Titel: Vorrichtungen bei dem Weben glatter und figurirter Zeuge, welche man sowohl bei den gewöhnlichen Weberstühlen, als bei den Kunststühlen, welche durch Dampf oder durch irgend eine andere Kraft bewegt werden, anbringen kann, und worauf Rich. Roberts, Mechaniker zu Manchester, in Lancastershire, sich den 24. Nov. 1822 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 14, Jahrgang 1824, Nr. XV., S. 42
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XV. Vorrichtungen bei dem Weben glatter und figurirter Zeuge, welche man sowohl bei den gewoͤhnlichen Weberstühlen, als bei den Kunststühlen, welche durch Dampf oder durch irgend eine andere Kraft bewegt werden, anbringen kann, und worauf Rich. Roberts, Mechaniker zu Manchester, in Lancastershire, sich den 24. Nov. 1822 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz und April 1824. Mit Abbildungen auf Tab. II. Robert's Vorrichtungen bei dem Weben glatter und figurirter Zeuge. Diese Verbesserungen zerfallen in verschiedene Abschnitte, wovon der erste in einer verbesserten Methode des Baues und der Anheftung der Schaͤmel an den Schaͤften zum Auf- und Niederziehen derselben an solchen Stuͤhlen besteht, an welchen mehr als zwei Schaͤfte gebraucht werden. Diese Verbesserung laͤßt sich sowohl an Hand-Stuͤhlen, als an solchen, die durch irgend eine Kraft in Bewegung gesezt werden, anbringen. Tab. II. zeigt einen solchen Kunst- oder Maschinen-Stuhl mit sechs Schaͤften in verschiedener Ansicht. Er ist zum Weben von Zwillich und Gradel (Fustian), und uͤberhaupt zu solchen Zeugen bestimmt, deren Faden sich nach Art des Zwilliches durchkreuzen. Fig. 19 zeigt den Stuhl von der Vorderseite. Der Brustbaum und Unterbaum sind hier abgenommen, damit man die hinter denselben befindlichen Theile sehen kann. Fig. 20 zeigt das Ende desselben zur Linken. Fig. 21. eben dasselbe zur Rechten. Fig. 22 stellt den horizontalen Durchschnitt des Stuhles vor, d.h. von oben herab gesehen. Das Gestell ist aus Gußeisen, und fest zusammengebolzt, oder geschraubt. 2, ist der Garnbaum, auf welchem die Kette aufgewunden ist: er dreht sich mit bedeutender Reibung, indem Seile uͤber Rollen laufen, und mit Gewichten beschwert sind, um die Kette immer in gehoͤriger Spannung zu erhalten. Die Kette laͤuft von diesem Baume uͤber eine andere kleine Walze, b, und wird von da zu den Staͤben, c, und durch die Augen der verschiedenen Schaͤfte, d, durchgefuͤhrt. Diese Schaͤfte bewegen sich, auf die unten zu beschreibende Weise, aufwaͤrts und abwaͤrts, um die Kette in das Ober- und Untergelese zu theilen, zwischen welchen die Schuͤze durchlaͤuft, um den Eintrag zwischen die Kettenfaden zu bringen, und den Stoff zu weben. e, ist die Lade, worin sich das Rietblatt befindet, welches aus einer Reihe feiner Drahtstifte besteht, zwischen welchen die Kette durchlaͤuft, und die Faden derselben abgesondert werden. Die Lade wird von den beiden Armen, ff getragen, und schwingt sich unten auf einer mit Zapfen versehenen Achse. Die Lade wird ruͤkwaͤrts geschoben, um die Schuͤze auf ihrem Laufe zwischen dem Ober- und Untergelese durchzulassen, und vorwaͤrts gebracht, um den Faden des Eintrages, nachdem die Schuͤze durchgelaufen ist, einzuschlagen. g, ist die Stelle, wo der Brustbaum zu liegen kommt, uͤber welchen das gewobene Tuch oder der Zeug hinablaͤuft, und sich auf der Walze, h, (dem Unterbaume) aufwindet. An dem Ende der Achse dieses Baumes, h, ist ein Zahnrad i, (in Fig. 