hay-Market, Middlesex; auf eine Verbindung von
Maschinen zur Erzeugung verschiedener Gestalten, Muster und Formen in Metall und
anderen Materialien, die eine ovale, runde oder andere Form erhalten sollen.
Mitgetheilt von einem im Auslande wohnenden Fremden, Dd. 18. December 1823.
(Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and
Agriculture. II. Series N. 26. Januar 1824. S. 126.)
Iris-Tapeten.
Die Pariser Tapeten-Fabrikanten haben ein Fabrikat erfunden, das sie Iris Fond
nennen. Der Grundton derselben geht aus einer Farbe gleich wie bei Regenbogen sanft
in die andere uͤber. Diese Erfindung ist sehr schoͤn, steht aber dem
Irisdruk, einer neueren Erfindung des Hrn. Sattler in Schweinfurt, weit zuruͤk. Die vor uns ligende
Tapeten und Borduren in diesem Genre, aus der Fabrike des Hrn. Sattler sind so
trefflich ausgefuͤhrt, daß wir sie mit Recht sehr vollkommene Fabrikate
nennen koͤnnen.
Da dieses Etablissement des Hrn. Sattler erst zwei Jahre besteht so will es gewiß
viel sagen, in einem Fabrikat, in dem die Franzosen bis jezt ausschließlich das
Geschmakvollste liefern, es ihnen vorzuthun. Hinsichtlich der Farben ist Hr.
Sattler, wie alle Sachkenner wissen, schon langst der beruͤhmteste Erzeuger.
Moͤchte es doch Hrn. Sattler belieben, uns Musterkarten von diesen Fabrikaten
fuͤr dieses Journal zu senden.
Ueber Lakfirnisse.
gibt es bis jezt keine Schrift, die nuͤzlich zur
Verfertigung derselben waͤre. Seit Scheldrake hat
es kein Chemiker der Muͤhe werth geachtet damit Versuche anzustellen. Ein
Buch ist von dem anderen abgeschrieben (leider zu wahr! D.), und es finden sich
Vorschriften darinnen, wo Ingredienzien zu Ingredienzien gehaͤuft werden, die
gewoͤhnlich den Lakfirniß verschlechtern. Die einfachsten sind die Beßten.
Die fetten z.B. duͤrfen nur aus Leinoͤhl und einem Harze bestehen
(z.B. Leinoͤhl und Bernstein). Das Terpentinoͤhl ist nur zur
Verduͤnnung dabei
nuͤzlich. So einfach dieses nun ist, so laͤßt sich doch uͤber
das quantitative Verhaͤltniß des Leinoͤhles und Bernsteins Mehreres
sagen, und dieses Verhaͤltniß ist auf mehrere Arten abzuaͤndern, je
nachdem man von dem Firniß einen Gebrauch machen will. Auf diesem Verhaͤltniß
beruht das sogenannte Troknen des Firnisses (eigentlich das Erhaͤrten).
Dieses theilt sich in zwei Perioden. Nach Verlauf der einen ist der Firniß so weit
troken, daß er sich nicht mehr abwischen laͤßt, klebt aber noch; in der
zweiten Periode erhaͤrtet er ganz.
Durch Abaͤnderung des Verhaͤltnisses der zwei Ingredienzien, kann man
die Zeit bestimmen, wenn er erhaͤrtet seyn soll. Dieses kann von einer Stunde
an, bis zu mehreren Wochen vorher bestimmt werden. Es versteht sich, daß der trokene
Lak dann verschiedene Eigenschaften hinsichtlich der Sproͤdigkeit etc. hat.
Ferner ist es ein Irrthum wenn man glaubt, daß die Waͤrme das Troknen der
fetten Firnisse befoͤrdere: dieses ist nur dem hellen Tageslichte oder den
Sonnenstrahlen zuzuschreiben, die Temperatur hat gar keinen Einfluß darauf. So wie
es meine Zeit erlaubt, mache ich eine Reihe Versuche uͤber das
Erhaͤrten unter der Luftpumpe im leeren Raume, und in verschiedenen Gasarten,
sowohl im hellen Lichte als bei Ausschluß des Lichtes, und nehme wir dann die
Freiheit, Ihnen die Resultate mitzutheilen. (Sie sollen uns willkommen seyn!)
