Titel: | Auszug aus der Abhandlung des Hrn. Sérullas über ein Mittel, Pulver ohne Feuer, durch bloße Berührung mit dem Wasser, in jeder Tiefe unter dem Wasser zu entzünden; und über die Bereitung der hierzu nöthigen Substanzen. |
Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. XLVII., S. 232 |
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XLVII.
Auszug aus der Abhandlung des Hrn. Sérullas über ein
Mittel, Pulver ohne Feuer, durch bloße Berührung mit dem Wasser, in jeder Tiefe unter
dem Wasser zu entzünden; und über die Bereitung der hierzu nöthigen SubstanzenDie erste Mittheilung von diesen Zuͤndmitteln steht im 10. Bd. dieses
Journals S. 110. D.
Aus dem Journal de Pharmacie. Nro. XII. Decbr. 1823.
p. 549.
Sérullas Mittel Pulver ohne Feuer unter dem Wasser zu
entzünden.
Hr. Sérullas behandelt
vorlaͤufig die Verbindungen des Potassiums, welche durch das Schmelzen
verschiedener Metalle mir dem Weinsteinrahme entstehen, indem es diese Verbindungen
sind, aus welchen, durch Beimischung einer groͤßeren oder geringeren Menge
Kohle, die von dem Weinsteinrahme verruͤhrt, oder zugesezt wurde, die
inflammablen Compositionen bestehen, deren er sich bedient, um die Entzuͤndung fortzupflanzen.
Da er uͤberdieß dachte, daß diese Verbindungen, wegen des Potassiums, welches
sie enthalten, noch andere nuͤzliche Anwendungen bekommen koͤnnten,
von welchen er einige auch schon in seinen fruͤheren Abhandlungen
uͤber das Kohlenstoff-Hydrojodure und die hydrojodsaure Pottasche
angab, so hielt er es fuͤr gut die an den Bereitungsarten derselben, in der
Absicht sie reicher an Potassium zu machen, angebrachten Veraͤnderungen,
bekannt zu machen. Er stellt zugleich auch die Eigenschaft des Spießglanzes dar, die
Verbindung des Potassiums mit Metallen zu bestimmen, mit welchen es sich fuͤr
sich allein, nicht verbindet. So verbindet das Kupfer, das Silber, der Zink und das
Eisen, welche sich durch das Schmelzen mit Weinsteinrahm nicht mit der metallischen
Basis der Pottasche verbinden, sich sehr leicht mit derselben, wenn man Spießglanz
zusezt; es entsteht aber dann eine dreifache Verbindung.
Dreifache Verbindung von Potassium, Kupfer und
Spießglanz.
Man erhalt sie, wenn man gleiche Theile verkohlten Wein-Steinrahm, Spießglanz
und rothe Kupferfeile schmelzen laͤßtDen verkohlten Weinsteinrahm bereitet man, indem man ihn bis zur
Haͤlfte der Reduktion auf einem Scherben roͤstet. Man
erhaͤlt auf diese Weise kohlensaure Pottasche mit vielem Kohlenstoffe
verbunden. A. d. O..
Man reibt den Weinsteinrahm und den Spießglanz zusammen, bringt das Gemenge in einen
Tiegel, und bedekt es mit Hupferfeile, welche selbst mit 1/6 Spießglanz vermischt
ist, um sie leicht fluͤssiger zu machen. Der Tiegel wird, wenn er zugedekt
und verkittet ist, 2 Stunden lang stark erhizt.
Die Verbindung, welche man auf diese Weise erhaͤlt, besizt eine violette
Farbe, wie die des Kupfers mit Spießglanz; sie theilt sich in sehr duͤnne,
sehr glaͤnzende Blaͤttchen, welche sich anfangs unter dem Hammer platt
schlagen lassen, dann aber zerbrechen. Stuͤke davon, welche auf das
waͤsserige Queksilberbad geworfen wurden, drehten sich lebhaft darin herum.
Vor der Schmiedesse verfluͤchtigt sie sich.
Dreifache Verbindung von Potassium, Silber und
Spießglanz.
Man bereitet sie, wie die vorhergehende; man nimmt die Ingredienzen in demselben
Verhaͤltnisse, und richtet den Tiegel auf dieselbe Weise zu. Sie ist noch
fluͤchtiger, als die mit Kupfer. Von 240 Grammen des Gemisches, welche der
Esse ausgesezt wurden, blieben nur 8 Gramme in Verbindung zuruͤk, welche
gewiß auch verschwunden waͤren, wenn das Feuer fortgesezt worden
waͤre. Bei Wiederhohlung der beiden Operationen mit Weglassung des
Blasebalges bildeten sich die Verbindungen ohne merklichen Verlust.