21,), welches in einen Triebstok auf der Achse des Sperr-Rades, k, eingreift. Eine Klinke am Ende des Krenzhebels faͤllt in dieses Sperr-Rad ein, und da das untere Ende dieses Kreuzhebels mit dem Schenkel der Lade verbunden ist, so bewegt sich dieser, und dreht sich um einen Zapfen in dem Mittelpunkte des Kreuzes, und so oft die Lade zuruͤkgeht, stoͤßt die Klinke das Sperr-Rad um einen Zahn vorwaͤrts, und wacht, daß der Triebstok den Unterbaum, i, in sehr langsamer Bewegung umtreibt, wodurch der verfertigte Zeug sich allmaͤhlich auf lezterem aufwindet. Die Maschine wird mittelst des Bandes, w, Fig. 20, in Bewegung gesezt, welches von der Dampfmaschine oder von der Triebkraft der uͤber die Trommel, n, laͤuft, die an einem kleinen Flugrade am Ende der Hauptspindel des Stuhles bei oo, Fig. 22, befestigt ist, Diese Spindel, o, ist mit zwei Kurbeln versehen, welche durch Beihuͤlfe der Verbindungs-Stangen, pp, die Lade in Bewegung sezt. Das andere Ende dieser Spindel fuͤhrt ein kleines Zahnrad g (Fig. 21), welches in ein anderes Zahnrad, r, eingreift, das noch ein Mahl so großen Durchmesser hat, und an dem Ende einer horizontalen Achse, tt, befestigt ist, welche durch die ganze Breite des Stuhles laͤuft, wie Fig. 19 zeigt. An dieser Achse ist ein kleiner Triebstok, v, befestigt, welcher in ein Schienenrad (bevel-wheel), u, eingreift, das auf der Quer-Achse, w, sich befindet. Auf dieser Achse ist auch das Schaͤmel-Rad, x, befestigt, und der Umlauf desselben ist so eingerichtet, daß es sich Ein Wahl umdreht, waͤhrend die Kurbel-Spindel sich neun Mahl dreht. Das Schaͤmel-Rad, x, wird von zwei Raͤdern gebildet, welche neun kleine Achsen fuͤhren, an deren jeder sechs kleine Reibungs-Walzen, in Allem also 54, sich befinden. Diese Walzen sollen auf die zwoͤlf gekruͤmmten Hebel, y, z, Fig. 19, wirken. Diese gekruͤmmten Hebel bewegen sich auf befestigten Mittelpunkten in kleinen Lagern: sechs derselben werden in 1, die sechs anderen in 2 so gestuͤzt, daß sie sich kreuzen, wie Fig. 19; so daß ihre Enden abwechselnd aufsteigen, und niedersinken. Die Enden dieser Hebel, gegen die Mitte des Stuhles hin sind mittelst Schnuͤre an den unteren Leisten der Schaͤfte befestigt, und die anderen Enden eben so an den oberen Hebeln, an welchen die oberen Leisten der Schaͤfte haͤngen. Die Wirkung des Schaͤmel-Rades auf die Schaͤfte ist diese. Nachdem dasselbe mittelst der Hauptspindel und des Getriebes in Thaͤtigkeit gesezt wurde, laͤßt es waͤhrend seiner Umdrehung die Reibungs-Rollen abwechselnd auf einen oder den anderen der Hebel, y oder z, schlagen, und druͤkt diese dadurch nieder. Hierdurch werden aber die damit verbundenen Schaͤfte bei gewissen Theilen der Operation auf- oder niedergezogen, und da diese das Ober- und Untergelese der Kette auf- und niederziehen, um die Schuͤze durchzulassen, so gelangt die Kette dadurch in jene besondere Lage, die zur Zwillich-Bildung noͤthig ist. Um diese nach Belieben abzuaͤndern, kann man die Reibungs-Rollen wechseln, und so stellen, daß sie auf einen gewissen gekruͤmmten Hebel, oder auf mehrere derselben nicht wirken. Das Werfen der Schuͤze geschieht mittelst eines Doppel-Armes, oder der Schnellraͤdchen, 3, an der Achse der Spindel, tt, welche auf die Hebel, 4, (in Fig. 21) wirkt, von wo Staͤbe und Baͤnder nach einem schwingenden Hebel, 5, hinlaufen, welcher sich auf der Achse eines Rades oben und vorne auf dem Stuhle befindet, wie Fig. 21 zeigt. Auf diese Weise