– Hier ist bloß von den fetten Firnissen die Rede, denn bei den
aͤtherischen und spirituoͤsen, erfolgt ein wirkliches Troknen durch
die Waͤrme, weil diese beiden, eine verdunstbare Fluͤssigkeit haben.
K.
Wilson's brittischer
Patent-Krepp.
Hr. Steph. Wilson, Esqu. zu Streatham in Surrey, ließ sich
am 18. October 1822 auf ein neues Worsted-Fabrikat, welches er brittischen Krepp (brittish
crape) nennt, ein Patent geben. Sein Verfahren ist in dem London Journal of Arts and Sciences, Nro. 33. S. 126 auf
folgende Weise beschrieben.
Um dieses neue Fabrikat, welches zu Damen-Kleidern bestimmt ist, zu
verfertigen, wird ein doppelter Eintrag aus Wollengarn (worsted), das sehr hart gesponnen ist, in eine gewoͤhnliche Kette
von Wollengarn (worsted), Seide oder anderem Materiale
durchgeschossen. Dieser Eintrag muß fuͤnf bis sechs Mahl haͤrter, als
fuͤr die gewoͤhnlichen Gewebe, gesponnen werden, und zwar in
entgegengesezter Richtung, auf Spindeln, wovon die einen sich rechts, die anderen
links drehen.
Der Eintrag muß um ein Drittel feiner seyn, als die Kette, etwas offen bleiben, und
aus doppelten, sehr hart gesponnenen Faͤden bestehen. Die Einschuͤsse
muͤssen abwechselnd mit rechts und links gesponnenen Faͤden geschehen,
und nur sehr wenig mit der Lode geschlagen werden.
Wenn ein hinlaͤngliches Stuͤk erzeugt ist, wird es der Lange nach
abgeschnitten, und in siedendes Wasser geworfen, wo es bis auf drei Fuͤnftel
der Urspruͤnglichen Breite zusammen laͤuft. Hierauf wird es auf einer
Walze zu ungefaͤhr zwei Dritteln seiner urspruͤnglichen Breite
gestrekt, auf die gewoͤhnliche Weise abgebrannt, und wenn es troken und
wieder zusammen gelaufen ist, neuerdings gestrekt, und mit Dampf abgebrannt, damit
die Farbe nicht seidet.
Es ist nicht wesentlich nothwendig, daß abwechselnd dieselben Einschiffe aus
demselben Garne bestehen; man kann auch zwei Faden, die auf entgegengesezte Weise
gesponnen sind, zugleich einschießen; es ist indessen besser abwechselnd zwei Faden,
die auf dieselbe Weise gesponnen sind, einzutragen. Die Garnsorten, die der Patente
Traͤger empfiehlt, sind Nro. 30. und 60. des wir Viertel Blattes.
Einige Bemerkungen uͤber Bierbrauerei,
finden sich in dem London Journal of
Arts, November 1823. S. 256. Hr. Barleycorn
uͤbergeht daselbst die ausfuͤhrliche Beleuchtung des Nachtheiles welcher dadurch
entsteht, daß man die Wuͤrze so lang in freier Luft kocht, wodurch der
staͤrkste und beßte Theil des Bieres verloren geht, und beschraͤnkt
sich bloß auf Betrachtung der Nachtheile, welche aus der gegenwaͤrtigen Weise
das Bier zu Hopfen hervorgehen. Er zeigt, wie eine große Menge der Gelatine und des
Zukerstoffes der Wuͤrze von den Hopfenblaͤttern verschlungen wird und
dadurch verloren geht, und dafuͤr die Wuͤrze der ekelhaften und
schaͤdlichen Theile der Blaͤtter und Ranken erhalt. Er empfiehlt daher
nach Dr. Ives's Rathe bloß das Hopfenmehl anzuwenden.
