Titel: Beschreibung einer verbesserten Vorrichtung zum Oeffnen und Schließen der Fenster in Kirchen und anderen öffentlichen Gebäuden, um dadurch frische Luft zu erhalten. Von Hrn. W. Bailey, 272, High Holborn.
Fundstelle: Band 13, Jahrgang 1824, Nr. LXVIII., S. 326
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LXVIII. Beschreibung einer verbesserten Vorrichtung zum Oeffnen und Schließen der Fenster in Kirchen und anderen öffentlichen Gebäuden, um dadurch frische Luft zu erhalten. Von Hrn. W. Bailey, 272, High Holborn. Aus den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce; im Repertory of Arts, Manufactures and Agriculture. Februar 1824. S. 150. (Im Auszuge). Mit Abbildungen auf Tab. VII. Vorrichtung zum Oeffnen und Schließen der Fenster. Hr. Bailey, der fuͤr diese Mittheilung von der Gesellschaft die silberne Medaille erhielt, und dem wir die trefflichen eisernen Fensterrahmen in Glashaͤusern verdanken, wuͤnscht diese Art von Fenstern nicht bloß in Kirchen, sondern uͤberall, wo viele Menschen versammelt sind, und sich wechselseitig die Luft verderben, eingefuͤhrt zu sehen. Er bemerkt sehr richtig, daß die bisherigen Vorrichtungen zum Oeffnen der Fenster, um dadurch die Luft zu reinigen, mit vielen Unbequemlichkeiten, Zweklosigkeiten und sogar Gefaͤhrlichkeiten verbunden sind. So einfach und artig indessen auch seine Einrichtung der Fenster in dieser Hinsicht ist, so scheint es uns doch, daß bei zwekmaͤßig angebrachten Ventilatoren nach d'Arcet's Methode die Fenster immer ungeoͤffnet bleiben koͤnnen. Er bemerkt mit Recht, daß das Oeffnen des unteren Theiles des Fensters an solchen Oertern nicht viel nuͤzt, und daß diejenigen Personen, die nahe an dem geoͤffneten Fenster sizen, allen Gefahren der Zugluft dadurch ausgesezt werden; daß die Bethenden in der Kirche und die Tanzenden in einem Saale in Gefahr sind durchnaͤßt zu werden, wenn die Methode beliebt wird, die Fenster-Rahmen sich um ihren Mittelpunct drehen zu lassen, so daß die eine Haͤlfte des Fensters nach Innen, die andere nach Außen sieht; abgesehen, daß bei dieser Vorrichtung Rollen und Strike noͤthig sind, und ein gewaltiger Laͤrm dadurch entsteht, der den Prediger oder die Baßgeige selbst irre machen koͤnnte. Auch die neuerlich ziemlich haͤufig eingefuͤhrte Methode, ein Loch in das Fenster zu schneiden, in welches die Haͤlfte einer glaͤsernen Gosse paßt, die nach innen hervorragt, und oben mit einem glaͤsernen, horizontal liegenden Fluͤgel versehen ist, der sich nach aufwaͤrts oͤffnet, mißfaͤllt dem Hrn. Bailey, indem diese Gossen an und fuͤr sich sehr schlecht aussehen, zumahl wenn sie mit Staub bedekt werden: dieser Staub wird dann auch noch in die Kirche oder in den Saal geweht, wenn man den Fluͤgel oͤffnet. Hr. Bailey fuͤhrt ein Zeugniß der guten Wirkung seiner Vorrichtung in der St. Annen Kirche an, wo sich dieselbe seit dem Jahre 1820 befindet, und liefert folgende Beschreibung und Abbildung derselben: Fig. 24. zeigt das Fenster von Innen und in Fronte sammt der an demselben angebrachten Vorrichtung. Fig. 25. zeigt diese Vorrichtung von der Seite, a, ist der geoͤffnete Fluͤgel des Fensters, der mit der Ebene des Rahmens einen Winkel von ungefaͤhr 45° bildet. bb, ist eine Stange, an welcher die Basis des Fluͤgels befestigt ist, und um welche sich derselbe dreht. c, ist ein Hebel, dessen eines Ende an dem Ende der Stange b, befestigt ist, und der an dem anderen Ende mit einem Auge versehen ist, welches den Stift oder Zapfen d, aufnimmt. Dieser Zapfen ist an der senkrechten Stange e, befestigt, welche sich unten in einen Zahnstok, f. endet, und in ihrer senkrechten Lage mittelst Augen oder Leiter, gg, erhalten wird, durch welche sie laͤuft. h, ist ein Triebstok mit zwei Zaͤhnen, welcher, wenn er mittelst der Kurbel i, gedreht wird, in die Zaͤhne des Zahnstokes eingreift, und folglich die Stange, e, senkt oder hebt, je nachdem die Richtung ist, in welcher die Kurbel gedreht wird. In dem ersten Falle zieht der Zapfen, d, den Hebel nieder, und oͤffnet folglich das Fenster, wie in der Figur gezeichnet ist; in dem zweiten Falle wird der Zapfen, und mit diesem zugleich der Hebel, gehoben, und das Fenster geschlossen. Die Zaͤhne an dem Triebstoke sind so vorgerichtet, daß, wenn das Fenster geschlossen ist, die beiden Zaͤhne desselben sich in einer senkrechten Lage befinden: dieß ist nothwendig, weil ein zweifluͤgeliger Triebstok nicht in der Viertel-Umdrehung bleiben kann. Fig. 1. zeigt das Gehaͤuse, in welchem der Triebstok und der Zahnstok enthalten sind, von vorne. Das vierekige Ende der Achse des Triebstokes steht aus dem Gehaͤuse hervor, um die Kurbel bequem aufnehmen zu koͤnnen, und kann noͤthigen Falles selbst in einem Gehaͤuse eingeschlossen seyn, damit er nicht zufaͤlliger Weise verbogen wird.

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