Der Verfasser ist geneigt, zu glauben, daß die Fluͤchtigkeit dieser Metalle
durch ihre dreifache Verbindung vermehrt wird; denn, da er Gelegenheit hatte die
Verbindung von Potassium und Ammonium 8–9 Stunden lang der Hize der Esse
auszusezen, so fand er, daß sie sich nur in sehr geringem Grade verfluͤchtigt
hatte.
Die Farbe dieser dreifachen Verbindung ist stahlgrau; sie besizt einen Metallglanz,
bricht leicht, und dreht sich leicht auf dem waͤsserigen Queksilberbade,
wegen des Potassiums, das sie enthaͤlt.
Dreifache Verbindung von Potassium, Eisen und
Spießglanz.
Man gibt einen Theil Eisenspaͤne auf den Boden des Tiegels, bedekt ihn mit
einem Gemische von gleichen Theilen Spießglanz und verkohlten Weinsteinrahm, und
bewirkt dann die Schmelzung mittelst einer starken Hize, wodurch man eine Verbindung
hervorbringt, welche viel Potassium enthaͤlt. Sie besizt eine graue Farbe und
bricht leicht.
Die Verbindung von Potassium, Zink und Spießglanz er, haͤlt man auf dieselbe
Weise. Durch Zusaz von Wißmuth bekommt man eine vierfache Verbindung.
Verbindung von Potassium und Wißmuth.
Man reibe 60 Gramme verkohlten Weinsteinrahm, 120 Gramme Wißmuth, 1 Gramm Salpeter
zusammen, bringe dieß in einen Tiegel, bedeke es mit einer Lage Kienruß, verschließe
es sorgfaͤltig, und erhize es 2 Stunden lang. Eine zu große Hize macht es
verstuͤchtigen.
Diese Verbindung ist sehr reich an Potassium; das kleinste mit einer Schere
abgeschnittene Stuͤkchen spruͤht Funken: Wenn man sie zerbricht, so
kommt sie in Fluß, und laͤßt das Oxid in Gestalt eines gelben Pulvers als
Ruͤkstand zuruͤk.
Diese Verbindung ist ein treffliches Mittel um die Gase vollkommen auszutroknen. Man
bringt ein kleines Stuͤkchen davon in Beruͤhrung mit dem Gase, welches
sich in einer Gloke befindet, die uͤber sehr troknes Queksilber gebracht
wurde. Mehrere Gasarten, welche der Hr. Verf. wegen des. Durchstreichens durch
Calcium-Chloruͤre fuͤr ganz troken hielt, veranlaͤsten
ein Herumdrehen der Stuͤke. Sezt man statt des Salpeters 10–12 Gramme
Kienruß, oder gewoͤhnliche Kohle zu, so erhaͤlt man einen Pyrophor,
der sich durch Beruͤhrung mit Wasser entzuͤndet, und mit kleinen
Blizschlaͤgen zerplazt.
Verbindung von Potassium und Zinn.
Man reibe 100 Gramme Zinnoxid, 60 Gramme verkohlten Weinsteinrahm und 8 Gramme
Kienruß zusammen, bringe das Gemenge in einen Tiegel, und bedeke es mit einer Lage
Kohlenpulver. Den Tiegel verschließe und erhize man, wie bei der vorhergehenden
Operation. Verdoppelt man die Menge der Kohle, so erhalt man einen Pyrophor.
Verbindung von Potassium und Blei.
Man reibe 100 Gramme Blei-Protoxid und 60 Gramme verkohlten Weinsteinrahm
zusammen, und verfahre uͤbrigens, wie oben.
Diese Verbindung ist silberweiß. Und sehr bruͤchig. Ein Zusaz von 5–6
Grammen Kienruß macht sie pyrophorisch.
Da Hr. Sérullas bei diesen Arbeiten bemerkte, daß
die Lage Kohle, die auf das Gemenge gebracht wurde um es vor der Luft zu
schuͤzen, die Eigenschaft bekam, sich an der Luft zu entzuͤnden, so
schrieb er diese Wirkung dem verfluͤchtigten, durch die Kohle aber
zuruͤkgehaltenen, Potassium zu, und hoffte dasselbe durch die Hize aus dieser
Verbindung abscheiden zu koͤnnen.
