Titel: | Vorrichtungen bei dem Weben glatter und figurirter Zeuge, welche man sowohl bei den gewöhnlichen Weberstühlen, als bei den Kunststühlen, welche durch Dampf oder durch irgend eine andere Kraft bewegt werden, anbringen kann, und worauf Rich. Roberts, Mechaniker zu Manchester, in Lancastershire, sich den 24. Nov. 1822 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 14, Jahrgang 1824, Nr. XV., S. 42 |
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XV.
Vorrichtungen bei dem Weben glatter und
figurirter Zeuge, welche man sowohl bei den gewoͤhnlichen Weberstühlen, als bei
den Kunststühlen, welche durch Dampf oder durch irgend eine andere Kraft bewegt werden,
anbringen kann, und worauf Rich.
Roberts, Mechaniker zu Manchester, in Lancastershire, sich den 24. Nov. 1822 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz und April
1824.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Robert's Vorrichtungen bei dem Weben glatter und figurirter
Zeuge.
Diese Verbesserungen zerfallen in verschiedene Abschnitte,
wovon der erste in einer verbesserten Methode des Baues und der Anheftung der Schaͤmel an
den Schaͤften zum Auf- und Niederziehen derselben an solchen
Stuͤhlen besteht, an welchen mehr als zwei Schaͤfte gebraucht werden.
Diese Verbesserung laͤßt sich sowohl an Hand-Stuͤhlen, als an
solchen, die durch irgend eine Kraft in Bewegung gesezt werden, anbringen. Tab. II.
zeigt einen solchen Kunst- oder Maschinen-Stuhl mit sechs
Schaͤften in verschiedener Ansicht. Er ist zum Weben von Zwillich und Gradel
(Fustian), und uͤberhaupt zu solchen Zeugen bestimmt, deren Faden sich nach
Art des Zwilliches durchkreuzen. Fig. 19 zeigt den Stuhl
von der Vorderseite. Der Brustbaum und Unterbaum sind hier abgenommen, damit man die
hinter denselben befindlichen Theile sehen kann. Fig. 20 zeigt das Ende
desselben zur Linken. Fig. 21. eben dasselbe
zur Rechten. Fig.
22 stellt den horizontalen Durchschnitt des Stuhles vor, d.h. von oben
herab gesehen.
Das Gestell ist aus Gußeisen, und fest zusammengebolzt, oder geschraubt. 2, ist der
Garnbaum, auf welchem die Kette aufgewunden ist: er dreht sich mit bedeutender
Reibung, indem Seile uͤber Rollen laufen, und mit Gewichten beschwert sind,
um die Kette immer in gehoͤriger Spannung zu erhalten. Die Kette
laͤuft von diesem Baume uͤber eine andere kleine Walze, b, und wird von da zu den Staͤben, c, und durch die Augen der verschiedenen
Schaͤfte, d, durchgefuͤhrt. Diese
Schaͤfte bewegen sich, auf die unten zu beschreibende Weise, aufwaͤrts
und abwaͤrts, um die Kette in das Ober- und Untergelese zu theilen,
zwischen welchen die Schuͤze durchlaͤuft, um den Eintrag zwischen die
Kettenfaden zu bringen, und den Stoff zu weben. e, ist
die Lade, worin sich das Rietblatt befindet, welches aus einer Reihe feiner
Drahtstifte besteht, zwischen welchen die Kette durchlaͤuft, und die Faden
derselben abgesondert werden. Die Lade wird von den beiden Armen, ff getragen, und schwingt sich unten auf einer mit
Zapfen versehenen Achse.
Die Lade wird ruͤkwaͤrts geschoben, um die Schuͤze auf ihrem
Laufe zwischen dem Ober- und Untergelese durchzulassen, und vorwaͤrts
gebracht, um den Faden des Eintrages, nachdem die Schuͤze durchgelaufen ist,
einzuschlagen. g, ist die Stelle, wo der Brustbaum zu
liegen kommt, uͤber welchen das gewobene Tuch oder der Zeug
hinablaͤuft, und sich auf der Walze, h, (dem Unterbaume)
aufwindet. An dem Ende der Achse dieses Baumes, h, ist
ein Zahnrad i, (in Fig. 21,), welches in
einen Triebstok auf der Achse des Sperr-Rades, k,
eingreift. Eine Klinke am Ende des Krenzhebels faͤllt in dieses
Sperr-Rad ein, und da das untere Ende dieses Kreuzhebels mit dem Schenkel der
Lade verbunden ist, so bewegt sich dieser, und dreht sich um einen Zapfen in dem
Mittelpunkte des Kreuzes, und so oft die Lade zuruͤkgeht, stoͤßt die
Klinke das Sperr-Rad um einen Zahn vorwaͤrts, und wacht, daß der
Triebstok den Unterbaum, i, in sehr langsamer Bewegung
umtreibt, wodurch der verfertigte Zeug sich allmaͤhlich auf lezterem
aufwindet.