(Vergl. Polyt. Journ. Bd. XI. S. 92). Er
braute zwei Faͤsser Bier, zu welchem er statt 5 Pf. Hopfen 18 Loth Hopfenmehl
genommen hat, und der Erfolg war uͤber alle Erwartung sowohl in Hinsicht auf
Wohlgeschmak und Starte, als auf Haltbarkeit des Bieres. Leztere gewinnt dadurch
ungemein, wie aus folgendem Versuche erhellt. Zwei Flaschen wurden mit demselben
Biere gefuͤllt, und in die eine derselben wurden 20 Gran Hopfenmehl (Lupulin)
geschuͤttet: das Bier in dieser Flasche war nach 14 Tagen noch sehr gut,
waͤhrend jenes in der anderen Flasche schon nach 10 Tagen sauer war. Er
raͤth daher mit weniger Wasser als gewoͤhnlich, zu maischen, und mit
dieser abgebrochenen Menge Wassers den Hopfen, unter dem Siedepuncte, zu
uͤbergießen, und diesen Hopfen-Aufguß dann der Wuͤrze in der
Pfanne waͤhrend des Sudes zuzusezen. Auf diese Weise, meint er, geht nichts
von den kraͤftigen und naͤhrenden Bestandtheilen des Bieres verloren,
und kommt nichts Schaͤdliches von dem Hopfen zu dem Biere.
Collinge's neue
Thuͤr-Angeln.
Hr. Collinge, Mechaniker zu Lambeth, Surrey, ließ sich auf
folgende neue Thuͤr-Angeln, welche im London
Journal of Arts November 1823 S. 249 beschrieben sind, am 22. November 1821
ein Patent ertheilen. Der Zwek dieser Thuͤr-Angeln ist Ersparung der
Spindel, welche die gewoͤhnlichen Fluͤgel oder Baͤnder
derselben zusammen haͤlt; und in dieser Hinsicht hat er an dem oberen
Fluͤgel eine Kugel, an dem unteren einen Becher angebracht, in welchem sich
die Kugel dreht, die, beim Einhaͤngen, von selbst in denselben
hineinfaͤllt. Man hat also hier ein bloßes Kugel- und Bechergewinde, welches
hoͤchst einfach, und bei schweren Thuͤren sehr bequem ist, indem es
sich sehr sanft bewegt. An der Kante des Bechers bringt man ein Leder in Form eines
Halsbandes an, auf welches von Oben herab ein Mantel paßt, wodurch aller Staub
ausgeschlossen wird. Durch die Kugel laͤuft ein Loch, in welches man Oehl
gießt, um die Reibung zu vermindern. Man schließt dieses Loch mittelst einer kurzen
Schraube, welcher man einen schoͤn gearbeiteten Kopf, als Zierrath gibt. Eine
aͤhnliche Schraube kann auch unten durch den Becher laufen, um das Abweichen
der Kugel von dem Becher zu hindern, was aber selten noͤthig ist. Die Form
der Baͤnder ist ganz willkuͤrlich.
Diese Angeln taugen indessen bei Thuͤren nicht, deren Achse horizontal ist,
und die sich vertical oͤffnenUm wieviel kommen diese Thuͤr-Angeln wohlfeiler, als die
gewoͤhnlichen?.
Neuer Strumpfwirker-Stuhl des Hrn. Favreau, des Vaters.
Das Bulletin de la Société d'Encouragement
gibt im Juliushefte l. J. S. 186 eine vorlaͤufige Nachricht von einem neuen
verbesserten Strumpfwirker-Stuhle des Hrn. Favreau, der auf beiden Seiten glatt wirkt, und Nadeln mit 2 Koͤpfen
fuͤhrt, die nur Ein Mahl spielen. Dieser neue Stuhl hat vor dem Stuhle des
Hrn. Favreau mit Nadeln mit einem einzigen Kopfe und
doppeltem Spiele (der in Nro. 189. dieses Bulletin, Maͤrz 1820, S. 57 und in diesem
Journal Bd. X. S. 14 beschrieben und
abgebildet ist) viele Zeit- und Geld-Ersparung voraus. Die
Geschwindigkeit in der Bewegung verhalt sich an dem neuen Stuhle zu jener an dem
alten wie 17 : 14, die Ersparung am Werkzeuge wie 150 : 30 außer dem, daß kein Zinn
noͤthig ist. Hr. Favreau, d. V., erhielt
fuͤr diesen Stuhl 500 Frank. von der Regierung, und die Société verspricht in ihrem naͤchsten Bulletin
Beschreibung und Abbildung desselben.
