Titel: | Ueber die Methoden, die verschiedenen Mittel zur Entdekung des Arsenikes anzuwenden. Von R. Phillips, F. R. S. etc. |
Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. XCVIII. XCVII. , S. 493 |
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XCVIII.
XCVII.
Ueber die Methoden, die verschiedenen Mittel zur
Entdekung des Arsenikes anzuwenden. Von R. Phillips, F. R. S. etc.
Aus den Annals of Philosophy, Januar 1824 S.
30. (Im Auszuge).
Mit Abbildungen auf Tab.
IX.
Ueber die Mittel zur Entdekung des Arsenikes.
Hr. Phillips hatte bei Abfassung
seiner Abhandlung nicht die Absicht ein neues Pruͤfungsmittel zur Entdekung
des Arseniks bekannt zu machen, sondern nur die Anwendung der bisher
gewoͤhnlichen Reagentien, die bekanntlich manchen Schwierigkeiten unterliegt,
zu erleichtern und zu vereinfachen.
Bekanntlich ist es sehr schwer, Arsenik in gefaͤrbten Fluͤssigkeiten zu
entdeken, und Orfila's Vorschlag, den Faͤrbestoff durch Chlorine zu
zerstoͤren oder zu modificiren, unterliegt in der Ausfuͤhrung gar zu
vielen Schwierigkeiten. Dr. Paris schlaͤgt in
seiner Medical Jurisprudence Vol. II. p. 252 vor, eine Aufloͤsung von Ammoniumsilber
der gefaͤrbten Fluͤssigkeit zuzusezen, um dadurch alle Koͤrper
ohne Unterschied, auf welche dieselbe wirken kann, nieder zu schlagen, und den
Niederschlag der Einwirkung des schwarzen Flusses in einer Glasroͤhre
auszusezen, um den Arsenik in metallischem Zustande zu sublimiren.
Hr. Phillips wendet aber zur Entfaͤrbung thierische Kohle
(Elfenbein-Schwarz) an. Er sezte einer gefaͤrbten Aufloͤsung
von unvollkommener Arseniksaͤure (dem liquor
arsenicalis der Londner Pharmacopae) Elfenbein-Schwarz zu, und
fand die Farbe in wenigen Minuten so vollkommen zerstoͤrt, daß salpetersaures
Silber und jedes andere Pruͤfungsmittel auf der Stelle angewendet werden
konnte. Er wiederholte den Versuch mit Port-Wein, Syrup und mit einem starken
Zwiebel-Aufgusse (auf welchen man wegen seiner gelben Farbe so viele
Wichtigkeit legte, vergl. Paris und Fonblanque's
Med. Jurisprudence, Vol. 3.
p. 199) immer mit gleich schnellem Erfolge der
Entfaͤrbung. „Man koͤnnte vielleicht glauben“
sagt er, „daß die mit der thierischen Kohle verbundene
Phosphorsaͤure einigen Antheil an der Bildung des gelben Niederschlages
mit dem Silber haben koͤnnte: ich fand indessen, daß Wasser oder Wein,
mit thierischer Kohle digerirt, auf salpetersaures Silber bloß durch einen
leichten Chlorid-Niederschlag wirkte. Um diese zu vermeiden, darf man das
Elfenbein-Schwarz nur mit destillirtem kochenden Wasser so lang waschen,
bis die von dem Filtrum ablaufende Fluͤssigkeit nicht mehr von
salpetersaurem Silber veraͤndert wird, was aber, wenn das
Elfenbein-Schwarz gut ist, uͤberfluͤssig ist.“
Geschwefeltes Wasserstoffgas. Nachdem man die Substanz,
in welcher man unvollkommene Arseniksaͤure vermuthet, in destillirtem Wasser