erzeugen die Schnellraͤdchen, 3, durch ihre Umdrehung ein abwechselndes Spiel der Hebel, 4, und die schwingende Bewegung des Hebels, 5; und da Strike von diesem Hebel zu den Schnellern, 6 6, herablaufen, so schlagen die Schneller dadurch die Schuͤze abwechselnd aus ihrem Gehaͤuse, und werfen sie nach der Lade, e, hin und der. Eine Vorrichtung hindert, fuͤr den Fall, daß die Schuͤze durch irgend etwas in ihrem Laufe aufgehalten wuͤrde, die Lade vorwaͤrts zu schreiten, indem dann dadurch das Rietblatt gebrochen werden wuͤrde. Es sind naͤmlich kleine Federn in dem Gehaͤuse der Schuͤze angebracht, welche, wenn die Schuͤze ihre Bestimmung nicht erreicht hat, hervorstehen, und sich an kleinen Hervorragungen anhaͤngen, und auf diese Weise das Fortschreiten der Lade hindern. So oft dieß geschieht, wird das Haupt-Band, m, durch die schnelle Wirkung einer Feder von der Trommel auf der Hauptachse abgestreift, und die Maschine so lang in Stillstand versezt, bis die zufaͤllige Unterbrechung beseitigt ist. Die zweite Verbesserung laͤßt sich bei jenen Stuͤhlen anwenden, welche zum Weben figurirter Zeuge bestimmt sind, und besteht in einer Vorrichtung, die man uͤber dem Stuhle anbringt, um jene Theile der Kette auf und nieder zu bringen, welche gewoͤhnlich durch den Ziehjungen gezogen werden. Nach der aͤlteren Methode braucht man bekanntlich viele Zeit und Muͤhe um irgend ein Muster einzurichten: durch gegenwaͤrtige Vorrichtung wird aber sowohl diese, als auch der Aufwand, den sie verursacht, bedeutend vermindert. Tab. II. Fig. 25 zeigt diese Vorrichtung im Durchschnitte, die unmittelbar uͤber den Schaͤften oder uͤber dem Geschirre aufgestellt wird. a, ist ein auf einer Achse aufgezogener Cylinder, die auf Lagern in dem Gestelle ruht. Dieser Cylinder ist auf seinem Umfange mit einer ungeheuren Menge gleich weit von einander entfernt stehenden Loͤcher versehen, so daß seine ganze Oberflaͤche wie ein Sieb aussieht. Ehe man den Cylinder in den Stuhl einsezt, wird er mit starkem Zeichenpapier belegt, und nachdem er in eine solche Lage gebracht ist, daß das Licht durch die Loͤcher durchscheint, wird das Papier mittelst eines kleinen Griffels nach dem vorgelegten Muster durchstochen. Nun kommt der auf diese Weise durchstochene Cylinder, so, wie es in a angedeutet ist, in den Stuhl, wo er sich auf seinen Zapfen in Lagern, die genau stellbar sind, dreht. Eine Reihe von Nadeln, b, befindet sich in horizontaler Lage, so daß das Ende derselben mit dem Umfange des Cylinders in Beruͤhrung kommen kann. Schnuͤre cc und dd, die oben an dem Gestelle befestigt sind, laufen durch Augen in den Nadeln, und steigen zu den Geschirren oder Schaͤften herab. Diese Nadeln arbeiten in Leitungs-Stuͤken, und werden von einer geraden Stange e getragen, welche durch die Hinteren gekruͤmmten Theile derselben laͤuft, wodurch sie genau in einer Linie mit der Achse des Cylinders sich schieben. Wenn die Enden der Nadeln auf die blanken oder undurchbohrten Theile des Papieres auf der Oberflaͤche des Cylinders kommen, so werden sie zuruͤkgedruͤkt, und die Schnuͤre kommen dadurch aus der senkrechten Lage, wie dd; dadurch erhalten zugleich aber auch die Nadeln ein Streben nach vorwaͤrts, sobald die Oeffnungen ihnen gegenuͤber zu stehen kommen, so daß ihre Enden sich leichter nach vorwaͤrts schieben. Wenn einige dieser Nadeln vorwaͤrts durch die correspondirenden Oeffnungen des Cylinders sich geschoben haben, so werden die an denselben