Die Maschine wird mittelst des Bandes, w, Fig. 20, in Bewegung
gesezt, welches von der Dampfmaschine oder von der Triebkraft der uͤber die
Trommel, n, laͤuft, die an einem kleinen Flugrade
am Ende der Hauptspindel des Stuhles bei oo, Fig. 22,
befestigt ist, Diese Spindel, o, ist mit zwei Kurbeln
versehen, welche durch Beihuͤlfe der Verbindungs-Stangen, pp, die Lade in Bewegung sezt. Das andere Ende
dieser Spindel fuͤhrt ein kleines Zahnrad g (Fig. 21),
welches in ein anderes Zahnrad, r, eingreift, das noch
ein Mahl so großen Durchmesser hat, und an dem Ende einer horizontalen Achse, tt, befestigt ist, welche durch die ganze Breite
des Stuhles laͤuft, wie Fig. 19 zeigt. An dieser
Achse ist ein kleiner Triebstok, v, befestigt, welcher
in ein Schienenrad (bevel-wheel), u, eingreift, das auf der Quer-Achse, w, sich befindet. Auf dieser Achse ist auch das
Schaͤmel-Rad, x, befestigt, und der Umlauf
desselben ist so eingerichtet, daß es sich Ein Wahl umdreht, waͤhrend die
Kurbel-Spindel sich neun Mahl dreht.
Das Schaͤmel-Rad, x, wird von zwei
Raͤdern gebildet, welche neun kleine Achsen fuͤhren, an deren jeder
sechs kleine Reibungs-Walzen, in Allem also 54, sich befinden. Diese Walzen
sollen auf die zwoͤlf gekruͤmmten Hebel, y,
z, Fig.
19, wirken. Diese gekruͤmmten Hebel bewegen sich auf befestigten
Mittelpunkten in kleinen Lagern: sechs derselben werden in 1, die sechs anderen in 2
so gestuͤzt, daß sie sich kreuzen, wie Fig. 19; so daß ihre
Enden abwechselnd aufsteigen, und niedersinken. Die Enden dieser Hebel, gegen die Mitte des Stuhles hin
sind mittelst Schnuͤre an den unteren Leisten der Schaͤfte befestigt,
und die anderen Enden eben so an den oberen Hebeln, an welchen die oberen Leisten
der Schaͤfte haͤngen.
Die Wirkung des Schaͤmel-Rades auf die Schaͤfte ist diese.
Nachdem dasselbe mittelst der Hauptspindel und des Getriebes in Thaͤtigkeit
gesezt wurde, laͤßt es waͤhrend seiner Umdrehung die
Reibungs-Rollen abwechselnd auf einen oder den anderen der Hebel, y oder z, schlagen, und
druͤkt diese dadurch nieder. Hierdurch werden aber die damit verbundenen
Schaͤfte bei gewissen Theilen der Operation auf- oder niedergezogen,
und da diese das Ober- und Untergelese der Kette auf- und
niederziehen, um die Schuͤze durchzulassen, so gelangt die Kette dadurch in
jene besondere Lage, die zur Zwillich-Bildung noͤthig ist. Um diese
nach Belieben abzuaͤndern, kann man die Reibungs-Rollen wechseln, und
so stellen, daß sie auf einen gewissen gekruͤmmten Hebel, oder auf mehrere
derselben nicht wirken.
Das Werfen der Schuͤze geschieht mittelst eines Doppel-Armes, oder der
Schnellraͤdchen, 3, an der Achse der Spindel, tt, welche auf die Hebel, 4, (in Fig. 21) wirkt, von wo
Staͤbe und Baͤnder nach einem schwingenden Hebel, 5, hinlaufen,
welcher sich auf der Achse eines Rades oben und vorne auf dem Stuhle befindet, wie
Fig. 21
zeigt. Auf diese Weise erzeugen die Schnellraͤdchen, 3, durch ihre Umdrehung
ein abwechselndes Spiel der Hebel, 4, und die schwingende Bewegung des Hebels, 5;
und da Strike von diesem Hebel zu den Schnellern, 6 6, herablaufen, so schlagen die
Schneller dadurch die Schuͤze abwechselnd aus ihrem Gehaͤuse, und
werfen sie nach der Lade, e, hin und der.