ohne alles Alkali kochte, und mit thierischer Kohle entfaͤrbte, kann man sie
zuerst mit einer Aufloͤsung von geschwefeltem Wasserstoffe in Wasser
pruͤfen, welche besser als jede andere gefaͤrbte Fluͤssigkeit
ist, z.B. Schwefelwasserstoff-Saͤure, oder vielleicht richtiger
Wasserschwefel-Ammonium (Hydrogurretted sulphuret of
Ammonium) ist; denn diese Fluͤssigkeit erhaͤlt
verduͤnnt jene Farbe, die wir durch die Einwirkung des geschwefelten
Wasserstoffes auf die unvollkommene Arseniksaͤure erwarten. „Die
Weise diese Gasaufloͤsung zu bereiten“ sagt Hr. Phillips
„ist sehr einfach. Man gibt in eine Oehlflasche ungefaͤhr vier Loth
unverduͤnnte Kochsalzsaͤure und drei Loth gepuͤlvertes
Schwefel-Spießglanz, paßt einen Korkstoͤpsel in die Flasche, und
in diesen den kuͤrzeren Schenkel einer kleinen, unter zwei rechten
Winkeln gebogenen, Glasroͤhre. Den laͤngeren Schenkel der
Roͤhre bringt man in eine Flasche, welche destillirtes Wasser
enthaͤlt. Wenn man hierauf eine Weingeistlampe unter die Oehlflasche bringt, so
entwikelt sich sehr bald geschwefeltes Wasserstoffgas, von welchem zwar vieles
entweichen, noch immer aber genug in dem Wasser aufgeloͤst zuruͤk
bleiben wird. Wenn man kein destillirtes Wasser bei Hand haͤtte,
koͤnnte man auch Regenwasser, oder gekochtes und klar gewordenes Wasser
anwenden. Die Figur 14 zeigt diesen Apparat. Wenn keine Glasroͤhre bei Hand
waͤre, so koͤnnte man sich auf der Stelle eine Roͤhre aus
verzinntem Eisenbleche zusammen loͤthen: ich war in einer Stunde damit
fertig. Der kuͤrzere Schenkel kann ungefaͤhr 2 1/2 – 3
Zoll, der laͤngere und der Zwischenraum zwischen beiden 6 Zoll lang seyn:
der Durchmesser mag ungefaͤhr 1/4 Zoll betragen. Das Zinn wird allerdings
von dem Gase etwas angegriffen, doch dieß schadet nichts. Dieser klaren und
wasserhellen farbenlosen Aufloͤsung des Schwefelwasserstoff-Gases
wird in einem Weinglase oder in einer Flasche etwas von der verdaͤchtigen
Fluͤssigkeit beigemischt. Wenn sie unvollkommene Arseniksaͤure
enthaͤlt, so wird sie auf der Stelle gelblich, und nach einigen Stunden
faͤllt ein gelber Niederschlag zu Boden. Man hat dieser
Pruͤfungsart vorgeworfen, daß Spießglanz dieselben Erscheinungen hervor
bringt; allein, obschon einige Aehnlichkeit in der Farbe Statt hat, so
faͤllt doch das Spießglanz alsogleich und in einem hoͤheren
Drangegelb zu Boden.“
Schwefelsaures Kupfer. Unvollkommene
Arsenik-Saͤure bringt keine Wirkung auf eine schwefelsaure
Kupfer-Aufloͤsung hervor: mit Beihuͤlfe eines Alkali entsteht
aber alsogleich ein gruͤner Niederschlag, unvollkommen arseniksaures Kupfer.
Man hat dieser Pruͤfungs-Methode vorgeworfen, daß, wenn die
Fluͤßigkeit, in welcher Arsenik vorkommen soll, gelb ist, leicht eine
Taͤuschung Statt haben kann; allein diese wird entfaͤrbt. Wenn das
schwefelsaure Kupfer mit Eisen-Peroxid verunreinigt ist, so entsteht
gleichfalls ein gruͤnlicher Niederschlag, wenn man Pottasche zusezt.