Zu diesem Zweke machte er nochmahl folgenden Versuch.
Er brachte in einen, zur Haͤlfte abgeschnittenen, und an dem einen Ende mit der
Schwanzschraube verschlossenen Flintenlauf ein gut abgeriebenes Gemenge von 50
Grammen Wein-Steinrahm, 70 Grammen Bleiglaͤtte und 2 Grammen
Kien-RußDer Kienruß darf nicht calcinirt seyn; denn, wenn er so wie der Weinsteinrahm
ganz ausgetroknet und entwaͤssert waͤre, so wuͤrde man
kein guͤnstiges Resultat erhalten. Es scheint, daß die Gegenwart von
Wasserstoff die Reduktion des Pottassiums erleichtert. A. d. O..
An dem Flintenlaufe, welcher nahe an seinem oberen Ende umgekruͤmmt war,
befand sich der Recipient der HHrn. Gay Lussac und Thénard zur Bereitung des Potassiums. Er wurde
dann bis an den Vereinigungspunct mit dem Recipienten senkrecht in den Ofen
gebracht, und dann mit Huͤlfe eines Blasebalges beinahe bis zum Schmelzpunkte
des Eisens erhizt.
Anfangs entwikelte sich viel Wasser und empyreumatisches Oehl: nachdem Hr. Sérullas, keine Feuchtigkeit mehr bemerkte,
brachte er den zweiten Theil des Recipienten an. Die gekruͤmmte
glaͤserne Roͤhre, welche sich an diesem Theile befindet, tauchte in
ein Gefaͤß mit Wasser unter. Als das Feuer 2 Stunden lang angehalten hatte,
geschah die Gasentwikelung so rasch, daß ein großer Theil der Materie in das
Gefaͤß heruͤber geschlaͤudert wurde, und sich von Zeit zu Zeit
Potassium auf der Oberflaͤche des Wassers entzuͤndete Das Feuer wurde
noch 2 Stunden lang mit derselben Heftigkeit fortgesezt, und aus Furcht der
Flintenlauf moͤchte, da er nicht lutirt war, schmelzen, unterbrach man die
Operation, obgleich die Gasentwikelung noch sehr lebhaft war. An dem Ende des
Flintenlaufes befand sich eine Verbindung von Potassium und Blei, welche auf
Queksilber, das mit Wasser bedekt war, geworfen, eben so lebhaft brannte, wie reines
Potassium. Als man den Flintenlauf 3 Zoll uͤber seiner Muͤndung
absaͤgte, zeigten sich 7–8 Gramm beinahe reines Potassium, welches
sich lagenweise auf der Verbindung befand. Der Hr. Verfasser wollte seinen Theil
davon, um ihn zu reinigen, in destillirtem Steinoͤhle schmelzen; es
wuͤrde aber beinahe ganz zerstoͤrt, und nur kleine Quantitaͤten
davon wurden in Form
kleiner Kuͤgelchen von dem schoͤnsten Silberglanze abgeschieden.
Dieses Resultat ließ Hr. Sérullas hoffen, daß es
ihm gelingen wuͤrde die bedeutende Menge Potassium, welche sich bei diesen
Verbindungen bildet, fuͤr sich zu gewinnen, wenn man die
feuerbestaͤndigsten, sehr leicht fluͤssigen Metalle anwenden
wuͤrde. Diese Metalle erleichtern, wie Hr. Vauquelin zeigte, die Reduktion der Pottasche durch Kohle sehr, indem sie
sich mit dem Potassium verbinden, einige sogar zu 1/5 ihres Gewichtes und mehr. Es
waͤre ein großer Vortheil, dieselben, wenn auch nur zum Theile, trennen zu
koͤnnen, da die Zubereitung der Materialien weder schwierig noch kostspielig
waͤre.
Vorsichtsmaßregeln, die man bei der Bereitung und Aufbewahrung
der Knallkohle, die man durch Calcination des Brechweinsteines ohne Zutritt der Luft
erhaͤlt, zu beobachten hat.