Thomas und Jonas Bins's Dampfmaschine um Schiffe zu
treiben.
Die HHrn. Maschinisten Thom. und Ion. Binns, in Tottenham
Court-Road, Middlesex, haben am 18. October 1822 sich auf eine neue
Dampfmaschine zum Treiben der Schiffe ein Patent ertheilen lassen. Der Herausgeber
des London Journal of Arts and Sciences, Hr. Newton, theilt die Beschreibung und Abbildung dieser
neuen Maschine im Octoberhefte seines Journales S. 180 Taf. XI. mit, bemerkt aber
sehr naiv: „daß er, nachdem er mehrere Mahle Beschreibung und Figur
durchstudirt hat, durchaus ausser Stande ist zu begreifen, was diese Herren
wollen.
„Er ließ daher, gegen seinen Plan, das Patent der HHrn. Binns woͤrtlich abdruken. Wir haben dieses
Patent gleichfalls mehrere Mahle durchstudirt und mit der Zeichnung verglichen,
aber so wenig als Hr. Newton verstanden. Wer daher Lust hat, seinen Scharfsinn
auf die Probe zu stellen, mag dasselbe am angefuͤhrten Orte im Originale
nachlesen.
Oliver Evan uͤber Dampfbothe und
Dampfwagen.
Unter dieser Aufschrift findet sich in Gill's
techn. Repository N. 22. S.
251. ein aͤußerst interessanter Aussaz des sel. Oliver Evan, eines der groͤßten Mechaniker unserer Zeit. Dieser wichtige
Beitrag zur Geschichte der Erfindungen koͤnnte eben so gut „Lebens- und Leidens-Geschichte eines
ehrlichen und geistreichen Mannes“ uͤberschrieben
seyn. Im Jahre 1772. brachte ein Kinderspiel einiger Schmidejungen den großen
Baumeister der herrlichsten Dampf-Maschinen, Oliver
Evan, auf die Idee, den Dampf als Triebkraft bei Maschinen anzuwenden: er
fand, statt Aufnahme und Unterstuͤzung, uͤberall, vorzuͤglich
aber bei den Schreibern und den Gelehrten (denn es ist in America tout comme chez nous) Hinderniß und
Zuruͤkstossung, und ward sogar als formeller Narr
von den Gelehrten und Bureaukraten erklaͤrt, bis er endlich, nach unendlichen
Anstrengungen, die ihn und seine Familie bei einem Alter von 48 Jahren beinahe an
den Hungertod brachten, den Nichtgelehrten zeigen konnte, daß er wirklich mehr
Verstand besaß, als die Gelehrten, die ihn fuͤr einen Narren
erklaͤrten.
„Wenn man“ sagt der ehrliche Evan,
den Eigensinn bedenkt, mit welchem der groͤßte Theil des
Menschen-Geschlechtes jedem Fortschritte des menschlichen sich entgegen
stemmt, wenn man bedenkt wieviel es brauchte, um von schlechten Straffen auf
Chausseen, von Chausseen auf Canaͤle, von Canaͤlen auf Eisenbahnen zu
kommen, so scheint es thoͤricht zu erwarten, daß man, in einem
Wunder-Sprunge, von schlechten Straffen auf Eisenbahnen mit
Dampfwaͤgen gelangen kann. Ein Schritt
vorwaͤrts in Einer Generation ist Alles, was man
hoffen kann. Die gegenwaͤrtige Generation ist bis zu Canaͤlen
vorgedrungen; die naͤchste wird vielleicht Eisen-Bahnen mit Pferden
versuchen, die dritte mag endlich Dampfwagen brauchen, und 15 Meilen in einer Stunde
damit zuruͤklegen.
Wir wuͤnschten sehr, daß dieser Aufsaz des sel. Oliver Evan in irgend einem Volksblatt dem deutschen Publicum mitgetheilt
wuͤrde, war es auch bloß um diejenigen, deren Verdienst bei uns lang
unerkannt blieb, damit zu frosten, daß es in America tout
comme chez nous ist! Tuto il mondo é
paese!