angebrachten Schnuͤre wieder senkrecht, wie c, c. Von den vier Stangen fg, fg, laͤuft, von jeder derselben einzeln, eine Reihe von Gabeln, wie ein weitzahniger Kamm, und zwischen diesen Gabeln, oder zwischen den Zaͤhnen dieser Stangen, geben die Schnuͤre durch. Und so wie die Stangen durch die Einwirkung der obersten Hebel aufs und niedergezogen werden, werden mittelst eines Knotens in jeder Schnur die an diesen Schnuͤren befestigten Geschirrs oder Schaͤfte gleichfalls auf- und niedergezogen. Man sieht hieraus, daß jene Nadeln, welche vorruͤken konnten, um in die Oeffnungen des Cylinders einzudringen, die gekruͤmmten Schnuͤre, dd, in die gerade Richtung, cc, bringen, und auf diese Weise diese Schnuͤre aus den Zaͤhnen der Gabelstangen g, g ziehen, und zwischen die Zaͤhne f, f bringen, welche, waͤhrend ihres Aufsteigens, die Knoten paken, und auf diese Weise die an den Schnuͤren befestigten Geschirre heben, waͤhrend jene Nadeln, die durch die undurchloͤcherten Stellen des Cylinders zuruͤkgeschoben werden, ihre Schnuͤre in der gekruͤmmten Lage d, d erhalten, und die an jenen befestigten Geschirre durch das Aufsteigen der Stangen g, g, heben lassen. Auf diese Weise werden die verschiedenen Theile der Kette, die zur Hervorbringung irgend eines bestimmten Musters oder einer bestimmten Damast-Figur nochwendig sind, durch abwechselndes Einlassen und Ausziehen der Schnuͤre, an welchen die respectiven Schaͤfte befestigt sind, entweder aus den Gabel-Stangen f in g oder aus g in f, je nachdem es nothwendig ist, gehoben, und Lezteres wird durch die beschriebene Bewegung der Nadeln bewirkt. Die Weise, nach welcher die verschiedenen Theile dieser Vorrichtung in Thaͤtigkeit gesezt werden, ist folgende. h, ist eine Haupt-Spindel, welche durch Verbindung mit der Lade in Bewegung gesezt wird, so daß sie bei jedem Eintrage oder Durchgange der Schuͤze durch die Kette eine halbe Umdrehung bildet. Auf dieser Spindel befinden sich mehrere Daͤumlinge oder Zapfen, welche auf Hebel wirken. i, ist einer dieser Daͤumlinge, welcher, so wie er sich dreht, gegen die Reibungs-Rolle eines gekruͤmmten Hebels, j, anschlaͤgt, und die Stange k vorwaͤrts treibt. An dem entgegengesezten Ende dieser Stange ist ein Schwingungs-Hebel, l, welcher mit einem daran befestigten Sperrhaken, m, verbunden ist, der in das Zahnrad des Cylinders, a, eingreift, und dadurch den Cylinder sich jedes Mahl um einen Zahn drehen laͤßt, so oft der Daͤumling i auf den Hebel j schlaͤgt, und dadurch die Stange k bewegt. Ein Seitenhaken, n, an dem Sperrhaken, m, der gleichfalls von der Einwirkung des Hebels l und der Stange k abhaͤngt, gibt dem Cylinder eine ruͤkgaͤngige Bewegung, was noͤthig ist, wenn das Muster, wie bei dem sogenannten Punct-Muster (point-pattern) vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts gearbeitet werden muß. Ein Daͤumling auf der Spindel, o, sezt den Sperrhaken, m und den Seitenhaken außer Wirkung. Um den Cylinder um einen Zahn vorwaͤrts sich drehen zu lassen, muͤssen die Nadeln, welche in die Oeffnungen des Cylinders eindrangen, aus denselben herausgezogen werden, was mittelst des Daumens oder Zapfenrades, p, geschieht, welches, gleichfalls auf der HauptspindelHauptfpindel, die Stange, q, zu, ruͤktreten laͤßt, wodurch auch die Leitungs-Stange, e, zuruͤkgebracht wird, die alle Nadeln, b, fuͤr den Augenblik zuruͤkfuͤhrt, wo die Schuͤze durch die Kette laͤuft. Die Gabeln werden durch zwei Druker, r und s, gehoben, die