„Man kann“ sagt Hr. Phillips „dieses
Pruͤfungs-Mittel auf zweierlei Art anwenden. Man kann zuerst
einige Tropfen einer alkalischen Aufloͤsung von Pottasche oder basischer
kohlensaurer Pottasche, der verdaͤchtigen Fluͤßigkeit zugießen,
und nach dieser Mischung leztere der schwefelsauren
Kupfer-Ausloͤsung zusezen. Wenn unvollkommene Arseniksaͤure
zugegen ist, so
wird ein gruͤner Niederschlag sich bilden und es gibt ein, soviel mir
bekannt ist, noch unbenuͤztes Mittel jeden Zweifel zu entfernen. Um
sicher zu seyn, daß das schwefelsaure Kupfer kein Eisen-Peroxid
enthaͤlt, seze man der Aufloͤsung zuerst etwas Pottasche zu; wenn
sie rein ist, so wird ein schoͤn blauer Niederschlag entstehen; nun gieße
man von der verdaͤchtigen Aufloͤsung zu; wenn unvollkommene
Arseniksaͤure zugegen ist, wird der blaue Niederschlag sich in einen
gruͤnen verwandeln.“
Salpetersaures Silber. Dieses kann, nach Anwendung der
vorigen Pruͤfungs-Mittel, zur Bestaͤtigung der erhaltenen
Resultate angewendet werden. „Zuerst“ sagt Hr. Phillips
„muß man die verdaͤchtige Aufloͤsung einer Aufloͤsung
von salpetersaurem Silber, welche, zur Vermeidung aller
uͤberschuͤssigen Saͤure, entweder aus kristallisirtem oder
aus geschmolzenem salpetersaurem Silber bereitet wurde, zusezen. Nachdem diese
beiden Aufloͤsungen gehoͤrig gemischt wurden, troͤpfelt man
eine Ammonium – oder Pottasche-Aufloͤsung in dieselbe. Wenn
unvollkommene Arseniksaͤure zugegen ist, so bildet sich ein hellgelber
Niederschlag von unvollkommen arseniksaurem Silber, welcher sich in
uͤberschuͤssigem Ammonium oder in uͤberschuͤssiger
Salpetersaͤure leicht aufloͤset so daß, wenn man allenfalls
vermuthet, daß man zuviel Ammonium genommen hat, Salpetersaͤure den
Niederschlag alsogleich wieder herstellt. Pottasche hat nicht die
Unbequemlichkeit des Ammoniums, daß sie das bereits gebildete unvollkommen
arseniksaure Silber wieder aufloͤset; der Gebrauch des Silbers selbst hat
aber einen anderen Nachtheil. Alle thierische Fluͤssigkeiten enthalten
naͤmlich kochsalzsaure Salze, und daher geben wahrscheinlich alle in dem
Magen enthalten gewesene Fluͤssigkeiten einen weissen Niederschlag von
Silber-Chlorid, wenn sie mit salpetersaurem Silber gemengt werden. Wenn
indessen die Gegenwart des Arsenikes durch Anwendung der vorhergehenden
Pruͤfungs-Mittel erwiesen wurde, so muß Silber-Chlorid und
unvollkommen arseniksaures Silber zugleich niedergeschlagen werden, und diese
Mischung muß, nachdem sie getroknet wurde, nach der alsogleich zu beschreibenden
Weise, auf Metall reducirt werden.“
„Salpetersaures Silber unterliegt einigem Zweifel, wie Dr. Paris in seinem angefuͤhrtem Werke Bd. 2. S. 241. erwiesen
hat.“„Phosphorsaure Alkalien“ sagt er „geben
Niederschlaͤge mit Silber, welche der Farbe und dem Ansehen nach dem
unvollkommen arseniksauren Silber aͤhnlich sind – –, und
wenn die Pruͤfung auf obige Weise angestellt wurde, so mag dieß als
kraͤftiger Einwurf gelten. Wir haben aber andere Mittel, wodurch diese
beiden Koͤrper alsogleich unterschieden werden koͤnnen, wie wir
bei dem Ammonium-Silber, als Pruͤfungs-Mittel aus Arsenik,
zeigen werden. Der Verfasser hat gezeigt, daß es noch eine andere Anwendung
dieses Pruͤfungs-Mittels gibt, bei welcher weder Zweifel noch
Irrthum durch phosphorsaure Salze entstehen kann, und diese Anwendung besteht
darin, daß man den Versuch auf Schreibpapier statt auf Glas macht. Man