Ueber Hrn. Guilbaud's Roßboth.
Wir haben uͤber dieses Both aus dem Juliushefte 1822 des Bulletin de la Sociéte d'Encouragement im
polytechn. Journal Bd. X. S. 125 Bericht
erstattet. Im Juliushefte l. I. derselben Gesellschaft findet sich S. 183 eine
neuere Nachricht uͤber dasselbe, aus welcher erhellt, daß Hr. P. A. Guilbaud einen Versuch machte, mit seinem Bothe von Nantes auf der Loire durch die Canaͤle von Orleans
und Loing nach Paris zu fahren, wo er in 34 Tagen (vom
22. Jun. bis 25. Jul.) gluͤklich an kam. Bei den zu Paris angestellten
Versuchen zeigte es sich, daß er mit seinem Bothe in 40 Minuten 4000 Metres
stromabwaͤrts, und in Eine stunde und 2 Minuten dieselbe Streke
stromaufwaͤrts faͤhrt. Wo es sich daher nicht um große Schnelligkeit
handelt, und man nicht den Aufwand fuͤr Dampfmaschinen etc. machen kann, ist
Hrn. Guilbaud's schiefe Flache immer eine schaͤzbare Verbesserung im
Mechanismus der Schifffahrt.
Ueber Bothe und Schiffe aus Eisen
findet sich ein, in Hinsicht auf Geschichte der
ErfindungenNach dem Hrn. Verfasser war Mersenne in seinem
Werke Cogitata physico-mathematica. Paris
1644. der erste, der die Idee eines Schiffes aus Eisen hatte. Sonderbar
scheint es uns, daß dem Hrn. Verfasser die Epoche der ersten
Einfuͤhrung der kupfernen Pontons entging, der ersten ganz metallenen
Fahrzeuge. A. d. Ueb. sehr interessanter Aufsaz des Hrn. de Montgery,
Ober-Offiziers der Marine etc. im Mercure
polytechnique, Octobre 1823. S. 41., welcher zugleich eine Beschreibung der
beiden eisernen Fahrzeuge, (des Manby und des Commerce de Paris) die jezt zwischen Paris und Havre
hin und her fahren, beigefuͤgt ist. Diese beiden Fahrzeuge wurden zu
Birmingham (der Aron Manby fuͤr 75,000, und Commerce de Paris fuͤr 110,000 Francs)
verfertigt, und Hr. de Montgery fuͤgt eine Kritik
derselben bei, die den Kenner verraͤth. Wir wuͤrden diesen Aufsaz sehr
gern in einer Uebersezung mittheilen, wenn eine Zeichnung den Text
erlaͤuterte, ohne welche derselbe indessen, selbst fuͤr den
praktischen Schiffbaumeister, unbrauchbar ist. Da die Commission, die uͤber
diese eisernen Fahrzeuge zu urtheilen hatte, den Versuch mit einer eisernen Corvette
gemacht zu sehen wuͤnscht, so werden wir hoffentlich bald mehr von eisernen
Fahrzeugen hoͤren, und vielleicht wird noch einst, wenn das
gegenwaͤrtige papierene Zeitalter verweset seyn wird, der Grundsaz erwahrt,
daß, was von Eisen seyn kann, nicht von Holz seyn
darf. Dann werden auch die jezt stillstehenden Eisenwerke in Steuermark,
Kaͤrnthen und in dem uͤbrigen suͤdlichen Deutschland wieder in
jenen Umtrieb kommen, den sie so sehr verdienen.
Dumbell's Conculcator, oder
neue Verbesserungen an Waͤgen etc.
Hr. Dumbell, Kaufmann in Howley-House, Warrington,
Lancastershire, ließ sich am 16. December 1822 ein Patent auf die Idee geben (denn
man patentisirt in England auch Ideen fuͤr baar Geld) aus einem Wagen eine
Assel oder einen Tausendfuß zu machen. So wie man von den Fischen Rudern und Schiffe
bauen lernte, so sollte man, meint er, auch von den Insekten sich und seine Lasten
fortschaffen lernen. Er bringt an seinen Wagen, je nachdem der Weg ist, bald
gespaltene, bald Schwimmfuͤsse, zuweilen auch Stelzfuͤße an, und
laͤßt mit diesen Fuͤßen wohl auch, wie es die Jungen thun, zuweilen
ein Rad schlagen. Man vergleiche uͤber dieses sonderbare Patent das London Journal of Arts and Sciences. N. 33. S. 78. wenn
man eben lachlustig ist.