Eine Vorrichtung hindert, fuͤr den Fall, daß die Schuͤze durch irgend
etwas in ihrem Laufe aufgehalten wuͤrde, die Lade vorwaͤrts zu
schreiten, indem dann dadurch das Rietblatt gebrochen werden wuͤrde. Es sind
naͤmlich kleine Federn in dem Gehaͤuse der Schuͤze angebracht,
welche, wenn die Schuͤze ihre Bestimmung nicht erreicht hat, hervorstehen,
und sich an kleinen Hervorragungen anhaͤngen, und auf diese Weise das
Fortschreiten der Lade hindern. So oft dieß geschieht, wird das Haupt-Band, m, durch die schnelle Wirkung einer Feder von der
Trommel auf der Hauptachse abgestreift, und die Maschine so lang in Stillstand
versezt, bis die zufaͤllige Unterbrechung beseitigt ist.
Die zweite Verbesserung laͤßt sich bei jenen Stuͤhlen anwenden, welche
zum Weben figurirter Zeuge bestimmt sind, und besteht in einer Vorrichtung, die man
uͤber dem Stuhle anbringt, um jene Theile der Kette auf und nieder zu
bringen, welche gewoͤhnlich durch den Ziehjungen gezogen werden. Nach der
aͤlteren Methode braucht man bekanntlich viele Zeit und Muͤhe um
irgend ein Muster einzurichten: durch gegenwaͤrtige Vorrichtung wird aber
sowohl diese, als auch der Aufwand, den sie verursacht, bedeutend vermindert.
Tab. II. Fig.
25 zeigt diese Vorrichtung im Durchschnitte, die unmittelbar uͤber
den Schaͤften oder uͤber dem Geschirre aufgestellt wird. a, ist ein auf einer Achse aufgezogener Cylinder, die
auf Lagern in dem Gestelle ruht. Dieser Cylinder ist auf seinem Umfange mit einer
ungeheuren Menge gleich weit von einander entfernt stehenden Loͤcher
versehen, so daß seine ganze Oberflaͤche wie ein Sieb aussieht. Ehe man den
Cylinder in den Stuhl einsezt, wird er mit starkem Zeichenpapier belegt, und nachdem
er in eine solche Lage gebracht ist, daß das Licht durch die Loͤcher
durchscheint, wird das Papier mittelst eines kleinen Griffels nach dem vorgelegten
Muster durchstochen.
Nun kommt der auf diese Weise durchstochene Cylinder, so, wie es in a angedeutet ist, in den Stuhl, wo er sich auf seinen
Zapfen in Lagern, die genau stellbar sind, dreht. Eine Reihe von Nadeln, b, befindet sich in horizontaler Lage, so daß das Ende
derselben mit dem Umfange des Cylinders in Beruͤhrung kommen kann.
