Titel: | Gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen, worauf Franz Anton Egell's, Mechaniker in Britannia Terrace, City-Road, Middlesex, sich am 9. November 1821 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. XXV., S. 162 |
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XXV.
Gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen, worauf
Franz Anton
Egell's, Mechaniker in Britannia Terrace, City-Road, Middlesex, sich
am 9. November 1821 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Novbr.
1823. S. 232.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
[Gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen.]
Die Verbesserung, die der Patent-Traͤger in
Anspruch nimmt, ist eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Parallel-Bewegung
mit der Wirkung des Staͤmpels, wodurch der Hauptschwinge-Baum
uͤberfluͤssig, und folglich viel an Material und Auslage bei
Errichtung der Maschine, und auch an Reibung erspart, und die Maschine bei gleicher
Staͤrke mit anderen gedraͤngter wird.
Der Patent-Traͤger beschreibt alle Theile seiner Maschine genau; da
aber „das Wesentliche derselben vorzuͤglich in der
Parallel-Bewegung besteht, so wollen wir uns nur auf diese
beschraͤnken. Fig. 17 zeigt diesen
verbesserten Theil an der Maschine. 2, ist der Cylinder, in welchem der mit
punctirten Linien angedeutete Staͤmpel spielt. Das Dampfrohr und das
Verdichtungs-Rohr ist nicht angezeigt, indem es so, wie an den
gewoͤhnlichen Maschinen, vorgerichtet ist. b,
ist die Staͤmpel-Stange, welche auf die gewoͤhnliche Weise
durch eine Schließ-Buͤchse spielt, c,
ist ein an dem oberen Theile der Staͤmpel-Stange befestigter
Querbalken. Mit diesem Balken sind die zwei Stangen, dd, verbunden, welche zugleich mit dem
Staͤmpel zwischen den Leitern, ee, senkrecht auf- und
niederspielen. An dem unteren Ende der Stangen, dd, stehen Zapfen hervor, an welchen bei gg, das schwingende Zaum-Gestell, ff, angebracht ist. Der oberste Theil dieses Gestelles, h, ist mittelst eines Gelenkes mit der Kurbel, ii, verbunden, und bewegt diese und ihre
Achse, oder die Hauptspindel, und das Flugrad, k, so
wie der Staͤmpel auf- und niedersteigt.
Alle uͤbrigen Theile der Maschine sind, wie der Patent-Traͤger
sagt, nur mehr gedraͤngt und schiklicher gereiht, enthalten aber, außer
unbedeutenden Abaͤnderungen in Form und zage, nichts Neues.
Ausser den oben angegebenen Vortheilen besizt diese Vorrichtung auch noch diese, daß
man bei noͤthigen Ausbesserungen leicht zu jedem Theile der Maschine gelangen
kann; daß sehr starke Maschinen dieser Art keine großen und starken Gebaͤude
fordern, indem alle Theile der Maschine auf dem Boden, auf welchem sie steht,
befestiget werden koͤnnen; und daß endlich auf Schiffen, wo kein großes
Flugrad angebracht werden kann, leicht zwei Maschinen dieser Art so verbunden werden
koͤnnen, daß ihre Kurbeln unter einem rechten Winkel auf einander stehen, und
folglich die beiden Maschinen sich wechselseitig im Gleichgewichte erhalten, und der
Verdichter, die kalte und die warme Wasserpumpe, die Cisternen etc. in der Mitte
zwischen den Heiden Maschinen angebracht seyn koͤnnen.