Apparat zum Zerkleinen der Kohlen.
Hr. Joh. Bate ließ sich am 9. November 1821 ein Patent auf
eine Maschine zum Nachfuͤllen der Kohlen in Oefen ertheilen, welches im London Journal Of Arts, November 1823. S. 245 im Auszuge
mitgetheilt ist. Nach der daselbst hiervon gegebenen Notiz besteht diese Maschine
lediglich aus einem Paare gezaͤhnter Walzen, welche von einem Bande getrieben
werden, das uͤber einen in der Hauptmaschine sich drehenden Theil
laͤuft, und welche Walzen die Kohlen ehe zerkleinen, ehe sie auf den Rost
fallen. Wenn der Rost quer laͤuft, oder sich abwechselnd vor- und
ruͤkwaͤrts schiebt, muͤssen diese Walzen walzenfoͤrmig
seyn, wo aber dieser Rost, nach Brunton's Art, sich um
eine senkrechte Achse im Kreist dreht, muͤssen sie kegelfoͤrmig seyn,
so daß ihr duͤnneres Ende sich dem Mittelpunkte des Rostes zu kehrt. Diese
Walzen stehen unten an dem Ende einer Gicht, in welche die Kohlen
eingeschuͤttet werben. Sie sind an ihrem Umfange gefurcht, so daß die
erhabenen, zugerundeten Theile der einen in die Vertiefungen der anderen passen, und
dadurch die Kohlen zerkleinen. An den Walzen sind Zahnraͤder angebracht und
Krazer, welche die daran anklebenden Kohlen abkrazen. Damit die Kohlen nach Bedarf
in groͤßere und kleinere Staͤke zerbrochen werden, lassen sich die
Walzen mittelst einer kegelfoͤrmigen, auf der Achse einer dieser Walzen
aufgezogenen Trommel einander naͤher bringen oder von einander entfernen, je
nachdem das Band mittelst eines Schiebers auf das breitere oder schmaͤlere
Ende dieser Trommel geworfen wird.
An Brunton's Roste (Polytechn. Journal Bd. XI. S. 204) empfiehlt der
Patent-Traͤger statt des Sandes, der viele Reibung verursacht,
Wasser.
Hydraulische Presse fuͤr Gold- und
Silber-Arbeiter.
Hr. Michell ließ sich am 24. August 1823. ein Patent auf
leichtere Verfertigung von Gold- und Silber-Arbeiten ertheilen. Seine
Methode besteht, einer im London Journal of Arts and
Sciences. N. 32. S. 74. gegebenen Notiz zu Folge, bloß in Anwendung der
hydraulischen Presse, die man in England unter dem Namen Bramah's Presse kennt, wodurch alles Haͤmmern erspart, und alle
Gold- und Silber-Arbeit nach hierzu verfertigten
Praͤge-Staͤmpeln ausgepraͤgt wird.
Neues Bildungs-Institut fuͤr Handwerker.
Zu Glasgow ward am 5. November ein Institut fuͤr Bildung der Handwerker unter
dem Namen Glasgow Mechanics Institution for the Promotion of
the Arts and Sciences errichtet. Der Unterricht wird, wie fruͤher an
dem Anderson'schen Institute, (von welchem dieses neue Institut sich trennte)
unentgeldlich ertheilt, und die Zahl der Zuhoͤrer betraͤgt
uͤber 700. (London Journal of Arts. November,
1823. S. 252 und Gill's
technical Repository. November 1823. S. 297.)
Gas-Beleuchtung in tragbaren Gas-Lampen
wird in dem London Journal of
Arts, November 1823, S. 253, gaͤnzlich widerrathen wegen der Gefahr von
Explosion, wovon traurige Beispiele angefuͤhrt werden.