Titel: | Maschine zum Zurichten der Hüte, und Vortheile bei demselben; worauf Edw. Ollerenskan, Hutmacher zu Manchester, Lancastershire, sich am 27ten Mai 1823 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 14, Jahrgang 1824, Nr. XL., S. 174 |
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XL.
Maschine zum Zurichten der Hüte, und Vortheile
bei demselben; worauf Edw.
Ollerenskan, Hutmacher zu Manchester, Lancastershire, sich am 27ten Mai 1823 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts and Sciences.
Maͤrz 1824. S. 132.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
[Ollerenskans Maschine zum Zurichten der Hüte.]
Diese Maschine ist eine Art von Drehebank, auf welcher die
Huͤte waͤhrend des Plaͤttens gedreht werden. Fig. 5. Taf. V. zeigt das
Gestell, auf welchem drei Zuͤge, A, B, C,
angebracht sind. Der Zug A wird zum Plaͤtten der
Krone des Hutes gebraucht; B, zum Plaͤtten des
Bodens (des Obertheiles) und der oberen Flaͤche der Krempe, und C zum Plaͤtten der unteren Flaͤche der
lezteren. Alle drei Zuͤge werden durch einen Riemen, der uͤber eine
Trommel an der Haupt-Achse, aa,
laͤuft, durch eine Dampft Maschine, durch ein Wasser-Rad, oder durch
irgend eine Triebkraft in Bewegung gesezt. Von dieser Trommel laͤuft ein
Riemen uͤbet die Scheibe, b, welche die Achse des
Zuges treibt. An der Lade dieses Zuges ist eine Art von Haͤlter angeschraubt,
und an diesem ist der Blok oder die Form, c, welche hier
im Durchschnitte dargestellt ist, damit man die Weise sieht, wie sie aus
verschiedenen Stuͤken, die durch den Mittelkeil zusammengehalten werden, und
die in Fig. 6
dargestellt sind, zusammengesezt ist, mittelst Schrauben, Bolzen oder Stifte,
befestigt.
Der Blok oder die Form dreht sich mit deck Haͤlter ungefaͤhr 20 Mahl in
einer Minute in entgegengesezter Richtung der Scheiben an den Drehebaͤnken;
der Arbeiter haͤlt sein heisses Eisen an den Hut, plaͤttet ihn, und
gibt ihm dadurch das glaͤnzende Ansehen eines Bieberhutes. Er laͤßt
hierauf den Hut noch immer laufen, und reibt ihn mit einem Kissen von
Pluͤche. Nachdem dieß gethan ist, nimmt er den Hut sammt der Form ab, und
bringt ihn auf die Lade B, sezt ihn in den
Haͤlter, und laͤßt ihn in horizontaler Richtung laufen, wieder 20 Mahl in einer Minute
herum, um die obere Flaͤche des Bodens zu plaͤtten. Diese Lade dreht
sich auf einer senkrechten Spindel, e, und wird von
einem gekreuzten Bande, das von der Hauptachse aus um die Scheibe, f, laͤuft, getrieben. Um die obere Flaͤche
der Kraͤmpe zu plaͤtten, wird die Form von der Lade genommen, aus dem
Hute gezogen, auf den Haͤlter d, Fig. 8, aufgesezt, und
unter der Hand des Arbeiters, wie vorher, gedreht und geplaͤttet.
Nun wird der Hut auf die lade, C, gebracht, wo er
zwischen den Armen gg, in verkehrte Lage kommt.
Diese Arme stuͤzen die Kraͤmpe hh,
und der obere Theil derselben ist in Fig. 7 dargestellt. Die
Spindel, i, dieser Lade dreht sich, wie jene bei B, nur langsamer: 10 Mahl in einer Minute ist genug. Der
Arbeiter plaͤttet jezt die Unterseite der Krampe, indem er das Eisen quer,
d.i., von dem Mittelpunkte nach Auswaͤrts, fuͤhrt. Nun wird der Hut
sorgfaͤltig untersucht; alle Knollen und groben Haare werden ausgezogen und
der Hut noch ein Mahl, wie vorher, geplaͤttet.
Der Patent-Traͤger nimmt die Anwendung einer Maschine, welche den Hut
dreht, waͤhrend der Arbeiter das Platteisen auf demselben mit aller Gewalt
niederhaͤlt, folglich dasselbe nicht zu bewegen braucht, und weit leichter
und fruͤher mit dieser Arbeit fertig wird, als sein Patent-Recht in
Anspruch.