troͤpfelt die verdaͤchtige Fluͤßigkeit auf weisses Papier
und macht mit derselben einen breiten Streifen; uͤber diesen Streifen
faͤhrt man der Laͤnge nach mit einem Staͤngelchen
Hoͤllenstein mehrere Mahle nach einander hin; es werden dadurch Striche
von der sogenannten indisch-gelben Farbe entstehen, sowohl wenn Arsenik,
als wenn phosphorsaure Alkalien in der Fluͤßigkeit zugegen waren: von
ersterem werden aber diese Striche rauh, flokig und wie geronnen, wie mit
Pastell-Farbe gezeichnet, erscheinen, waͤhrend sie von den
lezteren das Aussehen einer gleichfoͤrmig mit dem Pinsel sanft
aufgetragenen Wasserfarbe erhalten; bald darauf wird sich aber ein noch weit
wichtigerer und deutlicherer Unterschied zeigen: denn in weniger als zwei
Minuten wird das durch die phosphorsauren Alkalien gebildete Gelb sich in ein
schmuziges Gruͤn verwandeln, das allmaͤhlich dunkler und endlich
ganz schwarz wird, waͤhrend das durch den Arsenik erzeugte Gelb einige
Zeit uͤber gelb bleibt, und endlich braun wird. Wo man diesen Versuch
anstellt, darf kein Sonnenlicht auf das Papier fallen, indem sonst die
Verwandlung der Farben zu schnell geschieht. Es wird auch sehr gut seyn, wenn
ein noch unerfahrener Experimentator einen aͤhnlichen Versuch
vorlaͤufig wie einer Fluͤssigkeit anstellt, von welcher er gewiß
weiß, daß sie Arsenik enthaͤlt, und mit einer anderen
Fluͤssigkeit, in welcher sich phosphorsaures Salz befindet, damit er ein
Muster vor sich hat.“
„Der Unsicherheit bei der Anwendung des salpetersauren Silbers hat Hr. Smithson in den Annals of
Philosophy Aug. 1822 abgeholfen, indem er die unvollkommene
Arseniksaͤure in vollkommene verwandelt, oder vielmehr in arseniksaure
Pottasche. Hr. Smithson bemerkte, „daß wenn
man einen Tropfen einer Aufloͤsung von Arsenik-Oxid in Wasser,
welche bei einer Temperatur von 54,5° Fahrenh. nicht uͤber
1/80 Arsenikoxid enthaͤlt, auf salpetersaure Pottasche in einen
Platinna-Loͤffel gießt, und schmilzt, man eine bedeutende
Menge arseniksaures SilberWird arseniksaure Pottasche heißen muͤssen. A. d. Ueb. erhaͤlt. Wenn man also keine festen Theilchen von
Arsenik-Oxid erhalten kann, so ist es, wenn man sich von dem Daseyn
desselben uͤberzeugen will, genug, den Stoff, der ihn
enthaͤlt, mit Wasser zu uͤbergießen. Statt eines
Platinna-Loͤffels kann man sich aber auch einer
Glasroͤhre, oder des Bodenstuͤkes einer Oehlflasche bedienen.
Man gibt in die eine oder in das andere etwas von der verdaͤchtigen
Aufloͤsung, welche bereits bei den fruͤheren Pruͤfungen
Spuren von Arsenik zeigte, und laͤßt dann einen kleinen
Salpeter-Kristall hinein fallen, raucht die Aufloͤsung
mittelst der Weingeist-Lampe bis zur Trokenheit ab, und erhizt sie
dann mittelst eben derselben sehr stark. Dem Ruͤkstande sezt man
etwas destillirtes Wasser zu, loͤst ihn auf, und sezt dann etwas
salpetersaures Silber zu. Wenn die Aufloͤsung vor dem Hizen
unvollkommene Arseniksaͤure enthielt, so wird sie jezt arseniksaure
Pottasche halten, welche mit salpetersaurem Silber einen ziegelrothen
Niederschlag ohne alles Alkali bildet. Nach wiederholten Versuchen halte ich
den hierdurch erhaltenen Beweis fuͤr beinahe unlaͤugbar. Man
kann diesen Versuch abkuͤrzen und nicht weniger entscheidend machen,
wenn man die unvollkommene Arseniksaͤure und den Salpeter in
gepulvertem Zustande anwendet: bei Vergiftungen ist dieß aber selten
moͤglich.“
