Titel: | Sichere und wohlfeile Vorrichtung, die Späne und Abschnizel in den Werkstätten der Schreiner, musikalischer Instrumenten-Macher etc. zu verbrennen, und zur Heizung zu benüzen. Von Jos. Davis. |
Fundstelle: | Band 14, Jahrgang 1824, Nr. XXXIX., S. 172 |
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XXXIX.
Sichere und wohlfeile Vorrichtung, die Späne und
Abschnizel in den Werkstätten der Schreiner, musikalischer Instrumenten-Macher
etc. zu verbrennen, und zur Heizung zu benüzen. Von Jos. Davis.
Aus den Transactions of the London Society for the
Encouragement of Arts. XXI. B. In Gill's technical Repository. N. 24.
S. 420.
Mit Abbildungen auf Tab.
V. Im Auszuge.
Davis über Verbrennung der Späne in Werkstätten etc.
Mehrere Feuersbruͤnste, die zu London durch das
Verbrennen der Spaͤne und Abschnizel in den Werkstaͤtten der Schreiner
und Instrumenten-Macher ausbrachen, veranlaßten diese Erfindung des Hrn. Davis, der dafuͤr die silberne Medaille
erhielt.
Der Zwek der Vorrichtung des Hrn. Davis ist, die
Spaͤne in dem Ofen statt der Kohlen so zu verbrennen, daß sie nicht in einem
hellen Flammen-Feuer verflattern, ohne eine andere, als eine augenblikliche,
Hize zu geben. Dieß geschieht dadurch, daß man die Spaͤne in einen Cylinder
von Eisenblech gibt, der oben geschlossen ist, und unten in die obere Flaͤche
eines gewoͤhnlichen Ofens paßt; daß man die durch diese Abschnizel
hervorgebrachte Flamme durch Zuͤge auf die gewoͤhnliche Weise
streichen, und die Luft durch den Rost zustroͤmen laͤßt. Fig. 17 zeigt
diesen Ofen im Perspektive, in welchem AA die
innere Mauer der Werkstaͤtte ist, in welcher der Ofen sich befindet.
B ist der Ofen, 12 Zoll breit, und 1 Fuß 3 Zoll hoch,
aus Gußeisen und innenwendig mit feuerfesten Ziegeln ausgefuͤttert, mit
Thuͤrchen, Roste, Aschengrube, wie gewoͤhnlich. C ist eine Roͤhre aus Eisenblech, 6 Zoll weit und 4 Zoll tief, die
Rauch und Flamme aus dem Ofen in den aus Ziegeln gemauerten Zug D, und von da in den Schornstein E fuͤhrt. F. ist eine eiserne
Thuͤre in den Schornstein, bei welchem man die Kehr-Maschine oder den
Jungen zum Kehren hineinbringt.
G ist der Eisenblech-Cylinder, in welchen die zu
verbrennenden Schnizel gethan werden. Er haͤlt ungefaͤhr 9 Zoll im
Durchmesser, und ist 16 Zoll hoch. Er steht uͤber einer kreisfoͤrmigen
Oeffnung an der oberen Deke des Ofens, und ist mit einem, durch die punctirten
Linien angedeuteten, Halse versehen, mit welchem er in die Oeffnung des Ofens paßt,
damit kein Funken in die Werkstaͤtte ausspruͤhen kann. Der Cylinder
ist oben mit einem Dekel, H, bedekt, der gleichfalls mit
einem Halse versehen ist, und mit seinem Handgriffe, I,
abgehoben werden kann, wenn man neue Spaͤne hineingibt; er schließt sehr
genau, und, da keine Luft durch denselben kann, so wird der zum Verbrennen der
Spaͤne noͤthige Luftzug, jedoch nur langsam, durch die Luft erzeugt,
welche durch den Rost dazu gelangt, und welche durch die, allenfalls in den Ofen
befindliche, Asche aufgehalten wird. Das Feuer kann aber zur schnell brennenden
Flamme angefacht werden, wenn man, wo es noͤthig ist, das
Ofen-Thuͤrchen oͤffnet: die Flamme zieht durch die Zuͤge
C und D, und
waͤrmt die Stube. Auf dem Zuge C liegen eiserne
Querstangen, auf welche man irgend etwas, das getroknet werden soll, aufstellen
kann.
Diese Art zu heizen ist sehr bequem, und die Arbeiter ziehen sie den
Steinkohlen-Feuer vor. Die Feuersgefahr wird dadurch vollkommen beseitigt;
die Spaͤne werden benuͤzt und die Steinkohlen erspart. Die
Spaͤne verzehren sich so langsam, daß, wenn der Cylinder voll ist, das Feuer
mehr dann eine halbe Stunde anhaͤlt. Damit ja kein Funken herabfallen kann,
ist Alles ummauert, und die Arbeiten koͤnnen auf dem Mauerwerke mit
Sicherheit getroknet werden. Soll der ganze Zug erhizt werden, so darf man nur
kleine Quantitaͤten Spaͤne oͤfters in den Cylinder werfen; sie
werden sich sodann sogleich entstammen, und die Flamme wird durch den Zug streichen,
in welchem sich kein Ruß, sondern bloß Asche sammelt, die leicht herausgeschafft
werden kann.
Hr. Davis fuͤhrt mehrere Zeugen fuͤr die Guͤte seines Ofens
auf.