Man reibe 100 Gramme Brechweinstein und 3 Gramme Kienruß oder gewoͤhnliche
Kohle zusammenWenn man diese Verbindung mit Brechweinstein bereitet, so bleibt
bestaͤndig ein Ueberschuß von Kohle, waͤhrend dieselbe
Verbindung, bloß mit Spießglanz und Weinsteinrahm bereitet, nichts davon
enthaͤlt. Dieß kommt daher, weil die Elemente des Wassers, das der
Weinsteinrahm enthaͤlt, hinreichen um diesen Ueberschuß von Kohle
wegzuschaffen und zu verbreithen; bereitet man sie aber mit verkohltem
Weinsteinrahme, so enthaͤlt die Verbindung
uͤberschuͤssige Kohle, weil sich das Wasser waͤhrend
des Roͤstens verfluͤchtigte. In diesem Falle muß man sie durch
Zusaz von salpetersaurer Pottasche verbrennen. A. d. O.. Die Tiegel, welche an ihren Raͤndern abgenuͤzt sind, werden
inwendig mit Kohlenpulver abgerieben, um das Anhangen des kohligen Kegels, den man
durch die Calcination erhaͤlt, zu verhindern. Man bringt nun das Gemenge in
den Tiegel, bedekt es mit Kohlenpulver, verkittet den Dekel, und nimmt den Tiegel,
nachdem er 3 Stunden lang in einem Reverberirfeuer gestanden, heraus, und
laͤßt ihn 7 bis 8 Stunden lang abkuͤhlen, welche Zeit noͤthig
ist, damit die Luft, die bestaͤndig etwas durch den Tiegel eindringt, die
aͤußere Lage der knallenden Masse verbrenne; denn wurde man sie zu
fruͤh herausnehmen, so geschaͤhe eine Explosion.
Nachdem der Hr. Verf. die beim Herausnehmen der knallenden Kohle aus dem Tiegel und bei dem
Aufbewahren derselben noͤthigen Vorsichtsmaßregeln beschrieben hat, gibt er
die Eigenschaften derselben an, welche darin bestehen, daß sie durch
Beruͤhrung mit dem Wasser Funken wirft und lebhaft detonirt.
Stuͤkchen, welche beilaͤufig ein Jahr lang aufbewahrt wurden, besaßen
diese Eigenschaft noch.
Ein Gemenge von 100 Grammen Spießglanz, 17 Grammen verkohltem Weinsteinrahme, 10
Grammen Kienruß auf gleiche Weise behandelt, gibt ebenfalls Knallkohle.
Die weinsteinsaure Soda liefert, wenn man sie mit diesen Metallen behandelt,
ebenfalls einen, aber, an der Luft minder leicht veraͤnderlichen Pyrophor,
der sich gleichfalls im Wasser entzuͤndetDieser Unterschied kommt daher, weil das Sodium eine geringere Verwandtschaft
zum Sauerstoff besizt; der Pyrophor muß als Lunte vorgezogen werden, und
diese raͤth der Hr. Verf. hydropyrische
oder hydrethrische Lunte zu nennen. A. d. O.; denn Stuͤkchen von der Groͤße einer Haselnuß, welche
absichtlich 2 oder 3 Stunden lang der Luft ausgesezt wurden, entzuͤndeten
sich durch einen Tropfen Wasser, und gaben, so wie sie aus dem Gefaͤße kamen,
eine Kohle, deren Gluͤhen einige Minuten anhielt.
Hr. Sérullas bemerkt, indem er auf einige Details
uͤber verschiedene Verbindungen zuruͤk kommt, daß man eine am
Potassium sehr reiche Verbindung erhaͤlt, wenn man 50 Gramme Spießglanz, 40
kaͤufliche kohlensaure Pottasche, und 10 Kienruß, oder getroknete mit Kienruß
gemischte kohlensaure Soda mit Blei, Zinn etc. zusammen schmilzt. Er besteht auf
diesen Details, indem er hofft, daß die Leichtigkeit diese Verbindungen zu erhalten,
zur Anwendung derselben in vielen Faͤllen fuͤhren wird, in welchen man
das Potassium als Hauptagens, anwendet, und daß man jene Verbindungen waͤhlen
wird, welche wegen der Natur des mit dem Potassium verbundenen Metalles bequemer
anzuwenden sind.
Mittel das Pulver unter Wasser, bei jeder Tiefe, durch bloße
Beruͤhrung mit dem Wasser zu entzuͤnden.