Schnuͤre cc und dd, die oben an dem Gestelle befestigt sind,
laufen durch Augen in den Nadeln, und steigen zu den Geschirren oder
Schaͤften herab. Diese Nadeln arbeiten in Leitungs-Stuͤken, und
werden von einer geraden Stange e getragen, welche durch
die Hinteren gekruͤmmten Theile derselben laͤuft, wodurch sie genau in
einer Linie mit der Achse des Cylinders sich schieben. Wenn die Enden der Nadeln auf
die blanken oder undurchbohrten Theile des Papieres auf der Oberflaͤche des
Cylinders kommen, so werden sie zuruͤkgedruͤkt, und die Schnuͤre kommen
dadurch aus der senkrechten Lage, wie dd; dadurch
erhalten zugleich aber auch die Nadeln ein Streben nach vorwaͤrts, sobald die
Oeffnungen ihnen gegenuͤber zu stehen kommen, so daß ihre Enden sich leichter
nach vorwaͤrts schieben. Wenn einige dieser Nadeln vorwaͤrts durch die
correspondirenden Oeffnungen des Cylinders sich geschoben haben, so werden die an
denselben angebrachten Schnuͤre wieder senkrecht, wie c, c. Von den vier Stangen fg, fg, laͤuft, von jeder derselben einzeln,
eine Reihe von Gabeln, wie ein weitzahniger Kamm, und zwischen diesen Gabeln, oder
zwischen den Zaͤhnen dieser Stangen, geben die Schnuͤre durch. Und so
wie die Stangen durch die Einwirkung der obersten Hebel aufs und niedergezogen
werden, werden mittelst eines Knotens in jeder Schnur die an diesen Schnuͤren
befestigten Geschirrs oder Schaͤfte gleichfalls auf- und
niedergezogen. Man sieht hieraus, daß jene Nadeln, welche vorruͤken konnten,
um in die Oeffnungen des Cylinders einzudringen, die gekruͤmmten
Schnuͤre, dd, in die gerade Richtung, cc, bringen, und auf diese Weise diese
Schnuͤre aus den Zaͤhnen der Gabelstangen g,
g ziehen, und zwischen die Zaͤhne f, f
bringen, welche, waͤhrend ihres Aufsteigens, die Knoten paken, und auf diese
Weise die an den Schnuͤren befestigten Geschirre heben, waͤhrend jene
Nadeln, die durch die undurchloͤcherten Stellen des Cylinders
zuruͤkgeschoben werden, ihre Schnuͤre in der gekruͤmmten Lage
d, d erhalten, und die an jenen befestigten
Geschirre durch das Aufsteigen der Stangen g, g, heben
lassen. Auf diese Weise werden die verschiedenen Theile der Kette, die zur
Hervorbringung irgend eines bestimmten Musters oder einer bestimmten
Damast-Figur nochwendig sind, durch abwechselndes Einlassen und Ausziehen der
Schnuͤre, an welchen die respectiven Schaͤfte befestigt sind, entweder
aus den Gabel-Stangen f in g oder aus g in f,
je nachdem es nothwendig ist, gehoben, und Lezteres wird durch die beschriebene
Bewegung der Nadeln bewirkt.
Die Weise, nach welcher die verschiedenen Theile dieser Vorrichtung in
Thaͤtigkeit gesezt werden, ist folgende. h, ist
eine Haupt-Spindel, welche durch Verbindung mit der Lade in Bewegung gesezt
wird, so daß sie bei jedem Eintrage oder Durchgange der Schuͤze durch die
Kette eine halbe Umdrehung bildet. Auf dieser Spindel befinden sich mehrere Daͤumlinge
oder Zapfen, welche auf Hebel wirken. i, ist einer
dieser Daͤumlinge, welcher, so wie er sich dreht, gegen die
Reibungs-Rolle eines gekruͤmmten Hebels, j, anschlaͤgt, und die Stange k
vorwaͤrts treibt. An dem entgegengesezten Ende dieser Stange ist ein
Schwingungs-Hebel, l, welcher mit einem daran
befestigten Sperrhaken, m, verbunden ist, der in das
Zahnrad des Cylinders, a, eingreift, und dadurch den
Cylinder sich jedes Mahl um einen Zahn drehen laͤßt, so oft der
Daͤumling i auf den Hebel j schlaͤgt, und dadurch die Stange k
bewegt. Ein Seitenhaken, n, an dem Sperrhaken, m, der gleichfalls von der Einwirkung des Hebels l und der Stange k
abhaͤngt, gibt dem Cylinder eine ruͤkgaͤngige Bewegung, was
noͤthig ist, wenn das Muster, wie bei dem sogenannten Punct-Muster (point-pattern)
vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts gearbeitet werden muß. Ein
Daͤumling auf der Spindel, o, sezt den
Sperrhaken, m und den Seitenhaken außer Wirkung.
Um den Cylinder um einen Zahn vorwaͤrts sich drehen zu lassen, muͤssen
die Nadeln, welche in die Oeffnungen des Cylinders eindrangen, aus denselben
herausgezogen werden, was mittelst des Daumens oder Zapfenrades, p, geschieht, welches, gleichfalls auf der HauptspindelHauptfpindel, die Stange, q, zu, ruͤktreten
laͤßt, wodurch auch die Leitungs-Stange, e, zuruͤkgebracht wird, die alle Nadeln, b,
fuͤr den Augenblik zuruͤkfuͤhrt, wo die Schuͤze durch
die Kette laͤuft. Die Gabeln werden durch zwei Druker, r und s, gehoben, die gleichfalls auf der
Hauptspindel sich befinden, und mit den Reibungs-Rollen der
gekruͤmmten Hebel, t, v, in Beruͤhrung
kommen, wodurch die an den Enden der lezteren angebrachten Schnuͤre die
obersten Hebel an ihren laͤngeren Aermen abwechselnd niederziehen, dadurch
die kuͤrzeren Arme dieser Hebel die Gabel-Stangen heben lassen, und
mit diesen auch die oben erwaͤhnten Schnuͤre c und d.