Die Methode des Hrn. Phillips, die unvollkommene Arseniksaͤure auf Metall zu
reduciren, und dadurch die vorigen Pruͤfungen zu bestaͤtigen, ist
folgende: Wenn die Menge der erhaltenen unvollkommenen Arseniksaͤure sehr
gering ist, so empfiehlt er sie in destillirtem Wasser aufzuloͤsen, und die durch die verschiedenen
Reagentien erhaltenen Niederschlaͤge zu sammeln und in Metall zu verwandeln;
faͤnde sich aber so viel, daß man nicht weniger als einen Gran zur
Metallisirung ersparen kann, (denn ein Gran ist die kleinste Menge, die man auf
diese Art probiren kann) so kann man die Niederschlaͤge bei Seite legen, und
sich dadurch viele Muͤhe ersparen. Man mengt, wie Hr. Dr. Paris empfiehlt, einen Theil der verdaͤchtigen Substanz in
Pulver mit drei Theilchen ihres Gewichtes schwarzen Fluß (der aus feiner Holzkohle
und basischer kohlensaurer Pottasche besteht, und durch Verpuffung von zwei Theilen
uͤber weinsteinsaurer Pottasche mit einem Theile salpetersaurer Pottasche
bereitet wird), bringt diese Mischung in eine ungefaͤhr 8 Zoll lange, und 1/4
Zoll weite Glasroͤhre, und schließt sie an einem Ende hermetisch. Sollte
etwas von dem Pulver an der Wand der Roͤhre haͤngen bleiben, so puzt
man diese mit einer Feder weg, damit die innere Oberflaͤche an dem oberen
Theile derselben vollkommen rein und troken bleibt. Zur groͤsseren Sicherheit
kann man das geschlossene Ende der Roͤhre mit einer Mischung von Pfeifenthon
und Sand duͤnn uͤberdeken. Das offene Ende verstopft man bloß mit
einem Stuͤke Papier. Das geschlossene und uͤberzogene Ende der
Roͤhre wird in einer Kohlenpfanne mit rothgluͤhenden Kohlen 10 Minuten
oder eine Viertelstunde lang der Hize ausgesezt, wo sich dann, wenn Arsenik zugegen
war, derselbe in Metallgestalt sublimiren und den oberen Theil der Roͤhre
innenwendig mit einer glaͤnzenden Metallrinde uͤberziehen wird. Das
geschlossene Glasende kann, nach dem Erkalten der Roͤhre, abgefeilt werden,
so daß man die sublimirte Substanz sammeln und untersuchen kann; auf heisses Eisen
gestreut wird dieselbe dichte, stark nach Knoblauch riechende Daͤmpfe
ausstossen. Ein Theil derselben muß jedoch noch zu weiteren Versuchen aufgespart
werden. Hr. Phillips fand indessen eine Weingeistlampe
eben so gut zur Metallisirung, als Kohlen, und wenn man sowohl diese als eine
Glasroͤhre nicht bei der Hand haͤtte, so empfiehlt er ein Stuͤk
Zinnplatte ungefaͤhr einen Zoll lang, zu einer ungefaͤhr 3/8 Zoll im
Durchmesser haltenden Roͤhre zusammen zu rollen, und an den Kanten
gehoͤrig zu haͤmmern, wo dann alles Loͤthen
uͤberfluͤssig ist. Man durchbohrt einen Korkstoͤpsel, den man vorher
in eine Flasche paßte, zieht einen Baumwoͤllendraht durch die zinnerne
Roͤhre und schiebt diese in den Kork, so ist, wenn die Flasche mit Weingeist
gefuͤllt, und das Aufsteigen desselben nicht durch zu dichtes Verschließen
der Flasche gehindert wird, die Lampe fertig. Statt der Roͤhre nimmt man ein
gewoͤhnliches 10 Drachmen Zugglas, und bringt die zu untersuchende Substanz
innenwendig an einer der Seiten desselben an: denn der zu dike Boden dieser
Glaͤser wuͤrde springen. Man erhizt die Seite des Glases, auf welcher
das zu untersuchende Pulver zu liegen kommt, wo sich dann der Arsenik, wenn welcher
darin ist, sublimiren wird. Hr. Phillips bemerkt, daß die Arseniksaͤure, wenn
sie nicht mit Holzkohle oder irgend einer reducirenden Substanz gemengt wird, keinen
Knoblauchgeruch verbreitet.