gleichfalls auf der Hauptspindel sich befinden, und mit den Reibungs-Rollen der gekruͤmmten Hebel, t, v, in Beruͤhrung kommen, wodurch die an den Enden der lezteren angebrachten Schnuͤre die obersten Hebel an ihren laͤngeren Aermen abwechselnd niederziehen, dadurch die kuͤrzeren Arme dieser Hebel die Gabel-Stangen heben lassen, und mit diesen auch die oben erwaͤhnten Schnuͤre c und d. Die dritte Verbesserung an den Stuͤhlen, die sowohl an Kunststuͤhlen, als an solchen, die durch die Hand betrieben werden, anwendbar ist, besteht in einer neuen Methode, das Tuch auf dem Tuchbaume, so wie es sich in dem Stuhle bilder und anhaͤuft, aufzuwinden. Bekanntlich ist es aͤußerst schwer, auf Handstuͤhlen ein vollkommen ebenes Tuch zu erzeugen, was von der Ungleichheit der Schlaͤge der Lade auf den Eintrag abhaͤngt. Diesen Nachtheil beseitigt die, Fig. 30 vorgestellte, Vorrichtung, in welcher ein Kunst-Stuhl von der Seite, und mit Hinweglassung alles nicht zu derselben Gehoͤrigen, dargestellt ist. a, ist der Garnbaum, der sich mit bedeutender Reibung dreht, indem ein Seil mit einem Gewichte um denselben gewikelt ist, wodurch die Faden der Kette, b, gespannt werden, c, ist der Tuchbaum, auf welchem das Tuch aufgewunden wird. Er hat an seiner Achse das Zahnrad, d, welches in einen Triebstok eingreift, der sich auf der Achse des Sperr-Rades, e, befindet. Dieses Sperr-Rad wird von einem hakenfoͤrmigen Sperrkegel, f, getrieben, welcher mit dem Hebel g verbunden ist, und da dieser Hebel mit dem Schenkel der Lade, h, zusammengefuͤgt ist, so noͤthigt er den Sperr-Kegel das Sperr-Rad um einen Zahn weiter zu stoßen so oft die Lade sich schwingt. Wenn der Eintrag, den die Schuͤze durchfuͤhrt, gleichfoͤrmig ist, so wird das Tuch oder der Zeug vollkommen gleichfoͤrmig; wenn aber einige Theile duͤnner sind, dann kommt die Lade etwas weiter herein, und macht die Schwanz-Leiste (tail-rod, den Stellvertreter des Brustbaumes) an den kurzen Hebel, k, anschlagen, wodurch der Haken f aus den Zaͤhnen des Sperr-Rades ausgezogen wird, und die Lade sodann das Tuch oder den Zeug zu schlagen fortfaͤhrt, ohne daß lezteres ehe zuruͤkgezogen und auf dem Tuchbaume aufgerollt wird, als bis ein zweiter Eintrag eingetragen worden ist, wodurch die Lade gehindert wird so weit, wie ehevor, zuruͤkzutreten, folglich der Sperr-Haken in das Sperr-Rad eingreift, und dasselbe um einen Zahn vorwaͤrts treibt. Wenn diese Vorrichtung an einem Kunststuhle angebracht wird, so muß die Lade durch einen Arm getrieben werden, welcher mit einer Feder versehen ist, damit sie in dem Verhaͤltnisse der Dike des Eintrages fortschreiten kann. Die vierte Verbesserung besteht in einer Vorrichtung, welche auf den Tuch- und Garnbaum zugleich wirkt. Fig. 31 zeigt die Enden eines Stuhles von der Seite mit den zur Erklaͤrung dieser Vorrichtung noͤthigen Theilen. a ist der Garnbaum mit dem Zahnrade, b, an der Achse desselben, c, ist eine horizontale Spindel mit einer Schraube ohne Ende, welche in das Zahn-Rad eingreift. d, ist eine Reibungs-Rolle, uͤber welche zwei mit Gewichten versehene Schnuͤre laufen: die eine derselbe, e, ist an dem Gestelle befestigt, die andere, f, an einem Arme oder Hebel, g, welcher von dem Fuße der Lade auslaͤuft. Wenn die Lade, ehe man die Schuͤze durchschnellt, zuruͤktritt, zieht der Hebel, g, die Schnur f hinab, die um die Rolle, d, laͤuft, und die Spindel, c, wird dadurch etwas umgedreht; die Schraube ohne Ende, die an