Die dritte Verbesserung an den Stuͤhlen, die sowohl an Kunststuͤhlen,
als an solchen, die durch die Hand betrieben werden, anwendbar ist, besteht in einer
neuen Methode, das Tuch auf dem Tuchbaume, so wie es sich in dem Stuhle bilder und
anhaͤuft, aufzuwinden. Bekanntlich ist es aͤußerst schwer, auf Handstuͤhlen
ein vollkommen ebenes Tuch zu erzeugen, was von der Ungleichheit der Schlaͤge
der Lade auf den Eintrag abhaͤngt. Diesen Nachtheil beseitigt die, Fig. 30
vorgestellte, Vorrichtung, in welcher ein Kunst-Stuhl von der Seite, und mit
Hinweglassung alles nicht zu derselben Gehoͤrigen, dargestellt ist. a, ist der Garnbaum, der sich mit bedeutender Reibung
dreht, indem ein Seil mit einem Gewichte um denselben gewikelt ist, wodurch die
Faden der Kette, b, gespannt werden, c, ist der Tuchbaum, auf welchem das Tuch aufgewunden
wird. Er hat an seiner Achse das Zahnrad, d, welches in
einen Triebstok eingreift, der sich auf der Achse des Sperr-Rades, e, befindet. Dieses Sperr-Rad wird von einem
hakenfoͤrmigen Sperrkegel, f, getrieben, welcher
mit dem Hebel g verbunden ist, und da dieser Hebel mit
dem Schenkel der Lade, h, zusammengefuͤgt ist, so
noͤthigt er den Sperr-Kegel das Sperr-Rad um einen Zahn weiter
zu stoßen so oft die Lade sich schwingt.
Wenn der Eintrag, den die Schuͤze durchfuͤhrt, gleichfoͤrmig
ist, so wird das Tuch oder der Zeug vollkommen gleichfoͤrmig; wenn aber
einige Theile duͤnner sind, dann kommt die Lade etwas weiter herein, und
macht die Schwanz-Leiste (tail-rod, den
Stellvertreter des Brustbaumes) an den kurzen Hebel, k,
anschlagen, wodurch der Haken f aus den Zaͤhnen
des Sperr-Rades ausgezogen wird, und die Lade sodann das Tuch oder den Zeug
zu schlagen fortfaͤhrt, ohne daß lezteres ehe zuruͤkgezogen und auf
dem Tuchbaume aufgerollt wird, als bis ein zweiter Eintrag eingetragen worden ist,
wodurch die Lade gehindert wird so weit, wie ehevor, zuruͤkzutreten, folglich
der Sperr-Haken in das Sperr-Rad eingreift, und dasselbe um einen Zahn
vorwaͤrts treibt. Wenn diese Vorrichtung an einem Kunststuhle angebracht
wird, so muß die Lade durch einen Arm getrieben werden, welcher mit einer Feder
versehen ist, damit sie in dem Verhaͤltnisse der Dike des Eintrages
fortschreiten kann.
Die vierte Verbesserung besteht in einer Vorrichtung, welche auf den Tuch- und
Garnbaum zugleich wirkt. Fig. 31 zeigt die Enden
eines Stuhles von der Seite mit den zur Erklaͤrung dieser Vorrichtung
noͤthigen Theilen. a ist der Garnbaum mit dem Zahnrade, b, an der Achse desselben, c, ist eine horizontale Spindel mit einer Schraube ohne Ende, welche in das
Zahn-Rad eingreift. d, ist eine
Reibungs-Rolle, uͤber welche zwei mit Gewichten versehene
Schnuͤre laufen: die eine derselbe, e, ist an dem
Gestelle befestigt, die andere, f, an einem Arme oder
Hebel, g, welcher von dem Fuße der Lade
auslaͤuft. Wenn die Lade, ehe man die Schuͤze durchschnellt,
zuruͤktritt, zieht der Hebel, g, die Schnur f hinab, die um die Rolle, d, laͤuft, und die Spindel, c, wird dadurch
etwas umgedreht; die Schraube ohne Ende, die an dieser Spindel angebracht ist,
greift dadurch in das Zahnrad, b, ein, und macht, daß
dieses Rad und der Garnbaum sich hinlaͤnglich dreht, um einen Theil der Kette
nachzulassen. Wenn nun die Lade zuruͤktritt um den Eintrag einzuschlagen,
laͤßt der Hebel g die Schnur f nach, welche nun nachgibt, und von dem Gewichte an
ihrem Ende wieder straff gezogen wird, indem die Rolle, d, durch das Gewicht an der Schnur, e,
gehindert ist sich zuruͤkzudrehen.
