Titel: | Neue Verbesserte Bänder zum Aufbinden des Gepäkes auf Wagen und Kutschen, und überhaupt zur Sicherung desselben unter gefährlichen Umständen, worauf Samuel Pratt, Koffer- und Feld-Equipagen-Macher in Bond-Street, Middlesex, am 27. September 1822 ein Patent geben ließ. |
Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. XXXII., S. 180 |
Download: | XML |
XXXII.
Neue Verbesserte Bänder zum Aufbinden des Gepäkes
auf Wagen und Kutschen, und überhaupt zur Sicherung desselben unter gefährlichen
Umständen, worauf Samuel
Pratt, Koffer- und Feld-Equipagen-Macher in
Bond-Street, Middlesex, am 27. September
1822 ein Patent geben ließ.
Aus dem London Journal of Arts and Science. November
1823. S. 244.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Pratt's Bänder zum Aufbinden des Gepäkes auf Wagen etc.
Diese verbesserten Baͤnder sind flache metallne Ketten,
die um das Gepaͤk laufen, und dasselbe auf diese Weise auf dem Wagen fest halten. An dem einen
Ende ist die Kette an einem Knebel befestigt, welcher aus einer Spindel mit einem
Zahnrade und einer Klinke besteht. Der Zwek dieses Knebels ist die Kette um die
Achse zu winden, wenn sie verkuͤrzt oder fester um das Gepaͤk
angezogen werden soll; an dem anderen Ende ist die Kette mittelst eines Auges an
einem festen Haken auf dem Ruͤken des Knebels befestigt.
Der Bau dieser Ketten erhellt aus Fig. 15 und 16, wo sie von
der flachen und von der breiten Seite dargestellt sind. Sie sind eine Reihe von
Gliedern, welche mittelst Stiften nach Art der gewoͤhnlichen
Thuͤr-Angeln zusammen gehalten werden. Fig. 13 zeigt das Schloß
auf dem Knebel von oben in horizontaler Ansicht. Dieselben Buchstaben bezeichnen
dieselben Gegenstaͤnde in den Figuren 15 und 17.
Ein Ende der Kette wird, wie gesagt, an einem Haken befestigt, und das andere Ende
mittelst eines Griffes, b, angezogen, wodurch die Kette
um die Achse, c, gewunden wird. Da das Zahnrad, d, an der Achse befestigt und von dem Bolzen, ce, gehalten wird, so bleibt die Kette dadurch auf
dem Puncte der Spannung, die man ihr gegeben hat. Ehe man die Kette fest anzieht,
wird die Platte, f, niedergeschoben und mittelst zweier
kleiner Zaͤhne in dem Bolze, e, welche durch
Biegel an der unteren Seite der Platte laufen, befestigt.
Wenn die Kette nachgelassen werden soll, so muß oben an dem Knebel g, ein Schluͤssel eingefuͤhrt werden,
welcher, wenn er umgedreht wird, den Bolzen oder die Klinke, ee, aus dem Zahnrade auszieht, und erlaubt, daß
man den Griff b, ruͤkwaͤrts treibt,
wodurch die Kette ganz los wird, und das Gepaͤk abgenommen werden kannWenn der Hr. Patent-Traͤger glaubt, daß er dadurch das
Gepaͤk mehr gegen Gauner gesichert hat, weil man einen
Schluͤssel braucht, um es abzunehmen, so irrt er sehr. Eine kleine
Feile, die man im Munde hei sich tragen kann, feilt diesen ganzen Apparat in
wenigen Minuten entzwei. Moralitaͤt ist das Schloß, welches Eigenthum
am sichersten gegen alle Feilen verwahrt. In dem armen, aber sittlich guten,
Schweden gibt man seine Koffer offen auf die Wagen, und laͤßt die
Hausthuͤre Nachts offen; in dem reichen England, wo man mehr als 90
Millionen Armen-Steuer zahlt, ist der Mensch, troz aller
Bibel-Gesellschaften,; nicht sicher, daß er nicht selbst gestohlen
wird. A. d. Ueb..