Da diese durch das Wasser entzuͤndeten, und in demselben Verknallenden SubstanzenDiese Producte entzuͤnden sich, solang sie frisch sind, von selbst an
der Luft; wurden sie aber einige Zeit aufbewahrt, so ist die aͤußere
Oberflaͤche schon verbrennt, und die Entzuͤndung erfolgt nur
durch die Beruͤhrung mit dem Wasser ploͤzlich. Die Verknallung
ist um so heftiger, je mehr die Stuͤke in den Gefaͤßen
abgerollt wurden. Das Reiben verbindet, indem es dieselben glatt macht, die
aͤußeren Theile besser mit einander, und diese sezen dann der
Ausdehnung der Gase mehr Hinderniß in den Weg. A. d. O. Hrn. Serullas tauglich schienen um Minen unter
dem Wasser springen zu machen, so stellte er folgenden Versuch an.
Er brachte eine halbe Unze Schießpulver in eine starke, an einem Ende verschlossene,
glaͤserne Roͤhre, (das Pulver fuͤllte ungefaͤhr den
vierten Theil davon aus); oben auf das Pulver gab er eine hydropyrische Lunte von
der Groͤße einer Erbse, und verstopfte die Roͤhre mit einem
Korkstoͤpsel, durch welchen ein kleines Loch ging, welches mit fettem Kitte
verstopft war. Das so zugerichtete Feuerwerk wurde 2 Fuß tief unter Wasser gebracht,
und mit Gewichten beschwert. Als nun hierauf der fette Kitt mit einer Striknadel,
die an einem langen Faden befestigt war, durchbohrt wurde, entstand dieselbe
Explosion, wie wenn sie durch das Feuer hervorgebracht worden waͤre.
Der Verf. schließt hieraus, daß man sich dieser Materie als Lunte, um das Pulver
unter dem Wasser zu entzuͤnden, bedienen koͤnnte. Er
beschraͤnkt sich darauf, die Thatsachen anzugeben, und
uͤberlaͤst es den FeuerwerkernFeuerwekern, mit Beihuͤlfe von Mechanikern, die weitere Anwendung davon
auszumittelnDiese Zuͤndmaterie wird die laͤngst proiectirte Schiffarth
unter Wasser, um Schiffe und ganze Flotten in die Luft zu sprengen, der
Ausfuͤhrung naͤher bringen, D..
Schmelzung der Verbindung von Potassium und Spießglanz auf
gleichfalls geschmolzener Boraxsaͤure.
Nachdem Hr. Thénard angekuͤndigt hat, daß
die Boraxsaͤure durch die Verbindungen des Potassium und Sodium zersezt
werden koͤnnte, glaubte Hr. Sérullas, daß
einige Versuche mit diesen Verbindungen diese Frage loͤsen
wuͤrden.
Er brachte also 20 Gramme gepuͤlverte verglaste Boraxsaͤure auf den
Boden des Tiegels, bedekte sie mit einer papiernen Scheibe, auf welche er ein Gemeng
von 100 Grammen Spießglanz, und eben soviel Weinsteinrahm brachte; das Ganze wurde
mit Kienruß bedekt, und der Tiegel, nachdem er gut verschlossen und verkittet war, 3
Stunden lang stark erhizt. Das Resultat war eine an Potassium sehr reiche
Verbindung, ohne daß sich jedoch Borax bildete. Der Versuch wurde mir
abgeaͤndertem Verhaͤltnisse, und mit einer Verbindung von Potassium
und Wißmuth wiederholt, gab aber immer dieselben Resultate.
Dieser geschikte Chemiker bemerkte, als er zum vorhergehenden Versuche die
Boraxsaͤure calcinirte, daß sich gegen das Ende der Operation, als die
Materie in Feuerfluß kam, Blasen auf der Oberflaͤche bilden, welche
zerplazen, und eine sehr kleine Explosion, bei welcher sich eine gruͤne
Flamme zeigt, hervorbringen. Er glaubt, daß dieses Phaͤnomen der Zersezung
der fetten Substanzen, die der Borax immer enthaͤlt, und von welchen man die
Boraxsaͤure nur sehr schwer befreien kann, zuzuschreiben ist; die Kohle,
welche dadurch gebildet wird, zersezt die kleine Menge Wassers welche
zuruͤkbleibt, und der mit Boraxsaͤure uͤberladene Wasserstoff
entzuͤndet sich an der Oberflaͤche.
Diese Abhandlung des Hrn. Sérullas endet mit einem
Versuche, aus welchem hervorgeht, daß die Kohle in hohem Grade die Eigenschaft
besizt, sich, nach vorlaͤufiger Eintauchung in eine fluͤchtige
Fluͤssigkeit, wie in Alkohol oder Aether, wie Kampfer auf dem Wasser
herumzudrehen.