dieser Spindel angebracht ist, greift dadurch in das Zahnrad, b, ein, und macht, daß dieses Rad und der Garnbaum sich hinlaͤnglich dreht, um einen Theil der Kette nachzulassen. Wenn nun die Lade zuruͤktritt um den Eintrag einzuschlagen, laͤßt der Hebel g die Schnur f nach, welche nun nachgibt, und von dem Gewichte an ihrem Ende wieder straff gezogen wird, indem die Rolle, d, durch das Gewicht an der Schnur, e, gehindert ist sich zuruͤkzudrehen. Um das Nachgeben der Kette nach dem groͤßeren oder kleineren Durchmesser des Garnbaumes, a, gehoͤrig zu reguliren, ist ruͤkwaͤrts an dem Stuhle ein Haken, h, angebracht, der die Reibungs-Rolle, i, fuͤhrt, welche an den Umfang des Garnbaumes druͤkt, indem eine Schnur j, welche an dem Hebet, h, befestigt ist, und von da uͤber eine Rolle zu dem vorerwaͤhnten Arme oder Hebel, g, hinlauft, dieselbe spannt. Der Hebel wird von einer Feder, l, an der Seite der Lade gedruͤkt, und so, wie der Durchmesser des Garnbaumes abnimmt, ruͤkt der Hebel, h, vor, und spannt die Schnur, j, ab, wodurch die Feder, l, in den Stand gesezt wird, den Arm, g, weiter vorzudruͤken, und so die Schnur, f, bei dem oben erwaͤhnten Zuruͤkweichen der Lade weiter niederzuziehen. Hiedurch wird nun auch die Rolle gezogen, und dadurch das Zahnrad und der Garnbaum schneller gedreht, als da er noch voll war. Um das Ober- und Untergelese fuͤr den Durchgang der Schuͤze zu oͤffnen, darf der Garnbaum hier nicht, wie an anderen Stuͤhlen, nachgeben, sondern der Tuchbaum wird hier durch folgende Vorrichtung zum Nachhelfen gebracht. m ist der Tuchbaum mit einem Zahnrads auf seiner Achse, welches in einen Triebstok eingreift, der auf der Achse der Rolle, n. befestigt ist. Diese Rolle ist mit zwei Furchen von verschiedenem Durchmesser versehen, um welche Schnuͤre laufen, die mit Gewichten Versehen sind, die sie im Gleichgewichte halten. Wie die Lade sich schwingt, zieht der Schwanz-Hebel, o, die Schnur auf und nieder, welche, durch ihre Reibung, die Rolle hinlaͤnglich bewegt, um die erforderliche Abspannung des Tuches hervorzubringen. Die fuͤnfte Verbesserung besteht in einer Vorrichtung, durch welche die Ketten und die Schuͤzen in mehreren Reihen uͤber einander angebracht werden, was vorzuͤglich bei Bandstuͤhlen seine Anwendung findet. Die Schuͤzen sind hier in der Lade in mehreren Reihen angebracht, und folglich correspondiren mehrere Theile des Blattes mit mehreren Reihen der Kette. Die sechste Verbesserung besteht in der Art, diese Schuͤzen zum Weben schmaler Zeuge oder Baͤnder in Thaͤtigkeit zu sezen, so daß Eintraͤge von verschiedenen Farben und Schattirungen zu gleicher Zeit angebracht werden koͤnnen. Die Lade ist mit einem eisernen sich schiebenden Nahmen versehen, an welchem die Schlaͤger auf- und abwaͤrts sich verlaͤngern, so daß sie die verschiedenen Schuͤzen in den oberen und unteren Abteilungen der Ketten erreichen. Wenn mehr als zwei Reihen von Schuͤzen angebracht sind, ist der schiebbare Schlagrahmen in Form einer Leiter gebildet. Die hier angegebenen Verbesserungen haben eine große Aehnlichkeit mit bereits bekannten; man vergleiche die erste und dritte Verbesserung mit Bowman's Patent B. 11. p. 161 des London Journal, (Polyt. Journ; B. 8. S. 375.) die zweite mit Lambert's Patent, ebendas. S. 95, und die fuͤnfte und sechste mit Goodman's Patent, ebendas. B. VI. S. 174. (Polytechn. Journ. B. 8. S. 396.)

Tafeln

Tafel Tab.
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