Um das Nachgeben der Kette nach dem groͤßeren oder kleineren Durchmesser des
Garnbaumes, a, gehoͤrig zu reguliren, ist
ruͤkwaͤrts an dem Stuhle ein Haken, h,
angebracht, der die Reibungs-Rolle, i,
fuͤhrt, welche an den Umfang des Garnbaumes druͤkt, indem eine Schnur
j, welche an dem Hebet, h, befestigt ist, und von da uͤber eine Rolle zu dem
vorerwaͤhnten Arme oder Hebel, g, hinlauft,
dieselbe spannt. Der Hebel wird von einer Feder, l, an
der Seite der Lade gedruͤkt, und so, wie der Durchmesser des Garnbaumes
abnimmt, ruͤkt der Hebel, h, vor, und spannt die
Schnur, j, ab, wodurch die Feder, l, in den Stand gesezt wird, den Arm, g,
weiter vorzudruͤken, und so die Schnur, f, bei
dem oben erwaͤhnten Zuruͤkweichen der Lade weiter niederzuziehen.
Hiedurch wird nun auch die Rolle gezogen, und dadurch das Zahnrad und der Garnbaum
schneller gedreht, als da er noch voll war.
Um das Ober- und Untergelese fuͤr den Durchgang der Schuͤze zu
oͤffnen, darf der Garnbaum hier nicht, wie an anderen Stuͤhlen,
nachgeben, sondern der Tuchbaum wird hier durch folgende Vorrichtung zum Nachhelfen
gebracht. m ist der Tuchbaum mit einem Zahnrads auf
seiner Achse, welches in einen Triebstok eingreift, der auf der Achse der Rolle, n. befestigt ist. Diese Rolle ist mit zwei Furchen von verschiedenem
Durchmesser versehen, um welche Schnuͤre laufen, die mit Gewichten Versehen
sind, die sie im Gleichgewichte halten. Wie die Lade sich schwingt, zieht der
Schwanz-Hebel, o, die Schnur auf und nieder,
welche, durch ihre Reibung, die Rolle hinlaͤnglich bewegt, um die
erforderliche Abspannung des Tuches hervorzubringen.
Die fuͤnfte Verbesserung besteht in einer Vorrichtung, durch welche die Ketten
und die Schuͤzen in mehreren Reihen uͤber einander angebracht werden,
was vorzuͤglich bei Bandstuͤhlen seine Anwendung findet. Die
Schuͤzen sind hier in der Lade in mehreren Reihen angebracht, und folglich
correspondiren mehrere Theile des Blattes mit mehreren Reihen der Kette. Die sechste
Verbesserung besteht in der Art, diese Schuͤzen zum Weben schmaler Zeuge oder
Baͤnder in Thaͤtigkeit zu sezen, so daß Eintraͤge von
verschiedenen Farben und Schattirungen zu gleicher Zeit angebracht werden
koͤnnen. Die Lade ist mit einem eisernen sich schiebenden Nahmen versehen, an
welchem die Schlaͤger auf- und abwaͤrts sich
verlaͤngern, so daß sie die verschiedenen Schuͤzen in den oberen und
unteren Abteilungen der Ketten erreichen. Wenn mehr als zwei Reihen von
Schuͤzen angebracht sind, ist der schiebbare Schlagrahmen in Form einer
Leiter gebildet.
Die hier angegebenen Verbesserungen haben eine große Aehnlichkeit mit bereits
bekannten; man vergleiche die erste und dritte Verbesserung mit Bowman's Patent B. 11. p. 161 des London Journal, (Polyt. Journ; B. 8. S. 375.) die zweite mit Lambert's Patent, ebendas. S. 95, und die fuͤnfte
und sechste mit Goodman's Patent, ebendas. B. VI. S. 174.
(Polytechn. Journ. B. 8. S. 396.)